Beiträge von Aldhayn

    "Nymbraaaaaas!" donnerte der Ruf über das Gut.
    Mit diesen Worten wurde Balduris recht unsanft geweckt. Überall hörte man Stiefeltrampeln und Rüstlärm.
    Bald wurde die Tür zu seinem Zimmer aufgestoßen und Niskia stand darin.
    "Komm Schnell Balduris!" keuchte er ausser Atem " am Waldrand wurden Nymbras gesichtet!"
    So schnell wie er aufgetaucht war, war Niskia auch schon wieder verschwunden.


    Inzwischen war Aldhayn auf dem Wall angekommen, er hielt Ausschau nach einem Punkt an dem die Wache deutete. So fand ihn Balduris auch dann vor.
    Als Aldhayn ihn sah, wendete er sich ihm zu: "Nymbraspäher, sie kommen seit drei Tagen immer wieder an die Grenzen des Waldes. Aber so nah waren sie bisher noch nie...." sagte er besorgt. Er trug ein einfaches Gewand und einen warmen Pelzmantel, das Schwert an der Seite. Während im Gut die Aufrüstung sich fortsetzte.


    Nach einigen weiteren Momenten des Beobachtens, fällte er eine Entscheidung. "Balduris," sagte er, "ich möchte, daß du dir 20 Männer aussuchst und mit ihnen zum Waldrand ausreitest! Sieh nach, ob die Nymbras dort irgendwie aktiv geworden sind und wenn du auf Arsoy triffst, sag ihnen, daß du der kleine Bär bist. sie werden dann verstehen."
    Mit diesen Worten wandt er sich um, um zum Gutshaus zu gehen, als er die halbe Treppe hinabgeschritten war, drehte er den Kopf nochmal zu Balduris.
    "Und Balduris... sei bitte vorsichtig!"


    Er sah sich den jungen Mann nocheinmal an, um sich erneut davon zu überzeugen, daß er so geeignet war für die Aufgabe, wei er auf den ersten Blick geschlossen hatte und nachdem er sich bestätigt fühlte, ging er zum Hauptmann der Wache, um ihn zu instruieren.

    Aldhayn schmunzelte, vor einigen Monaten noch, war auch er noch zu solchen Reden fähig gewesen und er erinnerte sich, wie er seinerzeit wie es daheim der Brauch war, seine Taten rühmte, seinen Willen kund tat und den Feind herausforderte. Erinnerte sich an den Elan und den Eifer mit dem er selbst gesprochen hatte.


    Heute war alles Anders, die Verantwortung hatte ihn wachsen lassen. Manchmal fragte er sich ob er seine Herkunft verleugnen würde, indem er sich so angepasst hatte. Dann aber dachte er an seinen Fürsten, und daran, das jenem wenig damit gedient war, wenn er so handelte wie es seine Vorfahren schon seit Jahrtausenden taten.


    Dieser Herrscher war ein Herrscher des Friedens, und jedes Wort daß er in der Tradition seiner Vorväter sprechen würde, wäre eine Herausforderung an Jeden, der den Mut aufbrächte sich mit ihm zu messen.


    Einen Teil von Balduris Rede schien er zu überhören als er in diesen Gedanken vertieft war. Als aber dieser seinen Trinkspruch ausbrachte, reagierte auch er.


    "Auf Euch und auf das eure Ausbildung von Erfolg gekrönt sein möge. Ich selbst werde mein Möglichstes tun um euch dieser großen Bürde wohlvorbereitet entgegensenden zu können!"


    Er trank einen Schluck, dann führte er seine Rede fort.


    "Doch ist es nun auch an mir zu sprechen. Balduris, ihr seid ein treuer und wohl der beste Freund unseres Herren dem Fürsten. Und wenn er euch für fähig hält die Pflichten eines Ritters an seinem Hofe wahrzunehmen, dann seid ihr bereits schon soweit, daß ihr euch ruhigen Gewissens einen Junker nennen könnt."


    Einen weiteren Schluck Met gönnte er seiner Kehle dann srpach er weiter.


    "Macht euch keine Sorgen um das unvorbereitet sein. Ich selbst wurde ohne Ausbildung durch den Schlag zu Felde für meine Taten belohnt. Auch ich lerne noch, was es bedeutet ein Ritter der Westlichen Welt zu sein. Aber unser Herr ist kein Herr der westlichen Lande, er ist ein Führer der Elben. Und so sollten wir seinem Urteil trauen und danach trachten in seinem Sinne unser Amt auszufüllen, anstatt im Sinne irgendwelcher Fremde, die Montralur weder als ihre Heimat sehen, noch als mächtigen Verbündeten


    Aldhayn schien schon ein wenig viel getrunken zu haben und so fiel er in alte Gewohnheiten zurück.


