Beiträge von Marthiana

    Die Türe des Raumes wurde geöffnet...


    Marthiana öffnete langsam die Augen, das quietschen der aufgehenden Tür hatte sie geweckt. Kurz darauf, ihre Augen waren noch geschlossen, wurde ihr feste in die Seite getreten. Sie krümmte sich auf dem Boden zusammen und zitterte wieder, immer noch kein Wort von ihrer Seite.


    Eine kleine Frau kam mit einem festen Seil in der Hand und begann sie zu fesseln. Am anderen Ende des Raumes standen noch zwei der Biscoten, der Magier und der Riese mit dem Hammer.


    "So wie es aussieht wollen sie dich haben... mach dich auf was gefasst, die Übergabe wird wohl für jeden angenehmer sein als für dich... wenn du davon noch etwas merkst..." , er lachte und sprach weiter, "aber wir wollen doch sicher gehen, dass du nicht auf die Idee kommst uns davonzulaufen..."


    Die Frau zog das Seil mit einem Ruck enger, Marthiana stöhnte und biss die Zähne zusammen.


    "Sorgt dafür, dass sie keine Chance mehr hat auf dumme Ideen zu kommen..."


    Der Riese kam und stellte sich wie er es schon einmal getan hatte vor sie, den Hammer erhoben, grinsend.


    Marthiana schüttelte den Kopf und riss die Augen auf... sie sah den Hammer sinken und sie versuchte sich wegzudrehen um es nicht sehen zu müssen, doch die Frau schnappte nach ihrem Kopf und zwang sie zuzusehen wie ihre Beine zerschmettert würden....


    Der Hammer traf auf Haut und Knochen und hinterließ Blut und Splitter. Marthiana schrie und die beiden Schergen lachten, dann zogen sie sie an den Seilen in eine sitzdene Position und lehnten sie an eine Wand. Sie konnte sich kaum mehr bewegen durch die fest angebrachten Teile, aufrichten könnte sie sich nun auch in keinem Falle mehr.


    "Komm nicht auf dumme Ideen... wir sind bald wieder da und holen dich zur Übergabe..."


    Dann wurde sie wieder alleingelassen und alles wurde für die Übergabe vorbereitet...

    Die Gruppe traf nach einer längeren Reise schließlich in Lyra ein. Die Zelte wurden aufgebaut, die Banner aufgestellt und ein kleines Lager für Marthiana, Ileaya, Aurel und Celeste war errichtet.


    Des Barons Burg war von feindlichen Truppen, den Biscoten besetzt worden und so zogen sie los um diesem Zustand ein Ende zu bereiten. Dabei passierte ein fataler Zwischenfall...




    ~ weiter bei Wo ist Marthiana? ~

    Sie drehte sich auf ihren Rücken und stöhnte vor Schmerz. Jeder einzelne Muskel schien bersten zu wollen, jede ihrer Bewegungen war eine einzige Qual.


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    Zur gleichen Zeit durchstreiften mehrere Truppen den dichten Wald um nach Marthiana zu suchen, doch es war vergeblich.... Sie befand sich auf der Burg des Barons, die Biscoten hatten diese unter ihre Herrschaft genommen und sie war nun durch dicke Mauern von ihren Freunden und Verbündeten getrennt und lag im Herzen des feinlichen Lagers.


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    Marthiana könnte in ihrer jetzigen Lage dem Feinde direkt ins Auge blicken. Lachend, geifernd, flüsternd schlichen sie um das kleine Bündel, welches die Elbe noch war herum, bis sich der Magier wieder zu ihr herunterbeugte, die anderen ließen sich jeweils zur Linken und Rechten Marthianas nieder. Einer der Menschen legte Hand an ihre Schultern, drückte sie fest zu Boden.


    Marthiana zitterte, sie hatte weit aufgerissene Augen, allein die Angst wieder mit Flüchen belegt, weitergequält zu werden, bescherte ihr Höllenqualen.


    Der Magier begann zu sprechen.


    "Sie suchen nach dir... Viele sind auf der Suche nach dir, doch sie werden dich nicht finden... willst du zu ihnen, willst du?"


    Marthiana floss eine Träne die Wange hinunter, doch sie sagte nichts.


    "Hast du Angst vor uns? Ja? Ich fürchte du hast ncoh nicht genug Angst!"


    Wieder legte er die Hand auf sie, murmelte eine Formel und dieser schreckliche Schmerz durchfuhr sie von Neuem, doch diesmal nur etwas kürzer. Alle wichen gleichzeitig von ihr, krümmten sich vor Lachen.


    Derjenige, der Feder und Pergament dabei hatte öffnete die Tür in einer der Wände des Raumes und rief, wonach konnte sie nicht verstehen, bis sie einen großen Menschen sah, einen bulligen Riesen mit einem genauso riesigen Hammer auf der Schulter. Es schauderte sie und sie zitterte immer heftiger. Die Tür wurde geschlossen.


    "Ein kleiner Vorgeschgmack, auf das was dir blüht...."


