Beiträge von Brin

    Die ganze Nacht über verharrt er an ihrer Seite. Lediglich um Feuerholz und das Feuer in Gang zu halten verlässt er kurz seinen Platz neben ihr.


    Als der Morgen dämmert erhebt er sich von seinem Platz. In seinem Gesicht sind deutlich die Anstrengungen der letzten Nacht und der Schlafmangel zu erkennen.
    Er schnappt sich seinen Wasserschlauch, lässt das Seil hinab und klettert möglichst leise die Felswand hinab. Unten angekommen geht er schnurstacks zum Wasser, wo er sich hinkniet. Zuerst füllt er den Schlauch mit frischem Wasser und steckt dann seinen Kopf ein paar Sekunden in das kühle Nass. Prustend zieht er den Kopf wieder heraus und geht zurück Richtung Höhle. Die Müdigkeit wäre fürs Erste besiegt...


    Wieder oben angekommen richtet er noch ein wenig von Nebelfangs Vorräten in einer Schale zurecht und stellt sie zusammen mit dem frisch gefüllten Wasserschlauch neben ihr ab, ehe er wieder den Platz einnimmt, an dem er die ganze Nacht ausgeharrt hat.
    Den Blick auf Nebelfang ruhend wartet er bis sie erwacht, während die Sonne langsam beginnt den Himmel zu erklimmen.

    Schnell streckt er seinen linken Arm aus um ihren Sturz abzufangen. Einen Moment verharrt er so, ehe er den anderen Arm unter ihre Beine steckt und sie vorsichtig hoch hebt.


    "Ich bringe dich zurück."


    Er hebt den Kopf ein wenig und schnüffelt in verschiedene Richtungen, versucht sich zu orientieren. Nach einem Augenblick scheint er sich für eine Richtugn entschieden zu haben und stapft mit schnellen aber vorsichtigen Schritten voran.
    Auf dem Weg durch den dunklen Wald bleibt er immer wieder stehen um sich schnüffelnd zu orientieren. Manchmal zielsicher, manchmal etwas unschlüssig bahnt er sich so den Weg zurück zur Höhle.


    Eine ganze Zeit vergeht, ehe in der Ferne der Wasserfall zu hören ist und sich seine Schritte weiter beschleunigen. An der Felswand angekommen blickt er hinauf zur Höhle und knurrt verstimmt.
    Vorsichtig legt er sich Nebelfang so auf eine Schulter, dass er sie mit einem Arm halten kann.


    "Wenn du kannst halt dich fest so gut es geht..."


    Vorsichtig beginnt er den Baum hinauf zu klettern. Es dauert eine ganze Weile bis er sich auf Höhe der Höhle vorangetastet hat, dann ein letzter Sprung und er landet mit Nebelfang im Arm in der Höhle.


    Behutsam legt er sie auf dem für ihn vorbereiteten Lager ab. Zügig wechselt der Wandler wieder in seine menschliche Gestalt...Klauen sind jetzt das letzte, was er gebrauchen kann.
    Ein kurzer Blick auf die Wunde, ehe er zu seinen Sachen eilt, die immer noch auf einem Haufen an der Wand liegen. Rasch sammelte er alles zusammen, was er zum Versorgen der Wunde benötigt und kehrt zu Nebelfang zurück.
    Sein Wissen auf diesem Gebiet war nicht sonderlich groß, aber in der Zeit beim Ring der Heiler auf Mythodea hatte er genug gelernt um die Wunde so zu versorgen, dass sie sich Nebelfang Zustand nicht verschlechtert und die Verletzung in Ruhe heilen kann.
    Nach getaner Arbeit legt er ein wenig Holz im, mittlerweile fast ausgebrannten, Feuer nach und bringt es wieder in Gang. Dann lässt er sich dicht neben ihr nieder, den Blick wachsam zwischen Höhleneingang und Nebelfang hin und her schweifend.


    "Ruh dich aus. Ich werde wachen."

    Alle Muskeln bis zum Zerreißen gespannt und bereit zum Sprung steht er vor ihr. Immer wieder ertönt das klackende Geräusch, wenn die Kiefer schnappend aufeinander treffen.
    Als sie sich ihm langsam nähert scheint es im ersten Moment fast so, als wolle er wieder zum Angriff übergehen. Immer wieder durchfährt ein Zucken seinen Körper während sie Schritt für Schritt näher kommt.
    Doch mit jedem Schritt, den sie sich nähert wird sein Knurren leiser und weniger bedrohlich.


    Was tue ich hier...?


    Der erste klare Gedanke seit Beginn des Schauspiels schießt ihm durch den Kopf. Seine Körperhaltung ändert sich leichtund die Muskeln entspannen sich nach und nach sichtbar.