    "Ich Aldhayn Grauquell vom Bärengrund, Held aus den Nordlanden und Reichsritter Montralurs, der ich Drachen getötet und Nymbras gefordert habe, der ich Krieger gebrochen und Turniere geschlagen habe. Über die sturmgepeitschte See gereist und durch frostbeißende Gletscher gekletter bin. Fürwahr ein Held mag ich sein, doch noch längst nicht göttlich.... mein Streben soll mich leiten dem Göttlichen entgegen, so wie es meine Ahnen getan haben und ich werde dies tun indem ich im Dienste meines Herren größere Heldentaten vollbringe, als je ein Ritter zu Montralur je vollbracht hat. Aber dahin ist der Weg lang und mein Schüler will ebensogut unterwiesen sein wie ich. .... Balduris...... Junker zu Montralur..... mein baldiger Knappe.... ich sage euch...... wenn eure Ausbildung beendet ist..... werdet iohr so gut mit dem Bogen schießen wieich es tue... und ihr werdet Reiten wie Fiarun, fertigen wie Anna, mutig sein wie Niskia und singen wie Glurfaxi mein immertreuer Gaul... *hick* Mein Freund, mein Bruder im Schwert..... Ich werde euch alles Beibringen was ich euchbeibringen kann und noch mehr..... wenn ich kann.... *hurk...* Aber jetzt will ich schlafen gehen.... lange hab ich nicht mehr getrunken und meine Ahnen mahnen.... ich soll nicht allzu umtriebig sein mit dem Met.... Stattdessen mein junger Freund nehme ich jetzt mein Weib und verschwinde mit ihr in meine Räume um mit ihr die Nacht zu feiern und dem Gott der Liebe zu huldigen... fürwahr..... ihr mein freund.... sprecht mit eurem Kameraden und wir wollen bald wieder hier sitzen.... bei mehr worten... und weniger met..... *dizzy* Nun aber.... Anna... bring mich auf mein Zimmer meine Glieder werden schwer....."


    Der Ritter hatte nicht gemerkt, wie er in den wenigen Seätzen die er gefertigt hatte großes Methorn geleert hatte und wie ideser ihm zu Kopf stieg..... doch er schloß zum richtigen Moment, so daß seine Gefährtin ihn halb scheltend, halb liebevoll zu seinem Zimmer gleitete und dort mit ihm verschwand.... zurück blieb ein schmunzelnder Niskia und ein offensichtlich ein wenig überraschter Balduris.

    Einige Wochen waren vergangen, inzwischen war Aldhayn wieder auf dem Gut eingetroffen und mit ihm Ursur Jaminbar. Dieser wollte sich ein letztes Mal ansehen, wie der neue Hüter des Waldes wohnte, und ob er denn überhaupt in der Lage wäre, die von ihm geforderte Aufgabe wahrzunehmen.


    Jaminbar begutachtete so ziemlich jedes Detail, und so ganz wollte er sich nicht überzeugen lassen vom aktuellen Stand der Garnison. Dennoch zeigte er guten Willen und versprach, Aldhayn eine faire Chance zu bieten seinen Wert unter Beweis zu stellen.
    Wie konnte jener wissen, daß der Rat der Arsoy dennoch einige Wachen für die Zeit des langen Schlafes abgestellt hatte?!
    Es war eine Prüfung. Eine wohldurchdachte Prüfung für den jungen Ritter und so tat dieser das weiseste, was es iin jener unsicheren Zeit zu beschließen gab.


    Er bestellte seinen zukünftigen Knappen Balduris nach Bärenfels. Drei Reiter sandte er aus, denn er wußte um die Gefahren, durch die nun frei marodierenden Nymbras.


    Zwei Wochen später, die Außenmauern der Kasernenbastion waren gerade fertig gestellt worden und im Innern boten einfache Holzhütten Unterkunft für die ersten Freiwilligen. Wurde auch Aldhayn Zeuge des mystischen Stimmenduells zwischen Talris und dem der zweifelsohne Vergodonas sein musste. Die Handwerker verdoppelten ihre Bemühungen und seine Ausbilder verschärften den Drill der gerade erst als Miliz zu bezeichnenden Truppe vom Bärengrund. Der junge Ritter hatte Sorge, daß die Übergriffe durch Nymbras nun im Winter zunehmen würden. Und er war von den neuen Gegebenheiten mehr als nur überrascht.


    Umso froher war er, als weitere zwei Wochen später endilch Balduris eintraf. Niskia, einer der drei Reiter die ausgezogen waren ihn zu finden war bei ihm. DieAanderen blieben vermisst. Aldhayn ahnte was geschehen war. Und Doch freute er sich sehr, den Freund Fürst Talris´ nun endlich auf seinem Gut begrüssen zu dürfen.


    Er gab ihm ein Quartier im Gutshaus, entlohnte Niskia reichlich für seinen Mut und entschädigte ihn für den Verlust seiner Freunde. Auch nahm er ihn in seine persönlichen Dienste auf, denn der junge Soldat und Balduris schienen sich gut zu verstehen. Er würde ihm sicher ein guter Gefährte sein, wenn er selbst durch Strenge und Umstände nicht dazu in der Lage war. Auch Fiarun hatte sich dafür ausgesprochen, der im Grunde nicht wirklich begeistert war, nun zwei anstatt einen Schüler unter seine Fittiche nehmen zu müssen.
    Seiner Meinung nach, reichte ein unzureichend ausgebildeter Ritter völlig, um den noch zerbrechlichen Ruf Montralurs zu gefährden.


    Nach der ersten Woche der Ausbildung, die überwiegend aus Kennenlernen von Herr und Hof bestand, befanden sich, Fiarun, Anna, Balduris und Niskia zusammen mit Aldhayn am heutigen Abend in der großen Halle, wo ein warmer Kamin und Felle die Kälte der ersten Schneetage im Bärengrund erträglicher machten....
    Sie führten dort ein interessantes Gespräch, bis schließlich Balduris das Wort ergriff und etwas anscheinend nicht Unwichtiges zu sagen hatte.

