Beiträge von Georg

    "Wenn ich nicht an meinem Leben hängen würde, hätte ich es womöglich schon lange ausgehaucht..."


    Er stockt kurz, dann sieht er zu Khari rüber


    "Das Leben ist nie einfach! Wenn man nicht kämpft, dann bleibt man auf der Strecke."

    "Nichts... Was sollte ich auch mit dem Wissen tun..."


    In Gedanken sieht er sie wieder... Ihren Blick, als er den Raum verlässt. Eine Mischung aus Angst und Hilflosigkeit...


    "Ich bin mir sicher, das ihr nicht Gutes wiederfahren ist und das beunruhigt mich ein wenig. Sie wurde seit der Nacht nicht mehr gesehen..."

    "Nun... Ich habe Euch nicht mit ihm in Verbindung gebracht... Aber so langsam wird mir einiges Klar."


    Er kommt einen Schritt näher in den Raum und schließt die Türe hinter sich, nach dem die Katze ebenfalls hinein gehuscht war.


    "Ihr scheint diesen Mann zu kennen. Da bin ich mir jetzt sicher. Und er kennt euch..."


    Er denk einen Moment nach...


    "Die Hintergründe kann ich noch nicht ganz erahnen, aber ich tippe mal darauf, das er euch nicht mehr sonderlich leiden kann. Er würde Euch gerne besitzen, und aus lauter Frußt, das er dies nicht kann, lässt er sich auf andere Frauen ein, die euch ähneln..."


    Er strahlt Selbstsicherheit aus, ist er sich doch sicher, das seine Vermutungen richtig sein müssen...


    "Bei der Wahl zweier Frauen nahm er die, die euch äusserlich ähnelte. Ich weiß nicht, was er mit ihr angestellt hat, aber vermutlich hat er es in seinen Gedanken mit euch angestellt..."


    "Und jetzt weiß ich auch, wieso es dieser Wein ihm so angetan hat... Ihr wart es, die diesen Wein empfohlen hatte. Eine Empfehlung einer alten Freundin ... Das waren seine Worte..."


    Einen Augenblick kostet er den Erfolg aus, dann kehrt nüchterner Ernst in sein Gesicht zurück.


    "Es tut mir leid, sollte ich Euch in Verlegenheit gebracht haben. Es war keines Falles meine Absicht!"

    Er krault der Katze den Nacken und hinter den Ohren...


    "Wie gut, das ich keine Maus bin..."


    Er lächelt kurz, dann steht er wieder auf.


    "Richte deiner Herrin aus, das sie mich rufen soll, wenn Sie noch einen Wunsch hat!"


    Das Wort an die Katze gewannt, stellt er sicher, laut genug zu sprechen, das Khari jedes Wort versteht.
    Da sie scheinbar ebenfalls ein sehr gutes Gehör hatte, war das nicht weiter schwer...

    War ja klar... Lea plappert mich von der Seite an und ich bekomm den Anranzer dafür...


    In Gedanken hätte er fast die Katze zuerst übersehen. Er bringt die Trauben zu dem ungeduldig wartendem Gast und geht dann noch einmal in die Küche.
    Wenige Sekunden später kommt er mit einem kleinen Schüsselchen zurück.


    Er hockt sich neben die Katze und stellt ihr etwas frische Milch auf den Boden.


    "Mir scheint, das du wesentlich versöhnlicher bist, als deine Herrin..."

    Kann diese dumme Kuh nicht einmal normal reden? Muss die immer so schreien?!


    "Bin schon unterwegs..."


    Er legt ein paar Dinge an Seite und geht die Treppe hinauf. Als er an Sasari vorbei geht sagt er ohne sie anzusehen: "Ich hab übrgens hervorragende Ohren..."


    Er geht in die Küche, wo Miro gerade alle Hände voll zu tun hat. Schon verwunderlich, wo der kleine Kerl mit seinen jungen Jahren so kochen gelernt hat. Da er gerade tief in der Zubereitung von ... was auch immer vertieft war, störte Taliska ihn lieber nicht.
    Er holt eine Holzschüssel aus dem Schran und füllt sie mit einem Bund Trauben. Ein kurzer Blick über die Trauben, ein paar matschige Trauben abzupfen, ja, sollte OK sein...


    Dann macht er sich auf den Weg zu Gast Nr3...


    Wieso musste ehrliche Arbeit immer in Streß ausarten? Und wieso waren immer alle der Meinung, das sie ihn so rumkommandieren könnten? Er hätte nicht wenig Lust, Sasari mal ordentlich die Meinung zu geigen. Dann denkt er an den harten Winter und an die Alternative auf der Straße... Na gut, die Situation rettet ihr den Hintern, aber im Frühjahr, da würde sie sich noch wundern...