    Der Kerl trat hervor und stellte sich direkt vor sie, einee der biscotischen Wachen kam näher und stützte sich fest auf Marthianas Oberschenkel. Sie schrie schon bevor sie den Hammer sinken sah, doch spätestens als dieser ihre linke Kniescheibe und Teile ihres Beines zerschmetterte, fühlte sich ihr Körper an wie reines Feuer, diese Schmerzen waren mehr als sie jemals hätte erfahren dürften...


    Die Wache mit Pergament und Feder kam zu Marthianas Seite und legte es alles neben sie. Wieder sprach der Magier.


    "Wenn du willst, dass deine kleinen Freunde dich holen kommen, dann schreib, aber schreib schnell, bevor deine Beine nur noch aus Brei bestehen..."


    Schreiend drehte sie sich von dem Pergament weg und schrie den Magier an: "Ich werde nicht vor euch kriechen, ich werde keine Bettelbriefe schreiben, ich..."


    Weiter kam sie nicht, mit einem Dolch wurde ihr ein nicht besonders tiefer, aber ein sofort blutender Schnitt über den Bauch gesetzt. Weiter schrie sie und krümmte sich. Eine der Wachen tritt sie in die Seite, während der Magier ihr wieder die Hand auflegte und ihr weitere höllische Schmerzen bescherte.


    Dies dauerte noch einen Moment an, der Marthiana wie ein ganzes Leben vorkam, dann ließen sie sie los und sahen zu wie sie sich wand... sie krümmte sich und weinte, sie schrie und tobte, doch konnte sich nicht wehren. Die Holflosigkeit der Situation machte sie noch schwächer.


    Wieder schlichen sie im Kreis um sie herum und lauerten nur auf die nächste Gemeinheit.


    "Du wolltest den Brief nicht schreiben... ich denke wir sollten sie dafür bestrafen, oder nicht? Bald wird sie realisieren, dass sie es besser direkt getan hätte..."


    Ein anderer trat an sie heran. "Links oder rechts?"


    Marthiana schüttelte den Kopf und versuchte ihm nicht in die Augen zu sehen. Wieder die Frage...


    "Links oder rechts? ... Sag etwas oder wir werden beides stutzen!"


    Sie schluchzte laut, schüttelete abermals den Kopf und versuchte sich auf ihre Hände zu drehen, da sie ahnte was sie mit ihr vor hatten. Jemand hinderte sie daran und ihre Hände wurden beide festgehalten.


    Der Dolch wurde gezogen und jemand kam auf sie zu.



    "Links... links!"
    schrie sie noch, da sie sich ihrer Hilflosigkeit immer klrarer wurde.



    "Du hast sie gehört... Tu es..."
    forderte der Magier.


    Die Hände wurden auf den Boden gepresst und sie setzten am Ringfinger an. Dem rechten Ringfinger.
    Ein knirschendes Geräusch und der Knochen war durch, das Fleich wurde vom scharfen Dolch wie Butter durchtrennt.


    Wieder schrie sie. Ihre Existenz war nichts mehr als Schreien, ihr Gehirn begann auszusetzen. Das Blut schoss aus ihrem Finger auf den Boden, auf ihren Körper.


    Die Wache drückte ihr das Pergament auch den blutverschmierten Bauch und die Feder in die zur Faust geballte verstümmelte Hand. Sie war gebrochen... sie konnte sich nicht mehr widersetzen. Sie zog das Pergament auf den Boden und schrieb auf das von Blut schon aufgeweichte Pergament einen Brief an den Baron. Kaum konnte sie die Feder halten ohne den ihr fehlenden Finger.


    Sie wurde genötigt zu flehen, ihre Leiden zu schildern, Lösegeld zu fordern. Fahrig schrieb sie ihren Brief, hastig... sie wollte nur noch zurück .... sie wünschte sich niemals fortgelaufen zu sein, sie wünschte sich ihr Zuhause...


    Sie wurde durch einen Tritt in ihre Seite aus ihren Gedanken gerissen, das Pergament nahmen sie ihr aus der Hand.



    "Das dürfte an Geschriebenem reichen.... doch ob es schon genug Aussagekraft hat? Mein ihr wir sollen ncoh etwas hinzufügen... damit sie sicher sein können, dass der Finger auch von ihrer Elfe ist..."


    Die drei lachten hämisch und kamen näher, Marthiana hatte keine wirkliche Reaktion mehr, sie zitterte nur noch und Horrorvisionen fuhren durch ihren Kopf.


    Eine der Wachen zog ihren Kopf an den Haaren nach hinten.


    "Ein Finger der rechten Hand und ein linkes Ohr..."


    Ein weitrerer kam mit dem Dolch, mit dem sie ihr schon den Bauch eingeschnitten hatten näher und setzte an ihrem Ohr an.


    "Gleich bist du nur noch eine Halb-Elfe!"


    Und mit diesen Worten wurde der Dolch heruntergedrückt und ihr Ohr wurde abgeschnitten. Das Blut spritzte auf den Brief und das Ohr fiel auf denselbigen. Das Schreien Marthianas wechselte in lautes, sie schüttelndes Weinen und sie brach vollständig zusammen als ihre Haare losgelassen wurden.


