Beiträge von Tinuríeth Telconthar

    Wieder nickt Tíriêl zunächst schweigend. Endúneath sofortige Aufrichtigkeit lässt sie hoffen. Sie denkt sorgfältig über die Worte nach, die sie ihm entgegen bringen will, doch noch während sie verbissen überlegt, weiß sie längst, dass es einfacher und ehrlicher ist, frei aus dem Herzen zu sprechen.
    „Ich habe die Briefe die du mir geschickt hast und auch die Berichte die mich erreichten, sorgfältig und mehrmals durchgelesen, doch können all diese niedergeschriebenen Zeilen nicht das vermitteln, was in so einer Lage wirklich wichtig ist – deshalb bin ich hier. Deine Angst Endúneath hat mich schon vor langer Zeit erreicht und hält dich selbst seit dem in ihrem Bann. Sie ist es, die dich zum zweifeln bringt, sie ist es dir die klare Sicht auf die Dinge raubt die vor, die hinter und.... sie greift kurz nach seiner Hand, legt sie in ihre und drückt sanft zu „...die neben dir liegen!“
    Sie legt ihren Kopf in den Nacken und blickt zum Kronendach hinauf.
    „Ich kenne Tear’asel nicht. Ich kenne nur die Elbe aus den Berichten und die Frau aus deinen Briefen. Mit diesem doch recht einseitigen Bild kann und will ich mir keine Meinung über sie machen, das wäre respektlos und falsch.....den es wäre keine allzu positive Meinung und daran glaube ich nicht. Vielmehr denke ich, dass es durch gewisse Missverständnisse zwischen unseren Kulturen erst soweit kommen konnte, das es nicht freie Worte und Freundschaft sind, auf die wir unseren Kontakt aufbauen, sonder Vorsicht und zaghaftes Annähern voller Vorurteile.“
    Nun blickt sie den Wächter neben sich wieder direkt an.
    „Und das ist auch eine weitere Grenze die zwischen euch liegt. Unter anderem hervorgerufen durch eben jene Ängste und Zweifel.“


    Immernoch nach den richtigen Worten suchend, erhebt sich die junge Elbe und beginnt mit leisen Schritten langsam die Lichtung hinab zu schreiten, während sie weiter ihre Worte an den Wächter richtet. Endúneath kann spüren, dass es nicht einfach ist, die Worte die gewählt werden, laut und in einer für ihn verständlichen Reihenfolge zu sprechen. Während Tíriêl redet, lässt sie ihn teilhaben an den Gefühlen, die sie einst selber gespürt hatte, damit Endúneath vollends verstehen und begreifen kann.
    „Damals in der alten Heimat, stand ich an vor einer ähnlichen Schwelle an der du nun stehst – wenngleich es auch nicht dieselbe Tür war. Mir selbst hat es damals nicht so geholfen wie einst gedacht, aber für dich könnte es jetzt von Bedeutung sein. Damals könnte ich viel in den Aufzeichnungen der Telconthar lesen, selbst in den verborgenen Schriften naneth nin!“
    Ein Senden unterbricht die Stille die durch ihr plötzliches Schweigen hervorgerufen wurde


    Du weißt, wer die Urheberin dieser Schriften war...


    Ehrfurcht liegt in diesem kurzen Satz, den auch Endúneath sofort spürt.
    Ein Name flackert kurz in seinem Bewusstein auf.....Velvedress....ein Flüstern, als ob die Göttin selbst ihre Stimme erhoben hätte....doch der Augenblick ist kurz und einen Wimpernschlag später bereits ungreifbar, gleich einem schwindenden Traum.


    „Es gibt Wege mit dem umzugehen was du jetzt durchmachst, auch auf dem Pfad des Wächters. Es ist nicht ganz leicht, das gebe ich zu aber nichts ist jemals wirklich einfach oder?“
    Sie lacht leise das Lachen, das Endúneath aus ihrer beiden Kindheit schon so oft gehört hat. Es erinnert ihn an die Wärme der Familie und an ungezwungenere Zeiten. Dann wird sein Gegenüber wieder schlagartig ernsthafter.
    „Bündnisse zwischen den Hên Meneldû, auch bei den Dei ithil und anderen sind nicht so selten wie du anzunehmen scheinst....!“
    Sie zögert erneut um die richtigen Worte zu finden. Langsam kniet sie sich nun vor dem Wächter nieder.
    “Einst war es die große Göttin selbst, deren Willen es war die Verbindung zwischen ihren Kindern und denen des Waldes zu festigen. Du kennst diese Erzählung, du weißt was aus ihnen gewachsen ist!“ Es bedarf keiner Erklärung dafür. Endúneath wusste wovon sie sprach. „Nun sind seitdem Jahrtausende vergangen und aus Tatsachen wurden Geschichten die dann zu Legenden heranwuchsen. Du machst dir Sorgen eine Verbindung zwischen euch würde nicht gedultet werden? Ihr glaub eure Verschiedenheit und eure Kulturen stehen euch im Weg?! So eindeutig wie diese Grenzen auch sind, sie sind nicht alles was euch im Weg steht, aber das weißt du ja bereits!“ Mit der einen Hand umschließt sie die Hand ihres Cousin ohne ihn aus ihrem Blick zu entlassen. Mit der anderen Hand tippt sie Endúneath sanft auf den Kopf. „Hier beginnt diese Grenze!“ .... ihr Hand wandert weiter zu seiner Brust und legt nun ihre kleine zierliche Hand darauf. „Und hier wird ihr fallen oder ihr bestehen gefestigt!“ Sie lächelt sanft und ihr Blick zeugt von tiefem Verständnis.
    „Enduneath, es liegt alleine bei dir zu entscheiden."
    Ihr Blick wird durchdringender.
    „Zunächst einmal musst du dir deiner Gefühle im klaren sein. Mach es nicht abhängig von deinem Wegs als Wächter. Hör auf dich hinter diesem Dasein zu verstecken. Es gibt Wege damit umzugehen und ich werde sie dir zeigen, aber zunächst einmal stell dich deiner Angst! Wenn du sie aufrichtig liebst, dann wirst du den Weg erkennen wenn er sich dir offenbart. Wenn sie dich aufrichtig liebt, so wird auch sie einen Weg finden, der weder sie noch ihre Kultur noch dich und die unsere bricht! Doch müssen beide dazu bereit sein!
    Ein wenig Traurigkeit ist nun in ihrer Stimme und in ihrem Blick zu sehen. Endúneath kann noch nicht ganz verstehen was damals Tíriel Beweggründe waren, den zu verlassen, den sie liebte. Einen Sonnenelben, der im Exil lebte, den Rücken zu kehren und die Pflicht ihrer Geburt nachzugehen wenn es doch laut ihrer eigenen Aussage einen Weg gegeben hätte. Wie als ob sie seine Gedanken lesen konnte fährt sie fort zu sprechen. „Bist du bereit die Lehre der Pfade zu vernehmen, die schon seit langer Zeit in den Wurzen unseres Volkes verankert sind, doch in den schicksalsträchtigen Tagen unserer Zeit beinahe in Vergessenheit gerieten und die in den Lehren der Wächter gänzlich untergegangen sind!“

