Beiträge von Dunja Fuxfell

    "Macht Euch nur keine Sorgen, Schwester! Mit dem werten Ordensmeister setze ich mich sehr gerne auseinander, wenn ihm der Sinn danach stehen sollte!" Trotz des liebeswürdigen Tonfalls, machen Katrynas Worte klar, dass sie ein solcher Hinweis eher belustigen als schrecken kann. Als sie schließlich Danaras Kammer betreten und die Gräfin der jungen Frau ansichtig wird, legt sich ein dunkler Schatten über ihre Züge. Das hier erschüttert sie mehr als sie zuzugeben bereit wäre. Kurz nur zögert sie, dann nickt sie Xavie und Dunja auffordernd zu.

    Mit erhobener Braue tritt die Gräfin vor und mustert die Ordensschwester von oben bis unten und bemerkt dann mit einer gewissen Kühle in der Stimme, "Vielleicht hat sich Herr Xavie nicht ganz deutlich ausgedrückt, werte Schwester... die 'Bitte' Danara zu sehen, war nur der Höflichkeit halber als solche formuliert..." Ihr Blick ruht auf den Zügen der jungen Frau, "Wir wollen einmal davon ausgehen, dass Eure Jugend & Unerfahrenheit Euch zu Eurer Antwort riet und für dieses Mal darüber hinwegsehen, Schwester!" Sie schenkt ihr ein kleines, verständnisvoll wirkendes Lächeln, "Und nun 'bringt' uns bitte zu Danara!"

    Einen Moment lang schweigt Katryna nachdenklich, dann steht auch sie auf, schaut noch einmal von Dunja zu Xavie und nickt dann, "Gut! Ich werde euch begleiten und mir selber ein Bild von der Lage machen!"

    Dunja hatte dem Gespräch zugehört und pflichtet Xavie nun bei,


    "Ich denke auch, Euer Gnaden, dass dies wahrscheinlich tatsächlich das Beste ist, wenn Ihr Euch selbst ein Bild macht, wie Xavie schon sagt!"


    Sie erhebt sich ebenfalls, bereit den Lantraner zu begleiten...

    "Nun... mit dem Vertrauen war es ja bekanntermaßen nicht allzu weit her!" bemerkt die Gräfin äußerst selbstironisch und schüttelt leicht den Kopf, bevor sie fortfährt, "Ja, als sie damals herkam, war es meine Aufgabe mich um sie zu kümmern... und ihr dabei zu helfen, sich hier in Lantra einzugewöhnen..." Sie zuckt mit den Schultern und gibt dann zu, "Der Tatsache, dass sie damals aus, für uns zumindest, 'heiterem Himmel' davon lief, entnahm ich allerdings, dass ich nicht sehr erfolgreich war!" Ihr Blick wandert von Xavie zu der Dame und wieder zurück, "Was also erhofft ihr euch nun von mir?"

    Noch einmal mustert Katryna ihr Gegenüber, dann nickt sie, "Gut! Oder besser... schlecht! Und ihr glaubt, dass entweder der Ordensmeister oder seine Majestät dahinterstecken?" Ihrer Stimme ist zu entnehmen, dass sie von beiden nicht allzu viel zu halten scheint.

    Clarisse ist anzusehen, dass sie es zutiefst bedauert, die >Nebelfalke< schon wieder verlassen zu müssen. Zwar schlüpft sie rasch in ihren Mantel, aber ihre Aufmerksamkeit weilt immer noch bei der Führung, daher fragt sie plötzlich unvermutet, "Herr Noyau de Guet-Clermont, bitte, darf ich morgen kommen und beim Auslaufen zusehen?" Sie blickt mit großen Augen hoffnungsvoll zu dem Ritter auf.

    Fast muss Dunja lachen als sie merkt, dass Xavie ähnlich wie sie selbst gestern im Garten, mehr mit dem Herzen dabei ist als mit kühlem Verstand und so beschwichtigt sie rasch,


    "Warte Xavie! Lass uns versuchen vernünftig an die ganze Sache heran zu gehen!"


    Sie schaut die Gräfin ernst an und bemüht sich dann, dieser einen Eindruck über ihre eigene Einschätzung von Danaras Situation zu vermitteln,


    "Euer Gnaden, was ich gestern gesehen habe, war nur noch ein Schatten der Danara, von der ich mich vor etlichen Jahren in Montralur verabschiedet habe! Ich erfuhr, dass sie zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder draussen war und dass diese Cylia sie 'ruhigzustellen' pflegt, wann immer sie der Meinung ist, es wäre angebracht. Mir erschien es als ob Danara ihre Tage mehr im Dämmer verbringt als irgendetwas anderes."


    Ihre Worte sind nicht laut, aber doch mit Bestimmtheit gesprochen,


    "Wenn Danara damals davongelaufen ist, weil sie das Gefühl hatte eingesperrt zu sein... weil sie sich von aller Welt verlassen glaubte... meint Ihr wirklich, ihr ist nun damit geholfen, indem man dafür sorgt, dass aus ihren Befürchtungen und Ängsten Wahrheiten werden? Indem man sie tatsächlich einsperrt... ihr den Umgang mit ihren Freunden verwehrt. Was glaubt Ihr, wie lange wird Danara das noch aushalten? Wenn man sie auch regelmässig 'ruhigstellt' um ihr Elementar unter Kontrolle zu halten... glaubt Ihr wirklich, dieses Leben, dass man sie hier zwingt zu leben, würde ihr lebenswert erscheinen?"


