Beiträge von Diadra

    Na dann...


    Diadra schiebt den Sack hinter den Tresen und beauftragt Alina damit, ihn zu oeffnen und auszupacken.


    Dann kehrt sie zu Leandor und Sabila zurueck.


    Leandro, Ihr seid auch gleich an die richtige Person geraten. Sabila ist naemlich die Kuenstlerin, die ich mit Eurem doch recht exotischen Wunsch beauftragt hatte.

    Als sie den Laden betreten, laufen Sabila und Diadra fast in Leandro und den Seemann, die kurz hinter der Tuer stehen geblieben waren.


    Leandro! Diadra geht auf Leandro zu und umarmt ihn herzlich.


    Und schon wieder begegnen wir uns zwischen Tuer und Angel. Das sollten wir uns nicht zur Gewohnheit machen! Sie laechelt ihn an und zeigt dann auf Sabila.


    Das ist Sabila Mestaro. Sie ist gerade von der Insel zu uns gestossen.


    Waehrend Sabila und Leandro sich begruessen, geht Diadra auf den Seemann zu und gruesst ihn.


    Wie ich sehe, habt Ihr etwas fuer mich mitgebracht, fuegt sie erleichtert hinzu.

    -- weiter von der Anlegestelle --


    Diadra steuert zielstrebig ihr Zuhause an, in Gedanken an ihre Waren vertieft. Ob sie schon angekommen waren?


    Gerade als sie die Tuer oeffnen moechte, ergreift jemand ihren Arm. Erschrocken wirbelt sie herum.


    Sabila! Nun habt Ihr mich aber wirklich erschreckt!


    Diadra lacht erleichtert auf, und auch die kleine rundliche Frau, die sie nun in die Arme schliesst, faellt ins Lachen mit ein.


    Das tut mir leid, Diadra. Ich hatte Euch nachgerufen, aber scheinbar habt Ihr mich nicht gehoert?!


    Halb fragend zieht sie eine Augenbraue hoch.


    Wie geht es Euch? Ist der Laden gut am laufen?


    Alles ausgezeichnet soweit. Ihr sprecht uebrigens ganz offiziell mit einer Buergerin Renascans, fuegt Diadra mit einem Augenzwinkern hinzu.


    Aber lasst uns doch erst einmal hineingehen!


    Sie oeffnet die Tuer zum Laden und wnkt Sabila hinein.

    Der Wachposten schaut Diadra etwas verwirrt an.


    Entschuldigt, werte Dame, ich bin selbst erst vor einigen Minuten hier eingetroffen, um meinen Dienst anzutreten. Vielleicht erkundigt Ihr Euch auf dem Schiff selbst oder in der Wachstube..."


    Diadra bedankt sich und macht sich auf den Rueckweg.


    "Ich werde erst mal schauen, ob mein Gast und meine Ware vielleicht schon vor mir in meinem Laden angekommen sind", denkt sie sich und verschnellert ihren Schritt.


    -- weiter in Diadras Laden --

    -- vom Praefekturgebaeude kommend --


    Als Diadra an der Anlegestelle ankommt, haben schon alle Passagiere das Schiff verlassen und ein Grossteil der Fracht ist auch schon an Land gebracht.


    Sie geht zum Wachposten und gruesst ihn.


    Vielleicht koennt Ihr mir weiterhelfen. Ich bin auf der Suche nach einer scorischen Dame namens Sabila Mestaro. Sie ist etwas kleiner und hat lange braune Haare. Habt Ihr sie zufaellig gesehen?


    Ich gehe davon aus, dass sie mit diesem Schiff kommen wollte...


    fuegt sie schulterzuckend hinzu.


    Ach, und ist Ware fuer meinen Laden angekommen?

    Diadra war sichtlich verwirrt wegen der Hektik vor Deifontes Tuer.


    "Nun, gut, ich werde es zuhause durchlesen", denkt sie und macht sich auf den Rueckweg. Bevor Leandro und Deifontes jedoch im Zimmer verschwinden, ruft sie den Gang entlang:


    Leandro! Schaut doch noch einmal bei mir vorbei, wenn ihr Zeit habt!


    Dann macht sie sich auf den Weg zur Anlegestelle.

    Auf Wiedersehen!


    Alina scheint erleichtert zu sein, als Leandro wieder geht.


    Gerade von diesem Auftrag hat sie mir natuerlich nichts erzaehlt, murmelt sie vor sich hin und machte sich dann wieder auf ins Hinterzimmer, wo sie die Unordnung beseitigt.

