Beiträge von Alexandre de Brac

    Nach einigen eher (freundlich ausgedrückt) lauwarmen Katakombenabenden in Köln endlich wieder eine wirklich coole Taverne mit vielen alten und einigen neuen Gesichtern.


    Da sieht man mal wieder, daß es zu einem guten (und günstigen) Tavernenabend keine Werwolfampirdämonenwandler (die einsam-cool um die Tische streifen) braucht, sondern einfach nur einen Haufen netter Leute mit denen man ein paar Stunden schönes und unverfängliches Spiel haben kann.


    Davon mal abgesehen konnte man sich auch nochmal gemütlich einen hinter die Binde kippen ohne, daß wieder irgendwo die Welt untergeht. Es wurde halt gewählt.


    Ein Abend wo alles gepasst hat. Der Schädel, den ich jetzt noch habe hat sich jedenfalls gelohnt. Bin nächstes Mal auf jeden Fall wieder mit dabei.

    Konnte zwar leider auch erst den Samstag kommen, bin aber trotzdem voll auf meine Kosten gekommen.


    Ob nun die Doom-Brettspielrunden (bei denen ich gerne mal erleben würde daß die Spieler auch nur einmal gewinnen :)) oder die Mummyrunde bei dem guten Don Vasili.


    Hat echt wieder super Spass gemacht. Zumal man auch nicht immer mit den beriets bekannten Leuten spielt, sondern auch mit etwas unbekannteren Gesichtern was machen kann.


    Fand nur schade, daß im Vorfeld so wenig Werbung gelaufen ist. Wußte erst daß es ein SaGaRo gibt, nachdem man mich mehrfach darauf aufmerksam gemacht hatte.
    Wäre auch nie auf die Idee gekommen hier in der Spielesektion zu suchen. Denke das kann man auch problemlos unter die normalen Larpveranstaltungen packen.


    Schätze daß da schon einige Leute mehr den Weg ins Dünalü gefunden hätten wenn man mehr Werbung gemacht hätte.

    Kann mich der guten Resonanz nur anschließen. Ich muß ehrlich gesagt gestehen, daß ich hinsichtlich des Konzeptes anfangs etwas Zweifel hatte, ob die vielen neuen Sachen (mehr Sound, emotionales Spiel, ect.) denn alle so klappen würden.
    Wurde dann aber während des Con mehr fach eines Besseren belehrt. Was zu einen natürlich an den klasse gespielten NSC und nicht zuletzt an den SC lag, die wirklich ein sehr tolles und dankbares Spiel an den Tag legten.


    Danke an alle die dabei waren und mitgeholfen haben, daß es für alle beteiligten ein so schönes Wochenende geworden ist.


    Besonderen Dank gilt jedoch Markus und Christoph, die schon während des Endkampfes die Logistik an der Bloser Hütte weggeräumt haben und somit garnichts davon mitbekommen haben. Ohne diese Leute hinter den Kulissen wäre das alles niemals so reibungslos verlaufen.


    Und natürlich dem Dolff, daß er soviel Arbeit und Energie in dieses WE gesteckt hat. War alles von Vorne bis Hinten gut durchorganisiert. Von der Planung her so wie man sich ein gutes Con vorstellt.


    Tja, was soll man noch sagen ausser: Daynon ist wieder da :)

    „Oh man! Der hätte ja fast wirklich ins Gras gebissen“


    „Was willst Du erwarten, wenn Du einen Grünschnabel alleine los schickst!“


    „Na, immerhin kann er `nen Pfeil in die Luft schiessen!“


    Das raue Gelächter schwabbte wogend, wie durch dicke Wattebäusche an seine Ohren.
    Trockener, metallener Geschmack von Blut klebte in seinem Mund und auf seine Augenlidern lag ein tonnenschweres Gewicht.


    Als Urs es endlich schaffte seine Augen einen Spalt zu öffnen war die gesamte Welt um ihn herum mit hellen Schlieren durchzogen. Er erkannte die verschwommenen Gesichter von Jasper, Lars und Kelben.


    Hinter ihnen konnte er die Lichtung erkennen. In dem gleißenden Licht des Morgenrots hatte sie gar nicht mehr die bedrohliche Aura von gestern Nacht. Sie sah nun aus wie ein ganz normaler Teil eines ganz normalen Waldes.
    Mehrer Gestalten, die in weiße Gewänder gehüllt waren intonierten dort einen leisen, gleichmäßigen Singsang. Es mussten die Lukranispriester von Asbraven Keep sein. Sie umringten, mit zum Himmel erhobenen Armen das Portal, dessen Licht nur noch sehr schwach aus dem Durchgang in diese Welt hinaus drang.