    Sie bemerkte, dass der Biref aufgehoben wurde, der Finger und das Ohr darin eingerollt und einer damit fortgeschickt wurde. Der Magier kam an das ihr noch verbleibende Ohr.


    "Wir werden wiederkommen... aber ob deine Freunde kommen... das wird sich noch herausstellen..."


    Notdürftig wurde sie so versorgt, dass sie zwar die Schmerzen spürte und noch leicht blutete, aber nicht schnell an Blutverlust sterben konnte, dann verließen sie den Raum.

    Marthiana schmunzelte. Gewiss wollte ihre Freundin sie zum Lachen bringen und sie musste sich etwas ablenken... nicht zu viel an ihre Mutter denken...


    "Nun gut, dann geh schon einmal vor, ich werde sofort bei euch sein. Es scheint ja schon alles bereit zu sein, aber sieh am besten noch einmal nach.. obwohl..."


    Sie wandt sich ihrem Vater zu.


    "Wenn ich ein langes Auf Wiedersehen sage, dann habe ich vielleicht nicht die Kraft abermals so schnell aufzubrechen... meine Leute warten, ich muss gehen, Vater. Ich werde dich nicht enttäuschen..."


    Der Fürst nickte langsam, doch seinen Augen konnte man entlocken, dass er ganz und gar nciht zufrieden war mit dem was er hörte.


    "Dann mache dich auf deinen Weg, helfe deinen Freunden. Wir werden hier auf dich warten und über dich wachen..."


    Marthiana fiel ihrem Vater in die Arme.


    "Danke Vater... Ich... Ich werde wohlbehalten wieder da sein, ich werde Euch keine Schande machen, das schwöre ich!"


    Sie löste sich, blickte noch ein letztes Mal in das Gesicht ihres Vaters und rauschte aus dem Raum, direkt an Ileaya vorbei.


    Der Fürst fasste sich relativ schnell wieder und wandt sich an Ileaya, bevor diese Marthiana folgte.



    "Richtet Aurel aus, dass er nicht mehr zu kommen braucht... reitet schnell und vorsichtig... Ghahi-Estil wird über euch wachen."


    Nachdem er dies gesagt hatte brauch auch Ileaya auf und als sich alle im Hof gefunden hatten, wo schon alles bereit war ritten sie los in Richtung Lyra...

    Hmm, sagen wir so, das Material scheint nicht allzu schlecht zu sein, aber ich find das Design ehrlich gesagt ganz schrecklich XD


    Allzu dick ist das Leder auch nicht und wegen dem Glanz sieht es auch so ein bisschen nach Plastik aus, auch wenn dem eben nicht so ist. Also ich würde sie definitiv nicht kaufen, obwohl sie so preiswert ist... bei dem jetzigen Preis kann man wenig falsch machen aber anziehen wöllte ich es nicht...

    Also mein Erstchara Marthiana hat definitiv viele Gemeinsamkeiten mit mir, sie ist eine Mischung aus dem was ich bin und dem was ich gerne wäre. Da meine Eltern nicht unbedingt schlecht betucht sind/waren war ich immer ein kleiner Sonderling und kam z.B. nicht ganz damit klar, dass andere Kinder Neid hegten auf Dinge die mir selbstverständlich vorkamen, Marthiana ist eine Fürstentochter, die sich in ihrer Rolle ebenfalls nicht sehr wohl fühlt, sich auch viel lieber mit einfachen Leuten abgibt als mit Menschen (Elfen ;)) die ihrem "Status" näher sind. Sie hasst es genau wie ich in diesem "Status" erkannt und auf diesen reduziert zu werden. Im Gegensatz zu mir ist sie aber gerade dabei in ihre Rolle als zukünftige Fürstin hineinzuwachsen, während ich ab und zu selbst immer noch nicht klarkomme...


    Kari, mein Zweitcharakter, ist sowieso eine Sache für sich. Sie ist eine Courtisane aus Mythodea und ist an ihren Herren und Meister Kareem gebunden. Im Grunde genommen ist sie ein recht komplexer Char, je nach dem kann sie alles zwischen zickig oder gar anstößig und herzlich und freundlich sein. Sie hat zwei Seiten denen ich beiden nicht besonders nahe komme, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie wahnsinnig gerne tanzt, genau wie ich ^^


    Ich spiele beide sehr gerne, wobei mir Marthiana mehr am Herzen liegt, nicht nur weil sie mir persönlich ähnlich ist, sondern auch weil ich sie schon Jahre bevor ich ans Larp gekommen bin erschaffen habe für ein Internet Rollenpiel, Marthy war lange mein Spitzname und ist es in manchen Kreisen sogar noch so ^^

    Marthiana sah gerade verdutzt den Teller mit Nachtisch an, den Ileaya ihr zugeschoben hatte, als Aurel eintrat und ihrem Vater Bericht über das Befinden des Schlosses erstattete. Sie lächelte Aurel so freundlich es in ihrem Gemütszustand möglich war an und widmete sich dann wieder ihrem Nachtisch... sie hatte noch nicht wirklich etwas gegessen seit der Reise...