    Daraufhin nickt sie und erwiedert das Lächeln. Kurz darauf schließt sie ihre Augen und atmet leise tief ein, bevor sie sich wieder Enúneath zuwendet. Lange Zeit schaut Tíriêl mit durchdringendem Blick ihrer grünen Augen den jungen Wächter neben sich an. Ihre Pupillen zucken leicht hin und her als, würde sie etwas suchen, etwas von dem sie nicht sicher war, ob sie es finden wollte.


    „Wovor fürchtest du dich so?“ ist zunächst alles was sie sagt.

    Ohne die Miene zunächst zu verziehen antwortet sie in einem ruhigen Tonfall.
    „Vertrau mir, sie ist meinetwegen hier. Und Lhíar ist es ihretwegen! Am’Anethra war es, die beide an meiner Seite wissen wollte, solange ich hier bin. Im Grunde war ich im Auftrag des Barons unterwegs, bevor dein Brief mich ereilte. Die Wüstenwind sollte nicht den Amonlonder Hafen ansteuern, aber meine Stellung erlaubte es mir dennoch, den Kurs vorzugeben und hierher zu reisen, anstatt es ständig nur Worte sein zu lassen , die dich erreichen.
    Während sie durch den nahen Wald wandern lässt die junge Conatha ihren Blick schweifen, die Schönheit des Waldes sollte nicht ungesehen an ihr vorüberziehen.


    Als Tíriêl sich sicher war, dass sie sich außerhalb jeglicher Hörreichweite aufhielten, suchte sie einen Platz der einladend genug war, sich dort aufzuhalten. Eine nahe Lichtung, wo die Sonne es noch schaffte sich etwas zu behaupten, war ihr Ziel und so ließ sie sich auf einem trockenen Flecken am Boden nieder. Für Endúneaths noch nicht ganz, so wie ihre, an die Sonne der äußeren Kontinente angepassten Lichtverhältnisse war genügen Schatten vorhanden, so das er sich nicht unbehaglich fühlen musste. Mit einer einladenden Bewegung deutet Tíriêl ihrem Cousin an, sich zu ihr zu setzen. Sie lächelt sanft als sie nun auf das zuvor von ihm gesagte eingeht.
    „Ich habe nicht nur Fragen Endu, sondern auch Antworten und , wie ich erhoffe, den Rat den du in deinem Brief ersucht hast.
    Etwas Trauer schleicht in ihren Blick als sie diesen senkt .
    „Aber zunächst einmal......ich bin es die bei dir sitzt, ich Tínu – deine Cousine, nicht die Conatha, nicht die Stimme Telconthar ...“ sie zögert kurz, sie lebte diese Fassade nun schon solange das sie sie beinahe selbst glaubte. Dann fährt sie fort, sich vollends bewusst mit wem sie redet. „Heute keine Telconthar – sondern ein Teil deiner Familie! Hör auf, mich als etwas anderes zu sehen....“ flüstert sie tonlos, im Stillen darauf hoffend in dem Mann neben ihr wieder die ihr vertraute Person zu entdecken, die er einst mal gewesen ist. Der ihr vertraute und dem sie vertrauen konnte. Ohne Vertrauen würde das folgende Gespräch nicht sonderlich gut verlaufen – und das wussten beide. Nun war es an Endu die ausgestreckte Hand anzunehmen.

    Aufmerksam mustert Tíriêl die Züge ihres Cousin während er spricht. Nicht die kleinste Gestik entgeht ihr – auch nicht seine Aufmerksamkeit für das Geigenspiel. Obwohl Lhíar nur sehr leise und ohne magische Klänge spielt, ist die Melodie die man hört wie eh und je wunderschön.
    „Komm, lass uns ein Stück weit in den Wald hinein gehen...."
    Als Endúneath nur einen Herzschlag zögert muss Tíriêl sanft schmunzeln.
    „Die beiden sind eher zufällig hier. Wenn du das Verlangen hast mit ihm zu reden, so wird es später dafür einen Zeitpunkt geben.“
    Langsam aber bestimmt zieht sie in mit sich in die ungefähre Richtung, in die ihr Cousin eben gedeutet hat.