    Dann füllte von einem Moment auf den anderen Godderts Kopf sein gesamtes Sichtfeld aus und er schreckte instinktiv ein Stück nach hinten.
    Diese kurze Zusammenzucken reichte aus um seinen Körper zu veranlassen, ihn auf seine erlittenen Wunden aufmerksam zu machen. Seine Brust fühlte sich auf einmal an als hätte jemand mit einem glühenden Dolch darauf eingestochen, und er fuhr erneut zusammen worauf er ein leises Stöhnen von sich gab.


    Die drei Waldläufer, die bei ihm standen lachten wieder laut auf.


    „Haltet Eure verdammten Mäuler!“ fuhr Goddert sie an und betastete vorsichtig die durchbluteten Verbände auf der Brust des Verletzten. Dann legte er seine Hand auf die Verbände und umklammerte mit der anderen einen jungen Sprössling. Noch während er sein Gebet an Tasmia sprach begann der junge Baum zu verwelken und eine angenehme Kühle vertrieb den brennenden Schmerz in der Brust des Waldläufers.


    Als Goddert die Augen wieder öffnete blickte er zufrieden in Urs entspanntes Gesicht und lächelte etwas traurig. „Lass sein Vergehen nicht umsonst gewesen sein.“ Dann drehte er sich wieder mit ernster Miene zu den drei lachenden Läufern um.


    „Und jetzt ratet mal wer ihn zurück ins Lager trägt!“


    Das Lachen verstummte mit einem Schlag.

    Urs sah wie das Wesen seine Muskeln spannte, sich aus der Portalöffnung abstieß und auf ihn zugerast kam.


    Die Zeit schien wie gefroren. Sein Herz schlug ihn wie ein dumpfer Gong bis den Hals hinauf als er lähmend langsam von der Kreatur wegblickte und den Pfeil auf die Sehne legte. Mit zusammen gepressten Zähnen richtete er den Blick gen Himmel um eine gerade Schussbahn auszumachen zu können.


    Selbst durch seine schweren Lederstiefel konnte er die leichten Erschütterungen spüren, die das massige Wesen verursachte als es näher gestampft kam.
    Er kniff die Augen zusammen, zog die Bogensehne bis an die Wange heran und entsandte den lodernden Pfeil mit einem kurzen Gebet an die Göttin in den Nachthimmel.


    Sofort richtete er seinen Blick wieder auf den heranstürmenden Chaosork, während er dem Köcher bereits den nächsten Pfeil entnahm und auf die Sehne legte.
    Der Ork war noch etwas weiter entfernt als er vermutet hatte und ein hämisches Lächeln huschte über sein Gesicht, als er erkannte, dass er noch die Zeit für einen weiteren Schuss hatte. Er zielte kurz und ließ den Pfeil auf seinen Gegner lospfeifen.


    Das Geschoss zischte zielsicher auf die Brust des Monsters zu, doch der Ork wischte es im Lauf beiseite als sei es nur ein lästiges Insekt.


    Das Lächeln auf Urs Lippen gefror zu einer Schreckensmaske als das Monster den Pfeil fortschlug und unaufhaltsam weiter auf ihn zupreschte. Mit einem neuerlichen Schrei auf den Lippen hob es den von Rost zerfressene Stahl hoch in die Luft und ließ ihn auf den Waldläufer niedersauste. Zerschnittene Kettenglieder, Stofffetzen und Blut wurden von der schartigen Klinge durch die Luft getragen als die Waffe des Ungetüms ihr Ziel fand.
    Die Wucht der Klinge war so gewaltig, dass die Rippen, welche nicht sofort von ihr durchtrennt wurden mit einem feuchten Knacken zerbarsten.


    Der restliche Schwung des Schlages hob den Waldläufer von den Füssen und trug ihn halb betäubt durch die Luft.
    Als er zwei Meter weiter auf den Waldboden aufschlug, glaubte Urs vor Schmerz fast wahnsinnig zu werden. In seiner Brust wütete ein Feuer aus Qualen das er nie für möglich gehalten hatte. Instinktiv griff er sich an den Brustkorb, in einem naiven Versuch das rotwarme Leben am Ausfließen zu hindern.


