Beiträge von Cylia

    Cylia erschrak als die Tür plötzlich aufging und Aldhayn an ihnen vorbei rannte ohne sie zubeachten. Sie nickte dem Fürsten zur Verabschiedung, folgte Ileaya ins Zimmer und schloss die Tür. Sie holte sich einen Stuhl vom Tisch, stellte ihn neben Ileaya's und setzte sich darauf. Sie bemerkte, dass es ihrer Herrin wieder besser ging, denn sie lachte schon wieder.

    Als der Fürst sie begrüßte richtete sie sich wieder auf und stellte mit Verwunderung fest, dass dieser sich vor ihr verbeugte. Mit leicht fragendem und irritiertem Blick sah sie Ileaya an. Es freute sie zu hören, dass es Marthiana wieder besser ging. Dann nahm sie den Apfel vom Stuhl und biss hinein.

    Cylia nahm dei beiden Apfelhälften entgegen und wollte gerade hineinbeißen als die Tür auf ging und zwei Männer aus dem Zimmer traten. Sie erhob sich, legte den Apfel auf den Stuhl und machte einen Knicks und senkte ihr Haupt, als Ileaya sie dem Fürsten vorstellte:"Seid mir gegrüßt, Mon'Tra'Ar. Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen."

    Als der Fremde ihr antwortete, sah sie Ileaya mit hoch gezogenen Augenbrauen und Verständnislosigkeit an. Dann sah sie den Fremden an, wieder zu Ileaya und wieder zu dem Fremden, ehe sie ihm antwortete:"Erstens hab ich euch nicht gefragt, sondern Ileaya. Zweitens wollt ihr mir etwas von Ettiquette erzählen, ja? Wie wäre es denn wenn ihr euch vorstellt und den Helm abnehmt, ehe ihr mit jemandem redet. Zudem bin ich am Hofe aufgewachsen und weiß sehr wohl wie man sich verhält! Und dies ist ein anderes Land und ich kenne die Sitten und Bräuche hier nicht. Über sein Verhalten schüttelte sie den Kopf und musste grinsen, als er sich von den 'Fräuleins' verabschiedete, dabei wandte sie sich zu Ileaya, sodass es der Mann nicht sehen konnte.
    Auf Ileaya's Kommertar konnte sie ein Lachen nur schwer unterdrücken.
    Als der Soldat sich dann nochmals umdrehte und darauf eine Antwort gab, traute sie ihren Ohren nicht. 'Was erlaubt der sich? Der hat wirklich kein Benehmen, Leute nach ihrem Aussehen zu beurteilen, anstatt sich nach unseren Namen und unserer Herkunft zu erkundigen.' Sie schüttelte wieder den Kopf und sah Ileaya an. Auch sie so schien es ihr schien nicht viel von dem Mann zu halten.
    " Ja gerne, gegen ein Stück Apfel hab ich nichts einzuwenden. ...... Hosen bei Frauen sind wirklich selten, meistens tragen sie Röcke oder Kleider."

    Cylia wandte den Kopf zu Ileaya und lächelte sie an: "Eigentlich wollte ich mit, ja. Aber ich kann euren Sorge verstehen und so werde ich wohl hier bleiben. Ich hab noch eine Frage... Wenn wir zu Marthiana hineingehen, wie soll ich den Fürsten anreden, wenn ich mich ihm vorstelle?"
    In ihrem Blick konnte man ein kleinwenig ihre Unsicherheit erkennen, sie hatte bisher sich nie einem anderen Fürsten vorstellen müssen und sie kannte den genauen Titel des Fürsten zu Montralur nicht.

    Cylia folgte Ileaya durch die Gänge. Als sie dann an Marthiana's Zimmer ankamen, grüßte sie Aldhayn und den fremden Mann mit einem Nicken und hielt sich zurück. Auf Aldhayns Antwort hin senkte sie den Kopf, sodasss niemand sah, dass sie die Stirn in Falten legte und nachdachte. Sie sah jedoch wieder auf als sie die Tür hörte. Aldhayn ging ins Zimmmer und Ileaya schob sie Richtung Stuhl, auf welchen sie sich setzte und einen kaum vernehmbaren Seutzer ausstieß.