    Das Spiel des Wüstensgeigers ist wie eh und je sehr melodisch, doch ist diesesmal keine Magie darin verwoben, um nicht zu viel Aufmerksamkeit aus sich zu ziehen. Noch ehe er endet haben die drei Elben im Zelt, allen voran Tíriêl, die Ankunft des Wächters bemerkt. Ein Blick ihrerseits zu Naantalie reicht aus, um zu verdeutlichen das sie lieber ungestört mit ihrem Cousin reden möchte und die Käpitänin nickt nur stumm.
    Warte draußen auf mich – wir sollten ungestört sein
    Als die Conatha das Zelt verläßt, begann Lhíar ein neues Lied.


    Tíriêl, gewandet in die offiziellen Botschaftsfarben der Tel’Alan, schaut zunächst schweigend und mit geweiteten Augen in die von Endúneath. Sorge spiegelt sich darin wieder, aber auch Freude strahlen sie aus. Noch ehe der Wächter vor ihr reagieren kann, hat die kleine Elbe sich schon auf ihre Zehenspitzen erhoben und die Arme um Endus Hals geschlungen. Nach kurzer Zeit lässt sie wieder vom ihm ab und schaut ihn erneut an.


    „Dein Brief hat mich erreicht, doch hätte eine Antwort in schriftlicher Form nicht genügt. Aber lass uns zum reden einen anderen Platz aufsuchen.“
    sie zögert einen Moment und ihr Blick wird fragend
    „Falls du jedoch zunächst deinen Pflichten nachgehen musst, verstehe ich das. Lass es mich einfach wissen, wann du bereits für meine Antworten, Fragen und Ratschläge bist...

    Als kurze Zeit später die Pferde versorgt waren, wurden Tíriêll, Naantalie und Lhíar von einem Hên Meneldû der offensichtlich zum Botschaftspersonal gehörte zu dem Quartier geführt, das für die Besatzung der Wüstenwind zur Verfügung gestellt wurde. Das Zelt , unterteilt in 2 Schlafkabinen und ein Aufenthaltsraum, wirkte einladend und warm auf die Besucher. Doch ehe der Botschaftsarbeiter sich wieder seiner Arbeit widmen konnte, erläuterte er der Conatha wo zu späterer Stunde sie ihr Quartier finden konnte.


    Die beiden menschlichen Crewmitgleiderh hatten sich bereits in einer der Kabinen niedergelassen. Die Elben zogen es erst einmal vor, sich im Aufenthaltsraum eine Tasse Tee zu genehmigen, die von fürsorglichem Küchenpersonal bereits angerichtet worden war.
    Zu späterer Stunde war noch genügend Zeit sich die Siedlung genauer anzusehen. Vorerst widmete sich die Kapitänin den studien eines alten Buches, Lhíar stimmte in leisen Zügen seine Geige und Tíriêl lauschte einfach nur den sanften Klängen des Instruments und richtete ab und an ihren Blick auf das rege treiben vor dem Zelteingang. Ihre Sinne jedoch waren angespannt und warteten, warteten auf ein Zeichen in der Zeit, das Endúneaths Rückkehr bald bevor stand.

    Die Leibgarde der Pandondae hat sich aufgeteilt und zu rechten und linken Seite der Gruppe Stellung genommen. Naantalie, die Kapitänin der Wüstenwind so wie Lhíar, ihr erster Offizier und der kleine Rest der Crew stehen nur ein kleines Stück weit abseits. Zwar mustern die Elben, die offensichtlich keine Hên Meneldû sind, kurz die Botschafstsiedlung, aber wirkliches Erstaunen ist aus ihren Augen nicht rauszulesen. Es scheint offensichtlich, dass ihnen die Siedlungen von Mondelben nicht ganz fremd sind. Lediglich die beiden Menschen können es nicht lassen ihre Blicke staunend schweifen zu lassen.


    Mit einem kurzen Blick zu Am’anethra nickt Tíriêl der Elbe vor sich kurz zu. „ Le hannon Helathel, doch habe ich noch eine weitere Bitte an euch,“ während sie spricht, streichelt sie sanft über den Hals ihrer Stute und nimmt auch die Zügel von Am’Anethras Hengst in die Hand. “Es wäre sehr zuvorkommend, wenn ihr euch danach um Unterkünfte für unserer Begleiter kümmern könntet!“ Mit einer kurzen Kopfbewegung deutet sie auf die Teilbesatzung der Wüstenwind. Um eine eigene Unterkunft bitte sie zunächst nicht, sie weiß das sich auch ohne ihr Zutun darum gekümmert wird. Kurz lässt sie ihre Sinne schweifen. Die junge Conatha wirkt sehr müde. Auf ein Senden nach ihrem Cousin bekommt sie keine Antwort. Schließlich wendet sie sich der Pandondae zu . „ Würdest du dich um Shinoriel und Nyareth kümmern? Ich würde mich gerne mit Naantalie zurück ziehen und auf die Rückkehr von Endúneath warten.“ Der vertrauliche Ton mit dem sie gesprochen hat, würde wohl bei allen anderen die es gewagt hätte Am’Anethra so anzusprechen, einen eiskalten Blick auslösen, doch diesesmal bleiben die Gesichtszüge der Pandondae entspannt und sie nickt nur zur Bestätigung, ehe sie ihrer Leibgarde den Befehl gibt sie zu begleiten und sie in Richtung ihrer Unterkunft entschwindet. Der Blick den sie Tíriêl beim Gehen schenkt, spricht Bände
    Bleib Wachsam und vor allem ..... bleib in meiner erreichbaren Nähe mîw aewen!


    Ein müdes verständnisvolles Lächeln war alles was Tíriêl erwidern konnte ehe sie sich zusammen mit Shaifëa, Naantalie und Lhíar auf den Weg zu den Stallungen macht, um ihre Reittiere zu versorgen.

    Aufmerksame Beobachter können gegen Mittag eine kleine Reisegruppe ausmachen, die sich zielstrebig in die Richtung der Elbischen Botschaftssiedlung Estel Haeron bewegt. Die Gruppe besteht aus 5 Personen zu Pferd, die von 6 offensichtlich bewaffneten Personen zu Fuß begleitet werden.