    Taumelnd rappelte er sich auf seine Knie, benommen in dem quälendem Versuch bei Bewusstsein zu bleiben. Auch wenn er wusste, dass er diesem überlegenen Gegner nichts mehr entgegen zu setzten hatte, versuchte er ihn verzweifelt durch einen Schleier brennender Agonie auszumachen. Er wartete nur noch auf den finalen Schlag, der alles beenden würde. Aber er erfolgte nicht.


    Langsam gehorchten seine Augen wieder seinem Willen und er erkannte den Chaosork, der fast regungslos vor ihm stand. Seine massige Brust hob und senkte sich unter seinen Atemzügen als er Urs betrachtete und der Waldläufer glaubte so etwas wie ein grausames Lächeln in den entstellten Zügen der Kreatur erkennen zu können. Er realisierte, dass diese kurze Pause keine Gnade, sondern einzig ein widernatürliches Ergötzen an seinem Leid war. Diese kranke Ausgeburt hatte neben seiner Wildheit anscheinend noch einen subtilen Hang zur Perversion eingepflanzt bekommen.


    Der Chasoork war sich allem Anschein vollkommen darüber im klaren, dass sein Opfer nicht mehr entkommen konnte. Er konnte voll Genuß abwarten wie sich der verletzte Lungenflügel seines kleinen Spielzeugs langsam mit Blut füllte und der Waldläufer an seinem eigenen Lebenssaft ertrank.


    Kalte Wut kämpfte sich in Urs hoch, die seinen Schmerz für einen kurzen Moment vergessen machte. Seine Hand, die den verletzten Brustkorb hielt ballte sich zur Faust und seine Rechte fuhr an den Dolch in seinem Gürtel. Mit einem heiseren Knurren riss er die Waffe hervor und warf sie hasserfüllt nach der Kreatur.


    Die Klinge drehte sich einige Male um ihre eigene Achse, stabilisierte sich kurz und versenkte sich mit einem saugendem Geräusch in der Flanke des Orks. Dieser warf im Angesicht des überraschenden Schmerzes den Kopf nach hinten und brüllte laut auf.


    Knurrend griff sich die Kreatur an die Seite, während sie Urs mit gefletschten Zähnen ansah.
    Doch anstatt sich sofort auf den Waldläufer zu stürzen, umschloss die Kreatur das Heft des Dolches. Ein seltsames Feuer begann in den Augen der Kreatur aufzuglimmen und Urs glaubte ein fast schon hämisches Lächeln auf ihren Zügen wahr nehmen zu können, als sie die Waffe fast demonstrativ langsam heraus zog.


    Gerade als sich die, vor schwarzen Blut triefenden Klinge, aus dem dunkelbraunen Fleisch gelöst hatte riss der Ork die Waffe in die Höhe und trieb sie sich vor den Augen des Waldläufers in einer obskur verhöhnenden Weise in den eigenen Oberschenkel.


    Ein hohnumschlungener Schmerzensschrei quoll aus seinem Mund, als wolle das Wesen das eigene Fleisch, welches es seit ihrem Weltenübertritt einkleidete, mit diesem Akt der Erniedrigung schmähen. Als wolle es allem Leben um sich herum zeigen, daß der Wahnsinn über der Ordnung stand.


    Urs kam es vor, als wäre das bisschen gesunde Wahrnehmung, das ihm noch geblieben war, von dem gerade Dargebotenen wie eine überreife Frucht zerquetscht worden. Die Wut, welche noch vor wenigen Sekunden durch seinen Körper geflutet war, zerrann nun leise mit seinem Blut im Blattwerk.
    In der resignierenden Akzeptanz seines Schicksals hob er den Kopf um den nun folgenden Schlag, der ihn noch von Leben und Tod trennte, sehenden Auges beizuwohnen.


    Doch es kam nicht soweit. Erst als er den Pfeilschaft, der plötzlich aus dem Hals der Kreatur herausragte, wahrnahm, bemerkte er, dass das Wesen mit dem infernalen Gebrüll aufgehört hatte. Ein zweiter Pfeilschaft gesellte sich zu dem ersten hinzu und die Wildheit in den Augen des Chaosorks schien nun Ungläubigkeit zu weichen.


    Dann fand sich der junge Waldläufer in einem feinen Regen aus grünlich glimmender Aschestücken wieder. Wie verspielte Glühwürmchen tanzten die verglühenden Überbleibsel des Dämonenlaichs über sein Gesicht und trugen sein Bewusstsein in eine alles verschlingende Schwärze.

