Beiträge von Dunja Fuxfell

    Den Worten des Landsknechtes hatte Dunja zugehört, sie jedoch nur mit einem müden Kopfschütteln quittiert.


    Kurz war sie versucht ihm das rüde Verhalten gegen sein armes Opfer zu vergelten, aber dann beschloß sie ihn einfach zu irgnorieren und lieber dem Fischer zu helfen. So konnte sie zwar hören, daß er etwas zu ihr sagte, jedoch nicht verstehen was es war.


    Sie stellte den Korb mit den Fischen zur Seite und warf dem Mann im Wasser eines der Tauenden hinab, das nach dem Festmachen des benachbarten Schiffes fein säuberlich aufgeschossen neben dem Poller lag. Gleichzeitig rief sie dem Fischer zu,


    "Haltet Euch daran fest guter Mann oder wenn Ihr könnt, windet es Euch um den Leib und knotet es fest! Mit vereinten Kräften werden wir Euch sicherlich wieder aufs Trockne bringen können!"

    Auf Leomyrs Worte hin schenkte Dunja ihm ein dankbares Lächeln,


    "Ihr schmeichelt mir, mein Herr!
    Doch ich bin froh zu sehen, daß Ihr um den Wert des waren Adels wißt, Sir Leomyr... Ihr könnt Euch meiner tiefsten Dankbarkeit versichert sein!
    Auch wenn ich Eure Gefühle bezüglich dieses Vorfalls mehr als nachvollziehen kann!"


    Als der brave Bürger ihr seinen Fischkorb in die Hand drückt, muß sie wieder Willen herzhaft lachen,


    "Guter Mann! Ich bitte Euch, laßt ab von Eurem mehr als gutgemeinten Ansinnen, seht doch... der Herr Ritter ist bereit Abstand von seinem Vorhaben zu nehmen und ich bin sicher auch der Landsknecht ist im Sinne seines Herrn daran interessiert den Vorfall ohne Blutvergiessen zu regeln.
    Nicht daß Euch nun noch ein Leid geschieht, wo Ihr so beherzt zu Werke schreitet. Ich denke doch, alle Anwesenden wissen Eure Tat in vollem Masse zu würdigen!"


    Sie versucht freundlich den Herrn wieder zu beruhigen,


    "Bitte erzählt mir lieber mehr über die Gefährlichkeit der Nymbras in diesen Landen, wer weiß, vielleicht retten Eure Ratschläge mir einmal das Leben"

    Für einen winzigen Moment scheint Dunja irritiert als sie der Mann anspricht, dann jedoch lacht sie und legt ihm freundlich ihre Hand auf den Arm,


    "Werter Herr, Ihr gebt mir den Glauben zurück, daß in diesen Gefilden noch gute und aufrechte Männer leben!"


    Sie lächelt ihn an, während in ihren Augen der Übermut blitzt,


    "Nun, nichts desto trotz will ich Euch verraten, warum das Blut des Ritters in Wallung geriet und die Situation nun so ist, wie Ihr sie antrefft.
    Dieser üble Spitzbube dort," sie deutet auf den Landsknecht, "hat den Herrn Ritter zutiefst beleidigt mit den Worten die er sprach, so daß dieser nun gewillt ist diese Unbotmäßigkeit zu ahnden. Und in den Kreisen des hohen Adels ist es nun einmal üblich seine Ehre mit dem Schwerte zu verteidigen, was, wie Ihr seht, der Herr Ritter auch durchaus zu tun bereit ist!
    Euren edlen Fürsten allerdings hat niemand belästigt, vielmehr scheint es mir, daß er sich durch den Vorfall nur am Rande tangieren läßt und in Gedanken schon längst am Ziel seiner Reise weilt."


    Gegen Ende ihrer Worte ist Dunjas Gesicht ernst geworden und ein Schatten huscht über ihre Züge,


    "Zudem, mein Herr, muß ich Euch sagen, ich weiß sehr wohl was elende Kreaturen sind und wählte meine Worte nicht unbedacht.
    Auch wenn ich die hiesigen Nymbra nicht kenne, so gibt es doch in meiner Heimat Wesen die durchaus mit ihnen vergleichbar sind!"