    Cylia überraschte es ein wenig das Ileaya ihr die Kette abnahm, doch neigte sie den Kopf um es der Halbfee zu erleichtern. Als diese sich wegdrehte wartete sie geduldig auf ihre Reaktion.
    Mit einer Umarmung hatte sie nicht gerechnet, aber sie merkte, dass sich die Stimmung Ileayas gebessert hatte. Sie hörte ihren Worten aufmerksam zu. Es irritierte sie eingwenig, dass sie sei erst siezte und dann wieder mit du anredete, aber sie lächelte und sagte: "Ich verspreche euch ich werde was ihr mir gesagt habt niemanden sagen," sie legte ihre rechte Hand auf ihr Herz ehe sie weiter sprach, "hier werde ich es hüten und niemand wird es mir nehmen können.... " Sie sah Ileaya mit festem Blick und einem Lächlen an. "Ja lass uns zu Marthiana gehen, mich interressiert es auch wie es ihr geht."

    Cylia hörte Ileaya aufmerksam zu, was sie hörte versetzte sie in Nachdenklichkeit und Bewunderung. Als Ileaya ihre Erzählung geendet hatte und sie mit einem fragenden Blick ansah, erwiderte sie ihn mit einem Lächeln. Sie nickte und sagte: "Ja es gibt zwei Dinge, die ich schon seid ich Kindertagen bei mir habe. Zum einen die Kette mit dem Bernstein und..." Sie fuhr mit der rechten Hand an ihren Hals und zog an einem dickeren Lederband einen blauen Glasstein hervor. "...diese Kette hier. Ich denke diese wird eher für euch von belang sein. Als ich vor gut einem Monat in Lyra war, in der Taverne zu der uns Michael eingeladen hatte, traf ich eine junge Elfe. Sie erzählte mir, dass sie ein Phoenix war, der durch einen fehlgeschlagenen Zauber, in eine Elfe verwandelt wurde . Sie spürte, dass dieser Stein eine starke Magiequelle ist und sagte mir ich solle gut darauf aufpassen. Und ich wollte euch fragen, was ihr mir dazu sagen könnt." Ihrerseits nun mit einem leicht fragenden und erwartenden Blick sah sie Ileaya an.

    In den Gärten angelangt sog Cylia die frische Luft tief ein und sah sich um. Sie war ein wenig überrascht als Ileaya sie hinter einen Baum führte und die Arme verschränkte. Sie hatte mit einer Standpauke gerechnet, aber was die Halbfee dann sagte verstand sie nicht. Nach kurzem Nachdenken antwortete sie auf ihre Frage: "Nein ihr habt mir noch nicht gesagt, weshalb ihr eure Heimat verlassen habt. Weshalb ihr mich sprechen wollt kann ich also nicht wissen, aber ich habe auch etwas worüber ich mit euch sprechen wollte. Vorhin im Speisesaal ist mir wieder etwas eingefallen. Doch ich sprecht ihr zuerst Ileaya, denn eurer Anliegen scheint dringlicher zu sein als das meinige.

    Cylia wartete geduldig auf eine Antwort. Als Ileaya dann ein wenig verwirrt reagierte und aufstand, erhob auch sie sich "Also dann lasst uns gehen." Cylia wollte nicht nur die Gärten sehen, sondern sich auch damit ablenken. Unbewusst fuhr ihr die Hand zu den Ketten um ihren Hals, dabei merkte sie dass der Stein derer, die sie unter ihrer Kleidung, trug wärmer war als ihr Körper ihn hätte aufwärmen können. Sie erinnerte sich an das, was Phoenix ihr über diese Kette gesagt hatte und dachte daran Ileaya deswegen zu fragen. Schleißlich ist sie ja eine Halbfee und wird sich mit so etwas auskennen! dachte sie, nahm die Hand wieder weg und ging, mit einem Lächeln auf den Lippen, Richtung Tür.

    Cylia's Lippen zeigten ein Lächeln als Ileaya ihr über den Kopf strich. Als Ileaya fragte : " Essen?" entfuhr ihr ein leichtes Lachen.
    Sie war verwundert über den schnellen Stimmungswechsel der Halbfee und griff nach dem Apfel. Das Lächeln Ileaya munterte sie auf und sie biss mit Genuss in den Apfel. Sie bestrich noch eine Scheibe Brot mit Butter und aß auch diese. "Wollt ihr noch etwas essen Ileaya? Ich bin nämlich satt und würde mir genre die Gärten ansehen. Ich bin vor hin mit der Wache daran vorbei. Also wollt ihr mich begleiten?" Mit einem leicht bittenden Blick sah Cylia Ileaya an.