    Gegen Mittag bemerken die wachhabenden Wächter eine kleine Reisegruppe die sich langsam dem Waldrand nähert. Die Gruppe besteht aus 5 Reisenden zu Pferd, sowie 6 Personen zu Fuß: 4 davon sind unschwer als Wächter der Hên Meneldû auszumachen, die anderen zwei sind Menschen – an deren Kleidung man sofort erkennen kann, dass es sich um Seeleute handelt. Die 5 zu Pferd sind erst beim näherkommen zu identifizieren. Der männliche Elb wird sofort als der erste Offizier der Wüstenwind erkannt, der neben seiner Kapitänin reitet. Dahinter flankieren die Mondelbe Shaifëa Indoryst und die Conatha en Telconthar -Tíriêl Tel’Alan die in der Mitte reitende Oberste der Dei Ithil, Am’Anethra, höchst persönlich.

    An: Cýrondae Endúneath Indoryst


    Liebster Cousin,


    seit langem dringen immer beunruhigende Nachrichten an meine Ohren. Dinge die passiert sind oder im Begriff stehen es noch zu tun. Ich spüre deine Zweifel, Ängste, Wut und Unsicherheit auch hier, so fern ab von euch im fernen Amonlonde. Du weißt das mich eine Pflicht von euch fernhält, aber die Familienbande in mir lässt sich nicht zum schweigen bringen. Ich bitte dich also: Wenn du mich brauchst – sag es mir! Du kennst mein Schicksal – lass mich dir bei deinem Helfen.


    In tiefer Verbundenheit
    Gez.


    Tiriel, Conatha en Telconthar

    Tíriêl beobachtet aufmerksam die Elbe gegenüber und nickt schließlich sanft aber anerkennend. „So sei es! Ich werde euch die Achtung entgegenbringen die ich auch unseren Wächtern gegenüber erbringe...nicht mehr und nicht weniger....eurem Wunsche folgend, aber auch meinem Empfinden und eurem Handeln entsprechend. Ich denke wir verstehen einander, Tear’asel....den auch ich bin nur die die jetzt vor euch sitzt, in den Augen der Götter nur ein weiteres Kind auf dieser Erde....in den Augen meines Volkes nur eine Stimme durch die es sprechen kann....“ Sie lächelt , aber dann verändert sich ihre Miene für einen Sekundenbruchteil, sie schließt ihre Lider die kurz flattern, ein Windhauch bringt die Flammen dazu ebenfalls zu zittern.... „Verzeiht, aber soeben erfahre ich das die Pandondae nun Zeit für euch hat.....man lässt sie besser nicht warten.... Ich danke euch für das Gespräch, werte Tear’asel und hoffe wir kommen vielleicht etwas später erneut dazu uns zusammen zu setzen, denn ungern möchte ich hier an dieser Stelle das Gespräch einfach so unterbrechen.
    Sie lächelt entschuldigend.
    An Endúneath gerichtet spricht sie weiter.
    „Bitte bring Tear’asel zu Am’anethras Unterkunft. Ich selber werde euch folgen sobald ich gelesen habe was Unsere Gute Septa nun wieder im Schilde führt
    Ehe sie sich erhebt um sich vor Tear zu verbeugen wartet sie noch geduldig ab ob und was die Wächterin noch zu sagen hat.

    Tíriel kann ein sanftes schmunzeln nicht unterdrücken. Respektvoll ist ihr Blick wie ihre Stimme.
    „Irgendetwas sagte mir das ihr es besser versteht als so manch ein anderer....nun weiß ich auch warum.....ein Wächter zu sein ist für jedes Volk eine bedeutsame Aufgabe ...aber ich kann nur über die unseren wirklich sprechen und nur ansatzweise nachvollziehen was es bedeuten mag schon solange eine derart wichtige Position zu bekleiden wie ihr es tut.....
    Kurz pausiert sie und ihre grünen Augen weiten sich ein wenig........
    für mich ist es noch immer eine bedeutungsschwangere Entscheidung die mein Cousin getroffen hat.....wenn man versucht jene die man liebt zu schützen und dann plötzlich von einem der ihren geschützt werden muss, auch wenn er es aus freien Stücken tut, so schmerz es einen sehr ihn diesen Weg gehen zu sehen, dem man weiß was auf ihn zukommt....vielleicht mehr als er es tut...
    Ihre Worte wurden immer leiser gegen Ende, fast so als sollte Endu sie nicht hören....
    Ein innerer Seufzer lässt Tíriêl nachdenklich wirken...hatte sie eine so ehrenwerte Person wie Tear’asel gebührend genug behandelt?! Sie hoffe inständig das sie alles richtig gemacht hatte.
    Aber allen voran war Tíriêl glücklich Endúneath in den Nähe dieser Person zu wissen, wenn er bald wieder auf reisen gehen würde.

    Mit einem kurzen Blick auf die Rolle winkt die Conatha kurz ab.
    „Seit versichert, wenn es dringen wäre so hätte sie einen anderen Weg der Kontaktaufnahme gewählt, dieses hier hat Zeit, seit bitte unbesorgt.


