ja, wenn man älter wird...
Hab ein Halbes Jahrzehnt lang fast nur NSC gemacht, weil mein Hauptcharakter keine Interessen an den gespielten Themen hatte, oder ich aber auf den paar Veranstalltungen meines Landes dann doch eher die OT Verpflichtung sah, als NSC zu helfen...
Bis endlich mal wieder IT Wünsche und OT Wünsche zusammentrafen.
Meine Opferregelung hab ich eigentlich immer vor dem Con getroffen.
Hab ich mich entschlossen einen Con als SC zu besuchen, dann akzeptiere ich auch damit was da passieren kann.
Ich bin da zu mir selbst ehrlich. Ich hänge an meinem Charakter, und ich traue mir selber nicht zu, in der konkreten Situation die Angemessenheit der Situation schnell genug beurteilen zu können.
Deshalb ist es mein Entscheidung, die Regeln zu wählen.
Schon die Regeln lassen sehr viel Spielraum, selbst innerhalb des relativ starren DS2 Konzeptes ist viel Platz für die Intensität, mit der man eine Reaktion zeit, und die genaue Reaktion...
So gesehen ist die Opferregelung in jedem guten Spiel zu finden, auch in "Regelgerechtem".
Und bislang hab ich persönlich keine dramatische Inkonsistenz mit meiner persönlichen "Wunschreaktion" und Regelgerechtem Verhalten gesehen.
Ein einziges Mal in meiner Larpkariere hab ich an einer Orga ernsthaft gezweifelt. Und da hab ich die einzig logische Konseqeunz gezogen, Yardonn ist geflohen und abgereist...
Kann ich einer Orga oder ihren NSC'S nicht mehr vertrauen, und muss mein eigenes Urteil über das der Spielleitung stellen... dann habe ich ein größeres Problem, als ich es über die Opferregel lösen könnten.
Im Übrigen hab ich meine Zweifel am Geschehen direkt der Orga mitgeteilt und mich mit ihr ausgesprochen... Und es kam zu einem Konsens, und das Spiel konnte zu gegenseitigen Zufriedenheit weitergeführt werden, zwar nicht mehr mit Yardonn, aber trotzdem, oder gerade deshalb mit viel Spass...
Soweit hatte ich einfach sehr viel Glück, so gut wie keine ernsthaften Problem mit Pappnasigen Orgas oder entsprechend unverantwortlich handelnden NSC'S zu erleben.
Im Gegenteil, ich erinnere mich noch heute an dem Rücksichtsvollen Umgang der Pahia-Orga mit einem jungen Yardonn auf der Nürburg, der so unglaublich Dumm war, mit 2 Weiteren Leuten einen Hinterhalt für eine große anrückende Truppe zu legen, und sich damit aktiv in eine taktisch unhaltbare Situation zu bringen. Keine Opferregelung hätte mein Leben damals retten können... mir viel da nichts mehr ein, mein Leben zu retten, so dumm hatte ich mich verhalten... der Orga schon. Danke...
Das hat geprägt. Auf einem Con lege ich meinen Charakter in die Hände der Orga und des Regelwerkes.
Natürlich hat alles seine Grenzen. Sollte sich eine Orga oder ihrer NSC'S durch absolut untragbare Entscheidungen hervortuen, müsste ich drüber nachdenken, ob diese Abenteuer jemals stattgefunden hat.
Aber erst nach sehr reiflicher Überlegung und dem Versuch, mal miteinander zu reden. Ist aber zum Glück noch nie vorgekommen.
Um das klassische Beispiel zu nehmen:
Meuchelt mich jemand, dann bin ich erst mal tot. Wie soll ich in der Situation entscheiden, ob das gerechtfertigt ist, oder nicht?
Woher soll ich den Hintergrund kennen?
Natürlich nur, wenn ich IT war...
Da die Befriedigung von OT Bedürfnissen (Toilettengang auf reguläre WC, oder schamhaftes zu tief im Wald verschwinden dafür, bei realer Gefahr wäre mir doch ganz egal, wer mir zusieht, da würde ich mich direkt an den Wegesrand stellen...) OT ist, sehe ich als selbstverständlich an. Ich bin kein 24 h wirklich konsequent IT Spieler, dazu hab ich ein paar zu viele moderne Schamgefühle.... OT...
Bei so etwas schwerwiegenden wie dem Charaktertot (defakto ja erst mal das endes des Spielspasses), kann man sicherlich mal nachfragen, was da eigentlich passiert ist, und ob das "nötig" war.
Aber dabei müssten sich schon gravierende Spieltechnische Defizite bei den Beteiligten auftun, damit ich darüber nachdenken würde, von der getroffenen "Tatsachenentscheidung" nochmal ab zu weichen.
Kurz gesagt: Opferregelung, so nicht generell für mich aber ein definitives ja für:
"Zeige eine Reaktion", (gerne halt nach den Regeln... ) und ein ja für
"erwarte keine bestimmte Reaktion", denn so genau will ich mich garnicht mit den Regeln beschäftigen, das ich dem anderen sagen will, wie das nun nach den Regeln auf ihn wirkt... das muss er selber wissen, und ob er nach Opferregelung spielt, oder einfach eine Regel benutzt (Magische Rüstung...), die ich nicht bedacht habe, ist mir egal.
Ich bin nur für die Stimmigkeit meines Spieles verantwortlich, nicht für die Regeleinhaltung auf der Gegenseite.
*edit*
wobei ich besonders letzters erst durch unnötige Reibereien lernen musste... es gibt einige Dinge, die ich heute anders mache als noch vor ein paar Jahren...