Dunja war etwas von den Worten und dem Aufbruch der Dame Beriad überrascht, konnte sie doch nicht erkennen durch welche Worte oder welches Auftreten ihrerseits sie diese beleidigt haben könnte. So neigte sie nur höflich den Kopf,
"Mylady ich danke Euch! Sowohl für Euren Ratschlag bezüglich des Pferdes als auch für Eure Reisewünsche. Möge auch Euer Weg Euch sicher ans Ziel bringen!"
Dann wartet sie bis sich auch Bruder Bernhardt von seiner Begleiterin verabschiedet hat und diese den Stall verläßt. Einen Moment schaut sie der Elbe und den beiden Rotkappen nach, dann scheint sie eine Erinnerung abzuschütteln und wendet sich verlegen lächelnd Bruder Bernhardt zu,
"Mir scheint, ich hätte Eure Dame verärgert, wenngleich ich auch nicht zu sagen vermag womit. Es lag nicht in meiner Absicht unhöflich zu sein oder sie gar zu kränken."
Ein Schatten huscht über ihre Züge,
"Ebenso bedaure ich, daß mein Verhalten Euch mißtrauisch erscheint, aber Ihr habt recht, wenn Ihr mein Auftreten vorsichtig nennt... ich bin fremd in diesen Gefilden und vieles, wenn nicht gar alles ist neu für mich.
Ich bitte mir diese Vorsicht nachzusehen, doch wenn einstmals Euer Leben davon abgehangen hat, so ist es nicht leicht in sicheren Zeiten von dieser Art wieder abzukommen. Meine Vorsicht richtet sich jedoch nicht gegen jemanden im speziellen oder gar gegen dieses Land sondern ist eher allgemeiner Natur"
Dunja schaut ihr Gegenüber ernst an,
"Auch habe ich selten Ressentiments gegenüber jemandem nur weil er einer gewissen Rasse angehört, dafür habe ich schon an zu vielen Stellen Freunde gefunden, wo man sie nicht vermutet hätte und Feinde..."
Sie bricht ab und wechselt rasch das Thema,
"Ihr sagtet Eure Begleiter wären Rotkappen? Ich weiß nicht viel über sie... in meiner Heimat werden sie von Streit und Kampf angezogen und sind meist eine Horde recht ungebührlicher, pöbelnder Kerlchen. Das scheint hier anders zu sein."
Nun ist der Blick den Dunja auf Bruder Bernhardt richtet offen und neugierig,
"Aber Ihr habt recht, ebenso wie die Heraldik ist wohl auch das kein Thema, welches man inmitten eines Stalls erörten müßte. Vielleicht ein anderes Mal an anderer Stelle..."
Sie lächelt schelmisch als sie fortfährt,
"Außerdem weiß ich Euer edles Ansinnen bezüglich der kleinen Stute wohl zu schätzen, doch bitte ich Euch inständigst davon Abstand zu nehmen. Ein solches Geschenk anzunehmen wäre höchst eigennützig von mir zumal ich bis dato wohl wenig vollbracht habe es zu verdienen.
Aber vielleicht könntet Ihr mir trotzdem behilflich sein, da Ihr ja augenscheinlich auch dem Handel nachgeht und mir etwas fremde Währung in hiesige tauschen."
Ihre gesamte Haltung spiegelt ihre Bitte um Verständnis wieder,
"Ich muß sowieso deswegen noch einmal kurz zur >Dorntal<, vielleicht möchtet Ihr mich begleiten?"