    Der Soldat hatte während des Essens bei den Brückenwachen Platz genommen und unterhielt sich angeregt mit ihnen. Trotz seiner Jugend schien er gleichsam Pflichtbewußt und wißbegierig. Ein guter Soldat. Als er schließlich Balduris Entscheidung vernahm, begab er sich eiligst daran, einige Vorräte zu packen, damit die Reise in den Bärengrund einigermaßen gut ausgestattet von statten gehen sollte.


    Zusammen mit den anderen beendete auch er seine Arbeiten und wartete.
    "Mein Herr, wir sollten dann aufbrechen. Regen steht für heute an, und der Schneeborn tritt bei starkem Regen immer über die Ufer.
    Wir wären für mindestens drei Tage nicht in der Lage ihn zu überqueren."
    Er schien einen Augenblick innezuhalten, dann machte sprach er wieder zu Balduris.
    "Wir könnten allerdings auch noch eine Tagesreise mit der Gruppe ziehen, wir könnten unser Glück dann am Grauquell versuchen, der ist ein wenig gutmütiger mit Wettern. Allerdings haben uns seinerzeit dort auch die Nymbras aufgelauert... Die Entscheidung liegt bei euch, ich führe euch, wie ihr befiehlt.... Junker Balduris"

    Dem Reiter war die abendliche Rast überaus willkommmen. Am Lagerfeuer hatter er Tei an den Gesprächen und erfreute sich an der Gesellschaft, nach einigen Tagen des einsamen Reitens in ständiger Angst.


    Als von Emerald die Frage erscholl, was denn bittesehr der Bärenfels sei, da konnte er nicht einhalten und begann sprudelnd zu erzählen.


    ""Das Gut Bärenfels ist der Sitz meines Herren, des ersten Ritters Montralurs. Sir Aldhayn wählte diesen Platz und Namen weil es direkt am Bärenfelsen steht, wo die Menschenbären leben, die man hier Arsoy nennt. Natürlich wußte er dies nicht, als wir mit dem Bau begannen, aber es ist ein schönes Gut und die Bären haben uns freundlich aufgenomen. Nach dem Winter wollen wir auch die Kaserne bauen, aber das ist noch lange hin...."


    und so erzählte der Mann weiter und erfreute sich der illustren Gruppe, die ihm mit ihren Geschichten und Fragen den Abend versüssten...

    Der Reiter sieht die Wache an...
    "Ich war nicht allein. Wir sind zu dritt losgeritten, die Nymbraspäher allerdings waren nicht untätig....."
    Erst jetzt sieht man, daß der Mann einige Blessuren davon getragen hat.
    Einige Augenblicke später wandte er sich erneut Balduris zu.
    "Mein Herr hat mir übertragen diese Anordnungen zu überreichen, was ihr damit tut ist eure Entscheidung. Allerdings wird es nach Beginn des Schneefalls sicher schwierig bis zum Gut vorzudringen.
    Entscheidet wie ihr müsst, ich werde euch Folgen, bis ich meinen Auftrag vollendet habe"

    Die Gruppe hatte gerade die erste große Wegscheide erreicht, als sie rasantes Hufschlagen hören konnten. Es kam von hinter ihnen. Aus der Richtung aus der zweifelsohne der Lärm kommen musste, konnte man eine Staubfahne näher kommen sehen. Bald darauf erblickten sie einen Reiter, er war in die Farben des Bärengrundes gekleidet und eilte sich sehr.
    An der Kreuzung angekommen bremste er sein Pferd kurz um eine neue Richtung einzuschlagen, stürmisch ritt er an ihnen Vorbei, so daß der Wind seines Ritts ihre Kleidung aufwühlte... gerade war er einige hundert Schritt entfernt, als er plötzlich sein Pferd hart bremste. Einige Augenblicke trabte er auf der Stelle,dann kam er im leichten Gallopp zurück geritten. Als er die etwas skeptisch dreinschauende Gruppe erreicht hatte, eröffnete er das Wort:
    "Ich bin auf der Suche nach Junker Balduris, man sagte mir, er sei mit einer kleinen Gruppe aufgebrochen, und wie ich an euren Farben und der Beschreibung entnehmen kann," er sah Balduris direkt an, "kann das kein geringerer als ihr sein.!"


    Er lenkte sein Pferd auf Balduris´ zu, eine Depesche in der Hand, um sie ihm zu übergeben.


    "Dieser Brief ist von meinem Herren Aldhayn vom Bärengrund, er bittet um euer sofortiges Erscheinen auf dem Gut. Ich soll euch geleiten mein Herr!"


    Mit diesen Worten überreicht er das Schriftstück dem Junker und als dieser es öffnet konnte er folgende Zeilen lesen:


    Seid mir gegrüßt Junker Balduris


    endlich ist das Gut Bärenfels fertiggestellt und bereit seine Aufgaben wahrzunehmen. Und so entspreche ich nun der Bitte unseres Herren und Freundes dem Fürsten Talris.
    Er hat mich noch einmal eindringlich darum ersucht eure Ausbildung so bald wie möglich zu beginnen. Und so möchte ich euch bitten noch vor dem ersten Schnee nach Bärenfels zu kommen
    Dort werdet ihr in den Künsten des Kampfes und den Pflichten des Hofes unterwiesen werden.