    In Tíriels Augen spiegeln sich wieder einmal mehr die Flammen der Kerze und so schaut sie Tear voller Respekt an
    "Ihr sprecht mir aus dem Herzen wenn ihr über die Reinheit der Seelen sprecht.....ich selber kann mich nicht mehr davon freisprechen zu denjenigen zu gehören die unbefleckt ihr Dasein fristen.......fast schon traurig ist ihr Blick, aber tief in inneren weis Tíriêl das es nur ein weiterer Fleck auf ihrer Seele ist und das es ihr von Anfang an bestimme wahr kein Leben der Reinheit zu führen .... aber der Weg des Wächters, sowie der des Kämpfer und alle jene die für die Unseren töten gehen diesen Pakt mit sich und ihrer Seele ein, im Laufe der Zeit lernen sie mit dem Fleck auf ihrer Seele zu leben, den für sie ist es nicht mehr bedeutsam ob sie selber glänzen, für sie ist es wichtiger dafür zu sorgen das andere die Chance bekommen sich einer reinen Seele zu beweisen... Neben allen anderen Aspekten ist es die Selbstaufopferung die einen Dei Ithil zu einem wahren Wächter werden lässt!
    Ich bin sicher ihr versteht nun was es bedeutet diesen Weg zu wählen, den Endu für sich auserkoren hat und wie schwer es für manch einen ist dies nachzuvollziehen......aber es ist der freie Wille der den Wächter lenkt...von Anfang seiner Entscheidung, über die Ausbildung, das Leben bis hin zu seinem Tod.....begleitet vom Stolz seiner Familie und mit der Dankbarkeit des ganzen Volkes!

    Wieder schaut sie zu Endúneath und wieder glänz Stolz und Trauer in ihren Augen.

    In Gedanken versunken hat Tiriel ihre Fingerspitzen beider Hände aneinander gelegt und hatte dem Gespräch der beiden Elben gelauscht...ebenso wie Endúneath so bekleidete Tíriêl auch ncoh nicht sehr lange die Ämter dir ihr auferlegt wurden....ab und an dachte sie an ihr Leben das sie davor geführt hatte...an all die Abenteuer und Reisen ...an all die Freunde die sie kennen und teilweise auch schätzen gelernt hat....würden sie die Mondelbe jetzt wieder erkennen?....
    Als es Still wurde begegnete ihr Blick wieder dem Tear’asels. Leise und nachdenklich ist ihre Stimme



    “Ein Wächter zu sein bedeutet man ist Verteidiger und Angreifer in einem, je nach Situation – jemanden zu töten wird ihnen nicht beigebracht, sie werden lediglich darauf vorbereitet zu kämpfen. Man kann jemanden das Gefühl nicht vermitteln wie es ist jemand anderem das Leben zu nehmen, man kann es nur selber erproben! Man kann lediglich lernen damit umzugehen und das tut jeder auf seien Weise...

    Ihr Blick wandert wieder kurz zu Endúneath
    „Aber ihr sagte es ja bereits, es muss nicht immer mit dem Tode enden, dessen sollte man sich immer bewusst sein.


    Ein kurzes Räuspern am Zelteingang machte die drei Elben darauf aufmerksam das Shinoriel anwesend war und leicht errötet am Eingang darauf wartete näher treten zu dürfen. Tíriêl nickte ihr zu so das die junge Elbe schnell das Tablett das sie in den Händen trug auf dem Tisch abstellen konnte. Darauf befand sich neben etwas Käse, Weintrauben, Schinken und Brot auch eine Schriftrolle. „Eine Meldung von Septa Seraine für euch Conatha.
    Tíriêl wartet bis Shinoriel alles abgestellt hatte
    „Hannon le Shinoriel, warte bitte in deinem Zelt, ich habe später noch einen Auftrag für dich.
    Sie lächelte der jungen Elbe aufmunternd zu worauf hin diese kurz nickte und sich vor den dreine Verbeugte und dann das Zelt wieder verließ.

    Tíriêl hat lange Zeit schweigend zugehört. Nun wendet sie sich ihrem Cousin zu. Ernst ist ihre Stimme und ihr Blick, sie darf sich nicht von familiären Gefühlen leiten lassen. Dies musste sie mehr als alles andere lernen, denn das war ihre Aufgabe...in Endúneath jetzt den Lehrling von Am’anethra zu sehen und nicht ihren Cousin....

    “ Je mehr Aufgaben du bewältigst desto mehr reifen deine Fähigkeiten heran – dies ist der Weg des Wächters und du wusstest was damit verbunden ist als du wähltest ihn zu beschreiten!“ Etwas in ihrem Blick wandelt sich – da ist sie wieder, der Stolz, die Trauer die sie nicht verbergen kann jedes Mal wenn sie in Endúneath nicht mehr ihre Familie, sondern den Wächter sehen muss. Nun wird ihre Stimme leiser, bedrückter.
    „Mit Stolz sehe ich deine Voranschreiten, deine Erfolge. Die Angst die mich jedes Mal quält wenn dich die Pandondae auf einen Auftrag schickt, der dich dein Leben kosten könnte, kann ich nach alle dem immer noch sehr schwer unterdrücken....aber mein Vertrauen in dich ist ungetrübt genau so wie das Vertrauen in unser Volk und in die Ausbildung die Am’anethra dir zuteil werden lässt!“
    Die Ausbildung der Pandondae war streng, hart, gefährlich....sie hatte nur selten Schüler die sie als Fähig genug hielt, so das sie selber als Lehrmeisterin weit über das normale Training hinaus tätig wurde...aber jeder der ihre Schulung überlebte war mehr als fähig ein Wächter zu sein....eine bessere und gleichzeitig strengere Lehrmeisterin konnte man in den Reihen der Mondelben nicht finden....sie verlangte den Wächtern alles ab....aber diese Härte und Perfektion machte das was die Dei Ithil definierte aus....Tíriêl hoffe nur inständig das die Kühle des Wesens der Anführerin der Wächter nicht auf Endúneath überging....ihr Respekt vor der Pandondae war tief und beigemischt von Gefühlen der Angst....Am’anethra war mit Abstand die kälteste und mächtigste Person die sie kannte. Auch wenn die Conatah beruhigt war sie als Schutz an ihrer Seite zu haben und die beiden ein sehr zartes Band der Freundschaft verknüpfte so war die Kälte die von dieser Person ausging immer noch stärker als jede wärmende Bindung....
    Ihr Blick fällt nun wieder auf Tear’asel und etwas leichter ist ihr Gemüt nun.


