Beiträge von Diadra

    Diadra versuchte den verschiedenen Gesprächen am Tisch zu folgen, doch wurde es zunehmend verwirrender für sie. Vielleicht war sie einfach übermüdet.


    Mit einem Strahlen nahm sie ihr Ale entgegen. Dann lehnte sie sich zum Bretonen rüber, der sichtliche Probleme hatte, sich in einer aufrechten Position am Tisch zu halten.


    Alexandre, raunzte sie ihm ins Ohr. Vielleicht solltet Ihr etwas behutsamer in Eurer Werbestrategie sein... etwas... taktvoller...


    Sie zog beide Augenbrauen hoch und sah, wie Emerald sie anblickte. Alexandres Kommentar war unnötig gewesen, doch nun schien er auch verärgert über das Gespräch mit Dragion.


    Sie versuchte sich zu konzentrieren und das Geschehen zu verfolgen.

    Erfreut blickte Diadra von ihrem Krug zu Lanfeust auf und stellte sich vor.


    Diadra Ollanda ist mein Name. Ich besitze den kleinen Kunstladen in der Siedlung... Habt Dank für Eure Großzügigkeit!


    Sie lächelte ihm erfreut zu und fügte dann hinzu:


    Wolltet Ihr Euch nicht setzen?

    Diadra betrachtete den plötzlichen Auflauf in der Taverne und um den Procurator.
    Auf Alexandres Kommentar hatte sie ihm einen sehr bestätigenden Blick zugeworfen und bei seiner teilweise etwas ungeschickten Entschuldigung ihr schönstes Lächeln für Emerald aufgesetzt. Manchmal musste man auch einem Charmeur aus der Patsche helfen.


    Doch der Procurator reagierte ihrer Erwartung nach verständnisvoll.


    Als Mirav Alexandre ein neues Ale servierte, blickte sie leicht enttäuscht in ihren eigenen Krug, der ebenfalls geleert war.


    Ich würde ja gerne mit Euch anstoßen, aber...

    Diadra hatte Alexandre aufmerksam zugehört und sich selbst ein Urteil über den 'Auftrag' des Fürsten gebildet.


    Gerade als sie antworten wollte, trat der Procurator an den Tisch.


    Emerald! Was könnte Euch schon entgehen in Eurer kleinen Schaltzentrale, erwiderte sie lachend sein Kommentar.


    Wollt Ihr Euch nicht zu uns setzen? Monsiuer des Brac wird nicht lange in Renascân bleiben können....

    Natürlich!


    erwiderte Diadra ihrerseits und sah sich um. Da sie den Wirt nicht entdecken konnte, winkte sie den Schankjungen herbei.


    Sage, ist Mirav denn auch hier?


    Der Junge verschwand kurz darauf und Diadra nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Krug.


    Alexandre... erzählt mir etwas von Eurer Heimat, ich war noch nie in Bretonien... Und was verschlug euch nach Daynon?

    Heute abend schon?


    Diadra blickte etwas erschrocken drein.


    Das tut mir leid zu hören. Dann könnt ihr gar nicht mehr erleben, wie der Zaunkönig sich zu später Stunde füllt. Wenn sich unsere Barden erst einmal warm gesungen haben und die Leute von der Arbeit hier einkehren und sich das Haus füllt mit Gelächter und Gesang...


    Sie seufzt.


    Nun denn, eine geschäftliche Reise geht natürlich vor. Umso mehr weiß ich zu schätzen, dass ihr hier vorbei geschaut habt!


    Sie prostete ihm zu.

    Ja, die Magonier sind fürwahr ein Volk, das sich auf Gastfreundlichkeit versteht... und aufs gemütliche Beisammensein.


    Sie schmunzelte in sich hinein. Irgendwie schien Alexandre sehr gut zu diesem feierfreudigen Völkchen zu passen.


    Sie nahm einen Schluck Bier, und fuhr dann fort:


    Wann wollt ihr denn nach Arakur reisen? Und was war noch einmal der Anlass für Euren Besuch dort?