    Ich erwarte euch umgehend.


    Mit freundschaftlichem Gruß,
    Aldhayn Grauquell vom Bärengrund
    Reichsritter zu Montralur

    In der Zeit von Aldhayns Abwesenheit schrieb inzwischen die auf dem Gut verbliebene Anna an den Fürsten:


    Gütiger Herr und Landesführer,


    mit Sicherheit habt ihr Wichtigeres zu tun, als euch um die Sorgen einer Zimmermannsmeisterin zu kümmern, doch ich hörte, daß ihr oftmals überraschend reagiert. Daher habe ich die Hoffnung daß meine Worte bei euch Gehör finden.


    Mein Name ist Anna Domingues Tochter vonr Pablo Domingues der widerum ein Sohn von Capitian del Mar Ernesto Domingues de la Fuego, der an der Küste von Montralur sein Schiff verlor ist.
    Meine Familie lebt erst seit einer Generation auf Montralur, dennoch sehe ich mich selbst als Kind dieses Landes und hoffe daher, daß ihr mich erhört.


    Im Augenblick bin ich als Gutsverwalterin eures Ritters tätig, doch mich grämt der Gedanke an den reinen Amtsdienst.
    Sir Aldhayn ist ein guter Mann und ich diente ihm gerne auf andere Weise.
    Ich weiß, daß dieser Wunsch unüblich ist, und daß ein Adliger sich nur unter Seinesgleichen vermählen sollte aber ich habe eine Bitte an euch.


    In all eurer Güte und Weisheit, erflehe ich mir von euch das Recht euren Ritter zum Manne nehmen zu dürfen, und daß diese Ehe nicht gestört werden darf von einer Hochzeit mit einer Adligen nur dem Wohle Montralurs zu Liebe.
    Mein Herz brennt für diesen Mann und ich müsste mein Leben enden, wenn ich sähe, daß er aus Pflichtbewußtsein, und ich weiß er täte euch zuliebe wörtlich alles, eine Frau nähme die ihn nicht liebt und für die auch er kein Feuer im Herzen trägt.


    Bitte erhöht mein Flehen und schenkt mir die Gnade, ich will euch mit allem entlohnen was ich euch an Diensten tun kann, doch bitte zwingt meinen Geliebten nicht zu einer politisch bewegten Ehe.


    In Hoffnung auf die Größe unseres Fürsten


    Anna Domingues

    Im Bärengrund widmete sich Aldhayn dem Lernen und Üben.
    Neues Wissen sammelnd erfuhr er manche Neuigkeit über das Land das ihm überantwortet worden war und er schloß zarte Bande der Freundschaft mit den Arsoy. Auch mit seiner Vorarbeiterin verband in bald etwas Gemeinsames.
    Wie Talris es ihm geraten hatte, hatte er sich über alle Unterschiede hinweggesetzt und Anna an seine Seite geholt.
    Er kümmerte sich nicht um das Gerede der Leute, die einerseits begrüßten, daß er nicht so elitär im Verhalten war wie andere Adelige, jedoch andererseits entsetzt darüber schienen, daß er eine Handwerkerin an seine Seite gewählt hatte.
    Wann immer die Ältesten die den Bauernrat bildeten an ihn herantraten und die Bedenken äußerten versicherte er, daß sie "nur" seine Gefährtin sei, und er so es denn Zeit wäre eine Adeliga als seine Gemahlin wählen würde.
    Anna wußte von diesen Aussagen und begrüßte, daß sie dadurch unter ihresgleichen wieder normal behandelt wurde.
    Allerdings fragte sich die junge Frau auch, was geschehen würde, wenn Aldhayn beispielsweise auf Geheiß seines Fürsten eine politische Ehe eingehen würde.
    Wäre sein Herz noch immer an das ihre gebunden?


    Während seiner knapp eine Woche dauernden Botschaftsreise in den Wald der Bärenmenschen fragte sie sich immer wieder diese Fragen. Sie spürte daß das ehemalige Gefühl von Freundschaft und der unverbindliche Beischlaf zu etwas anderem geworden waren. Sie wollte ihren Herren nicht mehr teilen, er sollte ihr gehören...

    Es waren wieder einige Tage ins Land gegangen und Aldhayn hatte die Arsoy besucht. Mit ihm hatte Ursur Jaminbar ein schwarzbepelzter Arsoy gesprochen, ständig begleitet von Afka Fosibar seinem braunpelzigen Ratsbruder.
    Ihm war erklärt worden wie Brada ihnen die Macht des Landes in die Hand gelegt, und der Stab ihren Anspruch abgelehnt hatte und auch wie beeindruckt sie vom fremden Elb gewesen waren.
    Auch erzählten sie vom Grylwolf und wie Talris vom mächtigen Krieger der Wasa niedergerungen wurde. Erneut eine Situation in der Aldhayn ein Versagen in seiner Schutzpflicht erkannte.