    Der Fürst wandt sich Aurel zu:


    "Habt Dank, Aurel... bitte bereitet die baldige Abreise meiner Tochter vor. Setzt die Heilerin Céleste in Kenntnis und macht Euch selbst ebenfalls bereit für eine lange Reise. Ihr werdet Marthiana nach Lyra begleiten. Kommt jedoch heute Abend noch einmal in den Thronsaal wenn dieses Essen beendet und alles bereit für die Reise ist."


    Er nickte Aurel zu und wandt sich dann wieder zu seiner Tochter, welche bereits so gierig wie die Etikette es gerade noch erlaubte den Nachtisch in sich hineinschlang...

    Nur spärlich atmend lag die junge Elbe auf dem Boden ihres Verließes. Ihr war kalt, schwindlig... sie war hungrig.... wie lange sie shcon hier gelegen hatte konnte sie nicht abschätzen, ihr gesamtes Drumherum war nur ein einziges beängstigendes schwarzes Loch.


    Die drei Biscoten traten ein, sie lachten... Einer von ihnen trug Feder und Pergament in der Hand, ein weiterer hatte starkes Seil dabei. Sie schauderte bei dem Anblick und drehte sich mühsam auf die Seite um sie besser zu sehen. On diesem Zustand wäre sie ihnen hoffnungslos ausgeliefert, hier in diesem dunklen Kerker, was auch immer sie tun würden, niemand würde sie hier hören können...


    Sie kamen immer näher, zwei von ihnen war gerüstet, der Große sah von der Kleidung her eher wie ein Magier aus, eine lange schwarze Tunika hatte er an und sah gefährlich auf Marthiana herunter.



    *Was haben sie bloß mit mir vor?*


    Bevor irgendjemand wirklich versuchte mit ihr zu reden, beugte der Magier sich ein Stück zu ihr herunter, berührte ihre Schulter und murmelte eine Zauberformel, woraufhin sie ein Schmerz durchfuhr, wie sie ihn erst einmal gespürt hatte... Sie wand sich als kleines Bündel, das sie bildete und schrie, schrie zum Himmel hinauf, den sie hier in dieser Hölle nicht einmal erblicken konnte...

    Nachdem Aurel aus der Tür gekommen war und den Gang entlang fortging stand Marthiana ihrer Mutter gegenüber. Sie stand an die Kante ihres Bettes gestützt vor dem Fenster und hatte sich zu ihr gedreht, ihre großen blauen Augen, die in all den Jahren nicht an Schönheit verloren hatten sahen sie still an.


    Marthianas Herz schlug schneller und schneller und schließlich fasste sie sich und ging auf ihre Mutter zu. Erst langsam, dann immer schneller und bestimmter, bis sie das Zimmer durchquert hatte und direkt vor ihr stand. Beide von ihnen hatten Tränen in den Augen und nach einem Augenblick der Stille fiel Marthiana ihrer Mutter in die Arme. Fast drohte ihre Mutter unter der jungen Elbe zusammenzubrechen, doch sie stand fest und Marthiana löste sich von ihr. Einen weiteren Augenblick lang blickten sie sich nur an, dann ergriff Marthiana das Wort...



    "..Mutter... Mutter, ich habe dich vermisst, wie geht es dir? Ich bitte dich... setze dich besser einen Moment hin, ich bin mir sicher, dass wir uns gleich ein wenig länger unterhalten werden..."utter, ich habe dich vermisst, wie geht es dir? Ich bitte dich... setze dich besser einen Moment hin, ich bin mir sicher, dass wir uns gleich ein wenig länger unterhalten werden..."


    Sie schob die Decke ein Stück zur Seite und machte ihrer Mutter platz, welche sich wortlos dorthin setzte und Marthiana fuhr fort, wunderte sich jedoch, dass ihre Mutter noch kein Wort gesprochen hatte.


    "Ich entschuldige mich, dass ich so plötzlich fort war, bitte, es tut mir so leid... ich wollte euch nicht wehtun, weder Vater noch dir, ich wollte lediglich... ich wollte sein wie Atálion... ich wollte wie er sein, ich wollte nicht... "


    Leicht zitternd und verwirrt sah sie wieder auf zu ihrer Mutter, der nun eine kleine Träne über die Wange lief, als sie den Namen ihres Bruders fallen ließ. Noch einmal nahm sie sie in den Arm und wartete auf einen Augenblick, doch ihre Mutter schien keine Anstalten machen zu reden oder auch nur den Mund zu einem Wort zu formen.



    "Mutter bitte... was ist mit dir los? Sprich doch bitte... sag doch bitte etwas... bitte..."


    Doch ihre Mutter sah sie nur traurig an, erst nach einem weiteren Augenblick in dem Marthiana zunehmend verzweifelter wurde hob ihre Mutter die Hand, führte Daumen und Zeigefinger zusammen und fuhr damit von links nach rechts ihren Mund entlang, dann schüttelte sie ihren Kopf und sah Marthiana an, der langsam die Wahrheit dämmerte...


    "Du sprichst nicht mehr? Du möchtest nicht reden, kannst du es nicht?"


