Beiträge von Melyanna Irima

    Sie hielt ihre Gedanken mit einem inneren Schmunzeln bei sich als er von "Fachfrauen" sprach und kommentierte seinen Wunsch akzeptierend nicht weiter. Dankend nahm sie den Tee an und hielt ihn zwischen ihren Händen fast ein wenig zu fest umklammert. Mit ruhigem Gemüt hörte sie seinen wie auch ihren Worten zu und sprach dann mehr zu ihrem Tee als den Blick zu ihnen zu suchen. Oft irritierte ihr Gegenüber ihre Art mit Situationen umzugehen und ihre Haltung hierzu zu interpretieren. Ihre Worte waren jedoch betont schlichtend gewählt in Ton wie auch in ihrer Haltung : "Ich denke ich muss über eines aufklären, es tut mir leid wenn ihr meine Art und Worte so seht als wäre ich eine unkontrollierte Streit suchende Persönlichkeit, gerade das du mich so siehst und in solcherlei Licht rückst" *Ihr Blick heftete sich bemüht emotionslos an den des Hexers* "schmerzt mich, du hast gesehen was ich bin hinter all den Mauern und Masken und ich glaube auch du hast vielleicht ganz tief in dir erkannt was du für mich bist. Wenn meine Emotionen hochkochen " *sie sah Alanis nun erklärend an* "ist dies zu meisten Teilen getriggert von Hunger, Kälte, Schlafmangel oder Schmerz den man mir zufügt egal welcher Art, ja! dann! entgleiten mir meine Sinne und ich funktioniere nur noch in einer Art Überlebensmodus. Dennoch unterscheide ich immernoch mit Wertschätzung derer die sie verdient haben" * sie nickte ihr anerkennend zu bevor sie wieder Vladim ansah* "Du bist ein Meister darin mit deinen Worten und deiner Haltung einem auf der Seele herumzutrampeln und du bedenkst deine Schritte und die daraus folgenden Konsequenzen nicht...obwohl du mir Versprochen hast mir nicht weh zu tun...wie könnte ich dies einem Hexer zum Vorwurf machen...Trotz alle dem habe ich gesehen das tief in dir eine andere Regung existiert und ich finde es ist lohnenswert diese aus den Untiefen hervorzulocken auch wenn du dich so vehement gegen alles wehrst was dir zu nahe rückt" *ihr Kopf nickte leicht in Alanis Richtung weisend* "vermutlich ist es selbst dein Wunsch dies zu ergründen aber du kannst ihn noch nicht greifen. Eine große Herausforderung für wahr dennoch, es Bedarf keines Paktes oder Bedenken, dass ich dir etwas antun werde, denn jenen die einen Weg in mein Innerstes gefunden haben droht keinerlei Gefahr und ob sie es wollen, erwarten oder ablehnen ich werde für jene mein Leben geben um sie zu schützen denn es gibt nur 2 die diesen gut verborgenen Platz gefunden haben und der eine sogar noch mehr als der andere es vermochte." Ihre Augen waren wieder zu ihrem Becher gewandert den sie nun mit grübelnder Mine in den Händen hin und her drehte.

    Ihre innersten Alarmsensoren hatte sie bei dem Schleifen des Messers nur wiederwillig zur Besinnung kommen lassen, sie war lange nicht in der Lage ihre Augen den Befehl zum öffnen zu geben und lauschte einfach nur den gesprochenen Worten von Vladim und Alanis. Ihre Gedanken spielten mit dem Gesagten und wogen Möglichkeiten und Verständnis ab. Ihr Körper richtete sich nach ihren letzten Worten leise auf, als sie auf den Beinen war, noch deutlich unsicher, strich sie sich wortlos die Kleider glatt. Ihr Blick traf seine Augen und für einen Augenblick spürte man deutlich welch tiefen Anker die kurze Zeit mit ihm, trotz all der Wirren in ihr Herz geschlagen hatte, dann wandelte sich ihr Blick mit einem kurzen Ringen nach Luft und Fassung ihrerseits als würde Vladims Anblick ihr den Atem nehmen. Sie sah ihn nun mit einer Mischung aus Verständnis und um Verzeihung bitten an. Sofern man ihr diese Regung zutraute. Ihre Worte waren nun ruhig und gefasst : "Vorab verspreche ich dir das ich sämtliche Regungen vermeiden werde die diese Apathie bei dir heraufbeschwören können! Zu euren Gedanken: Wenn du glaubst das es ein Fluch ist, dann kann ich ihn versuchen zu brechen, sofern du es möchtest, Flüche sind mein täglich Brot." Ihre Knie zitterten nach all dem erlebten der letzten Tage und sie setzte sich an den Tisch bevor sie weiter sprach "Fahrende arbeiten mit Flüchen...wenn SIE es war wollte sie damit vielleicht verhindern dich... zu verlieren" Ihr Gesicht verzerrte sich für einige Sekunden und sie riss ihre Augen von ihm los, als bereite ihr dieser Gedanke Schmerzen, ihre Hand presste sich irritiert auf eine Stelle über ihrem Herz. Eine plötzliche Zerbrechlichkeit ging von ihr aus, die man der eigentlich so emotionsarmen Kriegerin in diesem Maße nicht zugetraut hätte. Sie versuchte dennoch weiter in gleichem Ton zu bleiben:" Ich schaffe es nicht vor dem Frühjahr zurückzukehren, ich habe die letzten Mittel für eine Reise bis hier her verbraucht, den Rückweg schaffe ich nur wenn ich mich dauerhaft betrinke oder durch die Jagt eine deutliche Schneise durch das Land ziehe, bei beiden Wegen werde ich mein Ziel nicht erreichen...wobei..." Sie hielt wieder kurz Inne und schüttelte leicht den Kopf: "..ich eigentlich auch kein Ziel habe nachdem ich dem Wahnsinn in Dargaras und Daynon den Rücken kehrte"