    Es scheppert laut im Hinterzimmer, und ein Fluchen ertoent. Der Vorhang wird beiseite geschoben, und Alina betritt den Laden. Hektische rote Flecken bedecken ihr Gesicht, etwas ist ihr sichtbar peinlich.


    Schoenen guten Tag, aehh... Hauptmann?!


    Alina ist sichtlich verwirrt ob seiner foermlichen Bekleidung, und gruebelt, ob sie Leandro richtig angesprochen hat.


    Dann fasst sie sich und faehrt fort:


    Frau Diadra ist vor etwa einer halben Stunde ins Praefekturgebaeude gegangen. Kann ich Euch weiterhelfen?

    -- weiter aus Diadras Laden --


    Eiligen Schrittes kommt Diadra am Praefekturgebaeude an. Sie gruesst die Wache am Eingang und geht auf direktem Weg zum Zimmer von Deifontes.


    "Langsam muesste er doch einmal mit seinen Stapeln vorangekommen sein", denkt sie sich, und klopft an seine Tuer.

    -- eine Woche spaeter --


    Diadra gab Alina letzte Anweisungen, waehrend sie noch im Tuerrahmen stand. Eine laue Brise wehte in den Laden und umspielte Diadras Roecke. Heute war es erstaunlich mild draussen, scheinbar konnte die Renascaner auf einen baldigen Fruehlingseinzug hoffen.


    Vergiss nicht, alle Einkaeufe und Verkaeufe ordentlich aufzulisten -- und zwar in die richtigen Spalten, in Ordnung? Und wenn Sabila Mestaro von der Insel bald ankommen sollte, gibst du ihr Bescheid, dass ich mich bei ihr melde. Sie hat vielleicht eine wichtige Lieferung fuer mich und den werten Leandro...


    Diadra hielt kurz inne, dann nickte sie, um ihre Anweisungen abzuschliessen.


    Wir sehen uns in ein paar Stunden!


    Endlich verschwand sie aus der Tuer, und Alina atmete erleichtert auf. Nun konnte sie sich unbehelligt an die Arbeit machen.


    -- weiter im Praefekturgebaeude --

    -- zurueck aus dem Zaunkoenig --


    Diadra kehrte in ihr Heim zurueck, erhitzt im Koerper und Gemuet zugleich. Sie schloss die Tuer hinter sich, seufzte und begab sich in ihren Raum. Eine Weile sass sie noch an ihrem Tisch und fuehrte die Feder ueber das alte Papier eines in Leder gebundenen Buches. Dann seufzte sie nochmals, bettete sich in ihre Kissen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

    Diadra lauschte den verschiedenen Gespraechen und beobachtete, wie auf der einen Seite Leandro und Lilly, auf der anderen Talinor und Bellaria sowie Emerald und Moreta turtelten...


    "Irgendwie entwickeln sich die Dinge immer schneller, als ich denken kann", denkt sie sich und leert ihren Met. Das Ellyris-Wasser von Emerald jedoch lehnt sie ab.


    Stattdessen erhebt sie sich und streift ihren Mantel ueber, dann drueckt sie dem Schankjungen einige Muenzen in die Hand.
    Ich glaube, fuer mich wird es Zeit zum Aufbrechen. Mein Bett ruft schon nach mir, fuegt sie entschulgigend hinzu. Doch ihre Augen sehen alles andere als muede aus.

    Nach der fantastischen Vorstellung der Barden und der Taenzerin ist Diadra bestens gelaunt und nun gluehen ihre Wangen vor Hitze und den Folgen des Mets. Einzig ihre Haende waren noch kuehl, eine Eigenschaft, fuer die sie schon oft unglaeubig belaechelt wurde...


    Sie wendet sich an Drago:


    Ihr fragtet nach meinem Laden. Es laeuft ausgezeichnet. Ich bekomme inzwischen auch schon Besuch von Fremden aus der Ferne und die Magonier haben ein aeusserst reges Interesse an Kunst. Ich lerne ein Maedchen an, dass mich vertreten soll, wenn ich auf Reisen bin... sie geht mir ein- oder zweimal pro Woche zur Hand.


    Und wie geht es Euch?

    Diadra wollte gerade ein Gespraech mit Drago beginnen, als eine exotisch gekleidete Dame den Raum betrat. Das musste wohl diese Moreta sein, von der Emerald gesprochen hatte...


    "Leandro, Leandro, was habt Ihr nur wieder angerichtet?!" dachte sie sich und schuettelte leicht den Kopf. "Eher wird ihm der Kopf platzen als dass sie aufhoert..."