    Sie erkannten in Aldhayn den Krieger von dem Berichtet wurde wie er nur eine Handvoll Krieger an seiner Seite die Nymbras gestellt hatte. Daraufhin tauften sie Aldhayn in ihrer Sprache einen Namen der soviel bedeutete wie "Kleine Tatze mit großem Mut". Aldhayn war geehrt von ihrem Verhalten und er spürte wie die Verbindung zu Montralur in seinem Herzen immer stärker wurde. Er liebte nicht nur den Fürsten und den kleinen Flecken Land, den er zum Wohnsitz erhalten hatte, er entdeckte auch eine Liebe zu den alten Völkern. Den Respekt vor den Suvari hatte er schon früh durch Zairon kennenlernen dürfen, doch nun kannte er auch Ferros und Arsoy und auch sie achtete er hoch.


    Er schwor Ursur den Wald zu behüten und den langen Schlaf zu beschützen bis er im Frühjahr Kunde erhalten würde. Und er bekam dafür im Gegenzug den Schwur, daß die Arsoy im Sommer über seine Bauern und Herden wachen würden.
    Im ersten Augenblick zweifelte Aldhayn, daß die doch irgendwie tapsig und unbeholfen wirkenden Arsoy dazu in der Lage waren, doch dann durfte er am "Fest des langen Schlafes" teilnehmen eine feierliche Zeremonie bei der einem milden Winter und ungestörter Ruhe zu Ehren die größten der Arsoykrieger gegeneinander antraten, während die Priester die man eher als Schamanen bezeichnen konnte, der großen Mutter huldigten. Das Bild das er sah erinnerte ihn sehr daran, wie ihm Issar beschrieben worden war.


    Die Krieger der Arsoy waren groß und grimmig und sie kämpften mit außergewöhnlichen Waffen und jeden Teil ihres Körpers einsetzend.


    Zuletzt wurde er selbst in den Ring gestoßen, die kleine Tatze solle ihren Mut beweisen. Bewaffnet mit einer Knochenkeule trat er an.
    Vor ihm stand Oshkorrga ein braunpelziger Bär mit breitern Schultern.
    Sein Auftrag war es, ihn zur Aufgabe zu bewegen, also griff er mit der Stumpfen Waffe an, die dem Bären kaum etwas auszumachen schien.
    Jener kämpfte mit einer beachtlichen Agilität. Seine tapsigen Schritte brachten ihn schnell von Punkt zu Punkt und seine Schläge, die scharfen Krallen mit ledernen Spitzen abgedeckt brachten Aldhayn mal um Mal zu Fall.
    Zu guter letzt kam was kommen musste, Aldhayn unterlag, als Oshakorrga ihn sich einfach griff und solange drückte bis ihm die Luft wegblieb.
    Aldhayn gab auf, nur um später zu erfahren, daß er gerade gegen den ehemaligen General der Arsoykrieger gekämpft hatte, den bislang noch nie ein Wesen im Kampf bezwungen hatte.
    Seine Frage aber, wer nun die Arsoy anführte wurde ihm nicht beantwortet. Immer hieß es, er solle bis nach dem langen Schlaf mit seinen Fragen warten.

    Hausherr und Hüterin waren einander nicht von der Seite gewichen in den zurückliegenden Tagen seit der Rückkehr von Aldhayn. Der Ritter hatte den Rat der Elben Fiarun und Talris befolgt und sich über die Regeln seines Standes hinweggesetzt. Er erkannte in Anna sein Weib und genoß ihre Tüchtigkeit und Achtung.


    Seine Gedanken galten jedoch am heutigem Morgen anderen Anliegen. Seine Gesandten die er zu den Arsoy geschickt hatte waren eben erst zurückgekehrt. Die Erkenntnis tragend, daß dieses Lehen doch von weitaus größerer Bedeutung sein sollte, als ursprünglich vermutet.
    Gerade erklärte Nerk ein kräftiger Holzfäller und Zimmermann, daß dieses Gebiet, auf dem Aldhayn seinen Sitz gefunden hatte von den Arsoy als Heilig erachtet würde.
    Ein Wald der Ahnen, in dem, wie sie sagten auch das starke Volk seinen "langen Schlaf" hielte. Der Ritter konnte sich unter diesem Begriff nur eines vorstellen, eine art Winterschlaf, wie ihn die "normalen" Bären in seiner Heimat auch hielten. Wenn dies so wäre, dann war auch die Erklärung gefunden, weshalb die Arsoy diesen Wald so grimmig vor Eindringlingen verteidigten.
    Nerk legte eine Baumrinde auf den Tisch, in die mit Krallen in der Schrift der Menschen geritzt worden war.
    Sie las sich schwierig, aber verständlich. Die Arsoy anerkannten darin den Diener des Landesführers als Hüter ihres Waldes. Womit Aldhayns Aufgabengebiet nunmehr um einen weiteren Punkt erweitert worden war.
    Die Erfüllung dieser Aufgabe war die Bedingung für die Duldung der Bauten.


    Im Übrigen befand sich seit der Rückkehr auch das Fort im Bau, die ersten Gerüste waren aufgestellt, und die UNterkünfte für die Arbeiter gezimmert worden. Einzig an das Gestein wagte man sich noch nicht heran. Zumindest nicht, solange man nicht wußte ob die Arsoy etwas dagegen hätten


    Aldhayn studierte die Bediungen der Arsoy wieder und wieder, dann kam er zu dem Schluß sie zu erfüllen. Der Bau begann daraufhin zügig

    Einige Wochen waren ins Land gegangen, Anna führte die Geschäfte auf dem Gut nach bestem Wissen und Gewissen.