    Sie sah mit traurig verzerrtem Gesichtsausdruck wieder zu ihrer Mutter und schüttelte ebenfalls den Kopf.



    "Ich begreife das nicht, ich... es tut mir so leid..."


    Wieder fiel sie ihrer Mutter um den Hals, die diesmal jedoch nicht so reglos blieb und ihre Arme auf den Rücken ihrer Tochter legte. So saßen sie einige Zeit und teilten stumm ihre Gefühle und Gedanken.


    Nach dieser langen Umarmung fühlte Marthiana sich erschöpfter denn je. Sie wollte nur noch schlafen... schlafen nur mit dem Gewissen morgen wieder zu einer weiteren Reise aufbrechen zu müssen... Als ihre Mutter ebenfalls etwas erschöpft und geschwächt eingeschlafen war, Marthiana hatte die ganze Zeit an ihrer Seite gesessen, ging sie zurück in den Speisesaal um sich bei ihrem Vater nach dem wirklichen Zustand ihrer Mutter zu erkundigen. Sie fürchtete, dass er schlechter war, als er es ihr zuvor geschildert hatte. Zudem musste sie sich darum kümmern, dass alles für die morgige Abreise bereit wäre, genau wie sie einen Brief an den Grafen Sieghard aus Zarorien verfassen musste um ihm zu danken für die Erleichterung, die er ihnen auf ihrem Weg beschert hatte und um ihm mitzuteilen, dass er wohl noch etwas warten müsse auf die Festlichkeiten zu denen sie ihn einzuladen versprach.


    Bald war sie die gewundene Treppe hinabgesteiegen und passierte die Türen zum großen Speisesaal...

    Marthiana fühlte einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf... Sie hörte schnelle Schritte und angestrengtes, schnelles Atmen, ihre Knie schienen über den Boden zu schleifen, doch ihr ganzer Körper war noch wie taub... langsam öffnete sie ihre Augen.


    Sie sah den Boden unter sich hinweggleiten, tatsächlich wurde sie fortgeschleppt, sie hörte wie im Hintergrund das Kampfgeräusch langsam versiegte. Sie war von ihren Leuten weggeholt worden.. diese Biscoten hatten sie entführt... nur langsam gingen ihr diese Gedanken durch den Kopf, bis sie schließlich unsanft auf den Boden fallengelassen wurde. Sie blinzelte langsam in das blendende Licht nach oben, bis ihr eine große Gestalt ins Licht trat. Es war einer der Biscoten, derjenige, der sie auf den Hinterkopf geschlagen und verschleppt hatte. Er fing an zu lachen und schnell wurde sie wieder aufgehoben und in ein großes Gebäude geschleppt. Es war die Burg des Barons wie sie später feststellen würde, doch nun war sie lediglich eine fast leblose Hülle, die sich nicht wehren konnte und so musste sie zulassen in einem Verließ tief unten in der Burg eingeschlossen zu werden.


    Es war ein geräumiges Verließ, doch sie hatte nicht die Energie sich aufzurappeln um es genauer zu erkunden. Schmerz führ durch ihren gesamten Körper... sie hatte zwei tiefe Schnitte mit dem Schwert auf dem Rücken und das Blut pulsierte so stark, dass sie bald anfing unweigerlich zu zittern. Ob sie schlief oder wachte konnte man nicht genau sagen, doch bald würde sie gewiss gezwungen sein wieder hellwach zu sein, denn es dauerte nicht lange, da ging die Gittertür des Verließes auf und drei Viscoten kamen langsam herein...

    Das Essen war das reinste Fest, es schien als hätten die Köche nur darauf gewartet ihre Köstlichkeiten zu servieren und so flog ein Gang nach dem anderen vor ihnen auf den Tisch. Nur das Gespräch, das sie am Tisch führten war etwas anders als Marthiana es erwartet hätte... anwesend waren lediglich Ileaya, Marthiana und ihr Vater, welcher auch der erste war, der das Wort erhob, während die beiden Frauen die Speisen auf sich wirken ließen.



    "Nun, meine Tochter, es freut mich dass du wieder da bist, auch wenn der Grund für deine lange Absenz für uns kein so erfreulicher war... doch lasst uns all das vergessen und nun anstoßen und uns den aktuellen Geschehnissen widmen..."


    Er erhob das Glas um anzustoßen und die beiden taten es ihm gleich, nach einem genüsslichen Zug fuhr er fort.


    "Nun, es gibt einige Dinge über die ich mit dir noch reden muss, Marthiana... nicht alle davon sind schöne Anlässe, doch da du erwachsen und alt genug warst und bist eine Reise wie du sie nun bereits hinter dir hast zurückzulegen, wirst du wohl auch die Kraft haben diese Dinge aufzunehmen..."


    Die beiden Frauen sahen sich leicht unverständlich in die Augen und gaben dem mittlerweile leicht nervös scheinenden Fürsten mit einer Geste zu verstehen, dass er fortfahren solle.
    Er nickte zuerst leicht und ließ sich dann ein Stück Pergament bringen, welches er seiner Tochter reichte.