    Als Nebelfang direkt vor ihm steht ist von dem Knurren kaum mehr etwas zu vernehmen und die aggressive Spannung hat seinen Körper komplett verlassen. Auch die Raserei in seinem Blick ist gänzlich verschwunden.


    Sein Blick liegt einen Augenblick auf der Wunde an ihrer Schulter, ehe er den Kopf leicht dreht und ihr direkt in die Augen schaut.


    "Ich...will dich nicht...töten..."


    Leise und etwas abgehackt verlassen die Worte seine Kehle. Dann gibt zuerst das linke Knie nach, gefolgt von dem Rechten und er sinkt langsam auf die Knie.
    Den Kopf leicht gesenkt blickt er auf seine rechte Pranke, an der Nebelfangs Blut klebt.


    "Hilf mir...zu werden, was ich war..."


    Er hebt den Kopf und schaut ihr nun wieder in die Augen.


    "...was ich bin."

    Die Augen vor Raserei weit aufgerissen liegt Brin nun unter ihr. Schaumiger Speichel tropft auf den Boden während er immer wieder versucht mit seinem Maul nach Nebelfang zu schnappen.
    Als sie seine Pranke packt und die Klauen weiter in die Schulter treibt scheint das sein Wut nur noch weiter zu steigern.
    Mit einem tiefen Knurren festigt er den Griff um ihre Schulter und reißt sie zur Seite und rollt sich mit, so dass sie die Positionen tauschen und er sich nun mit vollen Gewicht auf sie stützt. Noch einmal verstärkt er den Griff und tribt die Klauen noch ein wenig weiter in ihr Fleisch.
    Ein dumpfes Knurren ertönt. Fast hört es sich so an als würde etwas entferntes in ihm sprechen.


    Kein Mensch...


    Mit einem lauteren Knurren reisst er seine Hand von ihr los, stößt sich von ihr weg und brüllt sie wütend und gleichzeitig heruasfordernd an.

    Mit schäumendem Maul stürzt der größere Wandler sich wieder auf Nebelfang, als diese sich wieder gefangen zu haben scheint.
    Mit voller Wucht rennt er wieder in sie hinein, die rechte Klaue hoch erhoben, um die Klauen im Moment des Zusammenpralls tief in ihre Schulter zu treiben.
    Vor Raserei wütend brüllend rollt und rutscht er mit ihr einige Meter über den Boden ehe die Beiden zum liegen kommen.

    Schnüffelnd reckt er den Kopf in die Höhe. Die Ohren zucken und ein tiefes Knurren dringt aus seiner Kehle. Mit einem Ruck wendet sich der Blick in Richtugn Wald...in die Richtung, in die Nebelfang verschwunden ist.
    Er wirft den Kopf in den Nacken und ein lautes und wütendes Heulen erklingt ehe er Nebelfang hinterher prescht. Kleinere Bäume und Äste fallen den mächtigen Klauen oder der bloßen Maße, des Wandlers zum Opfer.


    Nach einer Weile bleibt er aprubt stehen, den Kopf wieder suchend in die Luft gereckt. Die Spuren, welche Nebelfang an den Bäumen hinterlassen hat nimmt er nur peripher wahr.
    Die Witterung ist verwirrend, kommt sie doch aus verschiedenen Richtungen. hemmungslos brüllt er seine Wut in die Nacht hinaus, bevor er weiter einer der Witterungen folgt. Schon nach kurzer Zeit jedoch bleibt er erneut stehen. Wieder kann er ihrer Spur nicht mehr eindeutig folgen. Schnüffelnd sucht er die kleine Lichtung ab ohne sich für eine Richtugn entscheiden zu können.
    Noch einmal suchend schaut sich der Wandler auf der Lichtung um, als er einen größeren Baum am Rande selbiger erblickt. Schnell ist die Entfernung zu jenem Baum überbrückt. Mit den scharfen Krallen festhaltend kletter er sodann auf einen der höher gelegenen Äste des Baumes, wo er ruhig verharrt, die Nase im Wind und die Ohren aufmerksam aufgerichtet.


    Nicht lange nachdem er auf seinem Beobachtungsposten Stellung bezogen hat erregt ein Geräusch seine Aufmerksamkeit, welches sich grob in seine Richtung bewegt. Fast könnte man meinen, dass der Wandler grinst, als er sich schwungvoll von seinem Ast hinunter auf den Boden schwingt. Entschlossener als zuvor sind seine großen Schritte, während er sich auf das Geräusch vor sich zu bewegt.