    Wie vorgesehen war der Bau beendet worden und sie harrte nun unter Vorratsaufnahme und Bestandskontrolle der Order endlich mit dem Bau der Feste zu beginnen. Sie vermisste ihren Herren und glaubte ihn schon vergangen, als die Kunde vom mißlungenen Sturm gegen die Nymbras an ihr Ohr geraten war.


    Fast hatte sie schon die Hoffnung aufgegeben, als von Gerund Nachricht gesandt wurde, der Fürst und einige der Expeditionsteilnehmer seien auf dem Weg zur Burg.


    Von diesem Tage an hoffte sie auf Aldhayns Rückkehr und wartete wann immer es ihre Pflichten erlaubten auf der Torfeste des Guts.


    Heute, fast eine Woche nachdem sie erfahren hatte, daß die Expedition nach Gerund zog, erblickte sie am Horizont einen Reiter auf einem Pferd mit goldenem Fell...

    Mit Talris ritt auch Aldhayn ein, der Ritter war zu alter Kraft erstarkt und schien selbstbewußt, als er die Tore Gerunds passierte. Die Freude über die Wiederkehr ihres Fürsten stand den Menschen in den Augen, und auch ihm galten wohlwollende Blicke.
    Wort war von seinem Ritt gegen die Nymbras nach Gerund getragen worden und manche preisten seinen Heldenmut und sprachen ihm die Rettung der Expedetion zu. Andere hingegen hießen ihn Leichtsinnig und Übermütig, ein ruhmheischender Narr, der viele Söhne und Töchter Montralurs in einer sinnlosen Schlacht dem vermeintlichen Sieg geopfert hat.
    Die Wahrheit, so wußte Aldhayn, lag irgendwo in der Mitte.
    Ja erhatte einige der tapfersten jungen Männer Montralurs gegen eine unbesiegbare Übermacht geführt, und doch? Hätte die Expedition einen ungebremsten Überfall durchstanden?


    Er bezweifelte dies ernsthaft, derart in Gedanken vertieft verpasste er den Blick auf die Tänzer, die sich freudig in elbische Künsten übten um dem Fürsten zu gefallen. Bald war er auf dem Hof und stieg vom Pferd ab.
    Eine Wache übernahm es und führte es zum Abreiben in den Stall..
    Aldhayn aber ging sich erfrischen und kurzen Rat halten.
    Nach spärlicher Rast und neuaufgenommenen Vorräten machte er sich auf den Weg zum Gut.


    Einige wenige Tage später und Nächten unterm Sternenzelt sah er bald das inzwischen belebte Domizil und das Wappen vom Bärengrund am Horizont.
    Freudig überwand er die wenigen Kilometer zu seinem Zuhause und ritt in den Hof ein...


    Weiter im Treueschwur

    Talris verließ sein Zelt und wie er über den kleinen Zwischenraum blickt, da sieht er auch schon Aldhayn wie er sich von einem jungen Wachsoldaten in seine Rüstung helfen lässt. Bogen und Pfeile sind ihm auch schon gebracht worden, alles sieht aus, als wäre der Ritter im Begriff sich für einen bevorstehenden Kampf zu rüsten.


    Nahe den Zelten wurde Glurfaxi aufgezäumt und mit Gepäck beladen, daneben auch Endoras, des Fürsten Reittier. Als Aldhayn seinen Herren erblickte, wartete er noch gerade, bis der Soldat mit seiner Arbeit fertig war, dann trat er auf ihn zu.


    "Mein Fürst, die Kunde hat uns erreicht, daß auf Gerund eure Anwesenheit von Nöten ist. Ich habe veranlasst, daß euer Pferd gezäumt und eine Eskorte gestellt wird. Selbst will ich mit euch reiten."


    Aldhayn wirkte noch immer erschöpft, jedoch sein neuerwachsener Eifer kaschierte dies gut.
    ER ging zu Glurfaxi und verstaute Köcher und Bogen am Sattel, dann schob er sein Schwert ins Gehänge am Sattelbaum..
    "Außerdem habe ich neues erfahren über die Bären meines Lehens. Mir scheint, ich habe sie all die Zeiten unterschätzt, man sagt sie hießen Arsoy und sind Mitglieder des Rates von Montralur. Wenn dies stimmt, will ich mit ihnen verhandeln, noch bevor der Winter kommt. Mein Land ist ihr Land und ich werde nicht einfach dort ein Bauwerk von der Größe eines Forts bauen ohne ihr Einverständnis. Sobald ich euch also sicher nach Gerund eskortiert habe, möchte ich in den Bärengrund reisen"