    Sie schnalzte mit der Zunge "Unsinn das fehlt noch! Vielelicht ist das der erste Schritt der Heilung, dass wir aufhören uns wie kleine Kinder zu benehmen und ich sollte versuchen solche Aussagen nicht zu ernst zu nehmen, für ihn reisse ich mich gerne zusammen. Wir gehen jetzt da rein...und du...kümmerst dich um ihn...und ich taue mich am Ofen auf..es war sowieso dumm von mir mich hier hinaus zu begeben, ich komme so keine 2 Meilen weit. " Sie drückte Alanis Arm, sanft und mit tatsächlichem Dank behaftet um sie dann vor sich her in die Hütte hinein zu schieben. Mels direkter Weg ging zum Ofen vor dem sie sich zusammen kauerte, die wenigen Augenblicke draussen hatten sie gezeichnet sie warf ungelenk Holz nach, wickelte sich dann in eine Decke und rollte sich vor dem Ofen zusammen wie ein Tier, ihre Augen schlossen sich flackend ein leises "Tut mir Leid, ich bin so fürchterlich müde" glitt noch von ihren Lippen und Alanis konnte erkennen wie sehr sie der Ausflug nach draussen Kraft gekostet hatte, lediglich ihre flache Atmung ließ erahnen, dass noch Leben in ihr war.

    Ein seltsames Gefühl kroch in ihr empor, es verursachte ein innerliches jucken und gleichermaßen reißen, sie wusste das ihr solche Situationen früher Mitleid abgerungen hatten. Sie versuchte dieses Gefühl zu erspüren aber auch dieses war eines der ersten nutzlosen Regungen die die Shor na Far für nicht sinnvoll hielten. Ihr aktuelles Kälteproblem machte die Situation nicht einfacher und kostete sie bereits enorme Energie. Sie hörte jedes Wort das Alanis zu ihm sprach und sah durch die offene Tür seinen Zustand und die Geschichte die ihn umgab nach Alanis Worten zu urteilen, was sie tatsächlich emotional irritierte, auch wenn sie das Gefühl nicht interpretieren konnte, wusste sie das dies wohl der schlechteste Zeitpunkt war um zu gehen...aber gewiss auch kein guter um zu bleiben. Sie war verunsichert, die Kälte ließ bereits ihre Gedanken langsamer werden, es würde nicht mehr lange dauern bis sie die unendliche Müdigkeit verschlang die weder dem Geist noch dem Körper eine Regung zuließen. Als Alanis an sie herantrat klang Mels Stimme verwaschen "Glaube mir Schwester, er würde es noch nicht einmal bis zum großen Portal schaffen, wenn er glaubt seinen Geist frei lassen zu müssen, daran musst du dir ab jetzt nicht mehr die Seele schmutzig machen! Ich bin mir nicht mehr sicher ob wir ihn hier jetzt so lassen sollten, was würde ihm helfen? Du kennst ihn besser" und diese Worte endeten in Anerkennung.

    Ein gespieltes Grinsen lag auf ihren Lippen :" warum? Sehe ich etwa sooo gefährlich aus?" Sie versuchte ihre Glieder zu bewegen die nun deutlich an Beweglichkeit verloren hatten, die Adern schimmerten bläulich unter ihrer Haut. " Ich hoffe es ist nicht weit? Vielleicht kommt er ja noch zur Besinnung" ihr Kopf drehte sich mühsam zur noch offen stehenden Tür bevor sie Alanis eine sonst vermutlich galant wirkende Geste

    , dass sie ihr folgen würde, mit steifen Gliedern präsentierte.

    Sie stimmte ihr nickend zu" Ja ich glaube das er es so versucht, vermutlich um sich nicht selbst zu verlieren, er begreift aber nicht das er mir nicht zwingend helfen muss und das es einfacher wäre wenn er weniger denken würde...so wie ich es auch tun sollte. Er sollte den Moment leben ohne Ansprüche an sich selbst. Wir sind uns verdammt ähnlich, ich habe noch nie jemanden kennengelernt der meinem Wesen so nahe kam und der mich so bedingungslos akzeptierte und deshalb empfinde ich ihn weder exotisch noch herausfordernd denn es ist für mich nichts neues, mich wärmt und sichert sein Verständnis und Akzeptanz, was mich allerdings seine jetzige Reaktion nicht verstehen lässt und vor allem wie einfach er es sich macht mich los zu werden. Aber ich bin nicht die Frau die seinen Wünschen im Wege stehen wird...ganz sicher nicht." Ihre Lippen färben sich bläulich und das zittern fand sich nicht mehr nur in ihrer Stimme wieder.

