Beiträge von Thekla

    Der Vogel hat, als Brötchen beschlossen hat dem Boden mehr Aufmerksamkeit zu widmen, einen Hüpfer von ihrer Schulter getan und ist weich im Laub gelandet. Während er den Kopf tiefhält und kullernde Vogellaute von sich gibt schreitet der Uhu mit großen Schritten auf eine dicke Eiche zu und verschwindet dahinter.
    Das Kullern wird rasch zu verständlichen Worten:
    "Guh, Ruh daaah, gieh sah, jedemah, aba nain... Wer wollte unbedingt einen Besen haben? Und kann nicht mal auf dem Boden gradeaus steuern? Hm?"
    Auf der anderen Seite der Eiche kommt Thekla hervor und bleibt vor der etwas ratlos am Boden liegenden Hexe stehen.
    "Was ist diesmal kaputt?", fragt sie resigniert.

    Der Uhu klackt mit dem Schnabel, es klingt irgendwie mißbilligend. Er plustert noch einmal die Federn und schüttelt den Kopf ausgiebig.
    Dann läßt er eine Reihe kullernder Laute hören und schaut Brötchen dabei immer wieder von der Seite an.

    Der Uhu sitzt auf einem niedrigen Ast und hört nicht auf sich zu schütteln und das Gefieder zu plustern. Dazu sind abgehackte Vogellaute zu hören. Wenn man es nicht besser wüßte könnte man meinen die große Eule schüttelt sich vor Lachen.


    Die großen bernsteinfarbenen Augen leuchten hell als er sich von dem Ast abstößt und mit einem einzigen Ruderschlag auf Brötchens schmale Schulter fliegt.

    Als der Uhu einigermaßen Höhe gewonnen hat dreht er eine Schleife und kehrt zurück. Nur noch einer der Männer schaut in seine Richtung und stößt einen erschrockenen Ruf aus, kann seinen Kameraden aber nicht mehr rechtzeitig warnen, der jetzt von der Wucht des Vogelkörpers, der mit ausgestreckten Fängen gegen seinen Hinterkopf fliegt, ins Gebüsch geschubst wird. Und direkt vor Brötchens Füßen landet.

    "Bist du des Wahnsinns kesse Beute!?", fragt Thekla entsetzt.
    "Ich hab keine Lust gebraten zu werden..."
    Brötchen spürt wie sie sich bewegt und etwas raschelt, dann ist zumindest ihr Rücken frei.
    Ein großer Uhu läuft/hüpft auf dem Boden an ihr vorbei und zerrt mit dem Schnabel an einer Ranke, die sich in Brötchens Kleidern verfangen hat. Der Vogel selber hat keine Probleme durchs Gebüsch zu schlüpfen, die Dornen haken sich in seinem Gefieder nicht fest.

    Thekla verdreht die Augen.
    "Du wolltest einen zum kehren, nicht zum fliegen", erinnert sie die andere Frau.
    "Außerdem wollten wir doch sowieso grade gehen", fährt sie fort. "Wir haben gegessen, uns ausgeruht und jetzt sollten wir den guten Mann nicht bei seiner Mittagspause stören!" Sie nimmt Brötchens Arm und versucht die alte Frau zur Tür zu bugsieren. "Komm, die Dorfjugend wartet", lockt sie. "Du willst dir doch den Spaß nicht entgehen lassen?"

    Mit einer Geschwindigkeit, die einer alten Frau nicht zuzutrauen wäre hat Thekla die Maus gepackt und ihr Genick gebrochen.
    "Mager...", murmelt sie und spießt den kleinen Körper neben den letzten Frosch. Dann hängt sie den Spieß vorsichtig ins Feuer.


    "Warum willst du dein Haus saubermachen? Du bist doch eh nie da?", führt sie dann das Gespräch weiter als sei nichts gewesen.

    Theklas runder Kopf dreht sich bei dem Geräusch zum Alchemechanikus und die großen orangegelben Augen heften sich auf das klappernde Gebiß. Unwillkürlich schließen ihre Finger sich um einen stabil wirkenden Kochlöffel.


    "Was willst du denn saubermachen?", fragt sie, weiter das Gebiß belauernd. "Den Wald?"