    Dann jedoch lächelt sie wieder,


    "Ich hoffe ich konnte Eure Neugier zumindest in Ansätzen etwas stillen"

    Auch Dunja hatte sich Leomyrs Worte angehört und dem Ausdruck auf ihrem Gesicht nach zu urteilen wäre sie nicht abgeneigt, würde der Ritter dem Unverschämten einmal gründlich Manieren beibringen. Einen kurzen Moment ringt sie mit sich selbst, schließlich strafft sie ihre Schultern und erhebt sich.
    Ein kurzer Blick zu dem Mann vor dem Schiff, dann fixiert sie ernst Leomyr, der mit gezogenen Schwertern oben an Bord steht,


    "Sir Leomyr, ich bitte Euch! Haltet ein in Eurem Tun!
    Sicherlich seid Ihr im Recht die unziemlichen Worte dieser elenden Kreatur mit dem Schwerte zu ahnden... doch ich bitte Euch laßt vorerst ab von diesem Vorhaben!
    Fürst Talris wünscht eine Untersuchung der Vorgänge durch seinen Berater Meister Scrum und als Fremde in diesem Land, wer sind wir, daß wir unsere Wünsche über die Entscheidung des legitimen Herrschers Montralurs setzen?"


    Ihre Worte sind nicht laut, aber klar und bestimmt. Eindringlich liegt ihr Blick auf Leomyr...

    Nachdenklich mustert Dunja den Fürsten nach dessen Worten, dann verneigt sie sich höflich sowohl vor ihm als auch vor seiner Begleiterin,


    "Ich wünsche Euch Glück, Mon`Tra`Ar, Mylady... möge Eure Reise von Erfolg gekrönt sein!"


    Noch einmal nickt sie beiden freundlich zu und geht dann von Bord. Auf dem Kai angekommen nimmt sie etwas Abstand von dem zornigen Mann, setzt sich auf einen der hölzernen Poller und wartet auf den Rest ihrer Begleiter...

    Dunja hatte sich auf das höfische Spielchen Richards mit einem belustigten Lächeln und fragend hochgezogener Augenbraue eingelassen, darauf hoffend, daß in dem Durcheinander niemandem auffallen würde mit welcher Selbstverständlichkeit sie es beherrschte.


    Gerade als sie dem Fürsten von den Yorkschen Handelswaren berichten will, ertönt die übellaunige Stimme eines der Begleiter des ungehobelten Kerls aus der Taverne zu ihnen herüber.
    Während er seine haltlosen Vorwürfe an Deck brüllt, runzelt Dunja ungehalten die Stirn. Leicht legt sie eine Hand beruhigend auf Richards Arm und wendet sich dann liebenswürdig Lächelnd an den Fürsten,


    "Verzeiht meine Unwissenheit edler Talris, aber ist es in diesen Landen Sitte, daß solch Verleumdungen gegenüber Hochadligen ohne Beweisführung auf offner Straße erhoben werden? Augenscheinlich ist der werte Herr nicht Willens oder in der Lage das Schiff der Yorks, wohin ihn sein Herr schickte, zu finden... aber gibt ihm dies das Recht sich so unmöglich zu benehmen?"


    Dunjas Blick ruht erwartungsvoll auf Talris...

    Dunja hatte die Worte Richards vernommen und sich mit einer entschuldigenden Geste von Talris abgewandt,


    "Ihr unterstellt uns nur Schlechtes, Sir Richard!"


    Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust, doch ihre Augen blitzen höchst belustigt,


    "Glaubt Ihr wirklich wir würden Euch und Eure Brüder so bald schon wieder aufgeben... wo wir uns doch erst seit kurzem Eurer Bekanntschaft erfreuen?"


    Sie lächelt spitzbübisch und wendet sich dann wieder an Talris,


    "Verzeiht Talris, aber ich glaube es dürfte Euch interessieren die Gebrüder York kennenzulernen."


    Des Fürsten Einverständnis voraussetzend winkt sie sie näher...

    Diesmal ist es an Dunja leicht zu eröten, doch gleichzeitig lächelt sie schelmisch,


    "Eure Worte beruhigen mich ungemein, hatte ich doch schon befürchtet es wäre am Ende die sagenumwobene Elbenmagie, die eine so geringe Besatzungszahl möglich macht... und Magie hätte ich meinem lieben Kapitän niemals unterjubeln können."