    Die Stimme seines Herren fuhr wie ein Speer durch den mittlerweile dichtgewobenen Panzer der Finsternis, die seinen Geis umwallte.
    Die Blässe des Todes wich von seinem Gesicht wie Frühlingsgrün das finstre Geäst des Winters zu neuem Leben erweckt.
    Aldhayn griff seinen Herren beim Saum und zog sich aus dem tiefen Lagerstatt.
    Mit neugewonnener Kraft trat er auf seine Füsse und sah aufrecht und stolz seinen Herren an.
    "Düster waren die Bilder die ich sah, hoffnungslos das Schicksal das uns alle erwartete, und sicher war der Tod das bessere Los. Doch dann tratet ihr hervor und in Licht getaucht führtet ihr mich aus dem Schatten" Er legte eine Hand auf die Schulter Talris, "So ist es wahr, mein Herr und Fürst, ihr seid von Brada berührt und Issars Gnade geleitet euch in eurem Tun. Nicht wieder soll ein dunkler Geist von meinem Mut besitz ergreifen und nie wieder will ich bar jeder Hoffnung schreiten, solange ihr Lebt will ich selsbt in dunkelster Stunde die Hoffnung wahren und kämpfen, und sollte ich auch der Einzige sein, der noch steht. Mein Herr... mein Fürst... mein Freund!"


    Mit diesen Worten küsste er Talris die Hand und umarmte ihn herzlich. Der Elb konnte spüren, daß Aldhayn noch Zeit bräuchte, bis er zu alter Stärke erwachsen wäre, aber er spürte auch den neuen unbändigen Lebenswillen in seinem treuesten Diener, und auch von seinen Lippen hörte er die Worte, die immer öfter die Münder seiner Freunde füllten:
    "Leben in jedem Atemzug!"

    Aldhayn konnte nicht glauben was sein Herr da sagte. Natürlich musste er sein Leben enden, doch nicht um diesen Preis
    "Nein," sagte er, "dies ist meine Reise, die ich alleine antreten muss. Ihr seid der Herr, ich diene nur, euer Los ist das Leben, denn in euch steckt Leben in jedem Atemzug. Ich aber bin am Ende, meine Reise vor dem Ziel gescheitert. Als Freund bitte ich, nicht als Diener, bindet nicht euer Leben an meines."

    Talris konnte spüren, daß seine Worte nur zum Teil bis an die Seele Aldhayns herannahten. Sein Krieger war mutlos geworden, das Gift zeigte seine Wirkung.
    Der bleiche Aldhayn, nun bald so blaß wie seine hellhäutigen Weggefährten, verlor weiter an Farbe, die blaßblauen Lippen bereits schmal und trocken.
    Den Willen missend um sein Leben zu kämpfen sagte der Soldat, der im Grunde garnicht wissen konnte, wovon er sprach:
    "Die Diener Vergodonas haben ihren Zweck erfüllt, das Blut aus der Fremde ist vergossen und der Tod der jungen Völker weiht nun dem Wesen, daß nur auf Montralurs Boden wandeln konnte die Fähigkeit zu reisen, bald werden Nymbras in aller Herren Länder sein. Herr Talris, mein Fürst ich habe versagt in allem was ihr mir zugedacht, lasst mich in Frieden sterben. Lasst mich den Fährmann grüßen, lasst mich in Hels Reich reisen, dem einzigen Weib dem selbst die Krieger gehorchen müssen. Schenkt mir Frieden"


    Vergiftet klangen die Worte Aldhayns. Waren sie auch mit der Stimme des Ritters gesprochen, fühlte der Fürst doch, daß es nicht die eignen waren.
    Doch wie sollte er ihm neue Hoffnung schenken, dem der ihm so voller Liebe stets zu Willen war?

    Aldhayn, inzwischen wieder leichenblaß und bar jeden Lebenslichtes, die sonst kühne Freude am Tun vermissen lassend sah seinen Herren an:
    "Was ist er für ein Ritter, der er zur Zeit der größten Not nicht zur Stelle ist, zu tun für das er seinen Schlag erhalten hat? Nein mein Herr, rechnet nicht mit meiner Rückkehr, denn dorthin will ich gehen, wo die Vorsehung mir meinen Platz zugedacht hat für den Frevel meines Hochmuts...."


    Das sachte Funkeln der trotz nahezu gebrochener Augen tiefschwarzen Pupillen traf auf den ruhenden Wald, der ihm im Blick des Fürten begegnete.
    Talris konnte sehen, daß die Wunde tiefer saß, als die Klinge der Nymbras. Und was noch schlimmer war, er konnte spüren, daß sie erst nach dem Erwachen zugefügt worden sein musste.

    Erst mit dem Sieg über den dunklen Avatar war Aldhayn aus dem tiefen traumlosen Schlaf erwacht in dem er seit der Niederlage auf den Harmfeldern gelegen hatte. Sein Körper war geheilt und die magische Zuwendung der Priester hatte die Spuren des Kampfes von seinem Antlitz getilgt.
    Rein äußerlich war er geheilt.


    Sein Blick fuhr über seine Umgebung, er erkannte die heiligen Symbole Bradas und auch anderer Götter die dem Weg des Lichtes angeahnt wurden. Das reine Weiß des Zeltes stach in seinen Augen die nun schon seit einigen Tagen nur die beständige Schwärze der schier endlosen traumbaren Nacht kannten.
    Bald war einer der Akoluten zur Stelle um ihm zur Seite zu stehen. Es war ein junger Mann von vielleicht siebzehn Lenzen. Güte schien aus seinem Gesicht und offenbare Sorge: "Erhebt euch noch nicht, ihr habt lange und ruhelos geschlafen, ihr solltet noch ein wenig Ruhen, ich werde nach einem der Priester rufen und dem Fürsten Kunde von eurem Erwachen geben..."
    Sachte, ja behutsam, versuchte er Aldhayn zurück in die Kissen zu betten, doch dieser achtete ihn garnicht, er versuchte auf die Füsse zu kommen.