    Vorsichtig schob Urs einen Ast aus seinem Sichtfeld. Nachdem er sich mit einem Übelkeit erregendem Gefühl in der Magengegend um zwei Gruppen der Chaosorks herum geschlichen hatte, konnte er endlich einen Blick auf die Lichtung werfen. Er konnte das Portal sehen. Es stand inmitten des, mit wilden Axthieben gerodeten Platzes. Zwei große, aufrechte Steinsäulen mit dämonischen Verziehrungen stützten einen Steinquader, der quer auf den beiden Menhiren auflag. Ein rotes Schimmern quoll zwischen den beiden Säulen hervor und tauchte die Lichtung in einen blutroten Schein. Fast konnte man meinen, daß die gierigen Ausläufer der Niederhöllen nun auch nach dieser Ebene greifen wollten.


    Einige Wolkenfetzen lösten sich von dem vollen Mond und tauchten die tumbe, dunkelrot pulsierenden Lichtung in einen gelblichen Schimmer. Fast so, als wollte Tasmia selbst diese dunkle Präsenz mit dem klaren Licht aus ihrem Reich bannen.


    Als wäre dies das Startsignal gewesen surrten Pfeile durch die kalte Nachtluft und trafen mit einem dumpfen Hämmern in ihre vorbestimmten Ziele. Urs konnte noch sehen wie sich eines der Wesen in einem Grünschimmer auflöste. Zwei andere brüllten vor Schmerzen auf.


    Ein ohrenbetäubendes Geschrei hallte wie eine grausige Antwort aus allen Richtungen hervor und sofort ließ sich Urs flach auf den Bauch fallen. Wildes Getrampel näherten sich und nur wenige Schritte von seinem Versteck entfernt krachte ein Pulk dieser Nachtmare durch das Unterholz. Auch aus anderen Richtungen schwappten kleinere Gruppen der Wesen auf die Lichtung, um in der Dunkelheit die neue Bedrohung auszumachen. Einige stürmten kopflos in die Nacht, während andere sich noch orientierungslos umschauten.


    Urs strich sich den kalten Angstschweiß von der Stirn und fingerte mit zitternden Händen seine beiden Feuersteine aus der Gürteltausche. Leise fluchend schlug er mit rasendem Herzen die Steine aufeinander um ihnen einen Funken abzuringen, der stark genug sein würde um die mit Zunder und öligen Pflanzensaft vorbereitete Pfeilspitze zu entzünden.

    Als er sich noch einmal umsah konnte er feststellen, dass die meisten der Wesen nun brüllend im Unterholz verschwunden waren und weit und breit keines von ihnen mehr zu sehen war.


    Sein Puls beruhigte sich ein wenig und nachdem er einige Male tief eingeatmet hatte, setzte er seine Versuche nun etwas ruhiger fort. Nach einigen weiteren Anläufen fiel endlich ein großer Funke auf den Zunder und erzeugte eine kleine Rauchfahne. Sachte vergrößerte er den kleinen Feuerring mit vorsichtigem Luftstößen und nach einigen Augenblicken konnte man das leise Knistern des Öls in den Leinenfetzen vernehmen.


    Gerade als er mit einem leichten Gefühl des Triumphes den lodernden Pfeil auf die Sehne legen wollte, hallte ein Brüllen über die Lichtung. Als der Waldläufer sich umwandt stand ein Chaosork in mitten des Portals. Er musste gerade herausgetreten und den Feuerschein im Gestrüpp wahrgenommen haben. Nun stand er, halb gebeugt und umhüllt vom roten Schein des Sphärenrisses in dem infernalischen Monument und sandte dem Waldläufer seinen, mit grausamer Wildheit durchtränkten Schlachtruf entgegen.

    Zitat

    Original von Eniya
    Ich werd nämlich dem werten Herrn de Brac an seinem Waffenstand helfen! :.


    ...und wären wir intime würde sie den guten Monsieur de Brac mit Sicherheit wieder an den Rand der Verzweiflung bringen. 8-)

    Sie starben nicht wie normale Lebewesen. Nachdem Urs Pfeil mit einem leisen Knirschen in die Schädeldecke der Kreatur gefahren war, begann sie sich bereits im Fall zu zersetzten. Als der leblose Körper auf den Waldboden aufschlug hatte sich bereits ein großes Loch in seinem Brustkorb gebildet, das sich rasch nach Aussen fraß und anstatt toten Fleisches, grünlich schimmernden Staub auf dem Blattwerk hinterließ.


    Sie hatten Nioréll zusammen mit Goddert in der Erdmulde zurück gelassen. Nun waren sie nur noch zu viert. Jasper, Lars, Kelben, der zum Spähen voraus gelaufen war und Urs.