    Sie sieht Talris offen an,


    "Ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel, daß ich Eure Worte so falsch verstanden habe... da ich nicht aus diesen Gefilden stamme sind mir viele Dinge neu und unbekannt, so daß es ein leichtes ist aus Unwissenheit Fehler zu begehen."


    Ein leichter sehnsüchtiger Hauch zieht über ihr Gesicht als sie erneut ihren Blick über die Issar schweifen läßt,


    "Gerne würde ich wohl das ein oder andere Wort mit Eurem Nautiker wechseln und ebenso reizt es mich Euer liebenswürdiges Angebot Euch auf dieser Reise zu begleiten anzunehmen... zumal ich dieses Schiff sehr gerne einmal unter vollen Segeln erleben würde."


    Einen Moment schweigt sie,


    "Allerdings ist das etwas, was nicht meiner alleinigen Entscheidung obliegt, so daß ich erst hören möchte, was die anderen dazu meinen"

    Auf des Fürsten sichtliche Verlegenheit bezüglich ihrer Anrede huscht ein belustigtes Lächeln über Dunjas Züge und sie stellt fest, daß ihr der Elb spontan sympatisch ist. Bei seiner Antwort auf ihre Frage jedoch hebt sie verwundert eine Augenbraue,


    "Verzeiht... Talris, nicht daß ich Euch jetzt falsch verstanden habe... Ihr segelt DIESES Schiff mit 3 Mann Besatzung?
    Ihr währet nicht zufällig bereit diesen Trick mit meinem Kapitän zu teilen?"


    Hoffnungsvoll schaut sie in an,


    "Denn obwohl die >Dorntal< wesentlich kleiner als die Issar ist, würde Kapitän Bedwyr, außer vielleicht im absoluten Notfall, nicht mit weniger als 10 Mann Besatzung den Hafen verlassen..."

    Etwas verwundert darüber, daß der Fürst selbst auf ihre Frage nach dem Schiff antwortet, nickt Dunja zu seinen Worten,


    "Das beste der einzelnen Völker vereinen... das klingt nicht schlecht, Euer Majestät"


    Sie läßt ihren Blick interessiert über das Schiff wandern,


    "Und es scheint sich bewährt zu haben. Allerdings... vergebt mir meine Neugier, warum ist es so unglaublich groß? Alles was ich bis dato an Wasserfahrzeugen in dieser Größe sah, waren entweder Prunkschiffe von Königen oder Kaisern oder aber Frachter der Kaufmannsgilden.
    Benötigt man nicht eine Menge an Besatzung?
    Ihr müßt verzeihen, Euer Majestät, mein Wissen über die Seefahrt ist beschränkt und mein Kapitän würde sich wohl die Haare raufen, könnte er meine Fragen hören... jedoch, seit ich häufig zu Wasser unterwegs bin, interessiert mich alles was damit zu tun hat und gerade solch ungewöhnliche Schiffe wie das Eure finden meine größte Aufmerksamkeit."


    Dunja lächelt entschuldigend, wartet jedoch gespannt auf die Antwort des Fürsten...

    Bei Feenas Vorstellung der beiden fremden Elben hatte sich Dunja höflich verneigt, kurz mit dem Gedanken spielend es Danara gleichzutun und in den formellen Hofknicks zu sinken.
    Allerdings bleibt ihr Blick einen Moment nachdenklich auf der jungen Dame ruhen und sie beschließt einmal in Ruhe mit ihr unter vier Augen zu sprechen. Als Danara ihr zulächelt versucht sie beruhigend zurückzulächeln...


    Um ihre Begleiterin nicht noch mehr zu verunsichern wendet Dunja ihre Aufmerksamkeit dem Fürsten Montralurs zu, von dem sie nun schon das ein oder andere gehört hatte und mustert ihn interessiert.
    Schließlich wendet sie sich an die Dame an des Mon´Tra´Ars Seite,


    "Ich habe mich gewundert, warum es notwendig sein soll ein so großes Schiff zu bauen, aber nun da ich weiß, daß es das Schiff der Krone ist, erscheint es mir plausibel. Seid Ihr bereits einmal damit gereist? Liegt es gut in Wasser und Wind?"

