Beiträge von Mirav

    Mirav schlurfte aus der Küche, er sah müde aus. Er fuhr sich mit der Hand durch die zottligen Haare und nickte in Richtung Ghend - es sollte wohl so etwas wie ein Gruß sein.


    Er begann in seiner Schürze zu kramen, dann zog er ein Stück Kreide aus der Tasche und schrieb auf die Angebotstafel


    "Gnom in Strapsen - jetzt auch gesüßt!"


    Etwas skeptisch betrachtete er sein Werk. Dann zuckte er leicht mit den Schultern und schlurfte in die Küche zurück.

    "Oh! Vielen Dank! Da sag' ich nicht nein!"


    Er nickte dankend und nahm das Medaillon und das Kästchen an sich


    "Ja, doch, Bruder Astos ist doch hin und wieder mal bei uns. Aber ein Betrunkener ist ihm noch nicht in den Ausschnitt gefallen. So viel ich weiß, zumindest."


    Er verstaute Medaillon und Kästchen unter seinem Mantel


    "Und die Bewerber, ja, also, davon hab' ich gehört. ich hätte da eine Idee: Schickt sie doch weiter zur Krämerei Tedenheim. Ich hab' gehört, dort ist man immer noch auf der Suche nach einem feschen Bräutigam."


    Er setzte seine Kapuze auf


    "Schönen Tag noch! Und grüßt mir...äh...ich kenne ihren Namen nicht. Mit dem Korb. Und ich war wirklich nicht unverschämt. Hoff ich."


    Noch einmal nickte er grinsend, dann drehte er sich um ging davon.

    Die Schwere des Kästchens ließ darauf schließen, dass es wirklich gut gefüllt war. Mirav zuckte die Schultern


    "Ach, ich nehm's euch nicht übel. So mancher geht da nicht rein. Andere wiederum ganz gern. Ich gehöre eher zu denen, die ganz gern dort sind."


    Er grinste


    "Aber ich will euch nicht lange aufhalten. Ich werd' dann mal wieder."


    Er schaute auf das Kästchen in Johannas Hand


    "Äh....das Außenrum bräucht ich zurück. Bitte. Für wieder auf den Tresen."

    "Nichts. Ich bin es, der etwas tun darf. Ich weiß ja nicht, was ihr schon Gutes oder Schlechtes über meine Taverne gehört habt. Oder über meine Gäste. Aber ihr sagt ja selbst, die Taten zählen mehr als Worte."


    Er griff in seinen Mantel und hielt ihr ein kleines, bemaltes Kästchen hin


    "Das hier habe ich seit einiger Zeit auf dem Tresen stehen. Wer was übrig hat, wirft was rein. Ich denke, es ist an der Zeit, dass es mal geleert wird. So langsam ist's nämlich voll."

    Er nahm seine Kapuze ab und zu seinem Bart passende, zottlig-voluminöse Haare kamen zum Vorschein


    "Nein, nicht persönlich. Aber vielleicht habt ihr schon von mir gehört, wer weiß? Mein Name ist Mirav. Ich bin der Wirt der Taverne "Zur Flenndenden Flunder", in der Unterstadt."


    Er zeigte hangabwärts in Richtung Hafen


    "Und bevor die Frage aufkommt: Ich möchte keines der Kinder abkaufen, weil ich neues Schankpersonal brauche. Ihr könnt unbesorgt sein."

    Der Mann nickte der Priesterin zu


    "Guten Morgen, Schwester Johanna. Schön euch zu sehen. Aber bevor ich näher an euch herantrete...wenn ich euch zusichern würde, dass ich nicht unverschämt werde, dann würdet ihr mir sicherlich glauben, nicht wahr? Schließlich bin ich doch ein Ehrenmann, jaaahaaaaa. Und Ehrenmänner werden nicht unverschämt. Zu einer Dienerin der Herrin Laya natürlich erst recht nicht!"

    Mirav presste die Lippen zusammen und zog die Mundwinkel hoch, dabei nickte er heftig


    "Ich versichere, dass es dabei sich um eine göttergefällige Angelegenheit handelt. Und zum Schaden der Kinder wird's auch nicht sein."


    Er bleckte kurz seine Zähne - ein nicht sonderlich gut erhaltenes Exemplar von einem Gebiss.


    "Aber ihr wollt mich doch sicher nicht auf die Herrin selbst schwören lassen, oder? Das wär' ja fast schon...aber das wollt ihr ganz bestimmt nicht. Also wenn ihr dann jetzt bitte Schwester Johanna herbitten würdet, dann wär' ich euch sehr dankbar."


    Ob das nun ein Lächeln oder ein Grinsen sein sollte, was aus seinem Gesicht blitzte, das ließ sich sehr schwer sagen.

    "Ah. Verstehe. So früh schon Unterricht."