    Sie war vor der Türe gerade im Begriff sich den Mantel überzuziehen, Ihr ganzer Leib zitterte, das noch vorhandene Adrenalin tat noch seine Dienste aber bereits das Zuknöpfen des Mantels verlor an jeglicher filigraner Optik. Sie sah die Geweihte ohne Hader an, es wirkte fast eher als sähe sie in ihr jemanden der sie besser verstand als der Mann der nun allein im Haus war. Ihre Stimme wirkte nun angestrengter durch die Kälte: " Das ist nicht meine Aufgabe, Alanis, für mich stehst du nicht im Weg sondern könntest der Weg sein, aber er nutzt dich anders und ich glaube nicht das die Sache noch einen Wert hat für ihn!" Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Als sie versuchte sich den Schwertgurt umzulegen versagten bereits ihre Finger und mit einem genervten "Scheiße" hängte sie ihn sich über die Schulter.

    Auf Mels Gesicht machte sich Fassungslosigkeit breit und dieses Gefühl ließ sie erkennend aufschnauben, ihre Worte waren knapp und man hörte deutlich heraus wie sehr er sie verletzt hatte, dennoch blieb ihre Stimme ruhig und ihre Haltung erhaben auch wenn ihr Inneres gerade erneut zerbrach wie so viele male zuvor: "und genau das meinte ich damit, dass diese Konstellation mit ihr" *ihr Kopf nickte in Alanis Richtung* "dir höchstens entgegen kommt als eine Verstärkung in der Vertuschung deiner eigenen Akzeptanz dir selbst gegenüber und um dich dieser nicht stellen zu müssen und entschuldige meine Worte nun bitte nicht mit Eifersucht denn diese Eigenschaft war die erste die Velsinamos aus mir heraus riss, als ich noch zu fühlen in der Lage war. DU erhebst die Stimme gegen mich und stellst mich in ein Licht dessen Schatten nicht der meine ist, nur um nicht das zu wagen vor dem du Angst hast und es dir nun leicht zu machen! Ich sage es nochmals ich kam nicht mit dieser Intuition hierher! Aber ich war bereit es zu versuchen. Du bist weder bereit Zeit zu investieren, die wir gebraucht hätten um zu sehen was geschieht, noch Vertrauen zu schenken um das ich dich gestern! erst noch bat. Du sagtest das ich es bereuen würde wenn sich diese Tür zwischen uns schließt, dass Einzige das ich bereuen werde ist diese Tür geöffnet zu haben, dir vertraut zu haben, mit deinem Versprechen mich nicht zu verletzten wenn ich das zu lasse was du mir als "Hilfe" dargeboten hast. Du bist ein verdammter Feigling Vladim und DU wirst es für immer bereuen dich vor uns hinter dem Deckmantel einer anderen Frau versteckt zu haben!" Während ihrer letzten Sätze hatte sie ihre verstreuten Habseligkeiten in ihrer Tasche verstaut, Mantel und Schwert gegriffen und war zur Tür gegangen. Ihre Haltung und Miene schien nun wie erfroren "Ich danke dir für die Gastfreundschaft, Hexer!" Er konnte in ihren Augen erkennen wie tief er mit den Dingen die er ihr in den letzten Tagen gegeben hatte, in ihre Seele gegriffen hatte. Sie nickte Alanis knapp zu "Alanis" Dann verließ sie das Haus des Hexers.

    Sie war nicht im Stande ihrer auflodernden Wut so schnell Rücktritt zu verschaffen, aber ihre Worte hörten sich gemäßigter an:" ich weiss das du haderst, ich tat es bisher nicht, und ich weiss das du allein bist wie auch ich, aber ich kann dir den Weg zur Akzeptanz zeigen und du mir den Weg aus der Einsamkeit die auch deine vernichten wird und weil ICH einer der wenigen auf dieser Welt bin die dich versteht und du jener einzige bisher bist der mich versteht glaube ich dir und verstehe dich! Ja du hast mir die Augen geöffnet und auf den Weg gebracht, so wie ich es gleichermaßen getan dir angetan habe, wir haben verstanden das es bessere Wege gibt, diese können wir aber nur gehen wenn wir uns Rückendeckung geben. DEINE letzte Hürde ist die Angst! Vor dir selbst und der Welt da draussen!" Hätte sie Mitleid empfinden können wäre sie voll davon, ihre Worte trugen aber zumindest etwas wie Sorgen mit sich. "Ich habe nicht vor dich hier zu belagern, dich mit meiner Person tagtäglich zu besetzen, wenn du das nicht willst. Aber ich bin mir nicht sicher ob du das wirklich nicht willst oder ob es dir nicht gefallen würde dich mit gleichem gleich zu tun wenn du von Reisen oder Aufträgen zurückkehrst...und verstanden wirst ohne dich erklären zu müssen. Ich habe dir bereits gestern dazu etwas beschrieben welches Gefühl sich daraus erbringen lässt." Sie sprang plötzlich auf und schlug mit der Faust auf den Tisch, es war deutlich zu spüren das die Wut die erneut in ihr Fahrt gewann ihr selbst galt" Verdammt, ich höre mich an wie ein Idiot der um Aufnahme und Anerkennung bettelt, als hätte ich das all die Jahre gewünscht oder gewollt...das habe und hatte ich nie nötig!" sie fluchte erneut und für einen Augenblick wirkte es so als wolle sie die Flucht ergreifen.