    Ihre Stimme klingt traurig,


    "Mittlerweile braucht Danara gar nicht mehr ausreissen! Sie haben ihr genug Grund gegeben sich auf ganz andere Art & Weise heimlich, still und leise davonzumachen. Wenn das so weitergeht, wird sie sich nie wieder erholen..."


    Nun ist es an Dunja ihr Gegenüber herausfordernd anzusehen,


    "Wenn ich gewußt hätte, was ihr hier bevorsteht... ich hätte ihr niemals geraten zurückzukehren... niemals!!! Eher hätte ich ihr geholfen noch viel weiter fortzulaufen!"

    "Xavie, es ist jetzt fast ein Jahr her, dass wir Danara nach Hause gebracht haben! Es kann mir niemand erzählen, dass es so lange dauert bis man sie besuchen kann!" Sie schaut ihn ernst an, "Und vor allem nicht, wenn es sich dabei um ihren besten Freund handelt!" ein grimmiges Kopfschütteln folgt, "Eins verstehe ich allerdings nicht... warum kommst du jetzt erst zu mir?" Ihr Blick wandert weiter zu Xavies Begleiterin und sie erinnert sich wieder an dessen Worte, "Was uns zu der Frage führt, Lady Dunja, warum Ihr der Meinung seid, dass... wie nanntet Ihr es... 'Danara zugrunde gehen wird'...?" Auffordernd sieht Katryna die Dame an.

    "Sehr, Herr Noyau de Guet-Clermont!" dankbar nickt Clarisse ihm zu. So glücklich wie in dieser Zeit hier auf dem Schiff war sie schon lange nicht mehr gewesen. Um so mehr erschrickt sie als Marie Pyra erwähnt und die Tatsache, dass es über die Besichtigung des Schiffes schon recht spät geworden zu sein scheint.

    Bei den Worten der Dame haben sich Katrynas Züge etwas verdunkelt und sie hat sie mit einem etwas ungläubigen Ausdruck gemustert. Als Xavie sich jedoch einschaltet, runzelt sie die Stirn und schüttelt dann den Kopf, "Nein, ich hatte bisher keine Veranlassung Danara zu sehen... hier in Lantra gibt es genügend Möglichkeiten ihr zu helfen, ich sah keinen Grund mich darein zu mischen!" Ihr ist anzusehen, dass ihr das Thema nicht sehr genehm ist, doch dann merkt sie auf und fragt noch einmal nach, "Willst du mir jetzt ernsthaft weis machen, du hättest Danara seit unserer Rückkehr ebenfalls nicht gesehen?" Die Gräfin starrt Xavie einen Augenblick ungläubig an, dann schüttelt sie erneut den Kopf, "Und was genau meinst du damit, man läßt dich nicht zu ihr?" Ein gewisses Glitzern in ihren Augen deutet an, dass das Thema sie zu interessieren beginnt, "Er? Welcher von beiden?" Wieder huscht ein Schatten über ihre Züge.

    Dunja erwidert die Verneigung äußerst höflich und betrachtet ihrerseits die lantranische Adlige mit großem Interesse, während sie ihrer Einladung folgt & auf einem der beiden Sessel Platz nimmt. Kurz wägt sie verschiedene Antworten ab und entscheidet sich dann für den direkten Weg,


    "Das Wohlbefinden Danaras, Euer Gnaden... von dem ich befürchte, das..."


    Sie bricht ab und versucht es dann erneut,


    "Ich glaube, dass Danara, so wie man sie zurzeit hier behandelt zugrunde gehen wird!"


    Ernst schaut sie die Gräfin an und wartet auf deren Reaktion...

    "Xavie!" Die Frau, die bis gerade noch an einem Schreibtisch gesessen hat, erhebt sich und kommt ihnen entgegen. Ihrem Lächeln ist zu entnehmen, dass sie sich freut Xavie nach so langer Zeit einmal wiederzusehen, "Schön, dass es dich einmal wieder hier her verschlägt!" Sie weist mit der Hand auf einen der Sessel, der am flackernden Kamin steht als ihr Gegenüber ihr seine Begleiterin vorstellt. Interessiert mustert die Gräfin die Dame, dann verneigt sie sich leicht und deutet erneut mit der Hand auf die Sessel am Kamin, "Lady Dunja, bitte nehmt Platz... was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?" Ihr Blick wandert zu Xavie zurück und sie wartet, bis die beiden sich gesetzt haben.

    Voller Interesse läßt sich Clarisse alles erklären und stellt ihrerseits jede Menge Fragen, wobei sie vor Begeisterung völlig vergisst darauf zu achten, ob sie dem Kaozier mit ihrer Neugierde vielleicht lästig fallen könnte. So sehr nimmt sie das Schiff mit seinen vielen Einzelheiten gefangen, dass sie darüber sogar die Zeit vergisst.

    "Dann gerne!" Clarisse strahlt den Ritter an. Wie gespannt sie auf all das hier ist... seit sie zurückdenken kann, ist die Seefahrt ihre heimliche Liebe gewesen. Die Schiffe und das Meer... diese Sehnsucht nach der Ferne, all das war der Grund gewesen, warum sie daheim so oft im Hafen gewesen war. Die Fremden und ihre Geschichten von fernen Landen, die verschiedenartigsten Waren von überall her. Ihre Gedanken schweifen ab, während sich Marie & der Kaozier noch unterhalten.

    Ein wenig überrascht folgt Dunja Xavies Aufforderung,


    "Gut, wenn du meinst!"


    Sie stellt rasch ihren Tee auf den Tisch und verläßt dann mit dem Lantraner das Zimmer...