    Waehrend die Barden aufspielten und Moreta tanzte, blickte Diadra zu Emerald. Er starrte gebannt auf den Hueftschwung der Taenzerin, waehrend er weiterhin mit Trommeln beschaeftigt war.


    Diadra kniff nachdenklich die Augen zusammen und nahm einen Schluck Met. Dann erinnerte sie sich. Sie verschluckte sich am Met, setzte den Krug hastig ab und sass hustend am Tisch.


    Moreta, natuerlich! Das unmoralische Angebot.


    Sie sass immer noch japsend am Tisch, konnte jedoch wieder klar denken. Dass sich Emerald seine Gespielin nun auch nach Renasc^an holte, ueberraschte sie doch etwas. Sie haette ihn zurueckhaltender eingeschaetzt. Nun, vielleicht musste sie ihre Meinung ueber den Prokurator aendern...


    Die Lautstaerke in der Taverne schwoll an und Diadra konzentrierte sich wieder auf die Darbietung von Moreta und die Schweissperlen auf Leandros Stirn...

    Ein leichtes Froesteln durchlaeuft Diadra, und sie leert ihren ersten Krug Met.


    Halberfroren trifft es wirklich gut, Emerald. An den Winter in Renasc^an muss ich mich wirklich noch gewoehnen.


    Was meintet Ihr mit "Ich werde noch etwas geboten bekommen?"


    Sie blickt ihn fragend an.

    Drago, aber ja, ich erinnere mich. Sie laechelt Hrothgar an, dann setzt sie sich an den Tisch und nimmt einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.


    Es ist ja viel los heute. Gibt es einen besonderen Anlass, oder hat uns nur der Zufall alle zur selben Zeit zu Mirav gefuehrt?

    Nach einem Umweg ueber ihr Zuhause kehrte Diadra im Zaunkoenig ein. Sie trat in die Taverne, die an diesem Abend besonders gut besucht war.


    An der Theke orderte sie einen Krug Met. Sie nahm einen tiefen Schluck, klammerte ihre klammen Finger um den heissen Krug und blickte sich um. An einem Tisch sah sie Emerald, Leandro, Bellaria... und Talinor!


    "Na das ging ja schnell," dachte sie sich schmunzelnd und ging auf die Gruppe zu.


    Einen wunderschoenen guten Abend! Es scheint ja halb Renascân hier versammelt zu sein!, begruesste Diadra laechelnd die Anwesenden.


    Dann begann sie, jeden einzeln zu gruessen. Einige Menschen am Tisch waren ihr unbekannt und sie blickte fragend in ihre Richtung.

    Noch etwa eine halbe Stunde sass sie am Strand, dann waren ihre Finger und Fuesse so gefroren, dass Diadra beschloss, sie mit einem heissen Met aufzuwaermen.


    "Ein Krug Met bei Mirav, genau das Richtige," dachte sie sich und marschierte in Richtung Dorfplatz.


    -- weiter im Zaunkoenig --

    -- weiter aus Diadras Laden ---


    Diadra ging zielstrebig auf das Meer zu. Die Daemmerung war schon weit fortgeschritten, und nur knapp ueber dem Horizont war noch ein heller Lichtsreifen zu erkennen. Direkt ueber Diadra glitzerten schon die Sterne, wenn auch nur schwach.


    Diadra ging am Strand entlang, sehr nahe am Meer, und wich hin und wieder anrollenden Wellen des eiskalten Wassers aus. Immer wieder machte sie Halt, um aufs Meer zu blicken, oder bueckte sich nach einem Stein.


    Dann setzte sie sich im weichen Sand nieder, stuetzte das Kinn auf die Knie und seufzte tief.

    -- am naechsten Tag --


    Diadra hatte den Tag damit verbracht, sich einen Ueberblick ueber die Geschaefte zu machen, die Alina waehrend ihrer Abwesenheit getaetigt hatte. Sie hatte dem Maedchen auch noch einmal deutlich ins Gewissen geredet, sorgfaeltiger mit der Buchhaltung zu sein. Dann hatte sie mit ihr vereinbart, dass sie einmal in der Woche weiterhin im Laden arbeiten wuerde.


    So kommt sie nicht ganz aus der Uebung, wenn sie mich mal wieder vertreteb muss, murmelte Diadra vor sich hin, waehrend sie neue Ware in die Regale raeumte.


    Gegen Abend, als sie sich schon zur Ruhe begeben wollte, ueberkam sie eine seltsame Sehnsucht nach dem Meer. Sie musste heute Abend noch das beruhigende Rauschen der Wellen hoeren, sonst konnte sie nicht schlafen. So zog sie sich warm an und machte sich auf den Weg zum Hafen.