Beiträge von Diadra

    Diadra wendet sich zuerst an Emerald:


    Das ist wirklich nett von Euch. Ich würde zwar nicht das erste Mal alleine reisen, aber mit Gesellschaft ist es doch wesentlich angenehmer.


    Übrigens war ich schon einmal in Dalag Nor. Vor etwa sieben Monden.


    Sie nimmt einen weiteren Schluck Met und schaut dann Bullgwai an.


    Würfeln? Warum nicht, das habe ich schon lange nicht mehr getan.

    Nach einem tiefen Schluck setzt Diadra den Becher ab.


    Ich habe über Euer Angebot nachdedacht, Emerald. Ich werde Euch nach Dalag Nor begleiten. Im Moment macht mir der Laden keine Sorgen, da kann ich mir wohl eine kurze Auszeit gönnen.


    Wann soll die Reise denn losgehen?

    Diadra betritt die Taverne. Sie schaut sich kurz um, entdeckt Emerald an einem Tisch.


    "Den Ork habe ich schon einmal gesehen, aber was macht er beim Procurator?"


    Auf dem Weg zum Tisch bleibt sie an der Schenke stehen und holt sich einen Becher Met.


    Emerald! Ich hoffe, Euer Tag war so erfolgreich wie meiner.


    Sie grinst zufrieden.

    Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, als Diadra ihre Bücher zu schlägt. Es war ein recht erfolgreicher Tag gewesen, denn außer an Tullio hatte sie noch an drei weitere Magonier einige ihrer Schätze verkaufen können.


    Nun ist aber Schluss mit Geschäft, murmelt sie, legt sich ihren Umhang an und verlässt das Haus in Richtung Taverne.


    -->weiter im Zaunkönig

    Diadra schwieg zu Tullios Bemerkung.


    Der Kunde ist der König, der Kunde ist der König...


    murmelte sie vor sich her, als die Tür zufiel.


    "Und das ist auch sein Glück. Ansonsten hätte er mal etwas zu hören bekommen für seine aufdringlichen Bemerkungen", dachte sie weiter.


    Dann schüttelt sie diese Gedanken ab und geht wieder in ihr Zimmer, um weitere ihre Bücher zu führen.

    Diadra sieht Emerald noch zu, wie er aus der Tür verschwindet. Dann dreht sie sich zu Tullio um.


    Zehn Kupfer und es ist Euch.


    Sie zieht die Augenbraue hoch.


    Mit Komplimenten müsst ihr nicht vorsichtig sein. Die bekommt doch jede Frau gerne. Und Ärger mit dem Procurator braucht Ihr auch nicht zu befürchten... ich kann schon ganz gut selbst damit umgehen.

    Nun, der Moral vielleicht schon. Wie es mit der Moralität steht, werden wir dann sehen...


    Sie hebt eine Augenbraue, und lacht dann leise.


    Aber es wird sicherlich eine weitere Attraktion in der Präfektur sein. Und wenn Ihr weiterhin so fleissig Handelsgeflechte aufbaut, werden wir dies wohl brauchen.


    Und Ihr habt recht, meinem Laden kann es nur zuträglich sein.


    Sie legt den Kopf schief.


    Ich wollte heute abend Mirav einen Besuch abstatten. Wie sieht es mit Euch aus?

    Diadra lacht.


    Das hätte mich auch gewundert, Emerald. Aber Ihr findet hier sicher noch ein anderes Gemälde, das Euch zusagt.


    Sie stellt das Bild wieder weg, wirft einen Blick auf Tullio, der noch immer im Laden stöbert, und wendet sich wieder dem Prokurator zu.


    Dann wird es also tatsächlich ein Badehaus geben. Und ich dachte, Euch war nicht so wohl bei diesem Gedanken...

    Diadra hebt die Hand zum Abschied, als Zenaida aus der Tür heraustritt.


    Auf Wiedersehen! Wir sehen uns bald wieder!


    Dann lächelt sie Emerald an.


    Das Bild würde tatsächlich gut in Euer Zimmer passen. Aber ich habe hier noch eins, bei dem ich gleich an Euch denken musste... vielleicht ein etwas traditioneller Stil, aber trotzdem...


    Sie geht zu einem weitern Regal und greift eine kleine Zeichnung heraus. Sie zeigt eine Lichtung in einem Wald. Auf dem grünen Gras und unter strahlender Sonne grasen verschiedene Tiere. Ganz vorne im Bild ist eine Ansammlung von Hasen zu sehen...


    Wie gesagt, das Motiv ist nichts atmeberaubendes, aber viele Leute mögen solche Klassiker... und die Zeichnung ist fein ausgeführt...


    Sie lächelt ihn verschmitzt an und reicht im das Bild.

    Nun, Zenaida, überlegt es euch. Ich werde es für euch bis übermorgen zur Seite legen. Bis dahin habt ihr euch hoffentlich entschlossen.


    Diadra wandte sich Emerlad zu.


    Procurator! Wie schön, dass ihr mich besucht.


    Dann blickt sie sich stolz um.


    Ja, ich erfreue mich auch dieser wundervollen Schätze hier. Und meine Kunden hoffentlich auch,


    fügt sie lachend hinzu.