    Bei Feenas Worten nickt Dunja zustimmend,


    "Können wir gerne machen, wäre es dann nicht sinnvoll uns morgen auch bei der >Dorntal< zu treffen? Dann könnten wir alles auf die einzelnen Reittiere verladen."


    Sie überlegt einen Moment, dann sagt sie vorsichtig,


    "Falls Ihr möchtet, könnt Ihr auch gerne auf der >Dorntal< nächtigen... Platz ist allemal und Ihr könntet das Geld für ein Zimmer im Gasthaus sparen..."


    Man merkt ihr an, daß sie ihre Begleiterin nicht überrumpeln will.


    Während des Gespräches hat Dunja Feena und Danara zielstrebig an mancherlei verschiedenartigen Schiffen vorbei durch den Hafen geführt. Plötzlich allerdings hält sie inne und wirft einen erstaunten Blick auf ein seltsam anmutendes Fahrzeug... wenn sie raten müßte würde sie auf Elbische Bauart tippen.
    Überrascht von der Größe des Schiffes macht sie die beiden Frauen darauf aufmerksam...

    Als Dunja aus der Taverne tritt atmet sie tief ein, auch wenn die Luft kalt ist tut sie nach der Stickigkeit im Schankraum doch gut.
    Sie nickt zustimmend zu Feenas Worten,


    "Sollen wir erst zum Schiff gehen oder erst Besorgungen tätigen?
    Ersteres wäre vorteilhaft um noch den ein oder anderen Träger zu rekrutieren."


    Erwartungsvoll schaut sie ihre Begleiterinnen an...

    Auch Dunja erhob sich und legte ihren Mantel um, auf dem nun ganz deutlich ein Wappen zu sehen war,


    "Es wäre mir eine Ehre, Euch als Gäste auf der >Dorntal< begrüßen zu dürfen!"


    Sie lächelte Danara und Feena zu,


    "Und ich denke Feena dürfte uns am besten sagen können, wo wir welche Dinge am besten erstehen. Der ein oder andere Seemann wird sich bestimmt finden uns die Einkäufe heim zu tragen."

    Dunja nickt zu Williams Worten und wendet sich dann an Feena und Danara,


    "Sollen wir dann vielleicht auch aufbrechen und uns um Proviant, Reittiere und was wir sonst noch brauchen, kümmern?
    Möglicherweise findet sich auch noch das ein oder andere nützliche auf der >Dorntal<, wollt Ihr mich dorthin begleiten?
    Schade, daß die Herrschaftsstadt nicht am Wasser liegt, sonst hätten wir uns den Landweg sparen und dorthin segeln können."


    Sie lächelt ein wenig wehmütig, dann fährt sie fort,


    "Habt Ihr eigentlich hier in der Stadt ein Zimmer genommen?"

    Dunja grinst schelmisch und ihre Augen blitzen als sie antwortet,


    "Und den Fortgang dieses höchst interessanten... nun, nennen wir es einmal vorsichtig >Disputes< verpassen?
    Ich bitte Euch... immerhin habe ich es mir doch zur Aufgabe gemacht die Sitten und Gebräuche der hiesigen "Oberschicht" zu studieren... Ihr erinnert Euch?
    Und nun wollt Ihr mich dieser faszinierenden Möglichkeit berauben?
    Ich bin zu tiefst entsetzt..."


    Doch das Lachen, daß sie Feena schenkt, straft zumindest ihre letzten Worte Lügen...

    Auch Dunja ist wieder ernst geworden,


    "Augenscheinlich ist der Krieg wider unser Wollen doch ein so dringliches Thema, daß wir nicht umhin können es zu beachten...
    Welchen Aufgaben werdet Ihr nachgehen?
    Als Mitglied der Fernkampftruppen oder als Späher und Kundschafter?"


    Sie blickt Feena nachdenklich und abwägend an,


    "Ich glaube Eure Talente würden als Kundschafter besser zur Geltung kommen als im Masseneinsatz der Fernkämpfer... Ihr seid Jäger, habt Erfahrung im Verfolgen von Spuren, Aufstöbern des Wildes und auch durchaus des Erlegens...
    Außerdem seid Ihr eher ein Einzelgänger und würdet wohl manch unsinnigen Befehl eher korrigieren als blind befolgen."


    Einen Moment herscht Stille, dann fragt Dunja ruhig,


    "Fürchtet Ihr Euch vor dem Krieg?"