Beiträge von Moclin

    Mit fliegenden Ohren kam ein etwa kniehoher, graubrauner Hund hinter den beiden hergehetzt. Mit einigem Elan und aufgeregt kläffend sprang er Alanis an und hinterließ diesmal - vermutlich das allererste Mal - keine dreckigen Pfotenabdrücke auf der Kleidung der Priesterin. Wild schwanzwedelnd wuselte er um sie herum und verhedderte sich ein ums andere Mal in Röcken und Mantel. Schließlich warf er sich auf den Rücken und streckte ihr den Bauch entgegen, während sein Schwanz noch auf den Boden klopfte.

    Mit einem unfassbar großen Schinken im Maul wetzte Moclin den Weg entlang. Als er Alanis sah, schien er kurz zu überlegen, ob er abbiegen sollte. Dann entschied er sich offenbar doch für die sichere Mahlzeit und verschwand in den Büschen. Kurz darauf keuchte schimpfend eine Frau den Stichweg entlang. Sie schüttelte dem verschwundenen Hund die Faust hinterher und belegte ihn mit unschönen Namen. Als sie der Priester gewahr wurde, grüßte sie artig und machte sich wieder auf den Rückweg.

    Etwas unter dem Kamin rumpelte leise, als der struppige, kleine Hund einige Scheite Holz hinaus schob um selbst mehr Platz zu haben. Eine graubraune Pfote war von der Position der beiden Frauen gerade noch so zu sehen. Einige Male zuckte sie noch, wohl um eine bequemere Position zu finden.


    Bald darauf ertönte ein sonores Schnarchen, das man in dieser Lautstärke dem kleinen Hund wohl nicht zugetraut hätte.

    Vermutlich mit dem letzten Gast war der struppige Hund in den Schankraum gewitscht. Hängende Ohren und eingeklemmter Schwanz zeigten sehr deutlich, dass er etwas ausgefressen hatte und sich im Bewusstsein dessen derzeit lieber rar machte. Anstatt sich jedoch bei Alanis' Anblick schier zu überschlagen vor Begeisterung, verkroch er sich schnurstracks unter dem Karmin bei dem Feuerholz.


    Lediglich seine Nase reckte sich ab und an vorsichtig schnüffelnd in Richtung von Alanis' Röcken. Ansonsten war von ihm weder etwas zu hören noch zu sehen.

    In der Hoffnung auf mehr von dem Speck hopste Moclin heran, als Alanis den Burschen herbei pfiff. Aufmerksam beäugte er sie während sie las. Vielleicht war ja das geduldige Warten der Test um an mehr der Leckerei zu kommen. Mit großen, runden Augen schaute er zu der Frau auf und wartete.
    Als er endlich wieder Aufmerksamkeit bekam, wedelte er heftig mit dem Schwanz und grunzte, als ob er ihr versichern wolle, dass er sie schon daran erinnern würde.

    Der Hund quittierte die Streicheleinheiten mit einem glücklichen Grunzen. Als Alanis ihm bedeutete mitzukommen, zögerte er nicht einen Augenblick. Zumindest ging es ja schon grob in Richtung der Speisekammer. Alanis Vorwarnung, dass sie nichts essbares im Haus hatte, ignorierte er geflissentlich oder begriff sie erst gar nicht. Ganz offensichtlich würde er ihr grade überall hin folgen. Naja, vermutlich nicht über eine schwankende Planke auf ein Schiff. Auch nicht in die Nähe einer Katze.

    Moclins Kopf fuhr hoch und für einen Moment vergaß er schier das Schwanzwedeln. Rasch sprang er auf und bog schliddernd um die Ecke um in den Garten zu gelangen. Seine Pfoten ließen dabei einige Dreckbrocken fliegen, als sie sich haltsuchend in die feuchte Erde krallten.


    Sich halb überschlagend hopste er auf Alanis zu und sprang völlig außer sich an ihr hoch. Dabei schien er ein unglaubliches Bedürfnis zu haben sich mitzuteilen. Wie es seine Angewohnheit war wühlte er sich durch ihre Rockschöße und genoß sichtlich, dass die freundliche Frau mit der warmen Hand und dem Essen wieder da war.

    Die Nase fest auf den Boden kam der kleine, struppige Hund den Stichweg entlang. Seine Ohren waren dabei grotesk aufgestellt und gaben ihm etwas koboldhaftes. Vor der Haustür von Alanis Haus lief er einige Male unschlüssig im Kreis und sah das hölzerne Bollwerk an. Er schob die Schnauze an den Spalt zwischen Tür und Boden und sog tief die Luft ein. Sein Schwanz wedelte sachte dabei und mit einem unwilligen Brummen kratzte er an der Spalte entlang.
    Die Nase noch immer an der Spalte ließ er sich erst auf die Vorderpfoten nieder und ließ erst dann auch den Hintern sinken. Sein Brummen ging in ein ungeduldiges Jaunern über.

    Am anderen Ende der Lichtung biegen sich einige Zweige zur Seite und wenig geräuschlos kommt ein graubrauner, struppiger Hund hervor. Seine Schnauze hat er auf dem Boden und scheint konzentriert einer Spur zu folgen. Als er die beiden Menschen sieht, verharrt er, hebt erst den Kopf und lässt ihn dann wieder sinken. Als sei er bei irgendeiner Untat ertappt worden, legt er die Ohren zurück, klemmt den Schwanz ein und starrt einen Augenblick bewegungslos über die Lichtung.
    Dann dreht er sich um und verschwindet eilig wohl in der Hoffnung, dass niemand ihn gesehen hat wieder im Gebüsch.

    Moclin nieste und streckte dann vorsichtig die Schnauze aus um an dem Größeren zu schnüffeln. Sein Schwanz war nach wie vor eingeklemmt und seine Haltung hatte er auch nicht verändert. Beim Verdrehen des Kopfes klappte ein Ohr um. Alles in allem ein reichlich dämliches Bild.

    Des riesigen Artgenossen gewahr geworden, hob der wesentlich kleinere Hund erst den Kopf und rollte sich dann ansatzlos auf den Rücken. Den Schwanz klemmte er zwischen die Beine und bot seinen weichen Bauch dar ohne einen Mucks zu machen.

    Ein struppiger, kleiner graubrauner Hund taperte um die Ecke und schaute die Gruppe blinzelnd an. Probeweise streckte er die Nase aus und schnüffelte in ihre Richtung. Scheinbar reichte es um die Harmlosigkeit der Männer zu beschließen. So drehte er sich ein paar Mal im Kreis und ließ sich im Schatten der Hauswand nieder.
    Mit einem leisen, zufriedenen Brummeln bettete er die Schnauze auf die Vorderpfoten.

    Sofort hüpfte Moclin um die Priesterin herum und tat sein Bestes, sich in jedem wehenden Rockzipfel zu verheddern. Diesmal scherte er sich einmal nicht um den Regen, den er normalerweise verabscheute.
    Auf dem Weg las er immer mal wieder Stöcke und Steine auf und brachte sie Alanis um sie ihr vor die Füße plumpsen zu lassen. Im nächsten Moment witschte er wieder fort und brachte irgendetwas anderes herbei.