    "Ich bin nicht hier eingestellt worden, damit ich den weiblichen Gästen das Baden versüsse..."


    Wäre ja auch noch schöner... Für ein paar Münzen bin ich ja bereit so einiges zu tun... Aber DAS würde mir zu weit gehen...


    "Ich soll mich viel mehr um Gäste kümmern, die Probleme machen oder nicht zahlen wollen."


    Jeder macht halt das, was er am besten kann... Aber was sollte diese Göhre dann tun... Oder tat sie hier womöglich das, was sie am besten kann? Ein hämisches Grinsen huscht über Taliska's Gesicht, dann kümmert er sich wieder um seine Arbeit...

    Es war kurz Verwirrung in Taliskas Gesicht zu erkennen. Das Gespräch hat sich in eine Richtung entwickelt, die er so nicht erwartet hätte.


    Kommentarlos nickt er Khari zu und verläßt den Raum.


    Was war geschehen? War etwas mit dem Wein nnicht in Ordnung? Was für eine verbale Diletanz? Er hatte doch nur auf eine Frage geantwortet...
    Oder war es die Art, wie er geantwortet hatte?
    Die Teufel Kheprams... Wen meinte sie? Womöglich war dieser Rashal bekannter, als er dachte... Oder er war eben nicht bekannt. Also vielleicht einer der großen Leute im Hintergrund...


    1000 Fragen spukten Taliska im Kopf herum, als er den restlichen Abend die Zuber-Räume aufräumte...

    "Woher wir ihn beziehen weiß ich nicht. Dafür bin ich noch nicht lang genug hier."


    "Aber wir hatten vor einigen Tagen einen Gast hier, der mich auf einen Schluck dieses Weines eingeladen hat. Ich war mir wegen des Geschmacks sicher, das Ihr ihn mögen würdet."


    "Vielleicht kennt Ihr den Herrn sogar. Sein Name ist Rashal. Mir wurde gesagt, das er öffters hier zu Gast sei. Vielleicht habt Ihr ihn hier schon einmal gesehen. Ein schlanker großer Kerl mit Hautbildern auf dem Rücken und einer großen Narbe auf der Brust..."

    Taliska verläßt den Raum und macht sich in den Vorratskeller. Lea ist auch noch da und sortiert gerade wieder Seife in einer Kiste.


    "Wo ist dieser teure Wein, den Herr Rashal immer verlangt?"


    Die junge, blonde Frau schaut zuerst etwas verwirrt und deutet dann auf ein kleines Fass in einem der Regale.


    Er nimmt eine Karaffe und füllt sie. dann probiert er einen Schluck.


    "Oh ja... Das ist er..."


    Er nimmt die Karaffe und geht in die Küche. Dort nimmt er ein Tablett und einen Weinkelch. Er nimmt Karaffe und Kelch, stellt beides auf das Tablett und trägt es in den Raum 3.


    Das Tablett stellt er auf den hohen Tisch am Zuber und füllt den Kelch auf.


    "Ich bin mir sicher, er wird nach eurem Geschmack sein! Solltet Ihr noch etwas brauchen, dann ruft einfach nach mir!"

    "Seid unbesorgt, ich erwarte gar nichts..."


    Er atmet die duftende Luft langsam und tief durch die Nase ein...


    "Laßt es mich wissen, wenn es Euch an etwas fehlt. Soweit ich weiß, haben wir noch einen sehr speziellen Wein. Womöglich wäre er nach Eurem Geschmack, angenehm fruchtig."

    "Gebietet das nicht das Gebot der Höflichkeit gegenüber einer Dame?"


    Lächelnd deutet er eine Verbeugung an, geht einen Schritt rückwärts, dreht sich dann und verläßt den Raum.


    Es macht sich ab und zu bezahlt, wenn man hohen Herren bei ihren Feierlichkeiten auf die Finger schaut und das Personal studiert...


    Nur wenige Augenblicke später tritt er wieder durch die Türe mit einer kleinen Glasflasche in der Hand.
    Er gießt ein paar Tropfen in den heißen Zuber und der Geruch entfaltet sich durch den aufsteigenden Dampf schnell im Raum.


    "Wünscht Ihr, das ich mich um Eure Katze kümmere? Sie kommt mir bekannt vor..."

    Dann halt Raum 3...


    Mit nach aussen überschwenkglich wirkender freundlichkeit und eile huscht er über den Flur und in Raum 3. Er füllt noch 2 Eimer heißes Wasser in den Zuber, damit die Wassertemperatur angenehm heiß ist.


    Ein kurzer Blick: Alles scheint an seinem Platz zu sein. Ein Hocker für die Kleidung, ein hocher Tisch am Zuber mit Obst und Wein, Handtücher...