    „Ihr müsst verstehen, das eine Ausbildung zu einem Dei Ithil nicht gerade zu den leichtesten Schulungen gehört. Die Dei Ithil sind die Grundfesten unsere Gesellschaft. Mit ihnen steht und fällt alles, sie sind unsere Wächter, sie leben um zu beschützen, sie geben ihr Geburtsrecht, Ihr Haus, ihre Familie und ihre Vergangenheit auf genau in dem Moment wo sie zu einem Cýrondae werden! Die Berichte die ich von Endúneaths und den anderen Cýrondae in den letzen Monden gelesen habe bestätigen seine Worte – die Gelegenheiten wo wir unsere Schwerter und unseren Schutz benötigen häufen sich....sie haben sogar die friedlichen Lande Gevaras erreicht, unsere Achtsamkeit auf die Probe gestellt und uns aktiv werden lassen. Eher als geplant,....aber so was lässt sich ja auch nicht in irgendwelche „Pläne“ lenken lassen....nun...einer unserer Leitsätze ist es das man sich nicht auf unerwartetes vorbereiten kann – man kann höchstens bereits sein überrascht zu werden. Diese Vorsicht hat uns vor einiger Zeit hunderte Leben gerettet und uns aufhorchen lassen, so das unsere Aktivitäten ausserhalb unserer Landesgrenzen sich nun häufen....und somit auch seine Einsätze
    Ihr Blick gleitet zurück zu Endu und verharrt dort.

    Ruhig und geduldig wartet Tíriêl ab bis Endunéath geantwortet hat bis sie ein paar Ergänzungen zu seinem gesagten Hinzufügt:


    „Was ich als Clan bezeichne ist jene Kolonie die sich in Tivall befindet, nur ein kleiner Teil der gesamten Population unseres Volkes. Innerhalb dieses „Clans“ befindet sich, wie Endu schon erwähnt hat eine gewisse Struktur, die uns Mondelben seit Jahrtausenden begleitet.....aufmerksamen Betrachtern ist diese Häuserstruktur nicht unbekannt, dennoch haben wir sie nie abgelegt, sie ist Teil von unserer Vergangenheit und somit zu einem Teil unserer Gegenwart und Zukunft geworden. Die 5 Häuser werden einem Herrschenden Haus unterstellt, Telconthar, danach folgt das Zweite, das Dritte ect...jeder hat eine Bestimmte Profession die innerhalb der Häuser gelehrt und gelernt wird. Der Rest der Bevölkerung kann man weitläufig als Arbeiter und Bürger bezeichnen, was ihren wert in keiner Weise mindert, soviel sei klar gestellt. Und dann wären noch die Sonderposten der Echadith sowie der Dei Ithil, jener Wächter die als Hauslose das Schicksal gewählt haben den Schutz des Volkes über alles andere zu stellen.....
    Wieder streift ihr Blick den von Endunéath...von eine Mischung aus Stolz und Trauer begleitet.



    Wieder an Tear’asel gerichtet
    „Was das erinnern angeht, so versuche ich lediglich einzuordnen woher ich euch und den Namen Elanor kenne....vielleicht lüftet sich der Schleier zu einem späteren Zeitpunk.
    Sie lächelt entschuldigend
    „Diese Bürde zu tragen war meine alleinige Entscheidung, zulange habe ich nur um meiner selbst Willen gelebt. Es war an der Zeit stehen zu bleiben, das Flüchten aufzugeben und dem Weg meiner Bestimmung einzuschlagen....inwiefern das mein ganzes Schicksal ist, wird sich heraus stellen. Ich denke so hat jeder auf seine Art eine Bürde zu tragen. Man kann nur selbst bestimmen wie man damit um geht.“
    Voller Überzeugung ist Blick und Stimme der Mondelbe während des letzten Teil des Gespräches.
    „Aber je weiter sich unsere Unterhaltung hier fortsetzt umso mehr hegt sich auch bei mir den Wunsch eurer Einladung zu folgen und...“ dabei dreht sie ihren Kopf richtung Endunéath „...ich glaube noch Größer ist es der Wunsch meines Cousin euch zu begleiten, doch diese Entscheidung kann ich nicht alleine treffen!“
    Sie blickt nun direkt in Endunéath hoffnungsvolle Augen. Tíriêls Pupillen weiten sich kaum merklich, das Flackern der Kerzen lässt Schatten auf ihrem Gesicht umherspringen,.... „du weißt das ich das nicht kann, aber ich werde mit ihr reden!“ hört Endunéath die Stimme seiner Cousine in seinem Kopf, ...ein Sekundenbruchteil dauert dieser Moment, dann ist er schon vorbei.


    Einen Augenblick mehr lässt die Conatha sich Zeit um über das letztgesagte der Elbe nachzudenken
    „Niemand genießt einen höheren Wert nur weil er einem Haus angehört oder eine bestimmte Position inne hat....es dient lediglich dazu eine Struktur aufzubauen, eine Struktur die notwenig ist um eine Ordnung für das Leben in unserer Gesellschaft zu gewährleisten.....dem Chaos das all unsere Vergangenheit einst beherrscht hat die Stirn zu bieten....jenen Schutz zu gewähren die sich nicht selbst schützen können...jedem die Freiheit zu bieten zu werden was er will oder wozu er glaubst Bestimmt zu sein. Dem Volk einen Halt zu geben. Es ist ein Leben nach Traditionen und im Sinne unserer Göttin. Es mag für manche vielleicht anders aussehen, aber das ist die Art meines Volkes und es hat sich bewährt. Traurigkeit schwingt jetzt in Stimme und Blick der Conatha mit „Das kaum jemand mehr seinem Herzen folgt in diesen schweren Zeiten liegt nicht daran das sie nicht gelassen werden,....es liegt an der Liebe und dem Zugehörigkeitsgefühl der Mondelben zu ihrem Volke das sie so handeln lässt....