    Geschmeichelt griff Diadra zum Rauchkraut. Mit seinem Kompliment hatte der Bretone ihr die Entscheidung abgenommen.


    Gleichzeitig bewunderte sie es, wie geschickt Alexandre sich aus der peinlichen Situation gerettet hatte.


    Bevor sie zu einem Kommentar ansetzen konnte, stellte der Wirt je einen Krug Bier vor Diadra und ihren Begleiter.


    Diadra prostete dem frischgebackenen Vater zu.


    Auf Euren Sohn!!!


    Dann nahm sie einen kräftigen Schluck und wartete, bis auch Alexandre sein Rauchkraut fertig gedreht hatte...

    Diadra war amüsiert über Alexandres Reaktion.


    Das ist schon in Ordnung, Alexandre. In der Tat sollte ich vielleicht mehr um mein jugendliches Aussehen bemüht sein?!!! Ich hatte ja keine Ahnung...


    Sie schielte auf den Tabak, hin-und hergerissen.


    Der Ruf des betrunkenen Magoniers platzte in ihre Gedanken. Sie lachte ob seiner ungeschickten Bewegung und wandte sich dann wieder Alexandre zu.


    Wenn er so weiter macht, bekommt er seinen Sohn die nächsten Tage nicht mehr zu sehen... dann säuft er sich nämlich ins Koma...

    Aber natürlich gibt es diesen Wein hier!


    Sie bestellte erst zwei Gläser beim Schankjungen, besann sich mit Blick auf ihren Trinkpartner aber eines besseren und orderte schließlich eine Flasche.


    Dann blickte sie sehnsüchtig auf Alexandres Rauchkraut.


    Wärt Ihr vielleicht so freundlich...???

    Diadra beobachtete Alexandres verzücktes Gesicht und die freudige Erwartung, die in seiner Stimme mitschwang.


    Nun, einen Lieblingsplatz... ja, am besten dort hinten in der Ecke


    Sie deutete auf einen Ecktisch mit einer Art Sitzbank an der Wand


    Dort kann man das Treiben in der Taverne am besten beobachten... außerdem ist dort die Musik der Barden gut zu hören, aber nicht zu laut.


    Während sie auf den Tisch zuhielten, sah sich Diadra schon nach dem Schankjungen um und winkte ihn herbei.

    Diadra lächelte Alexandre an, ließ das Silber in einer Rocktasche verschwinden und hakte sich bei ihm ein.


    Worauf warten wir noch?


    Sie verließen den Laden und begaben sich in einen herbstlichen Nachmittag nach draußen in Richtung Taverne.

    Es freut mich dass sie euch zusagen. Wie gesagt, Kleidung verkaufe ich in der Regel nicht, aber dieses Paar hat mir doch auch außerordentlich gut gefallen.


    Sie blickte Alexandre mit hochgezogenen Augenbrauen und leicht geneigtem Kopf an.


    Ein Silber und sie gehören Euch!

    Diadra starrte ihn erst etwas verdutzt an, dann musste sie lachen.


    Da muss ich Euch sehr enttäuschen, der ist für den Hausgebrauch! Noch einen Weinhandel zu eröffnen würde meine Kapazitäten doch überschreiten.


    Sie nippte an ihrem Glas, sah das leere in Alexandres Hand uns goss ihm noch einmal nach.


    Wir könnten aber auch den Zaunkönig aufsuchen, da habt ihr eine große Auswahl an Weinen und anderen Köstlichkeiten?! Vielleicht kommen euch ja noch ein paar Ideen für das Geschenk...

    Diadra lachte in sich hinein und verschwand dann mit einem Grinsen in den hinteren Teil des Hauses.


    Vom Nebenraum rief sie Alexandre zu


    Schaut Euch doch so lange noch um! Vielleicht seht Ihr spontan etwas...