    Lars hatte Urs gerade noch mit einem leisen Zischen warnen können, als eines dieser Wesen einige Schritte hinter ihm wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Reflexartig hatte Urs den Pfeil von der Sehne sausen lassen und das orkartige Wesen damit niedergestreckt.


    Noch während er Tasmia mit einem kurzen Stoßgebet für diesen lebensrettenden Schuss dankte, hörte er ein weiteres Zischen, das von Jasper kam.
    Der alte Waldläufer winkte sie in seine Richtung heran und machte das Handzeichen für „feindliches Lager“ während Kelben hinter ihm aus dem Gebüsch auftauchte.


    Es konnte nur bedeuten, dass sie das Portal gefunden hatten. Urs fröstelte es. Sein Instinkt sagte ihm, dass er im Moment überall sein sollte, nur nicht in der Nähe einer solch dämonischen Präsenz. Einen kurzen Moment schossen ihm Erinnerungen an Luxburg durch den Kopf, doch er wischte diesen Gedanken schnell beiseite. Dies hier war jetzt nicht der richtige Moment für solche Überlegungen. Die Wölfe hatten ihn und viele andere junge Leute bei sich aufgenommen ohne Fragen zu stellen. Sie hatte ihnen gezeigt wie man im Wald überlebte und wie man hier draussen kämpfte. Wenn sich irgendetwas in seinem weggeworfenen Leben ändert sollte, dann durfte er jetzt nicht aus Furcht davon laufen.


    Er atmete tief ein, blickte noch einmal sehnsüchtig in die Richtung aus der sie gekommen waren und lief dann zu den anderen Läufern herüber.


    „Kelben hat das Portal gesichtet!“ begann der alte Läufer. „Es befindet sich ca. 500 Schritt in dieser Richtung! Es sind wohl gut zwanzig dieser Kreaturen dort versammelt. Zuzüglich derer, die dieses verfluchte Tor noch ausspucken könnte!“


    Er atmete tief ein. „Alleine richten wir hier nichts aus! Wir müssen in der Nähe des Portals einen Brandpfeil abschiessen! Dann wissen die anderen wo sich das Portal befindet und können uns zur Hilfe eilen!“


    „Das bringt uns aber gar nichts wenn sie keinen Lukranispriester dabei haben!“ zischte Lars dazwischen. „Die Kraft unsere Druiden reicht nicht aus um solch ein Tor zu schliessen!“


    „Ich weiß“ flüsterte Jasper gereizt zurück. „Wir können hier aber auch nicht mit dem Finger im Hintern herum sitzen und darauf warten, dass sie uns einen nach dem anderen umbringen!“


    Die drei anderen Läufer brummten zustimmend.


    „Wir werden folgendes tun: Drei von uns beschiessen sie aus der Dunkelheit mit Pfeilen um sie vom Portal in Richtung Westen zu locken. In dieser Zeit entzündet einer von uns einen Brandpfeil und schiesst ihn in der Nähe des Portals in den Nachthimmel. Mit etwas Glück setzt er beim Herunterkommen sogar noch etwas Waldboden in Brand. Dann sieht man die Stelle noch etwas länger.“


    „Erzähl das bloß nicht Goddert!“ wand Lars halb im Scherz ein.


    „Godderts Druidenherz wird das schon verschmerzen! Davon einmal abgesehen wird es hier bald keinen Wald mehr geben wenn sich diese Wesen erst einmal festgesetzt haben!“ entgegnete Jasper trocken.


    „Jetzt aber genug geredet! Lars und Kelben! Ihr kommt mit mir. Urs! Du schiesst den Pfeil ab! Denk daran, Du musst so nahe wie möglich an das Tor heran kommen!“


    Urs glaubt sich verhört zu haben. „Was Ich? Warum denn Ich!?“


    „Weil ich Dein dummes Gesicht am wenigsten vermissen werde!“ polterte Jasper, versuchte aber dabei zu lächeln, was ihm jedoch nur äußerst halbherzig gelang.


    Lars und Kelben waren bereits im dunklen Gestrüpp verschwunden, als Jasper sich noch einmal zu ihm herumdrehte. „Pass auf Dich auf Junge!“

    Keuchend sog Urs die Luft ein als er mit den anderen Mitgliedern seines Rudels durch die Dunkelheit stolperte. Vielleicht sollte man eher sagen, das was von dem Rudel noch übrig war. Ludger und Eodir, der Halbelf, waren tot und seine blutende Schwester, die Urs nun auf seinen Schultern trug würde es bald auch sein wenn sie nicht bald einen sicheren Platz finden würden um sie verbinden zu können.