    Cylia zuckte merklich zusammen als Ileaya auf den Tisch schlug und sich lauthals über das Verhalten von Argowatt und Grenouille aufregte. Sie lies sich von Ileaya ohne Widerstand herum ziehen und die Tränen trocknen, dabei zeigte sich ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen, welches aber sofort wieder verschwand und unschlüssig eingezogenen Lippen wich. Nach einem kurzen abwesenden Blick über Ileayas Schulter, währenddessen sie nachdachte, antwortet sie:" Ich weiß nur das Argowatt in einem kleinen Verlies an der Grenze eingesperrt wurde. Aber wo er jetzt ist weiß ich nicht, ebenso wenig wo Grenouille ist, denn er ist vor uns abgereist."
    Die Männer die kamen und gingen nahm sie nicht wahr, auch nicht ,dass Ciryon sich erhob, zu sehr war sie in das Gespräch mit Ileaya vertieft und auch die Erinnerungen an diesen schicksalhaften Tag ließen sie nicht los. Das Gespräch mit Ileaya hatte die Bilder wieder aufkeimen lassen.

    Cylia seufzte und schloss kurz die Augen als Ileaya ihr über den Kopf strich. Sie hörte ihr aufmerksam zu und als sie geendet hatte nickte Cylia und hauchte ein "Ok." Sie war froh, dass Ileaya sie noch nicht gefragt hatte, was den Argowatt getan hatte und verabschiedete sich von Merenwen mit einem Nicken. Doch letztendlich stellte Ileaya dann die Frage, wo er gewesen war. Cylia tat einen tiefen Atemzug ehe sie antwortete: "Sie waren beide da und sahen wie der Nymbra sie wegführte, doch standen sie nur da und sahen zu. Ich meine Argowatt hatte sogar seine Waffe gezogen. Es sah so aus als wollten er los laufen, aber er tat es aus irgend einem Grund nicht. Grenouille stand neben ihm und war so untätig wie er. Nun er bemühte sich dann später sie frei zubekommen, aber als man sie weg führte tat er auch nichts. Später dann lies er Argowatt ins Verlies sperren. Wieso weiß ich nicht, weil auch er ja nichts unternommen hatte. All das hätte ihr sicherlich erspart bleiben können." Cylia wandte sich von Ileaya ab und Tränen liefen ihr übers Gesicht.

    Cylia hielt den Becher noch immer in der Hand. Sie war ein wenig abwesend und erschrak leicht als der Mann, der Aldhayn gegen übersaß das Wort ergirff. Doch blieb sie stumm und nippte nur ab und zu an dem Becher während sie dem Gespräch zwischen Merenwen und Ciryon lauschte. Beide kannte sie vom sehen, doch hatte sie Merenwen öfter gesehen und wusste, das auch sie an der Grenze gewesen war, was durch ihren Bericht nur bestätigt wurde. Cylia sah von Merenwen zu Aldhayn und schließlich zu Ileaya, welche bis jetzt nur stumm dagessen hatte. Cylia senkte betroffen den Blick und wandte sich dann ihrem Brot zu, welches noch unberührt vor ihn lag.

    Cylia sah Ileaya ein wenig unschlüssig an und sah dann ihrer Handbewegung folgend in die Runde. Alle Augen waren auf sie gerichtet und so senkte sie kurz den Blick um sich fassen und einen tiefen Atemzug zu tun. Sie hob den Blick wieder und atmete nochmals tief ein bevor sie anfing: " Nein mir hat es nicht die Sprache verschlagen, Ileaya. Ich wusste nur nicht ob ich euch von dem Vorfall an der Grenze erzählen sollte oder nicht. Aber ihr wollt es hören und so werde ich euch erzählen was mit Marthiana geschah. Einen Teil hab ich selbst mit bekommen anderes gehört." Nocheinmal holte sie tief Luft bevor sie weitersprach:"Wir sind zur Grenze gereist um zusehen wie die Dinge stehen und sie lies einfach nicht davon abringen. Als wir ankamen war es noch ruhig. Dann kam einkleiner Auffuhr als das Chaos an der Taverne vorbeizog. Sie hatten sich mit den Nymbras verbündet. Starteten eienige Angriffe wurden aber zurückgeschlagen. Als Marthiana entführt wurde war nichts los außer ein paar Wettkämpfen. Meines Wissens stand sie draußen und sah den Kämpfenden zu als der Nymbra Hauptmann kam und sie mitnahm. Er sprach eine Art Bann über sie, sodass sie ihm willenlos folgte. Der Hauptmann war alleine er hatte, so sah ich aus de Taverne nur einen Bogen viellicht noch ein Schwert dabei, aber war allein. Mit Filly folgte ich einige Zeit später Argowatt, Grenouille und einigen anderen die sich aufgemacht hatten Marthiana zu retten. Grenouille schicke mich mit Nathania wieder zurück. Sie war auf gebracht und ich hatte alle Mühe sie bei mir zu halten. Doch schließlich schlug sie mch nieder und rannte weg. Man brachte sie aber heil zurück und wenig später trafen Grenouille und ein zweiter mit Marthiana ein. Sie sah schrecklichaus. Die Nymbra hatten sie gefoltert und... und... " Cylia stoppte, sie sah weg und tat einigetiefe Atemzüge ehe sie mit leicht zittender Stimme weitererzählte: "Und ihr das Kind entrissen..." wieder stockte sie und sah unsicher in die Runde. Immernoch sahen drei Augenpaare sie erwartungsvoll an. "Sie entrissen ihr das Kind und sie war sehr schwach. Eine Magierin sorgte dafür, dass sie nicht auch noch starb. Später dann erfuhren wir wie man Marthiana befreit hatte... Aber ich möcht es hier jetzt nicht sagen. Ich bin mir nicht sicher ob wir es Marthiana schon gesagt haben oder nicht...und sie sollte es als erste erfahren." Mit einem tiefen Seufzer beendete sie den Bericht und nahm einen großen Zug aus dem Becher.

