Beiträge von Diadra

    -->vom Dorfplatz


    Diadra näherte sich schnellen Schrittes ihrem Zuhause. Sie betrat das Haus durch die Tür, die in den Laden hineinführte.


    Schnell schloss sie die Tür und seufzte auf, erleichtert, der Kälte entkommen zu sein. Die Flamme in der kleinen Laterne neben der Tür war fast erloschen. Schnell zündete Diadra eine Kerze an, die ihr auf dem Weg nach innen Licht spendete.


    Fast hätte sie sich gewünscht, sie hätte es gelassen. Noch herrschte im Laden ein ziemliches Chaos. Zwar hatte sie nun einen betrachtlichen Bestand an Kunstwerk, den sie zum Verkauf anbieten konnte, doch musste natürlich auch das Ambiente für einen solchen Laden stimmen. Aber die Regale standen größtenteils noch leer da, und im ganzen Raum stapelten sich Kisten, die nur darauf warteten, ausgepackt zu werden.


    Vielleicht sollte ich weniger reisen und mehr Zeit zu Hause verbringen, murmelte sie.


    Dann schritt sie zum hinteren Teil des Ladens und durch den Vorhang, der ihren Wohnraum vom Laden trennte. Dort entfachte sie eine Öllampe, legte ihren Umhang ab und gähnte herzhaft.


    Der Raum war mit Teppichen ausgelegt. Eine Schlafstätte mit reichlich Fellen und einigen bunten Kissen in der einen Ecke, daneben ein Tisch, auf dem eine kleine Truhe stand. An der gegenüberliegenden Wand ein wuchtiger Holzschrank, der recht alt aussah. An den Wänden hingen Regale, Kerzenleuchter, ein Gemälde und etliche Zeichnungen. Ein Stuhl und ein einfacher Hocker dienten als Sitzgelegenheiten.

    Auch Diadra stand auf und legte ihren Umhang an.


    Emerald, dies war ein schöner Abend. Bellaria versteht es, die Gäste zu unterhalten...


    Sie lächelt ihn an und verabschiedet sich.


    Nun, dann wünsche ich Euch weiterhin viel Erfolg in der Politik...


    sie grinste


    ...und wir sehen uns demnächst hier wieder!


    Ihre Miene wurde etwas ernster, dann fügt sie hinzu:


    Ich hoffe, dass nicht weitere schlechte Nachrichten von der Insel eintreffen.

    Dank der erheiternden Lieder befand sich die Stimmung im Schankraum bald auf dem Höhepunkt. Man sah gerötete, geschwitzte und zufriedene Gesichter und hörte viele Stimmen mitsingen.


    Diadra lachte und nahm einen weiteren Schluck Met.


    Eigentlich war ich gekommen, um das Gespräch von heute mittag fortzusetzen. Aber ich denke...


    sie grinste


    ...heute sollten wir uns einfach einen heiteren Abend gönnen!

    Diadra lauschte Bellarias Gesang, bis Emerald sein Hoch auf Renascân ausrief. Im Schankraum stimmten fast alle ein und wiederholten des Procurators Worte. "Auf uns!"


    Die Stimmung war durch den Met recht heiter.


    Kann eure Bardin denn auch ein Trinklied singen, Emerald?

    Diadras Wangen begannen vom Met zu glühen.


    Aber natürlich, den Krieger nehme ich doch immer!


    Nun verfärbten sich ihre Wangen kirschrot und sie stotterte


    ...also...ich meine...ihr habt ja Erfahrung als Beschützer...so meinte ich das...


    Sie heftete ihren Blick auf den Inhalt ihres Humpen und nahm einen weiteren Schluck ohne aufzusehen.

    Nun... ich meine doch ganz eindeutig der Politiker, werter Procurator.


    Diadra lacht und schaut sich um.


    Und was ist nun mit meinem Met? Kommt er oder nicht?


    Sie reibt sich die eisigen Hände und lauscht dann Bellarias Gesang.

    Dann wendet sie sich Bellaria zu.


    Entschuldigt... ich glaube, wir kennen uns noch gar nicht?


    Sie steht auf und streckt Bellaria die Hand entgegen.


    Diadra ist mein Name. Ihr habt eine wunderschöne Stimme, fügt sie lächelnd hinzu.

    Diadra kniff die Lippen zusammen und unterdrückte ein Lachen.