    Der Boden unter ihnen schien weich wie die sachte Narbe feuchten Grases, das nur mit zittrigem Halt das alles verschlingende Moor darunter verbarg.
    Die Welt schien nicht gewillt ihm ihre wahre Ausrichtung zu offenbaren und taumelte und drehte sich schelmisch neckend um ihn herum. Dennoch, fest entschlossen auf eigenen Beinen das Zelt zu verlassen ging er einige schwache Schritte auf den Punkt zu, der leidlich zuverlässig der hellste zu sein schien. Dort vermutete er den Ausgang.
    Eilig stieß der Akolut hinzu und suchte ihn zu stützen, sein bestimmender Griff ordnete die Welt und befahl ihr still zu stehen.
    Nun konnte Aldhayn den Lichtdurchfluteten Ausgang des Zeltes erkennen
    Mit sicherer werdendem Tritt verließ er es und fand sich in einem im Aufbruch befindlichen Lager wieder.
    Was geschehen war, konnte er nur den Gesprächsfetzen der Anderen entnehmen. Stimmen klangen von den Nymbras und einer fürchterlichen Schlacht. An anderer Stelle sprach von den Verlusten, wieder wo anders erwähnte manch einer fremde Wesen, das Wort "Rat" war im Umlauf.
    Schließlich und endlich hörte er vom Erscheinen Bradas und wie er den jungen Fürsten in seinem Amt bestätigt hatte.


    Gerade wollte er das Ohr abwenden, und sich auf die Suche nach seinem Herren begeben, als er zwei junge Gardisten beim Plausch belauschte.
    "Und dann war da dieser Bogenschütze, sieben Mal soll er den Fürsten getroffen haben... Bei Brada wenn nicht Akluto zur Stell gewesn wäre, wir wären jung unseres vom Gott erwählten Führers beraubt worden.... ach hätten wir doch nur den Ritter an unserer Seite gehabt, er wäre sicher mit dem Schützen fertig geworden.... ich hoffe er erholt sich bald von seinen schweren Wunden, denn noch sind wir nicht daheim und ich glaube bis Gerund werden wir noch das eine oder andre Mal gegen die Nymbras antreten müssen..."


    Aldhayn wußte daß er nicht gesehen ward und sah zu dem Akoluten.... die Kräfte schwanden ihm merklich als er diese Worte hörte und er sagte:
    "Bring mich zurück ins Zelt junger Priester, ihr hattet recht ich sollte ruhen....."


    Alsbald lag er wieder auf dem Lager nieder und sann unter ständig schwindenden Kräften, über die Worte der Wachen.
    Zum falschen Zeitpunkt hatte er seinen Heldenmut beweisen müssen und nun hatte sein Leichtsinn beinahe das Leben seines Herren gefordert... Elendig fühlte er sich und ermattet,wie er dalag schien es als würde er wohl nie wieder zu Klinge oder Bogen greifen. Sicher war er sich, daß er den Schützen erlegt hätte, noch bevor dieser zum ersten Schuß gekommen wäre, doch er war nicht da gewesen und sein Herr schwer verwundet.


    Wie zum Sterben bettete er sich nun, ein Ende seines elenden Leben herbeiwünschend, so daß der Akolut in Sorge zu Talris gerannt war und ihm davon berichtete...


    Indes schwand der Lebenswille des Ritter immer weiter, bis er einem Greise ähnelte, der im Trauerhaus aufgebahrt seiner letzten Stunde harrte.
    Wie sollte er wissen, daß all sein Zweifeln nur dem beißenden Gift der Nymbraklingen entstammte, das trotz aller Kunst noch immer nicht vollends aus seinem Körper entschwunden war.

    Der Lärm der Schlacht verstummte plötzlich, er spürte wie sein Wappenrock und das darunterliegende Leder rissen, wie dumpfer Schmerz durch seinen Körper fuhr. Dieser Schlag war nicht von seinem Gegner gekommen, sein Blick fuhr herum, er sah wie ein anderer Nymbra sich gerade von ihm abwandte. Die Glieder gaben ihm nach und er fiel rücklings auf den Boden, bald war sein Feind über ihm und holte zum finalen Schlag aus. Aldhayn schloss die Augen, dann wurde es schwarz.


    Viele Tränen später wachte er auf, er sah Talris, wie er einen seiner jungen Kämpen in die andere Welt geleitete, es war Eklin gewesen, ein junger Kämpe der so unbedingt in Montralurs Garde aufgenommen werden wollte, dass er stets nach Gelegenheiten gesucht hatte, seinen Wert zu beweisen. Nun war er vergangen und sein Name schreitete über dieses Schlachtfeld... er würde ihn würdigen, sollten die Götter es ihm gewähren.


    Bald erhob sich Talris und schien sich ihm zu nähern. Gerade als ihm die Sinne erneut zu schwinden drohten, hörte er die so liebgewonnene warme Stimme des Elben. Er nickte nur schwach zur Antwort und gab sich einem langen traumlosen Schlaf hin. Nun war er in guten Händen.