    Sie waren in der Dämmerung auf diese Wesen getroffen. Jasper hatte sein Rudel noch vor diesen Kreaturen gewarnt. Sie mochten zwar nur wie Orks aussehen, doch waren sie weit mehr als das. Man mochte fast meinen, daß sie nur ihr Aussehen mit den Grünhäuten teilten und wenn man dem glaubte, was Jasper erzählt hatte war dem wohl auch so.


    Sie kamen aus den Chaosebenen. Auf der anderen Seite waren sie formlos, Schatten in einer Welt aus Schatten. Doch hier konnte sich dieser Dämonenlaich wohl nur in dieser Form manifestieren wenn sie aus den Portalen in diese Welt traten. Warum dies so war wußte wohl nur ihre wahnsinnige Göttin selbst.


    Der erste Kontakt mit diesen Wesen war schrecklich gewesen. Alle der jüngeren Läufer, hatten, wie Urs, diese Kreaturen nur aus Erzählungen gekannt und noch niemals vorher gegen diese chaotischen Ausgeburten gekämpft.
    Sie bewegten sich mit einer Schnelligkeit, die ihre massigen Körper lügen strafen und hieben mit ihren von Rost und Krankheit zerfressenen Klingen auf alles ein was nach einem denkenden Wesen aussah.


    Ein hoher Blutzoll war nötig gewesen um sich auf diese berserkerhaften Gegner einzustellen. Zumal ihre Handlungen nichts von rational denkendem Wesen an sich hatte. Das eine Mal stürmten sie dem sicheren Tod entgegen um das nächsten Mal, geschützt von ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit grundlos aufeinander einzuschlagen oder sich Waffe selbst ins eigene Fleisch zu treiben. Es war als repräsentiere ihre bloße Anwesenheit Chaos um des Chaos willens - Wahnsinn, der sich selbst gebar.


    Nachdem sie die halbe Nacht gekämpft hatten, waren sie nun den meisten Konfrontationen ausgewichen um den sinnlosen Blutzoll zu stoppen. Für jeden dem man erschlug kamen weitere aus der Dunkelheit. Das Rudel hatte nur eine grobe Vorstellung davon wo das Portal sein konnte. Doch je näher sie diesem Punkt kamen, desto mehr hörten sie die Schreie dieser Kreaturen, die mit ihrem infernalischen Gebrüll die Stille der Nacht zu vergiften suchten.


    "Hier! Das sieht gut aus!" zischte Jasper dem Rudel zu und deutete auf eine Erdmulde, die von einigen umgestürzten Bäumen verdeckt wurde.


    Keuchend kniete sich Urs in die Mulde und setzte vorsichtig die leise vor sich hin stöhnende Halbelfe ab. Sofort war Goddert, der Druide, bei ihnen und begann ihr die von Blut getränkten Leinenfetzen vom Oberkörper zu reissen um die Wunde näher betasten zu können.


    "Und?" flüsterte Jasper von Oben herab. Er war am Rand des Lochs geblieben um eventuelle Angreifer früh genug ausmachen zu können.


    "Was "und"!?" Goddert funkelte Jasper wütend an. "Du hast die Axt doch gesehen, die sie fast in zwei Teile gespalten hätte!"


    Das hatte Jasper wohl. Eodir, ihr Bruder, hatte den Hieb mit seinem Schwert noch ablenken können bevor ihm der zweite Hieb das eigene Leben aus dem Körper getrieben hatte.
    Mürrisch grummelnd drehte sich Jasper wieder zum Rand des Loches um.


    Alle waren extrem angespannt. Besonders Goddert. Auch er lebte erst seit einigen Jahren bei den Wölfen und nun lag das Leben von Niorèll, der Halbelfe in seinen Händen.

    Die gängiste Polstermatte ist die PZ45 (Plastazote). Von Preis/Leistung und der einfach Bearbeitungsmöglichkeit eigentlich die besste Lösung für Selbstbauer.


    Alternativ gibt es auch noch die Evazote (Abk. EVA). Das Zeug ist sehr weich (Drachenei hat damit gebaut) und äußerst zäh. Jedoch sehr schwer zu schneiden und es sind nur relativ(!) klobige Waffen damit möglich.


    Eine gute Bezugsquelle für Selbstbauer ist der Marketender. Die haben recht faire Preise und eine übersichtliche Preisstaffelung.