    Als die dunkel gekleidete Frau den Raum betritt, tritt er einen Schritt zur Seite und wendet er sich dann zu ihr:


    "Ich hoffe, es ist alles zu Eurer Zufriedenheit. Zögert nicht mich zu rufen, wenn Ihr einen Wunsch habt!"


    Er wartet einen Augenblick, ob die Frau noch einen Wunsch äußert, blickt dabei absichtlich nicht höher, als ihre Knie...

    Irgend etwas schien vertraut an ihr zu sein...


    Aber was war es nur?


    einen kurzen Moment musst Taliska an das andere Mädchen denken, welches seit dieses Schicksalsschwangeren Nacht nicht mehr gesehen wurde...


    Nein, diese Frau war wesentlich anmutiger, hatte etwas vornehmeres an sich...


    Nachdem er den Docht der Öllampe ein wenig gekürzt hat, damit die Flamme nicht so sehr rußen sollte, begab er sich wieder in einen der gerade ungenutzten Zuber-Räume.

    "Bringst Du etwa eine Frau mit, wenn Du in ein Freudenhaus gehst?"


    Varus muss sich das Lachen verkneifen...


    "Wenn Du etwas zu Essen haben willst, kannst Du dir gerne etwas in der Küche bestellen. Du kannst auch gerne deinen Vogel in der Küche zubereiten lassen, sofern du dafür etwas springen läßt."


    Varus wartet einen Atemzug, dann fährt er fort:


    "Und des weiteren bin ich nicht der Besitzer, keine Sorge. Ich bin nur eine Aushilfe. Eine Aushilfe, die ungern den Mist anderer Leute aufräumt..."

    Durch die offene Türe konnte Taliska die Schemen sehen, die sich dem Badehaus näherten.
    Erst dachte er sich nichts, aber als er die Katze bemerkt, stutzt er kurz.
    War das nicht die Katze, die er vor einigen Tagen in den Straßen gesehen hatte?
    War es nicht diese Katze, die ihn absichtlich oder nicht, zu diesem Badehaus geführt hatte?


    bedächtig fingerte er an den Dorten einer Öllampe, um einen Grund zu uhaben, länger im Flur stehen zu können. Er war neugierig, was es mit dieser Katze auf sich hatte...

    "Hab ich da meinen Namen gehört?"


    Varus kam aus dem Vorraum in das Kaminzimmer. Er schaute sich kurz um, sah zu dem Fremden, dann auf den Boden, dann wieder zu dem Fremnden.


    Sein Blick war zuerst etwas verwirrt, dann kochte langsam d er Zorn in ihm auf:


    "Sach mal, hat Dir wer ins Hirn geschissen?! Verteilst Du daheim auch die Federn und die Innereien direkt am Lagerfeuer? Den Scheiß hier, den wirst Du schön sauber machen!


    EMMA! EEEEMMA!! Wir haben hier einen Freiwilligen, der den Schankraum wischen will!"

    "Na gut... Also heißt es abwarten..."


    Mit einem Achselzucken geht er die Treppe wieder hoch. Diese einfälltige Göhre war als Informationsquelle genau so brauchbar wie ein Eiszapfen zum Hände aufwärmen im Winter.
    Immerhin wusste er nun, das Rashal relativ regelmäßig in dieses Badehaus kommt.
    Mit der Zeit würde sich also zeigen, ob der Verdacht gegen Rashal begründet war, oder ob der Kerl einfach nur ein aussergewöhnlich reicher Freier war...


    Abwarten...
    Geduld...
    Nicht unbedingt die Stärken von Taliska.


    Aber in der Zeit konnte er sich ja anderweitig umhören. Es gibt Gerüchte, das der alte Seehafen umgebaut würde. Angeblich waren dort viele Arbeiter gesucht worden und einige Gehörnte waren dort und überwachten renovierungsarbeiten und Neubauten. Schon komisch...
    Jahrelang wurde der Seehafen kaum genutzt und jetzt auf einmal mitten im Winteranbruch beginnt dort fleißiges Treiben.
    Ungewöhnlich...
    Aber vielleicht war es ja auch ein Beschäftigungsversuch für die Unmengen von Flüchtlingen, die sich außerhalb der Stadt angesammelt hatten.


    Immerhin hatte Taliska ein halbwegs dichtes Dach über dem Kopf und einen Kohleofen. Diese Flüchtlinge hatten meist nichts, ausserdem, was sie am Körper tragen. Der König hat eine Zeltstadt errichten lassen... Aber der Winter kann hart und erbarmungslos in Daynon sein...


    Diese armen Kerle...


    Gedankenverloren ging Taliska seinen normalen Tätigkeiten nach...