    "Dies ist ein Schreiben des Baronen de la Lyra, ich kenne ihn nicht, doch mit diesem Schreiben wendet er sich an dich ihm bei der Befreiung einer Stadt namens Lyra zu helfen. Wenn du ihn tatsächlich gut kennst und gewillt bist ihm zu helfen solltest du schon bald aufbrechen, es ist schon etwas her seit es eingetroffen ist..."


    Marthiana nam das Pergament entgegen und las es schnell durch. Es war genau wie ihr Vater es beschrieben hatte, es war eine Bitte um Hilfe von einem guten Freund, den sie auf ihren Reisen kennengelernt hatte...



    "Aber Vater, ich kann nicht einfach aufbrechen, ich bin doch gerade erst angekommen... und die Zeremonie wird.."



    "Die Zeremonie wird vorerst nicht stattfinden können..."


    Marthiana sah ihren Vater mit einem Ausdruck des Unbegreifens an und ließ beinahe ihre Gabel fallen. Sie konnte diesen weiten Weg doch nicht gekommen sein um festzustellen, dass es umsonst war... Hatten ihre Eltern sie etwa nur hereingelegt? War ihr Bruder noch am leben? Dann hätte sie ihre Freunde in Montralur im Stich gelassen wegen der Sturheit ihrer Eltern... aber sie wollte das nicht glauben und warf einen Seitenblick zu Ileaya, welche jedoch relativ ruhig blieb, den Fürsten jedoch eindringlich musterte.


    "Ich.. Wenn... wenn diese Zeremonie nicht stattfinden wird, oder nicht stattfinden kann, wieso bin ich dann hier? Wieso musste ich diesen weiten Weg kommen, nur um festzustellen, dass mein Weg umsonst war?"


    Der Fürst verlor die Fassung und das sonst so freundlich scheinende Gesicht des Hochelfen fiel aus seinen Fugen.


    "Umsonst? Umsonst? Wie kannst du so etwas auch nur denken? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Unser erstgeborenes Kind wurde uns von den Drow genommen, wir wollen dich einfach nicht auch noch verlieren... und deine Mutter! Der Zustand deiner Mutter hat sich seither verschlechtert, selbst die besten Heiler wussten kein Heilmittel... sie ist oben in ihren Gemächern, seit Wochen hat sie sich kein Stück mehr aus diesen Räumen bewegt, sie ist schwach und krank! Céleste meinte es könnte besser werden wenn du wieder zu Hause bist... dass sie in ihrer Angst gefangen sei, woran selbst sie nichts ändern könnte... deshalb schickten wir sie zu euch beiden nach Montralur um dich zu holen, auf dem schnellstmöglichen Wege... ich bin einfach verzweifelt und weiß nicht was ich machen soll... in diesem Zustand könnte sie auch ihre Rolle in der Zeremonie nicht einnehmen... nicht so..."


    Der Elb, welcher sich mittlerweile in der Extase seiner Rede erhoben hatte ließ sich langsam wieder auf seinen Stuhl gleiten.


    Marthiana stiegen die Tränen in die Augen.... sie hatte so etwas nicht erwartet und hatte direkt das Schlechteste von ihren Eltern gedacht... nach ihrer Mutter hatte sie noch nicht einmal gefragt seit sie angekommen war.
    Das Herz wurde ihr schwer und sie stand auf und ging zu ihrem Vater und umarmte ihn, während ihr die Tränen über die Wange rollten.


    "Es tut mir leid... ich wollte nicht, dass es irgendjemandem schlecht geht, vor allem nicht Mutter! Hätte ich das doch nur gewusst, dann..."


    ..doch ihr viel kein 'dann' ein und so verweilte sie einfach einen kleinen Augenblick in dieser Pose, bis der Vater sich von ihr löste.



    "Es ist schon gut... wir haben viele Erwartungen auf deine Schultern gelegt und vielleicht war das einfach alles zu viel... wenn du möchtest geh nun hoch zu deiner Mutter, sie wartet sicher... ich werde mit Ileaya hier warten..."


    Und so löste auch Marthiana sich wortlos von ihrem Vater, machte kehrt und ließ ihr noch warmes Essen stehen. Viele Wendeltreppen stieg sie hinauf und kam schließlich zu dem Turmgemach ihrer Mutter. Vor der Tür blieb sie noch einen Moment stehen, dann fasste sie sich und klopfte vorsichtig...

    Marthiana und Ileaya ritten durch die Wälder auf dem Weg nach Miralas, wo das Schloss der Fürsten stand, wo sie geboren wurde und wo sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte.


    Da sie relativ günstig aus diesem Nebel gekommen waren brauchten sie nicht mehr als drei Tagesreisen zu Pferd um in der größten Stadt Aparcias anzukommen. Die Nächte verbrachten sie bei freundlichen Leuten die ihnen gerne ein weiches Bett und Proviant zur Verfügung stellten. Es schien ganz so, als ob die Leute die junge Elbe nicht vergessen hätten...