    Einige hundert Schritt vor dem Ursprung des Geräusches beschleunigt er seine Schritte noch weiter. Seine Augen funkeln vor Kampfbereitschaft.
    Die Entfernung verkürzt sich weiter, bis ihn schließlich nur noch ein Busch von ihm und der Verursacher des Geräusches trennt. Er setzt zum Sprung an, prescht durch den Busch, nicht wissend was ihn dahinter erwartet.
    Und plözlich sieht er sie vor sich...Nebelfang. Ein lautes und wütendes Brüllen ausstoßend schießt er auf sie zu, reißt sie mit und rammt mit ihr zusammen einen nahestehenden Baum. Ein leichtes Knacken von Holz ist zu hören, als Nebelfang gegen den Baum prallt.
    durch den Aufrpall ein wenig beiseite geschleudert kommt Brin ein paar Schritt vom Baum entfernt zum Stehen. Abermals stößt er ein wütendes Brüllen in Richtung Nebelfang aus, ehe er sich wieder in Bewegung setzt, die rechte Hand zum Schlag bereit erhoben.

    Noch in dem Moment als sie über die Kante verschwindet durchfährt ihn ein Zucken.


    Da ist es wieder...das gleiche Gefühl wie damals. Andere Worte, aber die selbe Bedeutung.


    Ein tiefes Knurren ertönt aus dem Inneren der Höhle. Dann hört man Stoff reißen und das Knurren wandelt sich zu einem wütenden Brüllen.
    Kräftige Kiefer schlagen aufeinander.


    Ein roter Schleier legt sich über alles was er sieht...dann wird es schwarz...


    Mit leichtem Schaum vor dem Mund kommt die hochgewachsene Kreatur aus der Höhle gesprungen, landet hart auf dem Baum, dann auf dem Boden und scheint dabei die Höhe ebenso wie das leichte Knacken einiger kleinerer Knochen zu ignorieren.

    Das Mahl hat er mittlerweile beendet und sitzt nun mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf seinem Lager.


    "Auf wen dann?"


    Seine Augen ruhen nun wieder auf Nebelfang.

    "Ja...", erwidert er mehr oder minder ebenso ausdruckslos.


    Er wendet sich wieder dem Feuer zu.


    "Du wirkst ein wenig wütend..."

    Ohne sie anzusehen verharrt er während sie das Holz zerkleinert, ehe er das Schweigen bricht.


    "Entschuldige...das war...unüberlegt..."


    Zum ersten Mal seitdem er die Höhle wieder betreten hat hebt er den Blick wieder und sieht Nebelfang an.

    Gebückt schleppt er sich in Richtung Feuer, wo er sich auf das für ihn bereitete Lager nieder lässt. Müde starrt er zuerst ins Feuer und dann auf das Essen. Ein lautes Knurren aus der Bauchgegend ertönt in der Höhle woraufhin er ohne zu zögern beginnt sich am Inhalt des napfes zu bedienen.
    Während dem Essen starrt er schweigend entweder in das Feuer, oder auf den Napf...fast so als wolle er den Blickkontakt zu Nebelfang meiden.

    Als er fertig mit Trinken ist hebt er nochmals den Kopf und wendet den Blick Richtung Wald, schnuppernd und mit leicht zuckenden Ohren.
    Dann wendet er sich wieder der Felswand zu und hebt den Blick empor zu Nebelfang, als aus dem Wolf nach und nach wieder ein Mensch wird.
    Im Vorbeigehen hebt er seine Tunika vom Boden auf und streift sie sich über ehe er an dem Seil, welches noch immer an der Wand hängt, beginnt in die Höhle hinauf zu klettern.

    Mit ein paar Schritten Abstand trottet er der Wölfin auf dem Weg zurück zur Felswand hinterher.
    Während des ganze Weges hebt er immer wieder den Kopf an und dreht den Kopf mit zuckenden Ohren leicht nach rechts und links.
    An der Felswand angekommen steuert er direkt auf das Wasser zu, senkt seinen Kopf und trinkt ein wenig.

    Im Sitzen richtet sich sein Blick zuerst auf die Wölfin und dann auf sich selbst. Ruhig lässt er sich auf alle Viere nieder, während er seine menschliche Form wieder ablegt und seine Gestalt sich der Nebelfangs angleicht.
    Einen Moment verharrt der Wolf, dessen dunkles, fast durchgehend schwarzes Fell von einem weiss-grauen Streifen, der sich vom Kopf über den halben Rücken erstreckt, gezeichnet ist.
    Langsam und ruhig setzt er sich in Richtung Nebelfang in Bewegung.