    Mels Körper streckte sich je mehr Worte sie umgaben, wohingegen Alanis eher Balsam auf die nun aufgebrochene Wunde war die seine Worte in ihr rissen, plötzlich wirkte ihre Haltung majestätisch und unnahbar, an ihrem Inneren schmerzte etwas unergründliches das verletzt war wie ein krankes Tier, etwas das sie sich erst sammeln ließ ob seiner Worte bis sie ihm mit ruhiger aber nun doch deutlich angespannter Tonlage bedrohlich knurrend antworten ließ, er kannte diese Haltung bereits und wusste was dem folgen konnte:" Ja ich kam hierher, um dich wiederzusehen, wie ich es dir bereits sagte! Es waren die Rauhnächte die mich jemanden suchen ließen der wusste mir die Geister vom Hals zu halten in den Tagen in denen ihnen Tür und Tor offen steht! Hilfe zu suchen! liegt mir fern, es war DEIN Angebot dem ich hier nachkam, aus einer Situation geboren mit der ich nicht gerechnet hatte und ich glaube DU noch viel weniger denn DU leidest an dem was du bist genau wie ich! Und mir kann es nicht BESSER gehen wenn es mir zuvor nicht schlecht ging also rede dir nichts ein! Die Ketten die du ansprichst existieren im Diesseits und verlaufen bis ins Jenseits, und ob ich ihnen Dienen will oder nicht am Ende bleibt mir keine andere Wahl wenn sie mich dazu zwingen, es sei denn jemand rüttelt an diesen Ketten und ist bereit sie zu zerreißen." Mit ihren nächsten Worten die wie eher einem fauchen glichen warf sie ihm die Kette und die Statue entgegen..."aber mein Versuch daran zu glauben ist gerade mit deinen Worten erstickt worden." Das einzige was mein altes Denken in den letzten Tagen hat inne halten lassen und einen Keim der Hoffnung auf Freiheit mit der ich bis vor wenigen Tagen keinen Hader hatte, hat wachsen lassen war zu erkennen das ich nicht allein bin und DEIN Entgegenkommen und der Funke der in dir erglommen ist, in die Richtung das WIR vielleicht nicht dafür gemacht sind einsam und allein da zu stehen! Ein WIR ist für eine Zukunft stark ein ICH stirbt allein! Und bevor du hier uns beiden" und sie wies dabei auf Alanis "helfen kannst, solltest du von deinem Hohen Roß heruntersteigen und dir ersteinmal selbst helfen lassen, DASsss habe ICH dir versprochen!" Ihr Atem ging schnell nach dieser Rede nicht nur der Worte wegen.

    Sie bemerkte Vladims Lächeln und egal aus welcher Intension heraus es auf sein Gesicht trat es füllte ihr Herz mit Wärme. Ihre Reaktion darauf jedoch war spärlich da nach ihren offenen Worten nun sämtliche rudimäntere Empfindungen in der Tiefe versanken. Sie spürte noch wie etwas in ihrem Innersten zustach als Alanis über ihre Gemeinsamkeiten mit dem Hexer sprach, tat es aber als nichtig ab. Ihr Gesicht spiegelte nur wenig emotionale Regung auf ihre Worte, dennoch galt ihre Haltung nicht als unfreundlich der Priesterin gegenüber. Ein bestätigendes Schnauben entfuhr ihr dennoch als Alanis von dem Schmerz der Veränderung sprach von dem sie so sehr gekostet hatte. Sie starrte auf den Tisch und ihre Worte wirkten resigniert :" Es gibt keine Steigerung des Schmerzes mehr den mir eine Veränderung beibringen könnte! Veränderung gehört zum Wandel der Zeit und dessen Fazit beschreibt den weiteren Weg... was meinen innerer Tumult betrifft, ob nun positiv oder negativ gewerteter Natur begann er genau Hier!" Ihr Finger tippte auf die Tischplatte. Sie nahm die kleine Statue in die Hand, die Spitze Schnauze des Hundes stach in ihren Finger. "Nicht nur das sich hier die Seite meines Vaters regt und mich etwas überkommt das selbst Velsinamos wegen seiner Art mir gegenüber nicht zu teil wurde, nein auch die Andersartigkeit meiner Mutter findet plötzlich Akzeptanz, verbunden mit der Unscheinbarkeit meiner fehlenden Gefühle, dessen Gaukelei für die anderen Wesen das Leben soviel anstrengend macht. Hier ist es nicht relevant und in diesen 4 Wänden ist das was ich bin plötzlich "egal". Hinzu kommt das scheinbar die eine wie auch die andere Seite der Herren denen ich "gehöre" einen akuten Hader mit der Situation präsentiert, was fast schon ein wenig faszinierend ist..." Es war unmöglich den nun auf Valdim gerichteten Blick zu ergründen, er hätte bösartig wie auch hilfesuchend interpretiert werden können, hierzu fehlten eindeutig die restlichen Emotionen die ihm klar definiert hätten zeigen können was gerade in ihr vorging. "Ich stehe plötzlich unbeabsichtigt vor der Entscheidung einen Weg aus der Emotionslosigkeit zu wünschen der mich dann nackt und völlig hilflos in diese Welt stellen würde, konfrontiert mit allen Grausamkeiten die die Vergangenheit mir beibrachte und die Zukunft noch bringt wenn jene besagten Herren dann auf mich losgehen und das bis über den Tod hinaus, was ich ohne Schutz und Hilfe nicht überstehen werde, oder ich bleibe weiterhin das Monster das ich bin und bin allein in dieser Welt mit mir." Sie nickte leicht bevor sie den Blick von Vladim abwandte um erneut die Statue zu betrachten.