    Als Ileaya und Marthiana vor dem großem Haupttor, welches gen Süden gerichtet war, ankamen rührten sich die Wachen zunächst nicht. Sie standen zwischen den gewaltigen Steinmauern der Stadt, an denen die schwarz-weiß-roten Banner des Landes angebracht waren. Erst als sie näher heranritten schienen sie erkannt zu werden. Einer der Wachen zeitge mit dem Finger auf die beiden Pferde und deren Reiter, ein zweiter lief schnellen Schrittes davon in Richtung des Schlosses um die Fürsten sofort zu informieren. Nach einem weiteren Augenblick kamen mehrere Wachen hinzu, sie traten aus dem Tor und kamen ihnen ein Stück entgegen, bis sie sich schließlich kurz vor dem Tor trafen.


    Der Hauptmann verbeugte sich tief, richtete sich dann an die beiden Ankömmlinge.


    "Herzlich Willkommen, endlich seid Ihr nach Aparcia zurückgekehrt! Eure Eltern haben Eure Ankunft und natürlich auch die Lady Ileayas" , er nickte Ileaya freundlich zu, "bereits sehnlichst erwartet! Die Fürstlichen Hoheiten möchten Euch sicherlich sofort sehen, so lasst mich Euch zum Schloss geleiten."


    Marthiana und Ileaya folgten lachend und sich gegenseitig zulächelnd dem Hauptmann.
    Die junge Elbe jedoch stand etwas neben sich. Das alles war so schnell gegangen und schon war sie zurück zu Hause... endlich wieder zu Hause und alle würden sie erwarten...


    Als die kleine Gruppe an der Pforte des Schlosses angekommen war, hatten bereits mehrere Einwohner der Stadt Marthiana und Ileaya beglückwünscht. Zu Ileaya kam eine alte Frau und drückte ihr eine frisch gepflückte Blume in die Hand. "Danke dass Ihr uns die junge Thronfolgerin zurückgebracht habt, danke!" ... eine weitere Frau kam zu Marthiana und lief einen Moment neben ihrem Pferd her um ihr die Hand zu schütteln. "Wir freuen uns alle, dass Ihr wieder hier seid und wir freuen uns auf Eure Ernennung! Die Feierlichkeiten werden schöner sein als alles was man hier je gesehen hat!"


    Sie warteten keine Sekunde, da kam auch schon ein Teil der fürstlichen Garde den gewundenen Weg herunter, aber nicht um sie, wie Marthiana angenommen hatte, hinaufzugeleiten, sondern direkt mit ihrem Vater, dem Fürsten und Herrscher Aparcias.
    Er trat hervor und Marthiana sprang ohne große Manier von ihrem Pferd. Sie hatte schon fast vergessen wie schön es war mit der eigenen Familie zusammen zu sein.
    Ihr Vater umarmte sie herzlich und Marthiana steigen die Tränen in die Augen, doch sie hielt alles zurück, es war nun vorerst die Zeit der Freude und nicht die der Tränen.


    Nach wenigen Augenblickendes Begrüßens gingen Marthiana und Ileaya zusammen mit dem Fürsten und der Garde hinauf ins Schloss um zuerst etwas zu essen und sich dann den Vorbereitungen für die Feier zu widmen...

    ~von Gut Bärenfels kommend~


    Marthiana und ihre kleine Reisegruppe hatten schon bald einen kleinen Hafen angesteuert, wo sie ein Schiff bestiegen, dass sie in die grobe Richtung Aparcias bringen würde. Da sie auf dierektem Wege sowieso nicht mit dem Schiff an ihr Ziel kommen könnten, würden sie sich auf einem Festland möglichst nah an besagtem Fürstentum absetzen lassen und den Rest des Weges auf dem Rücken ihrer Pferde zurücklegen.


    Die Reise verlief ohne Zwischenfälle. Sie kamen in keinen größeren Sturm und waren auch keiner Flaute ausgesetzt und somit wurden sie nach vielen Wochen der Reise von dem Schiff abgesetzt...


    ~weiter bei Reise nach Aparcia~

    ~von Abreise und Heimkehr nach Montralur kommend~


    So begann auf einem Festland, weit entfernt von der Insel Montralur, die Reise der kleinen Gruppe um Marthiana und Ileaya nach Aparcia um Marthiana rechtzeitig zur Festlichkeit ihrer offiziellen Ernennung zur Thronfolgerin in ihr Heimatland zu bringen.


    Die Pferde waren gesattelt, das Gepäck fest an den Reittieren verschnürt und so sahen sie nur noch einen Augenblick dem Schiff nach, welches sie hier abgesetzt hatte und stiegen dann auf die Pferde um den angebrochenen Tag noch zu nutzen...

    Nachdem Aldhayn Marthiana verlassen hatte zog diese sich an. Ihr schwebten wenige unmerkliche Gedanken durch den Kopf und sie schien nicht ganz da zu sein. Als sie aus dem Zelt trat, bemerkte sie, dass die anderen bereits wach waren.


    Da Aldhayn nicht mehr zugegen war und sie über alles Wichtige gesprochen hatten, beschlossen sie nun ihre lange Reise weiterzuführen. Schnell war das kleine Lager abgebaut und die Pferde gesattelt und sie verließen das Gut.


