Beiträge von Thekla

    Calechú nickt.
    "Dorthar tharcelon", antwortet sie, mit der Hand in die Richtung des Flusses weisend - und stellt fest, daß das zu schnell ging für ihr Gegenüber.
    "Sie wohnen... jenseitsfluß... jenseits... des Fluß..." Irgendwas an diesem Satz ist nicht richtig aber Calechú hat keine Idee was. Unsicher bricht sie ab.

    "Das... gut!"
    Auch im Stehen ist die Elfe noch ein Stück größer als ihr Gegenüber. Der Griff ihrer Hände ist sicher und fest, Hände die weniger elfisch-zart sondern eher das Zupacken gewohnt sind.
    "Jetzt... wieder sitzen", sagt sie dann. Nich daß Antaeriel noch auf den Gedanken kommt umher gehen zu wollen.

    Calechú betrachtet sie mit schiefgelegtem Kopf.
    "Wenn du fühlst du ...sollst aufstehen... dann du stehst auf", sagt sie.
    Den Zustand der Patientin hält sie für vielversprechend stabil, wenn sie es sich zutraut zu stehen, warum nicht? Mehr als daß ihr schwindelig werden und sie sich wieder setzen müßte kann ja eigentlich nicht passieren.

    Calechú steht auf und schiebt ihr ein paar Kissen als Stütze in den Rücken. Sie mustert ihre Patientin aufmerksam und nickt dann zufrieden.
    "Du... besser, heute", sagt sie und geht zu dem niedrigen Tischchen um ein Tablett mit der obligatorischen Breischale, einem Kelch Wasser und Besteck zu beladen und es dann ans Lager der Invaliden zu bringen. Sie reicht Antaeriel den Kelch nachdem sie das Tablett auf ihrem Schoß abgestellt hat.

    Calechú ruht noch in dem Sessel, in dem sie die Nacht über Wache gehalten hat. Das Geräusch scheint nicht alarmierend genug zu sein, daß ihr Geist schnell aus der Meditation zurückfindet. Sehr langsam nur richten sich ihre Augen auf Antaeriel. Sie lächelt leicht. Der Fremden scheit es gut zu gehen, wenn auch nur im Traum.
    Ihre Gedanken wandern weiter. Irgendwie hatte sie erwartet daß Antaeriel, je mehr sie sich erholt, wie erwachsene Elfen die Meditation statt des Schlafes zur Erholung nutzen würde. Ob die Tatsache, daß sie noch immer schlief darauf hinwies, daß sie noch ein Kind war? Oder hatte sie sich noch nicht so weit erholt?
    Mit diesen Gedanken beobachtet sie ihren Findling weiter.

    Doch der Funke erlischt wieder als Calechú ihr radebrechend erklärt, daß sie ja irgendwie heißen muß, wenn sie schon ihren eigenen Namen nicht mehr weiß.
    Nach der Erklärung sinkt sie traurig und erschöpft in sich zusammen und nicht lange danach schläft sie wieder ein.
    Still räumt Calechú die Reste des Essens auf und nimmt nach kurzer Zeit ihre Wache wieder auf.

    "Nicht...!"
    Calechú greift bestürzt nach ihrer Schulter.
    "Was...?"
    Ihr fehlen die Worte in der fremden Sprache und sie wechselt wieder ins vertrautere Sindarin.
    "Ihr seid nicht mehr am Meer. Es ist fort. Habt keine Angst, ihr seid gerettet."
    Sie legt ihre Hände um das Gesicht der Frau und dreht es so, daß sie sie ansehen muß. Ihre Augen sind voll Sorge, die Stimme wird sanfter, weniger drängend.
    "Alles ist gut. Habt keine Angst..."

    Damit hat Calechú auch nicht gerechnet, doch sie verfolgt aufmerksam jeden Löffel, der im Mund der Fremden verschwindet.
    "Hier Isilsarn." Sie macht eine Geste, die die ganze Siedlung umfaßt.
    "Edhel... Elben... leben hier. Wie ihr." Sie zeigt erst auf sich, dann auf die Frau.
    "Vor..." Die Elbe hält die Finger einer Hand und den Daumen der anderen hoch. "Eneg... sechs Tagen ich gefunden." Sie zeigt auf ihre Gesprächspartnerin.
    "An Meer." Sie weist aus dem Fenster, in die Richtung in der der Strand liegt, viele Wegstunden entfernt.

    Die Elbe eilt zur Anrichte und in ihrem Eifer, die Schüssel und einen Löffel ans Lager der Fremden zu holen verschüttet sie den Inhalt des Tellers fast. Ein kurzer, unterdrückter Ausspruch ist die Reaktion, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Segenswunsch.
    Dann ist sie am Lager und zieht dort mit einer Hand eine Art Tablett mit Füßen hinter dem Bett hervor daß sie über die Beine der Patientin stellt. Darauf platziert sie die Schüssel, die einen grünlichen, wenig ansehnlichen doch überraschend gut riechenden Brei enthält. Die Elfe legt einen Löffel hinein und sieht ihre Patientin dann auffordernd an.
    "Ihr... essen, ich... reden?"

    Der Raum ist groß und luftig. Öffnungen zu alllen Seiten lassen Licht herein und auch durch die Decke, das Blätterdach, dringt grünliches Licht. Ein Blick nach draußen läßt unschewr erahnen daß man sich nicht zu ebender Erde befindet.
    Der Raum selber ist nicht direkt als Krankenzimmer erkennbar. Bunte Teppiche liegen auf dem Boden. Neben dem Bett steht eine gemütliche, gewachsene Sitzgelegenheit. An einer Wand stapeln sich Decken oder Felle.
    Von der Decke herab hängen mehrere Gefäße, deren Zweck sich nicht direkt erschließt.
    Auf einer Anrichte wartet Geschirr auf seinen Einsatz, ein Krug, zwei Becher, eine abgedeckte Schüssel.
    Verschiedene Teile der Wand sind mit fein gewirkten Tüchern abgehängt. Ob sich dahinter Durchgänge verbergen oder ob die Gewebe nur zu Dekorationszwecken dort hängen ist nicht wirklich ersichtlich.
    Calechú verfolgt die Bewegungen ihres Schützlings aufmerksam.
    "Ihr... hungrig?", fragt sie schließlich.