    Vielleicht wollt ihr irgendwann einmal einen genauen Einblick in unsere Gesellschaft haben, um besser zu verstehen nach welchem Prinzipien wir leben und um eventuell Missverstandenes auszuschließen. Ich würde mich sehr freuen euch im Gegenzug einmal nach Alagos Fuin einzuladen und euch Endunéaths und meine Heimat einmal zu zeigen..
    Sie lächelt um die Situation etwas zu entschärfen
    „Ich denke ich brauche mich und die Meinen nicht zu rechtfertigen den im Grunde sind wir uns auch in diesem Punkte einig: Nicht ein Titel macht die Person aus,....eher macht die Person den Titel, wenn überhaupt! Die Ergründung einer Person endet nicht bei dem was ihrem Namen vorstellig ist, wer da zu enden pflegt lässt sich zu schnell von Nichtigkeiten einschüchtern.
    Ich habe schon oft so etwas gesehen und verstehe das was ihr sagen wollt.
    Nun, alleine das wir so hier sitzen zeigt meine Bereitschaft die Fremde die ihr erwähntet langsam entgleiten zu lassen.
    Ihr müsst verstehen das die Pandondae es nicht gerne sieht wenn ich mich alleine, mit nur einem Schüler, mit einer Fremden in ein Zelt zurück ziehe..... Ihr Misstrauen hat bedauerlicherweise seine Gründe.
    der eindringliche Blick der Mondelbe gibt Tear’asel sofort zu verstehen das es in der Vergangenheit wohl einmal ähnliche Situationen gegeben hatte die eine große Gefahr bargen,.....
    „Nicht was eure Person angeht, natürlich,....es ist nur normalerweise üblich und notwendig die Sicherungsmaßnahmen auszuweiten doch ich vertraue meinem Cousin bedingungslos und habe davon abgesehen euch diesem Prozedere zu unterziehen.
    Außerdem bin ich der Meinung das zuviel Vorsicht schon am Anfang etwas zerstören kann was hätte im Positiven Sinne mehr werden können...um es noch mal zu betonen: ich freue mich euch endlich näher kennen lernen zu dürfen und möchte mich bei euch bedanken das ihr Endu..."
    sie benutz absichtlich den in der Familie gebräuchlichen Spitznamen ihres Cousin um zu verdeutlichen das dieses Gespräch nicht länger in den Zwängen eines rein diplomatischen Unterhaltung liegt „...in der Zeit auf denen er auf Reisen war ein Webegleiterin und eine Freundin wart!“ Ein aufrichtiges Lächeln erhellt die Meine der Mondelbe, in ihren Augen allerdings funkelt noch etwas anderes mit, ein wenig wehmütig wirkt der Blick der Conatha.

    „Gut. Denn es lag nicht in meiner Absicht ein Geheimnis daraus zu machen, jedenfalls nicht vor Enduneath.“


    Ehe sie auf das zuvor Gesagte eingeht warte sie ab bis Endu sich gesetzt hat und schweigend dem Gespräch beiwohnt.


    „Um auf die Agonie des Alter zurück zu kommen: Ich befinde mich noch längst nicht in den Gefilden um behaupten zu können mich zu den Alten zu zählen, weder befinde ich mich in der Zeit der Jugend. Dennoch muss ich sagen das ich durch meine Pflichten die ich nun angenommen habe meinem Volk als Conatha und als Caun zu dienen jenem Privileg entsagt habe meiner Neugierde immer sofort nachzugeben um mich auf all diese wunderbaren Schönheiten zu stürzen. Vielleicht versteht ihr es jetzt besser warum Shinoriel mir so gut tut, durch sie bekomme ich es mit und gehe nicht die Gefahr ein es zu verpassen aufgrund der Tatsache das ich durch meine Pflichten verhindert war. Die Fähigkeit so etwas selber zu bemerken habe ich allerdings noch nicht eingebüßt und ich gedenke diese auch nicht abhanden kommen zu lassen....ihr könnt also davon ausgehen, in mir niemanden gefunden zu haben der blind und taub geworden ist, im Gegenteil.....ich sehe und ich höre, wenn ich es nicht selber tue, dann durch andere, auch durch Endunèath wie ihr sicherlich bemerkt habt. Nun, all dieses zu Verarbeiten gibt mir nur selten die Zeit mir etwas persönlich anzusehen, zu fühlen oder zu hören....aber ich stimme euch zu: Um Gewisse Dinge zu begreifen muss man jenes tun und desshalb arbeiten ich daran einen Weg zu finden um alles zu vereinen!


    Die Schwere Bürde die ihr auferlegt würde zeichnet sich in den Zügen der Elbe ab, aber sie zeigen auch Stärke, Kraft und Entschlossenheit. Tears Aufmerksamkeit entgeht nicht das die Conatha noch recht jung ist, aber wenn sie in ihre Augen blickt, blickt sie in das zeitlose Wesen der Elbe, die mehr zu sein scheint, als es momentan den Anscheint hat. Die Augen einer Elbin die schon viel gesehen hat, und viel Verarbeiten musste. Ein Funkeln welches sie zuvor schon einmal gesehen hat, in den Augen Enduneáth, in ganz seltenen Momenten, tief in der Nacht wenn der Schatten der Erinnerung den jungen Wächter kurze Zeit übermannte.


    „Ich dem was ihr über Elanor sagt entdeckt ich Gemeinsamkeiten zu etwas das tief in der Vergangenheit meines Volkes verborgen liegt und schlummert. Auch wir erhielten eine neue Heimat, eine Chance zu leben. Inmitten den Wäldern Tivalls fanden wir eine neue Heimat. Wir waren es die suchten und uns wurde die Ehre zu teil dorthin eingeladen zu werden um die uns gegebene Chance zu nutzen....und das haben wir getan. Nun, es ist immer noch viel zu tun, aber das sind Angelegenheiten des Clans, mit denen ich euch nicht weiter langweilen möchte.