    Marthiana hinterließ Aldhayn eine kleine Nachricht.


    ~~~~~~~~~


    Aldhayn,


    ich wünsche Euch viel Glück auf Eurem Weg und eine sichere Hand gegen die Nymbras und alles was sich gegen das Wohl Montralurs stellen mag. Wird das Schlimmste eintreten, so werde ich selbstverständlich handeln wie ich es Euch versprach.


    Mögen wir uns bald wohlbehalten wiedersehen!


    In Freundschaft,


    Marthiana


    ~~~~~~~~~


    Von dem Gespräch mit den Arsoy und den strategischen Überlegungen hatten sie nichts mitbekommen und so reisten sie einfach ab...


    ~Weiter bei Abreise und Heimkehr von Montralur~

    Marthiana lächelte einen Augenblick angesichts der Tatsache, dass Aldhayn versuchte das Gespräch auf ein anderes Them zu lenken. Sie drehte sich wieder ihm zu.


    "Nun... wenn es eine Bitte des Mon `Tra `Ar ist, dann sollte es auch so geschehen, seine Taten verfolgen schließlich die Interessen Montralurs... Trotzdem wäre ich natürlich gerne dabei, doch wenn es nicht diese besagt Schlacht ist, so werde ich meine Reise heute noch antreten... ich weiss nicht wie lange sie dauern wird, ich kam auf einem seltsamen Umweg nach Montralur, ohne wirkliche Orientierung, deshalb kann ich die Dauer der Reise höchstens grob abschätzen. Außerdem weiss ich nciht wie lange mein Aufenthalt dort dauern wird. Wahrscheinlich werde ich gezwungen sein einige Wochen dort zu verbringen, sodass die Feierlichkeiten gut durchgeplant werden können, es wird ein Fest von mehrern Tagen sein. Zudem werden wir noch ein paar Tage in Ileayas Heimat, Hathaya, verbringen. Ich werde also eine gute Zeit unterwegs sein..."


    Sie schmunzelte bei dem Gedanken von Montralur fortzugehen.. noch an diesem Tag... sie fühlte sich sehr wohl an diesem Ort...


    Sie hatte die Augen nicht geschlossen und doch war sie am träumen von friedlicheren Tagen, ihrer Tochter und ganz Montralur, sodass sie geistig abzudriften schien...

    Marthiana war erschreckt. Sie hätte niemals gedacht, dass Aldhayn sie so etwas fragen würde und so unverschämt es auch war wie er mit dieser Bitte anfing, umso mehr fühlte sie sich geehrt eine solche Verantwortung übernehmen zu dürfen und spmit war ihr ihre Antwort sofort klar.


    "Nun... was wäre ich für eine Mutter, wenn ich nicht im Interesse meines Kindes handeln würde? Und was wäre ich für eine Vertraute oder Freundin wenn ich Euch diese Bitte nicht erfüllen würde? Natürlich werde ich mich darum kümmern, dass alles so geschieht wie Ihr es wünscht und fühle mich geehrt, dass gerade ich danach gefragt werde..."


    Sie sah nach unten und pausierte einen Moment lang, dann blcikte sie wieder auf und ihr Blick war nicht mehr so glücklich wie kurz davor.


    "Aber Ihr... Ihr hört Euch nicht sehr zuversichtlich an was diese Schlacht betrifft... es macht mir Sorgen. Ich versprach, an Eurer Seite zu kämpfen wenn ich erst wiederkäme, sehr wahrscheinlich mit zusätzlichen Streitkräften meines Landes. Das bin ich dem Bärengrund schuldig... sowie meiner Tochter und letztendlich Euch. Ich wusste nicht, dass diese Schlacht schon so bald folgen würde und ich wusste genauso wenig, dass dies das letze Mal sein könnte, dass ich Euch sehe. Ich dachte nicht dass ich feiern würde und einen großen Empfang in Aparcia genießen würde, währen Ihr gegen die Nymbras kämpft gegen die Nymbras und für die Bewohner Montralurs! Das ist nicht so, wie es sein sollte... Ich weiss dass es nicht umkehrbar ist, dass ich zu meiner Ernennung zur Thronfolgerin in mein Heimatland muss, so sehr ich es auch wünsche... genauso wenig wie es möglich ist diese Schlacht weiter hinaus zu zögern... Ich kann nur an einem Ort sein und ich weiss nicht wo ich nun hingehen soll... ich kann weder meine Reisegruppe und mein gesamtes Land enttäuschen, doch ich kann auch Euch, Montralur, meine Freunde hier und vor allem meine Tochter im Stich lassen, ich kann nicht!"


    Marthiana sah wieder zu Boden. Sie fühlte sich hilflos, da sie sich entscheiden musste wen sie nun enttäuschen wollte. Es sah so aus als wäre alles aussichtslos und was auch immer sie täte, es wäre falsch und genau das war es, was sie nicht ertragen konnte. Eine kleine Träne lief ihr über die Wange und sie drehte schnell ihren Kopf zur Seite, in Hoffnung dass Aldhayn es nicht sehen konnte.