Beiträge von Jyla Windgeflyster

    Frag mal beim örtlichen Tierschutzbund - da gibt's immer Leute, die solche Vögel aus schlechter Haltung aufnehmen und sie dann halten und die sich über 'ne kleine (Futter-)Spende so sehr freuen, dass sie dir gerne ein paar Federn überlassen.

    Antaeriel lässt etwas von einer fruchtigen Teemischung in das heiße Wasser fallen und zeigt dann grinsend auf ihren "Arbeitsplatz" am Boden, wo nun die flauschige Decke, der Mörser und zwei Schalen - die eine mit den unbearbeiteten und die andere mit den bereits gemörserten Zutaten - auf die Wiederaufnahme der Arbeiten warten:


    "Klar, Ealoren hat immer eine Kleinigkeit für mich zu tun!"



    Böh! Krass! 8o

    Einige Wochen sind ins Land gegangen.
    Das Wetter hatte sich häufig gewandelt - warme, sonnenreiche Tage hatten einige Bewohner der Siedlung unvorsichtig werden lassen und so hatte Ealoren, die Heilerin, viel zu tun, um all die hustenden und schniefenden Elben mit ihrer Kräutermedizin zu versorgen.
    Antaeriel saß im Schneidersitz auf einer kuscheligen Decke in der Behausung der Heilerin und mörserte gewissenhaft einige Zutaten für Ealoren. Draußen fegte ein kalter Wind zwischen den Bäumen hindurch. Es war der perfekte Tag, um sich in trockenen, warmen Wohnstätten aufzuhalten, ruhige Tätigkeiten auszuführen und Zeit mit Freunden zu verbringen...

    Antaeriel überlegt lange, bevor sie zögerlich antwortet:


    "ich weiß es nicht. Einerseits wüsste ich gerne etwas darüber. Und es es könnte ja auch sein, dass es da drüben Antworten auf Fragen zu meiner Vergangenheit gibt. Andererseits weiß ich nicht, ob ich diese Antworten überhaupt wissen will. Ich ... Es geht mir gut hier. Ich habe keine schlechten Erfahrungen und Erinnerungen. Wer weiß, ob das in meinem früheren Leben auch so war."


    Sie streichelt gedankenverloren über einen Zweig, schaut an sich herunter und legt sich eine Hand auf den Bauch.


    "Ich kann mir meine Vergangenheit ausdenken. Mir ein paar schöne Bilder malen. Was, wenn dort drüben etwas vollkommen anderes auf mich warten würde? Wer ich war und wie mein Leben ausgesehen hat..."


    Sie schaut ihrer Freundin ins Gesicht:


    "Was, wenn ich eines Tages da drüben bin und jemand schaut mich an und weiß, wer ich... war?"

    Antaeriel zieht belustigt eine Augenbraue hoch. Dann wendet sie sich wieder einem Teil des Hagebuttenstrauches zu.


    "Na, wenn du meinst, dass man auf dieser Lichtung jemandem im Weg stehen kann, der gut fünf Schritt von einem weg über einen Pfad läuft...",


    murmelt sie gut hörbar und pflückt grinsend einige rote Früchte...

    "Ich werd's schon noch rausfinden!",


    sagt Antaeriel lächelnd. Dann wird ihr Lächeln zu einem verschmitzten Grinsen:


    "Aber jetzt verrat du mir mal, warum du neulich so rot geworden bist und versucht hast dich hinter einem Baum zu verstecken, als die Jäger mit dem ...",


    ärgerlich die Stirn gerunzelt sucht sie nach dem richtigen Wort...


    "... mit dem... dem... Hirsch (na also, geht doch!) nach Hause gekommen sind?!"

    ZEITANGLEICH


    Es ist noch immer Winter im Reich der Waldelben. Im Moment jedoch gönnt der Frost sich eine Auszeit und Schnee und Eis sind verschwunden und haben die Bäche zum Übertreten gebracht. In einigen Senken haben sich eisig kalte Teiche gebildet. Die Luft ist recht mild, so dass es angenehm ist, sich draußen aufzuhalten.


    Calechú und Antaeriel laufen - mit Körben und Beuteln ausgerüstet - einen kaum erkennbaren Pfad im Unterholz entlang und sammeln Hagebutten, Schlehen und Wurzelgemüse ein. Die beiden unterhalten sich angeregt...


    "... und vielleicht krieg ich Ealoren endlich mal dazu, mir das Rezept für dieses tolle Heißgetränk zu verraten! Sie mischt da irgendwas rein...",


    sagt Antaeriel gerade...

    Die zieht im letzten Moment die volle Schneeschüssel als Schild hoch, wobei jedoch fast der gesamte Inhalt herauspurzelt.
    Nach einem kurzen, schuldbewussten Zögern rafft sie den gesammelten Schnee zusammen und feuert eine ganze Schüsselladung gen Calechú. Trotz der schlechten Flugeigenschaften des ungeformten Schnees, kommt die Masse ganz schön weit...

    ZEITANGLEICH


    Es ist ein klirrend kalter Wintertag. In der Nacht hat es kräftig geschneit, allerdings gibt es durch den dichten Baumbewuchs und die Bauten noch einige schneefreie Flecken in der Siedlung.


    Antaeriel ist inzwischen wieder völlig genesen, jedoch hat sie ihre Erinnerungen nicht wieder gefunden. Ganz im Gegenteil sind auch ihre ersten Tage in der Siedlung inzwischen in einem Nebel des Vergessens verschwunden.
    Ganz zufrieden hat sie sich inzwischen mit dem Mysterium ihrer Vergangenheit abgefunden und sich gut in Isilsarn eingelebt.


    Gerade sammelt sie Schnee in einer großen Schale zusammen, um ihn zu schmelzen. Sie ist warm eingepackt, ihre Wangen sind von der Kälte gerötet und in ihren Augen blitzt der Schalk...