    Einige Minuten des Kruschelns und Klapperns kam Diadra mit zwei Gläsern und einer Flasche wieder zurück in den Laden.


    Sie stellte sie auf die Theke und goss ein, in ein Glas einige wenige Schlucke, das andere machte sie halbvoll.


    Also, ich habe so das gefühl, der Koron mag es eher praktisch? Ich habe da noch etwas Nettes...


    Sie ging an eine Kommode, auf der Regalaufbauten mit Schmuck, Glasflakons und allerlei hochwertige Schreibmaterialien lagen. Dann griff sie in eine der unteren Schubladen und zog etwas hervor.


    Sie hielt Alexandre ein paar schwarze Lederhandschuhe hin. Innen waren sie mit Wildleder verstärkt, das Material am Handrücken zierte feine Muster, die sich bis in die Fingerspitzen hochzogen. Bei näherem Hinsehen erkannte man, dass auf dem Handrücken ein kleines, flaches Fach eingearbeitet war, in das man leicht mit einem oder zwei Fingern greifen konnte.


    Für Notizen, Rauchkraut oder anderen Tand, den die Leute gerne mit sich rumtragen und ewig in ihren Beuteln suchen, fügte sie erläuternd hinzu.

    Nun...


    Diadra blickte etwas skeptisch auf den Flachmann


    wollt IHR vielleicht einen Wein, der auch etwas atmen konnte? Ich könnte euch einen Rotwein anbieten?!


    Sie hob fragend die Augenbraue.


    Dann fixierte sie nachdenklich einen Punkt.


    Sardos ben Shari? Ja, ich glaube mich zu erinnern. Er hatte ein leicht wölfisches Aussehen, richtig? Leider habe ich ihn nicht richtig kennengelernt. Lasst mich überlegen...

    Diadra lächelte zufrieden, als sie Alexandres Blicke sah. Sie fühlte sich in ihrer Arbeit bestätigt, wenn ihre Ware andere ebenfalls faszinierte.


    Sie zeigte mit dem Kinn in Richtung der Brosche, die er in der Hand hielt.


    Dies ist ein scorisches Stück. Der Juwelier hat mir eine kleine Kollektion mit Broschen zusammengestellt, die ganz wunderbar hierher passt.


    Sie deutete auf die anderen fünf Broschen, die auf dem mit Samt ausgeschlagenen Regalstück angeordnet waren.


    An sich habe ich nicht sehr viel Schmuck, hin und wieder lasse ich mich jedoch dazu hinreißen, solch edle Stücke im Laden anzubieten. Wie Ihr seht, hauptsächlich konzentriert sich mein Geschäft jedoch auf die Kunstklassiker wie Gemälde, Skulpturen, Miniaturbauten oder auch Teppiche.


    Wie zur Veranschauung zeigte sie auf einige Stücke, während sie sprach.


    Und zu Eurer Frage: Alles gehört nicht mir. Ich kaufe einen Großteil der Ware im Vorhinein, insbesondere wenn ich weiß, dass die Arbeiten der Künstler sich gut verkaufen. Andere lassen mir ihre Stücke jedoch erst einmal zur Ausstellung hier und ich handele dann einen Kauf aus, der den Künstler und den Kunden gleichermaßen zufrieden stellt... und mich natürlich auch.


    Sie lächelte etwas schelmisch.


    Schließlich lebe ich hiervon, fügte sie hinzu.

    Diadra konnte nicht umhin, zu schmunzeln. Sie hatte sehr wohl Alexandres tiefe Stirnfalten und die zusammengekniffenen Augen bemerkt. Doch sie überging das galant und nickte zustimmend.


    Ja, Ihr habt recht. Es ist doch recht frisch. Also machen wir uns auf den Weg... mein Laden ist übrigens ganz nah.


    Zusammen liefen sie zurück zu Diadras Haus. Dort angekommen, schloss Diadra auf und bedeute ihrem Begleiter mit einer einladenen Handgeste, einzutreten.