    Der Mann hob kurz beide Augenbrauen, dann blickte er betont verstohlen nach links und rechts. Er hielt eine Hand an eine Seite des Mundes


    "Ach, wegen mir wird sie das gerne unterbrechen."


    Ein schelmisches Grinsen umspielte seinen etwas zottligen Bart


    "Ist was persönliches. SEHR persönlich. Und so."


    Er zwinkerte recht unzweideutig.

    Mirav machte keinerlei Anstalten, sein Gähnen vorzeitig zu beenden, als die Tür geöffnet wurde. Und so durfte Marthe noch einen Wimpernschlag den Schlund des Mannes begutachten. Dann schließlich erwiderte er den herzlichen Gruß mindestens ebenso warm


    "Ah, ja, Morgen auch. Ist denn Schwester Johanna auch da?"

    Der Winter hielt Renascân noch fest in den Händen, und obwohl die Schneedecke unlängst abgeschmolzen war und nur noch dreckige Häuflein hier und dort den Wegesrand säumten, war es immer noch lausig kalt.


    Feine Flocken stäubten vom grauen Himmel herab, als ein etwas zottliger Mann, seinen Mantel eng an sich gezogen und die Kapuze über den Kopf, an das Waisenhaus herantrat und dort anklopfte.


    Mit einem weit geöffneten Mund gähnte er in die trübe Welt. Scheinbar war es einfach noch zu früh am Tag - zumindest für seine Verhältnisse.

    Mirav grinste weiterhin


    "Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Aber, so ganz unter uns und im Vertrauen, im Zaunkönig, da sollte man mal nach dem Rechten sehen. Die Reinlichkeit...seit ich nicht mehr dort bin...man hat es ja im letzten Landboten gelesen...und man hört so einiges..."


    Er machte eine kleine Pause


    "Habe ich gehört!" - er hob die Hände in Unschuld.


    Dann verabschiedete er den Gardisten


    "Einen wünderschönen Abend noch! Ich hoffe, ihr empfehlt uns weiter!"


    Als Tarant die Tür hinter sich geschlossen hatte wurde das Grinsen des Wirts noch etwas breiter. Dann widmete er sich wieder dem Abtrocknen von Humpen.

    Mirav machte ein paar Kritzeleien auf einen Zettel und murmelte etwas vor sich hin, dann nannte er Tarant den Betrag. Günstiger als im Zaunkönig, bemerkte der Gardist.


    "War's denn alles recht? Oder war das gar eine ausgeklügelte Überprüfung der Obrigkeit, ob hier auch alles sauber und ordentlich ist? Ich kann versichern, dass mir die Volksgesundheit in Renascân sehr am Herzen liegt!"


    Der Wirt grinste

    Der Wirt schaut etwas überrascht in Richtung seiner Schankmaid, dann nickte er ihr zu


    "Aber gerne doch, mein Herzchen!"


    Er wischt sich seine Hände erst an seiner Schürze, dann an einem Spültuch ab und kommt dann Tarant entgegen


    "Was kann man noch für euch tun? War's denn alles recht?"

    Mirav zuckt mit den Schultern.


    "Keine Ahnung. Charmanter als du werde ich ja wohl kaum für ihn sein. Es sei denn, er kommt aus Lorenien."


    Sein Grinsen wird noch breiter


    "Wenn er noch was braucht, sag' Bescheid, dann bringe ich es ihm rüber. Grabscht er mich an, bist du schuld."


    Er gibt der Schankmaid einen Klapps auf den verlängerten Rücken.

    Währenddessen werkelte Mirav mit einem Grinsen hinter dem Tresen. Hin und wieder hob er einen Krug und prostete, falls sein Blick den eines Gastes traf, mal in diese, mal in jene Richtung. Der Mann schien Spaß an seiner Tätigkeit zu haben - oder einfach nur gute Laune. Warum auch immer.

    Mirav drückt sich durch die Tür hinter dem Tresen, ein Tablett mit Humpen balancierend. Als er dieses leicht scheppernd auf einer Ablage untergebracht hatte, warf er sich ein Spültuch über die Schulter und grinste in den Schankraum.


    "Na, Herrschaften, alles bestens, hoffe ich?" schallte er und rieb sich mit der Hand über den gewohnt etwas zottligen Bart.

    "IST FÄÄÄÄÄÄRTIG!!!!" rief Mirav, als er in einer großen Fischpfanne herumfuhrwerkte. Kaum später kam auch schon Nesrin aus dem Schankraum herein.


    "Hoho, doch so schnell? Da hat aber einer Kohldampf, scheint's? Lampuki-Pfanne, mit Blumenkohl und Spinat, genau richtig, leicht knusprig. Lecker!"


    Mit seinem nicht ganz sauberen Finger fuhr er am Rand der Pfanne entlang, um dann eine Geschmacksprobe zu nehmen.


    "Ja, lecker."