    Eine alternative Adresse ist LARP-Armory. Bei denen bekommt man auch in kleinen Abfüllungen Coetrans (Topcoat) das für ca. 1-2 Schwerter reicht.


    Oder natürlich die Schatzkammer. Die haben auch Isoflex im Angebot. Ist wesentlich flexibler als Topcoat und glänzt nicht so plastikmäßig. Dafür nur in der großen 750 ml Dose. Trocknet recht schnell aus wenn man nicht gerade 40 Schwerter auf einmal beschichten möchte.


    Viel Spass beim Wühlen :)

    Aus einiger Entfernung konnte Urs die fast unsichtbaren Palisadenwälle des Forts erkennen. Nachdem er mit der Halbelfe Gonrihl fast einen Monat in Lupien zugebracht hatte, war er froh endlich wieder Heimatluft zu wittern.


    Während er zügig auf das Fort zuschritt dachte er an die Leute, die er in dieser kurzen Zeit kennen gelernt hatte. Vor allem den Waldläufer Dural, der ihm das verlockendes Angebot gemacht hatte einem Bund von Läufern in Lupien beizutreten.


    Zu Anfangs war er ihm noch sehr unsympatisch gewesen. Ein Läufer der andere so sehr mit Fragen löchert war ihm vorher noch nie untergekommen. Hier hielt man ganz einfach den Mund wenn der andere nichts von sich erzählen wollte. War ja fast schon klar, daß sie sich nach spätestens einem halben Tag gegenseitig auf´s Maul gehauen hatten.
    Aber was soll´s! Danach waren die Fronten geklärt und man hatte zusammen einen getrunken und sich im Kampf beigestanden...


    Er hob den Kopf als er den Schrei eines Eichelhähers vernahm und grinste still in sich hinein. Man hatte ihn im Fort also bemerkt!


    Als er an dem halb geöffneten Tor ankam stellte er erstaunt fest, daß sich das ansonsten so gemächliche Treiben des Lagers in ein hektisches Hin und Her verwandelt hatte. Gruppen von jeweils acht Mann hatten sich auf dem Hauptplatz versammelt und hörten gespannt den Einweisungen ältere Läufer zu, während sie von Pfeilschäftern und Gerbern mit Ausrüstung versorgt wurden.


    Urs wußte sofort, daß eine größere Bedrohung in den umliegenden Wäldern aufgetaucht sein mußte. Mit Sicherheit waren wieder Trolle aus dem Osten zu weit in ihr Gebiet vorgedrungen.


    Urs versuchte einen seiner Freunde in dem Tumult zu erkennen. Er erspähte Jasper, der gerade aufsah während er einer Gruppe von Läufern mit der Hand einen Punkt in Richtung der tieferen Wälder zeigte und sein Blick sich mit dem von Urs traf.


    Hektisch winkte er Urs zu sich. Nachdem er den anderen in der Gruppe noch einige kurze Befehle aufgetragen hatte, schritt er energisch auf den jungen Läufer zu.


    "Man Junge! Du hast Dir einen guten Zeitpunkt ausgesucht!" Sein Gesicht war ernst und selbst der Schalk, von dem Urs dachte, daß er wirklich immer in Jaspers Gesicht zu finden sei, war verschwunden.


    "Sag mal, was macht Ihr denn für einen Wirbel wegen ein paar Trollen?"


    "Trolle!? Sieh Dich mal um! Würde jemand wegen zwei Trollen so ein Theater veranstalten?" Es schien als wäre seine Miene nach Urs Frage noch etwas ernster geworden.


    "Gestern Nacht ist einer unserer Späher verletzt ins Lager zurück gekommen! Im Süden wurde ein Portal der Chaosmaid gesichtet! Und es ist aktiv!"

    Auer Au! Alexandre hatte einen Schädel, der so groß war wie von hier bis nach Anrea. Selims Plan hatte sich ja wirklich gut angehört, aber sein eigener Plan, jeden potenziellen Handelspartner betrunken zu machen war in einer gewissen Weise nach hinten los gegangen.


    Diese anreanische Katakomben-Taverne war aber auch ein gefährliches Loch. Bevor man es sich versah hatte man bei den üppigen Bardamen anstatt einem Getränk ein ganzes Tablett davon bestellt.


    Und die schrecklichen Leute die man dort antraf. Diese Keela hatte ihm beinahe wieder geohrfeigt und der sonst so nette Thalion wollte ihm fast an die Wäsche. Und nur weil ich daynitschen Offiziere nicht besonders leiden kann!