    Wie ist es Euch ergangen seit unserer letzten Zusammenkunft?


    Während sie spricht, geht sie mit dem Bild hinter die Theke und verstaut es in einem Fach. Dann stellt sie das Bild von den Wäldern Renascâns an dessen Stelle im Regal.

    Zuerst antwortete Diadra Tullio:


    Danke für das Kompliment... allerdings bin ich doch mehr als glücklich, dass ich nirgends zum Verkauf stehe...


    Dann wandte sie sich wieder zu Zenaida:


    Gestört?! Warum denkt ihr denn so etwas? In diesem Laden ist jeder willkommen, der sich für Kunst interessiert oder sich zu meinen Freunden zählen kann. Damit seid ihr gleich doppelt willkommen,


    fügte sie lächelnd hinzu.


    Das Gemälde als Geschenk an eure Familie, eine wunderbare Idee. Der Künstler selbst stammt von der Insel, und hat bei seinem Besuch in der Provinz zahlreiche Bilder gemalt, die er mir verkauft hat.


    Zum Beispiel auch dieses hier...


    Sie geht an ein Regal, greift nach einem etwas kleineren Gemälde. Es zeigt die Hügellandschaft Renascâns, die mit grünen Wäldern überzogen ist und durch die sich der Raken schlängelt. Die Wälder schimmern in mehreren Grüntönen, wie das Blau des Meeres auf dem Bild, das Zenaida in der Hand hält.


    Für das einzigartige Exemplar, das ihr in der Hand haltet, lautet mein Preis ein Silber. Mir kommt zugute, dass der Künsteler noch nicht allzu bekannt ist. Aber die einzigartige Technik und der damit betriebene Aufwand haben ihren Preis...

    Diadra schreckte hoch, als sie ihren Namen hörte. Sie war so vertieft in die Buchhaltung gewesen, dass sie nicht gehört hatte, dass Kunden im Laden waren. Schnell stand sie vom Tisch auf und huschte in den Laden.


    Zenaida! Was für eine Freude euch wiederzusehen! Schön, dass ihr mich in meinem Laden besuchen kommt. Wie gefällt es Euch?


    Dann wendet sie sich Tullio zu.


    Mein Herr... auch euch heiße ich willkommen. Bitte seht Euch nur um und erfreut Euch an diesen künstlerischen Schätzen. Und lasst es mich wissen, sobald ihr Euch für etwas interessiert.


    Wieder zu Zenaida gewandt sagte sie:


    Ein wunderschönes Bild, nicht wahr? Es wird der Schönheit des Meeres mehr als gerecht...

    Zum Beginn der neuen Woche war es immer noch kalt, aber es schneite nicht. Diadra hatte noch ein kleines Schild an die Tür gehängt, der angekündigte, dass ihr Laden nun geöffnet war.


    Immer wieder bleiben Fußgänger stehen und lesen das Schild. Einige betreten den Laden.

    -nach dem Tavernenabend-


    Diadra führte den letzten Pinselstrich auf der Holztafel, die sie als Schild über die Einganstür hängen würde. Sie hob die Tafel hoch, hielt sie eine Armeslänge von sich und nickte zufrieden.


    So wird es gehen,


    murmelte sie.


    Dann blickte sie sich um. Der Laden war soweit fertig eingerichtet. Auf eine offizielle Eröffnung wollte sie verzichten, da auch schon einige Kunden zuvor bei ihr hereingeschaut hatten.


    Sie lächelte. Viele Siedler hatten der Idee eines Kunstladens äußerst positiv zugesprochen. Nach dem der erste Hunger nach dem Krieg gestillt wurde, wollten die Menschen sich auch den Genüssen des Lebens zuwenden.


    Gott sei Dank erschöpft sich das für einige nicht nur im Met und Wein, dachte sie schmunzelnd.


    Dann ging sie nach draußen und befestigte das Schild.

    -einige Tage später-


    Zufrieden blickte sich Diadra im Laden um. Sie hatte fleissig gearbeitet, Kisten ausgeräumt und ihre Waren in den Regalen untergebracht. Nun konnten die Kunden ungestört umhergehen und sich die Kunstwerke genau betrachten.


    Ich sollte noch einmal durchfegen, und ein paar zusätzliche Bilder aufhängen, murmelte sie zu sich selbst.


    Aber nicht mehr heute.


    Sie lächelte. Jetzt würde sie sich waschen und danach auf den Weg zum Zaunkönig machen, wo heute abend viele Reisende erwartet werden.


    Hoffentlich wird es ein angenehmer Abend, dachte sie sich und ging in ihren Wohnraum. Mit einem ertragbaren Maß an Politik...


    ...sie schmunzelte in Erinnerung an die Diskussion mit dem Procurator...


    ...und recht viel heissem Met!

    Diadra zog sich den Hocker zum Tisch und öffnete die kleine Holztruhe.


    Sie zog ein Armband hervor und betrachtete den schlichten Stein in seiner Mitte eine Weile. Dann umschloss sie das Schmuckstück mit einer Faust und drückte es an ihr Herz.


    Sie holte tief Luft, bettete das Armband wieder auf den roten Samt, mit dem die Truhe ausgelegt war, und beschloss, sich schlafen zu legen.