    Sie hält kurz inne als lausche sie einer inneren Stimme, ihre Blick senkt sich gen Boden. Eine Sekunde verstreicht, ehe sie weder aufblickt und fort fährt.
    „Nun da die alten Traditionen und die Bewahrung meines Volkes nicht länger der Gefahr ausgesetzt sind in den Windungen der Zeit zu entschwinden wurde der Wunsch in vielen von uns Wach zu erkunden was es außerhalb unserer bescheidenen Welt noch alles existierte, welches Wissen es noch zu erlangen gibt, welche Wesen, Freunde, Verbündete und Feinde hatte diese Welt zu bieten. Der Wunsch nicht länger Blind und Taub zu sein. Neugierde packte uns und zog einige davon, die mit immer mehr wunderlichen Geschichten zurück kehrten. Ihr versteht, das die Koordination all dessen keine leichte Aufgabe ist und so festigten sich die Strukturen unseres Clans immer mehr und letztendlich sind wir hier....auf Diplomatischen Reisen, auf Erkundungstouren, auf Mission von höchster Militärischer Wichtigkeit kurz gesagt: Um den Augen wieder das sehen zu lehren, den Ohren das Hören, dem Körper das Fühlen.
    Ich und mit sicherheit auch Endunéath und andere unseres Volkes würden Sich überaus glücklich schätzen euer Land einmal selber besuchen zu können, ich denke es gibt einiges das unsere Völker verbindet...“
    dabei gleitet ihr Blick kurz zu Endunéath „...und das wir von einander lernen können.


    Schweigend lehnt sie sich nun zurück. In den kurzen Moment der Gesprächspause entgleiten ihre Gedanken....vorher kannte sie den Namen Elanor?....doch der düstere Schleiher wollte sich immer noch nicht lichten....und als Tear'rasel wieder das Wort ergreift verjagt Tíriêl den Gedanken und lauscht aufmerksam dem Gesangten

    Mit einem Nicken nimmt sie das Gesagte zur Kenntnis und lächelt wieder.
    „Nun, sollte es sich im Laufe eures Aufenthaltes hier ändern so scheut nicht danach zu fragen“


    Kurz überlegt sie während sie es sich auf ihrem Stuhl bequem macht.
    Die Aufmerksamen Blicke sind der Conatha nicht entgangen, beunruhigen sie aber auch nicht, den auch in ihrer Natur liegt es sich ihre Gegenüber genauer anzusehen


    „Shinoriel ist jung, in der Tat. Sie hat erst vor kurzem ihr erstes Jahrhundert vollendet. Aber wie wir beide wissen ist Jugend nicht immer unbedingt von Nachteil, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.
    Sie lächelt und ihr Blick senkt sich für einen Augenblick auf die Flammenden Kerzen die den Tisch erhellen.
    „Ihr habt schon die richtigen Worte gewählt, “Ungetrübte Neugierde”…sie ist das was die Alten unter uns brauchen um Dinge zu erkennen die sie schon längst vergessen haben oder sich ihrer Bedeutung nicht mehr bewusst sind...andererseits zeigt sie einem auf wo die eigenen Grenzen liegen und was noch zu lernen ist. Neugierde ist ein zweischneidiges Schwert, man muss sich dessen immer bewusst sein.
    Sie seufzt leise. „Was Shinoriel betrifft so lernt sie dadurch wie jeder andere Zögling unseres Clans was es bedeutet zu Leben....mit allen Freuden und Konsequenzen die es zu bieten hat. Dies ist ihre erste Reise in ein fremdes Land und es ist erfrischend sie dabei zu beobachten wie sie alles neue für sich entdeckt und der Elan der in ihr geweckt wurde erinnert mich an jene Zeiten als ich ebenfalls noch so fühlen konnte....es tut gut sie um mich zu haben, aber es erfüllt mich auch mit Angst, den mir obliegt ihre Ausbildung und wie jeder Lehrer der das erste mal lehrt so bin ich oft mit Angst und Zweifel erfüllt ob ich den richtigen Weg für sie wähle, wobei sie diejenige ist die in den meisten Fällen ist den Weg wählt.......aber verzeiht, ich schweife ab....


    Kurz nippt sie an ihrem Weinglas und für einen kleinen Augenblick wirkt sie nachdenklich.


    "Ihr erwähntet den Namen Elanor als eure Heimat!? Ich bin mir nciht sicher, aber ich habe den Namen schon einmal gehört!
    Und leise fügt sie hinzu
    "Vor sehr langer Zeit einmal...."
    Ihr Blick scheint einen Augenblick durch Tear'asel hindurch zu gehen ehe er sich wieder auf sie fokusiert.
    "Es würde mich freuen wenn ihr mir darüber erzählt"
    Ihre Worte wie auch das darauf folgende Lächeln sind aufrichtig

    Nachdem sich die beiden Elbinnen hingesetzt haben deutet Tíriêl zunächst erst einmal auf die sich auf dem Tisch befindlichen Karaffen.
    „Nun werte Tear'asel, darf ich euch zunächst etwas zu trinken anbieten ehe wir uns unserem Gespräch widmen?!“
    Tear'asel kann 3 Flüssigkeiten in den Dekantern identifizieren. Met, Weißwein und Wasser. Tíriêl selber schenkt sich ein Gläs Wein ein. „Wenn ihr Wünscht kann ich euch auch etwas anderes kommen lassen, Säfte oder einen dunklen Roten aus Tivall. Etwas zu essen wird gleich gebracht werden, wie ich Shinoriel kenne ist sie schon auf dem Weg.“