    Auch Mels Gesicht verzeichnete Belustigung, dennoch wirkte es als würde hier die gegenerische Seite der Expedition über deren finales Fazit nach dem Besuch des Landes triumphieren, sie holte tief Luft :" Nun, das was du als Endergebnis der Reise beschreibst IST Luxburg, oder besser jene die die wahren Herren dieses Landes sind. Die Shor na Far sind nur eine Gruppierung der vielen die sich dort seit Äonen niedergelassen haben. Ich war selbst auf einer Reise in der wir in die Vergangenheit geraten sind dort um zu erkennen wie alt das Land und auch deren Völker sind und diese sind selbst nur Einreisende denn die Shor na Far zum Beispiel kamen von anderen Welten hierher. Mein Interesse an Ihnen lag damals darin, dass sie wie ich Schlangenwesen waren...mit noch einer Menge uraltem anderen Zeug in ihren Adern, aber eben dennoch am ähnlichsten zu dem was meiner Mutter entsprach. Ich dachte ich könnte von ihnen Lernen... so sein...wie sie...eine...Familie haben" Ihr Blick entglitt und die schwere dieser Gedanken stand Melyanna deutlich ins Gesicht geschrieben. "Ich hängte mich an den Waffenmeister der zudem nach Macht und Ruhm strebte und...mir...gefiel!" Ihre Hand glitt wie automatisiert zu dem Amulett welches normalerweise um Ihren Hals hing und sie schreckte auf als sie es nicht fand, ein kurzer Blick erhaschte es immernoch neben der Anubisfigur auf dem Tisch liegend und blieb darauf hängen "Er versprach mir mich mit sich zu nehmen und mich zu lehren, wenn ich ihm ein Gefühl schenken würde. Ihr Volk war nicht in der Lage Empfindungen zu haben, vielleicht lebten sie schon zu lange um jene noch mit sich zu tragen die ein normales Leben nähren, Traurigkeit, Glück, Furcht...Liebe...Ihre Regung bestanden nur aus Hader, Hass, Schmerz, Wut und Wahnsinn...Ich habe es zu spät erkannt." Sie riss ihren Blick los und blickte mit einem fast schmerzenden aber akzeptierenden Ausdruck Alanis an " Da ich mein vorheriges Leben wie die Fahrenden unterwegs war und meine Körper zu verkaufen wusste war das größte Gefühl das ich ihm beibringen konnte das der Liebe...und auch ...weil ich mich selbst schon darin an ihn verloren hatte. Sie nutzten eine Technik die ich nicht verstanden habe um die Gefühle aus deinem Körper zu extrahieren wenn du sie ihnen frei gibst...was du spätestens dann tust wenn sie dafür gesorgt haben das du sie frei gibst! Sie stoßen eine Nadel mit einem Gefäß daran in dein Herz, dann führen sie sich diese Gefühle zu und es ist für sie wie ein berauschendes Mittel, so wie andere Opium oder Alkohol zu sich nehmen, nähren auch sie sich für den Moment an jenen unbekannten Gefühlen die sie dann erleben und...ausleben, ich verstärkte mein Gefühl noch mit einem leichten Liebestrank der meine Gefühle zu ihm verstärkte und ihm so beweisen konnte wie sehr er von mir profitieren konnte!" Ihr Blick wanderte zu Vladim " und ich wünschte ich wäre damals nicht so fürchterlich naiv gewesen zu glauben das er mir helfen würde und er...mich nicht verletzten würde" Sie erhob sich während sie weiter sprach und kramte aus ihrer Tasche eine Flasche des Honigweins heraus den sie bereits am ersten Abend Vladim angeboten hatte, sie füllte drei Becher und verteilte sie an die anderen, nach einem großen Schluck mit dem sie wohl auch ihren Kloss im Hals herunterzuspülen suchte setzte sie fort : "VelsinAmos war so fasziniert das er mich mitnahm und mir alles versprach...was sich auch die erste Zeit so anfühlte. Dann ließ er mich immer mehr allein in den unendlichen wunderschönen Hallen unter den Bergen des Beleriand, ich vertrieb mir die Zeit mit ihren Studien aber ihre Schule ist grausam, egoistisch und rücksichtslos, wer nicht versteht bezahlt mit Schmerz und Blut...oder mit Gefühlen...und ich verstand wenig von einer Kultur die seit Äonen existiert und in der man als minderwertiges Schlammblut gilt. Dennoch lernte ich mehr als an manchen Akademien man sich zu lehren wagt in dieser Zeit. Der Preis dafür waren all jene Gefühle die unser Leben blühen lassen, immer wieder extrahiert oder ausgetrieben bis man gefügig genug war um zu Dienen, aber es war mir unter der Erde egal geworden. Vel lehrte mich als Waffenmeister den Schwertkampf, sodass ich als sein Schutzschild dienen sollte. Er wusste wie sehr ich ihn damals verehrte bis zu dem Tag an dem ich erkannte das ich nicht die einzige bin und seine Ziele größere waren..." Ihr Gesicht verzerrte sich schmerzhaft und Wut mischte sich in ihre Züge ebenso wie ihre Stimme die nun leise und bedrohlich wurde :" es war vor zwei oder 3 Jahren als ich spürte das seine Besuche Früchte getragen hatten und nach einer fürchterlichen Nacht die ich allein mit mir und der Geburt verbrachte präsentierte ich ihm stolz unsere Eier. Er nahm mich mit und wies mich freudlos an sie zu den anderen im großen Gelege zu bringen, es wäre sicher bei den anderen seiner Gefährtinnen, von denen ich bis zu diesem Augenblick nichts wusste, er verschloss die Tür und versicherte mir es würde ihnen nichts geschehen...in dieser Nacht fiel die Expedition ins Beleriand ein und zerstörte das gesamte Gelege der Shor na Far! Dieses Ereignis ließ die letzten noch vorhanden Gefühlsreste verdorren. Ich wollte fort von diesem Ort, was mir dann nach Monaten der Versuche gelang" Sie trank den Becher in einem Zug aus und schenkte sich erneut ein. Der Kampf der in ihrem Inneren tobte sprach Bände auf ihrem Gesicht. Ihre Augen trafen Alanis und sie blickten tief: "Ich erzähle dir sovieles damit man versteht warum ich diese Schritte gegangen bin und weshalb ich dies alles ertrug und aufgab auch wenn es für andersartige Wesen vielleicht nur schwer zu verstehen ist. Ich kam nicht mit dem Gedanken hierher meine Gefühlswelt ändern zu müssen, Hass schmerzt weniger als Liebe, Glück ist verletzlicher als Nüchternheit. Dennoch spielt seitdem ich dieses Haus betrat alles verrückt in meinem Inneren, es ist als würden plötzliche alle verkümmerten Regungen aufbegehren wollen und ich bin mir noch nicht sicher ob ich das nun gut oder schlecht finden soll" Ihr Blick war von Alanis zu Vladim gewandert und ruhte nun auf ihm, das Chaos in ihrem Inneren zeichnete sich für ihn deutlich ab auch wenn die Frau die nun hier saß ein völlig anderes Gebaren aufwies als er es in den letzten Tagen zuvor erlebt hatte.