    Er hebt den Kopf ein wenig an um den Wolf neben ihm genauer zu betrachten. Nach einer kurzen Musterung Nebelfangs scheint er sichtlich erleichtert und lässt den Kopf wieder zurück fallen.


    "Gut..."


    Langsam richtet er sich in eine sitzende Position auf und schaut sich suchend um.


    "Wie lang...?"

    Nachdem das Zittern abgeklungen ist sackt, der am Boden liegende, Brin in sich zusammen, als jede Spannung seine Muskeln verlässt. Die Augen geschlossen verharrt er so einen Moment.
    Als er die Augen wieder öffnet ist das stechende Gelb der Iris verschwunden und ein Paar dunkelbraune Augen starrt in die Nacht.
    Mit leiser und kratziger Stimme bricht er das Schweigen.


    "Habe ich etwas getan...?"

    Als ihre Wange seine Schulter berührt zuckt er heftig zusammen. Im ersten Moment versucht er noch zu fliehen, doch die zitternden Muskeln verhindern jede Bewegung.
    Mit weit aufgerissenen Augen und schneller Atmung liegt er, bis auf das Zittern, am Boden.
    Es dauert eine ganze Weile bis die Atmung sich schließlich zunehmend normalisiert und das Zittern nach und nach nachlässt.

    Wie besessen jagt die dunkle Gestalt durch den Wald. Eine schier endlose Zeit, immer wieder gegen kleinere Hindernisse rennend.


    Als der Wald sich etwas lichtet stolpert die vierbeinige Gestalt, überschlägt sich und kommt rutschend zum liegen.
    Mit einem wütenden Knurren rappelt sich die Gestalt auf. Wieder fangen Knochen an sich zu verändern und die ehemals vierbeinige Kreatur steht nun auf zwei Beinen. Die Hände mit langen, scharfen Klauen bewehrt und die kräftigen Kiefer mit ebenso langen und spitzen Reißzähnen bestückt.


    Noch wütender als zuvor klingt das laute Brüllen, welches die Kreatur nun austößt, als sie mit einem unsichtbaren Feind zu ringen scheint.


    Doch so schnell das Spektakel begonnen hat ist es auch schon wieder vorbei. Ein letzter gequälter Schrei und die Kreatur sackt zu Boden, wo sich ihre Form abermals ändert. Anstelle von Fell tritt nun nackte Haut, Reißzähne und Klauen verschwinden und der Körper nimmt nach und nach wieder menschliche Form an, bis schließlich wieder Stille in den Wald einkehrt, als die gequälten Laute der Kreatur verstummen.

    Nach einigen Schritten bleibt er an einer etwas lichteren Stelle des Waldes stehen, die Atmung ist leicht beschleunigt und die Augen geschlossen.
    Nach eingen Sekunden öffnet er die Augen wieder und blickt vor sich auf seine halb erhobenen Hände.


    Es war lange her...sehr lange. So lange, dass er schon nicht mehr richtig wusste wie es sich anfühlt.


    Die Atmung beschleunigt sich weiter und fast unbemerkt entfährt ihm ein leises Knurren, als die Wandlung einsetzt. Haare wachsen, Knochen verändern sich, während er langsam auf alle Viere sinkt.
    Das Knurren wird deutlich lauter und aggressiver als sich die Wandlung ihrem Ende zuneigt.


    Er hatte ganz vergessen wie leicht doch die Wut in einem hoch stieg, wenn man sich gehen ließ...aber das war nun nicht mehr von Belang.


    Mit einigen tritten befreit er sich von dem letzten Kleidungsstück, welches noch an ihm hängt. Die ersten Schritte auf 4 Pfoten sind noch ein wenig unsicher, war es doch zu lange her.


    Ein lautes und tiefes Knurren ertönt, spiegelt den Kampf wieder, der in ihm tobt.
    Versuchen die Kontrolle zu behalten, oder der Wut einfach freien Lauf zu lassen. Der Wut, die er schon so lange zurück hielt.


    Es ist zu einfach los zu lassen...zu schwer am klaren Vertsand fest zu halten...


    Ein langes gequältes Heulen erklingt, Muskeln spannen sich und ein dunkler Schatten prescht durch das Unterholz...

    Schnell seilt er sich ab ohne einen einzigen Blick zurück in die Hohle zu werfen. Unten angekommen stapft er mit festen Schritten in Richtung Unterholz davon. Schon nach den ersten paar Schritten entledigt er sich mit einem lauten Schnauben seiner Tunika und wirft sie achtlos auf den Boden. Ein paar Meter weiter im Unterholz streift er die STiefel ab und lässt sie ebenso achtlos an Ort und STelle liegen ehe er seinen Weg noch ein Stückchen fortsetzt.