    Cylia erschrak als Ileaya sich plötzlich an sie wandte und hätte beinahe Wasser verschüttet, welches sie aus dem Krug in den Becher hatte gießen wollen. Selten hatte sie Ileaya so in Rage erlebt und ihr Blick verhieß nichts Gutes.
    Da Ileaya sich von ihr abwandte und sie zu ignorieren schien, goss sie das Wasser aus dem Krug in den Becher. Still und nachdenkend strich sie Butter auf's Brot und schnitt Käse ab.
    'Warum ist Ileaya bloß so in Rage? Ob sie schon von dem Vorfall an der Grenze erfahren hat? Nach ihrer Reaktion und ihren Worten zu urteilen sicher noch nicht alles. Ich hoffe sie und Aldhayn nicht überreagieren wenn sie erfahren was wirklich geschah. Aber am besten ich warte bis sie mich ansprechen anstatt einfach so drauf los zureden und sie noch mehr in Rage zu versetzen.
    Gerade hatte sie den Gedankengang beendet, als sich Ileaya zu ihr wandte. Erwartend was sie tun würde sah Cylia sie an. In ihren Augen spiegelte sich ihre innere Unruhe aber auch ihre Unschlüssigkeit wieder.

    Cylia dankte der Wache, die sie zum Speisesaal geführt hatte und trat ein.


    Sie sah Ileaya, ging zu ihr und setze sich neben sie. Nach einem Seufzer, denn sei hatte flüchtig beim Eintreten mitbekommen was Aldhayn gesagt hatte, wendete sie sich an den Diener, der sie fragte was sie denn essen wolle: "Bringt mir bitte einen Krug Wasser, Brot, Butter und Käse." Während sie wartete bemerkte sie, dass Ileaya aufgebracht war. Sie schwieg jedoch und dankte leise dem Diener als er ihr das Essen brachte.

    Cylia atmete tief ein und wischte sich nochmals die nassen Augen:"Um zuerst eure letzte Frage zu beantworten, Marthiana hat ihn uns, oder vielmehr euch als Boten gesandt. Sie will sich mit euch treffen. Wo und weshalb fragt ihr am Besten ihn selbst. Er sprach mich auf dem Gang an und hielt mich für euch, was ihm aber kein Vorwurf sein soll," ergänzte sie mit einem Blick zu dem Mann. "Was meine Trübheit betrifft, so habt ihr keine Schuld. Wenn auch in gewisser Weise euer Name damit in Verbindung steht. Als ich hier saß und auf euch wartete, ging mir so einiges durch den Kopf; und dabei stieß ich auf einen Gedanken, der mir sagte, das ich euren Namen, als ihr ihn mir sagtet, schon einmal gehört hatte. Ich ver suchte mich zu erinnern und dabei stiegen Bilder in mir hoch, die ich sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Bilder....Bilder aus der Vergangenheit, die schon...zehn Jahre zurückliegen. Bilder der Zerstörung meines Dorfes, meines Lebens, der Tötung fast aller aus meiner Familie durch die Drow." Cylia senkte den Kopf und fasste an ihre Kette:"Mögen sie in Frieden Ruhen!" Nach einem Seufzer fuhr sie mit der Erzählung fort: "Und euer Gesicht erschien mir am Ende der Bilderreihe: Ihr wart über mich gebäugt und sagtet etwas wie:'Habt keine Angst ihr seid in Sicherheit. Ich bin Ileaya und werde euch beide an einen Ort bringen wo ihr sicher seid.' Das heißt, ihr habt mir und meiner Schwester damals das Leben gerettet. Ich danke euch dafür, auch wenn ich es vielleicht damals schon getan habe, was ich bezweifle," Cylia atmete tief ein und aus. Sie sah Ileaya mit einem Lächeln im Gesicht an und erwartete ihre Reaktion.