    Ihr Körper straffte sich merklich und ihr war anzusehen das sie nach einer einfachen und vor allem kurzen Erklärung suchte:" Es würde die Erklärung vereinfachen wenn du schon einmal in Luxburg warst? Zufällig mit der Expedition die alljährlich dort wie die Heuschrecken über das Land herfallen? Und wenn ja, kennst du die Shor na far?"

    Mels Anspannung fiel deutlich von ihr ab und sie empfand das plötzliche Du als ein freundliches Entgegenkommen das sie gern erwiderte. Ihre Interpretation des Endes im Tod ließ Melyanna allerdings noch offen und versprach sich zu einem näher zueinander gefundenen Zeitpunkt hier über ihre Wege mit dem Tod genauer aufzuklären sofern Alanis weiteres Interesse zeigte. Das feine aufblitzen ihrer Regung zu diesem Thema blieb Melyanna nicht unbemerkt, auch dies behielt sie sich für einen noch kommenden Zeitpunkt in ihrem Inneren vermerkt. Ihre Antwort war nun etwas entspannter, was jedoch nichts an ihrer souveränen Haltung änderte. "Im Groben könnte man es so beschreiben, wir nutzten die guten wie die bösen Mächte, jeh nachdem was wir erreichen wollen, wobei wir Bocore mehr mit dem Tod verhandeln als mit dem Leben was uns rein synallagmatisch arbeiten lässt"