    Aber nein... wer sagt denn so etwas?


    Sie zwinkerte ihm zu und setzte sich.


    Jetzt muss mich ein Met wieder aufwärmen...und mir geht es wieder gut.

    Die Tür zur Taverne öffnete sich, und ein kalter Windhauch blies in den Schankraum und brachte einige Flocken Schnee mit sich. Diadra trat durch die Tür, schloss sie rasch wieder und schüttelte sich kurz.


    Eine Kälte ist das, murmelte sie. Und dann muss es auch noch anfangen zu schneien, sobald ich einen Fuß vor das Haus gesetzt habe.


    Sie blickte sich im Raum um und sah Emerald in der Ecke sitzen. Sie erkannte auch einige andere Gesichter, denen sie auf dem Weg zum Tisch freundlich zulächelte.


    Dann stand sie am Tisch und löste die Schleife ihres Umhangs.


    Emerald! Wie immer kann man euch verlassen. Selbst wenn es nur um Gesellschaft bei einem Humpen Met geht...

    Diadra lacht laut auf.


    Nun, diese Diskussion können wir vielleicht noch einmal fortsetzen. Bis dahin überlasse ich Euch der Obhut des Procurators...


    Sie nickt beiden Männern noch einmal zu und verlässt das Gebäude.

    Ich würde nicht wetten, dass wir von derlei Dingen verschont beliben...


    Aber hoffen wir das Beste!


    Diadra trat aus der Tür und sah die zwei Männer im Gang sitzen. Sie nickte Ihnen zu und zog sich die Kapuze über den Kopf, um sich vor der Kälte draußen zu schützen.

    Diadra stand auf und legte ihren Umhang wieder an, während sie sprach


    Aber nicht doch! Ihr wisst doch, dass ich mich immer gerne mit Euch unterhalte. Und wenn ich während des Tages zu Euch komme, muss ich ja damit rechnen, dass Ihr beschäftigt seid.


    Sie umaramte Emerald zum Abschied.


    Wir sehen uns ja in Kürze wieder. Und ich hoffe, es wird diesmal ein ruhiger, gemütlicher Abend... ohne merkwürdige Liebeserklärungen und Rüstungsprobleme...

    Sie lachte.


    Ich denke es war auch zu Eurem Vorteil, dass ihr das Wesen besiegt habt...


    Sie hielt ihre Tasse hin.


    Ich nehme gerne noch einen Schluck, aber nur, wenn ich Euch nicht von wichtigen Geschäften aufhalte...

    Nun...Ihr habt ja auch beste Kontakte zu Fürst Talris, der bestens informiert sein dürfte...


    Sie lächelte verschmitzt.


    ...oder sein sollte. Und steht nun fest, wer Botschafter Montralurs in Magonien wird?

    Nun, dann bleibt es für mich gleich... Magier sind Magier, gleich ob sie daynitischer oder anderer Herkunft sind.


    Aber natürlich spielt mein Unbehagen auch keine Rolle. Solange Ihr sicher seid, das Richtige zu tun.


    Sie lächelte ihn an.


    Und davon bin ich überzeugt! Nun, ich werde mich dran gewöhnen. Wann geht denn der Bau der Akademie los? Und Wolfenhag... Helft mir auf die Sprünge, das sagt mir gerade nichts.


    Diadra beugte sich vor und stellte ihre geleerte Tasse auf den Tisch.


    Sagt, habt ihr eigentlich etwas von unserem Botschafter gehört?

    Aufmerksam hatte Diadra Emerald zugehört.


    Ich stimme Euch voll zu. Was ich von Herrn ad'Orares halten soll, weiß ich noch nicht, aber ich traf ihn auch nur dieses eine Mal. Daher vertraue ich Eurem Urteil. Wann will er denn nach Renascân kommen?


    Sie hielt kurz inne.


    Sicherlich sind die Verträge von Vorteil für beide Seiten. Dennoch... was genau hat es mit dieser Akademie auf sich? Die Ankündigung hat mich neugierig und auch etwas unruhig gemacht.


    Sie räusperte sich und nahm einen weiteren Schluck des dampfenden Tees.


    Ihr wisst ja... in der Gegenwart von Magiern habe ich mich seit eh und jeh etwas unwohl gefühlt... und nun werden bald einige in der Siedlung umherlaufen...