    Selbst einen Tag nach seiner Rückreise fühlte er sich nicht besonders. Mit einem gequälten Seufzen träufelte er sich Natriumsalz in ein Wasserglas mit voller Brandwein.


    Na wenigstens hatte er Leute gefunden, die ihm auf der Insel Mythodea zur Hand gehen würden.


    Mit einem Seufzer streifte er sich sich die Stiefel von den Füssen, hob sie auf den nächstbesten Stuhl und legte sich ein feuchtes Tuch auf die Augen.


    Hoffentlich kommt jetzt der Alte nicht wieder mit diesem fiesen Selbstgebrannten an. Oder noch schlimmer, ein Kunde...


    Buah! Schmeckte dieses Salz fies!

    Ähm, ja! Mein eigenes Kontor! Alexandre dachte einige Momente zerknirscht an die Unterhaltung mit Selim auf dem Eiland Mythodea.


    Dann sah er sich nach links und rechts um und sann einige Sekunden nach. Naja! In einem gewissen Sinne ist das ja auch mein Kontor...! Meine erstes wohlgemerkt! Seine Brust schwoll unmerklich ein kleines Stückchen an.


    Er dachte über Selims Vorschlag nach und Bierkrüge mit schaumkronenbesetzten Häuptern erschienen vor seinem geistigen Auge. Noch einmal sah er sich verstohlen um.


    Der Alte wird das die nächsten Tage mit Sicherheit alleine schaffen!

    Also ist war ja wohl nun die Höhe!


    "Was erlaubt Ihr euch!? Wenn Ihr nicht so unübersehbar vom körperlichen Verfall gezeichnet wäret, würde ich euch fordern!"


    "Ach ja?" Fast beiläufig hob der Alte seine Armbrust, die nun fast wie zufällig in die Richtung des Bretonen zeigte.


    "...öhm, aber in Anbetracht der späten Stunde in diesen Gassen werde ich das noch einmal tolerieren!" Irgendwie bereitete der Alte dem Bretonen ein wenig Unbehagen.


    "Könnte ich jetzt bitte mal eintreten?"


    "Aber natürlich, Herr Kontorleiter!" während das "Kontoleiter" sehr ironisch von seinen Lippen glitt vollführte der Alte eine lockere Vierteldrehung um Alexandre an ihm vorbei zu lassen.


    Deutlich genervt drückte Alexandre sich an ihm vorbei in den kleinen Verkaufsraum.
    Na eigentlich sah es hier ja ziemlich sauber aus. Von der eigenwilligen Präsentation der Wafen mal abgesehen. Aber das würde er morgen schon alles umarangieren.


    "Ich bin Friedrich! Nachtwächter und Übersetzer!" Bei dem letzten Wort grinste er breit.


    "Und, öhm was übersetzt ihr so?" wollte der Bretone wissen während er die vielen Riegel und Schlösser an der Innenseite der Einganstüre gegutachtete.


    "Sagen wir, falls jemand die Aufforderung den Laden zu verlassen nicht versteht übersetzte ich das!" Als wolle er seine Worte unterstreichen umschloss seine linke Hand die rechte Faust und ein leises Knacken war zu hören.


    So ein quatsch! Wie kann man denn Daynitisch mit einem Knacken übersetzen? Alexandre schätzte, daß der Alte doch ein wenig seniler war als es Anfangs den Anschein hatte.


    "Und warum sind sowohl Innen und Aussen von der Türe Schlösser?"


    "Ist´n Trick! Die Türe ist nachts immer von beiden Seiten verschlossen. Da können sich die Nachtratten die Zähne `dran ausbeissen. Nach der Dämmerung gehen alle nur durch den Hinterausgang!" während er redete begann der Alte die Türe wieder von Innen zu verriegeln.


    "Morgens kommt immer ein Verkaufsangestellter und einmal die Woche eine Putzhilfe aus der Gegend!"


    Mit einem lauten Quietschen ließ er den letzten Riegel einrasten, drehte sich zu dem Bretonen um und schlug ihn übertrieben kumpelhaft auf den Rücken. "Und jetzt trinken wir einen! Ich hab da einen richtig guten Selbstgebrannten!"


    Alexandre bekam bei dem Schlag fast alle Luft aus den Lungen gepresst. "Ach wirklich!" drückte er unter einem Keuchen hervor.


    "Ja wirklich!" das Grinsen in dem Gesicht des Alten machten keinen wirklich vertrauenserweckenden Eindruck.