    Sie sah Vladim ein wenig ungläubig an als er Alanis um diese Nachverfolgung bat und rang sich ein verunsichertes Lächeln ab. Ihr Nicken zu Alanis war wiederum freundlich und höflich als sie ihr daraufhin antwortete: " Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel wenn ich noch einen Augenblick hier vor dem Ofen Platz nehme, meine Kleider müssen trocknen sonst erfriere ich" ihre Antwort klang ehrlich. Sie nahm sich einen Stuhl vom Tisch und klemmte ihn sich mit der Lehne nach vorn zwischen die Beine, damit ihr Rücken zum Ofen hin frei war, die Arme auf der Lehne verschränkt hörte sie Alanis weiterhin aufmerksam zu. Sie atmete tief durch, ihr Blick fiel auf Vladim, es schien ein wenig Sicherheit suchendes darin zu liegen, diese Situation die ihr die Offenheit abverlangte die sie sonst so gerne verbarg machte ihrer Sicherheit deutlich zu schaffen. Einen Augenblick später ruhte ihr Blick prüfend auf der Geweihten bevor sie mit ruhiger sachlicher Stimme antwortete: "Ich bin Melyanna Irima, Tochter der Khel´Grey, Akolythin Far ugh lagh´s, Bocore in der einen Welt oder Hexe in der anderen so wie es die einfachen Bauern vermutlich nennen würden. Mein Glaube steht für die Heiligkeit des Todes und dessen Mannigfaltigkeit. Und mein Problem ist keins magischer Natur, sondern beruht auf schlichtem Raubbau jener die mich für ihre Zwecke benutzten."

    Mels Blick striff Vladim kurz erstaunt ob seiner knappen Begrüßung, dann betrat auch sie das Haus. Sie bedachte Alanis mit einem knappen zustimmenden Lächeln das die Gedanken dahinter jedoch offen ließ. Einen Augenblick wärmte sie ihre Hände über dem Ofen während sie unauffällig die Regung des Hexers einzuschätzen suchte. Dann wendete sie sich mit Freundlichkeit auf dem Gesicht an Alanis:" Nun...ich kam eigentlich hierher um Vladim einen Besuch abzustatten, dann fanden wir heraus das unser beider Gefühlswelten nicht ungleich nur rudimentär vorhanden sind und er war der Auffassung, meiner Bitte nachkommend, das ihr die Richtige wärt jene zu optimieren. Was ihr letzthin tatsächlich tun könnt müsst ihr eröffnen oder besser gesagt fragt, was ihr wissen müsst." Ihre Art wirkte seltsam aufgesetzt, aber nicht falsch oder hadernd.

    Der Prüfende Blick entging Melyanna nicht und als sie erkannte wer hier vor ihr stand war sie froh das die Schneedecke das Schlimmste verbarg. Ihr Blick wurde ein wenig kritisch aber nicht unhöflich " Die "Sache" so "schnell" wie möglich angehen? Mit Verlaub, was hat Vladim euch als Grund genannt?" Ihre Geste war elegant als sie Alanis bat mit ins Haus zu kommen, ihre hochgewachsene Statur und das unbeurteilbare fast erhabene Gebaren ließen sicher viel Raum für Skepsis offen, dennoch beschrieb Melyanna ihre Haltung mit bemühter höflicher Freundlichkeit. Was Alanis jedoch deutlich ins Auge fiel waren die immer steifer werdenden Bewegungen je länger sie sich hier draussen mit ihr unterhielt. Ihre Lippen nahmen einen leichten bläulichen Ton an wie auch einige Adern die sich auf ihrer Haut abzuzeichnen begannen.

    Melyannas Gedanken drifteten immer wieder ab und die Konzentration auf das korrekte Ausführen ihrer Übungen und das Fernhalten ihrer Gedanken lenkte sie von ihrer Umgebung ab. Hier und da hörte sie ein knirschen des Schnees, verband dies aber nicht mit einer Person. Als die Fremde sie ansprach setzte sie gerade aus der Ruhephase zu einem erneuten Hieb an und erschrak so sehr, dass sie auf dem Schnee in ihrer Bewegung für Sekunden ins rutschen kam und den Neuankömmling so mit einem wütenden und bedrohlichen Blick begrüßen ließ, der einem nicht bewaffneten Gegner gerne die Flucht hätte ergreifen lassen. Ihre Sinne zogen in sekundenschnelle ein Fazit : Aussehen sofern sie es mit ihren nicht gerade guten Augen erkennen konnte: friedlich, freundlich, vielleicht eine Bauersfrau? Stimme: höflich, Geruch: Kräuter, ein Hauch von Brot, Papier und Krankheiten... Also keine Primäre Gefahr. Mels Haltung optimierte sich schnell wie auch ihr Gesichtsausdruck der sich nun entsprechend angebracht anpasste, freundlich mit einem höflichen Lächeln begrüßte sie die Dame: "Den wünsche ich euch ebenso, verzeiht ich war abgelenkt!"

