Beiträge von Eléna

    Als Eléna aufwacht, ist es dunkel. Verschlafen setzt sie sich auf und reibt sich die Augen. Dann tastet sie nach der Kerze, die auf ihrem Nachttisch steht. Sie will sie schon mit Magie anzünden, doch dann erinnert sie sich wieder an die Anstrengungen des Morgens undbeschließt dann doch lieber einen Feuerstein zu benutzen.
    Sie steht auf und schaut kritisch in ihren Spiegel, dann beginnt sie glücklich vor sich hin summend ihre vom Schlaf verwirrten Haare zu ordnen.
    Ihr Magen macht sich lautstark bemerkbar. Erst jetzt ging Eléna auf, wie hungrig sie war. Ihr Blick fiel auf die heruntergebrannte Feuerstelle. Um zu kochen müsste sie erst wieder ein neues entfachen.


    "Dann doch lieber Mirav." ,sagte sie sich selbst und machte sich auf in Richtung Zaunkönig.



    --weiter im Zaunkönig--

    Müde öffnet Eléna die Tür, betritt das Häuschen und lässt ihren Mantel fallen, wo sie steht. Sie wirft einen sehnsuchtsvollen Blick auf einen alten Sessel, aber dann schweifen ihre Augen zur Schlafzimmertür ab.


    "Es ist noch nicht einmal Abend, das kannst du doch nicht machen!" ,schießt ihr durch den Kopf.


    Aber dann gewinnt die Müdigkeit und ihre Füße tragen sie wie von selbst zu ihrem Bett, wo sie die nächsten Stunden zufrieden ihr Kissen knuddelt.

    Erst jetzt, als Bellandria es sagt, wird Eléna bewusst, wie weich sich ihre Knie anfühlen und ihre Hände zittern. Sie lässt das Feuer erlöschen, steht wie eine alte Frau auf und sagt:


    "Ihr habt recht, Bellaria. Es strengt wirklich sehr viel mehr an, als es zuerst erscheint."


    Sie fährt sich durch das Haar und lacht.


    "Ich fühle mich wie 80!", fährt sie fort.


    Jetzt muss auch Bellaria lächeln.


    "Vielen Dank, alleine hätte ich es nie geschafft." ,sagt die junge Frau zu ihrer Meisterin. "Ich werde am besten morgen früh wieder zu Euch kommen, wenn es Euch recht ist."


    Ihre Lehrerin nickt.


    "Gut. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, ich sehne mich mach einem Stuhl. Schade, dass es hier noch kein anständiges Badehaus gibt!"

    Im ersten Moment erschrickt Eléna, als sie das bemerkt und sie ist schon wieder versucht sich zu verkrampfen. Doch dann lässt sie all diese Dinge hinter sich und konzentriert sich nur auf das Feuer, seine Kraft, die Hitze und das Spiel der Flammen. Sie hält die Hand ein wenig höher und bemert freudig, wie die Flamme dieser folgt. Daraufhin schwenkt sie die Hand hin und her, die Flamme brennt stetig weiter.

    Eléna öffnet die Augen und starrt die Flammen ungläubig an. Dann beginnt sich auf ihrem gesicht ein breites Grinsen auszubreiten.
    "Ich kann's!" ,denkt sie begeistert, während die Flammen vor ihren Augen tanzen.

    Eléna nickt.


    "Aber natürlich, Bellaria." ,antwortet sie.


    Dann kniet sie sich hin, allerdings nicht ohne dem sandigen Untergrund einen abschätzigen Blick zugeworfen zu haben.


    "Und jetzt?" ,fragt sie.

    "Kinder, ich hasse Kinder!!!" ,denkt Eléna. "Aber gut, sanft, sei sanft."
    Sie streckt die Hand aus und flüstert fast flehend die Worte, die sie ihr alterMeister Caravaggio vor so langer Zeit gelehrt hatte. Die kleine Flamme, die entsteht brennt diesmal gleichmäßig und hell.
    "Du kannst das Ela!", sagt sie sich selbst. Die Magieschülerin ist fest entschlossen diesmal keinen Fehler zu machen, nicht noch einmal Bellaria oder sich selbst zu enttäuschen. Sie starrt die Flamme an.
    "Wachse!", denkt sie. "Mach schon."


    Das Feuer wird heller und flackert. Dann wird es größer. Eléna lächelt triumphierend, doch gleich darauf bemerkt sie, wie die Flamme schon wieder am Erlöschen ist. Entspannung heißt jetzt wahrscheinlich das Zauberwort. Sie konzentriert sich auf ihre Hand und will das Feuer wieder größer werden lassen, doch in dem Moment weht ein scharfer Windstoß heran und es verlöscht ganz.


    Ein unzufriedener Laut entweicht ihr. Dann streckt sie die Hand noch einmal aus um es erneut zu versuchen.

    Elèna schließt die Augen und atmet noch einmal tief durch. Sie sucht nach einer schönen Erinnerung, daheim in den Wäldern Scoriens. Ihr fällt ein, wie ihr großer Bruder ihr vor vielen Jahren beigebracht hat einen Feeuerstein zu benutzen und wie stolz sie damals gewesen war, als es endlich geklappt hatte. Unwillkürlich umspielt ein Lächeln ihre Mundwinkel. [/I


    [I]Sie konzentriert sich wieder, spricht noch einmal die Formel. Wieder erscheint die kleine Flamme in ihrer Hand. Sie flackert, aber es kommt ihr zumindest vor, als ob sie wenigstens ein bisschen heller als zuvor wäre.


    Eléna lenkt ihre ganze Willenskraft aus das Feuer und schickt ein Stoßgebet zu allen ihr bekannten Göttern. Die Flmme wird kurz größer, allerdings nur, um gleich darauf wieder zu erlöschen.


    Die junge Frau lächelt. Das ergebnis war zwar nicht ganz so ausgefallen, wie sie es sich erhofft hatte, aber eine Steigerung war wenigstens zu erkennen gewesen.

    Eléna nickt und atmet tief durch. Dann beginnt sie konzentriet ihre Beschwörungen zu murmeln bis die kleine Flamme schließlich aus ihrer Hand erwächst. Erleichtert, dass ihr dies wenigstens schon einmal gelungen ist, lächelt sie.
    Dann kneift sie verkrampft die Augen zusammen und lenkt ihren Willen darauf das Feuer größer werde zu lassen - es passiert nichts, die Flamme flackert nur ein wenig auf. Als sie das Feuer nicht mehr halten kann, lässt sie es enttäuscht verlöschen.


    "Was habe ich falsch gemacht?" ,fragt sie Bellaria.

    Es klopft an der Tür und als Bellaria aufmacht sieht sie sich einer furchtbar nervös wirkenden Eléna gegenüber. Sie bittet die junge Frau hinein.


    "Einen wunderschönen guten Morgen!" ,murmelt diese und betritt den Raum.