    Der Morgen war bereits dem Mittag entgegengestrebt als Melyanna erwachte. Es dauerte einige Augenblicke bis ihr Bewusstsein im Haus des Hexers ankam. Ein wohliges Lächeln erhellte kurz ihr Gesicht und wechselte in tiefe Nachdenklichkeit, sie setzte sich auf die Kante ihres Lagers und schloss für einen Moment die Augen, sein Geruch drang auch wenn er in seinem Bett lag bis an ihre Nase und ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. Tief in ihrem Inneren regte sich plötzlich vorsichtig suchend eine fragiles Streben entlang eines hauchdünnen Fadens seidengleich gewebt, der in ihrem Geist nach seinem Ende zu tasten begann. Sie sprang auf und in diesem Augenblick übermannte sie eine Explosion der Emotionen die aus tiefsten Gründen rudimentär ihr eine Vorstellung gaben was sie einmal waren, es war ein Schauspiel ihres aktuellen geistigen Inneren, Angst, Verlust, Hochgefühl wie auch Unsicherheit, LIebe? Hass darüber zu was für einem Krüppel sie die Vergangenheit gemacht hatte und die freudige Erkenntnis aber auch Unsicherheit darüber einen Weg aus der Emotionslosigkeit finden zu können...mit Hilfe eines Mannes der mehr für sie in diesen wenigen Stunden getan hatte als jemand jeh zuvor es getan hatte und...dem sie vertrauen konnte?! Sie schüttelte aufgewühlt ihren Kopf als wolle sie die Gedanken herausschütteln und augenblicklich schlugen die Emotionen zurück und verbargen ihre Regungen. Mel stand auf und ging zum Tisch auf dem ihre Sachen lagen, sie begann sich anzukleiden bis ihr Blick auf die kleine Anubisstatue an ihrem Gürtel fiel. Sie nahm sie ab und strich über ihren Kopf doch ihr Blick blieb kalt, dann ergriff sie das Amulett das Velsin ihr gab damit sie ihn erreichen konnte wenn sie Hilfe benötigte. Es drehte sich an dem Band vor ihren Augen, auf der einen Seite das Abbild der Göttin Far ug lagh der geflügelten Schlange und auf der anderen Seite das Echsenauge das nun plötzlich in seiner Drehung innehielt und sie anstarrte. Ein scharfer Schmerz stach ihr in den Schädel und ließ alles um sie herum taub werden. Ein leises Keuchen entfuhr ihr als seine Stimme in ihr erklang, scharf und bedrohlich: "Wage es nicht auch nur einen Schritt weiter zu gehen! Du gehörst mir!" Ein böses Lachen gepaart aus 2 Stimmen das ihren Kopf schier zum bersten brachte entrang ihr ein leises Wimmern und der klopfende Klang eines Gestockes verhallte in ihrem Inneren. Ihr Geist klärte sich und sie warf angewiedert das Amulett zu der Statue die auf dem Tisch stand. Wütend riss sie das Schwert das ebenfalls noch auf dem Tisch lag an sich und stapfte nach draussen. Die Luft war kühl und eine feine Schneedecke hatte die Welt um sie herum bedeckt. Ihr Atem stand sichtbar in der winterlichen Luft, dennoch heizte ihr Zorn sie auf sodass sie nicht gleich in Starre verfiel. Ihre Klinge durchschnitt mehrfach den unsichtbaren Gegner vor sich, ihre Bewegungen waren präzise und geschmeidig, mal mit einer mal mit beiden Händen geführte Schläge folgten tief verankerten Bewegungsabläufen die sich nicht nur in einer Ebene abspielten sondern hier und dort in Drehungen oder Sprüngen über unsichtbare Gegner hermachten. Die elfische Gewandheit gepaart mit animalischer Regung und der Kriegskunst des Waffenmeisters der Shor na Far liessen ein völlig anderes Bild von Melyanna plötzlich zu Tage kommen. Immer wieder hielt sie zu Pausen der Konzentration inne in der ihr Schwert senkrecht vor ihrem Körper ruhte, wenn ihr Atem allzu schnell ging. Schweiß rann über ihre Stirn und färbte den Stoff ihrer Kleidung dunkel. Mit jedem Schlag schien ihr Geist Ruhe und Ordnung finden.

    " und jetzt..." Sie legte seine Arme um ihre Hüften und schlang ihre um seinen Hals, er wirkte widerwillig, weit entfernt von jedweder ehrlichen Geste, sie zog ihn zu sich und nahm in somit sanft und doch fest in ihren Arm " und jetzt...sind wir einfach nur du und ich, ein Mann und eine Frau ohne Geschichte ohne Vorurteile ohne Angst und Skepsis, frei im hier und jetzt." Sie wusste selbst nicht warum sie das tat vielleicht intuitiv, eine Erinnerung aus früheren Umarmungen ihrer Mutter die ihr Trost und Sicherheit gespendet hatte, sie versuchte dieses Gefühl das immer mehr wuchs, in der Sicherheit seiner Arme, an ihn weiter zu geben, sein entgegenkommen zu spüren nachdem sich jede Faser ihres Geistes ausstrecken.