Beiträge von Sarah bat Mirjam

    Ermutigt durch Hakus offensichtliches Interesse, zaubert Sarah ein kleines Beutelchen aus ihrer Tasche, bevor sie antwortet,


    "Nicht sehr viele... eigentlich überwiegend Menschen, dazu ein Rudel Elfen in den nördlichen Wäldern und einige Zwergenfamilien im südlichen Gebirge. Das sind die in Cornia heimischen Rassen... und zusätzlich zu diesen gibt es noch die Wesen aus dem Zauberwald, Feen, Kobolde, Trolle... alles was das Herz begehrt!"


    Sie lächelt fast ein wenig wehmütig,


    "Aber man bekommt sie nur selten zu Gesicht... unser Tun interessiert sie nicht und nur hin und wieder gibt es Zeiten, in denen sie neugierig genug sind, um sich mit uns Menschen zu beschäftigen...!"


    Ein kleines Schulterzucken kommentiert das gerade Gesagte, dann fährt Sarah fort,


    "Das Metall an sich ist in Cornia schon bekannt... aber es wird eigentlich nur für Gebrauchsgegenstände oder Schmuck verwendet... gezahlt wird mit dem sogenannten >Tokat<!"


    Sie schüttet aus ihrem Beutelchen eine Handvoll glatter, ungeschliffener, bunter Edelsteine auf den Tisch und sortiert sie rasch nach Farben. Dann deutet sie jeweils auf die einzelnen Häufchen und erklärt,


    "Diese Roten nennt man >Tok<, sie sind die kleinste Einheit... und drei von ihnen ergeben einen von den Grünen, den >Hubtok<... davon wiederum vier sind einen Blauen, einen >Argent< wert... und drei von denen ergeben einen dieser Rosafarbenen, einen >Triargent<... davon wieder vier sind einen Weißen, einen >Mondstein< wert... und drei Weiße ergeben einen Türkisfarbenen, einen >Sternstein< oder auch >Greifstein< genannt... von denen wiederum vier den Wert eines Gelben, eines >Sonnensteins< besitzen, dem wertvollsten der Steine, da das Tokat in dieser Farbe nur sehr selten vorkommt & abgebaut werden kann!"


    Ein verschmitztes Grinsen huscht über ihre Züge,


    "Ein Sonnenstein hat übrigens den Wert von 1728 Tok... oder, wie Bruder Frederik jetzt sagen würde, von 576 großen Humpen >Ehre des Piersick<!"


    Sie zwinkert Haku zu,


    "Und wenn Euch das noch nicht reicht... so gibt es im Norden Mabeverins ein Königreich, in dem zahlen die Menschen mit Schrauben... zu Ehre ihres Gottes Tüsen, dem Herrn des Stahl!"

    "Ah...!"


    Nun ist Sarah zwar nicht viel klüger als vor ihrer Frage, doch sie spürt, dass es hinsichtlich Amadahy etwas zu geben scheint, dass für Fremde wohl eher tabu ist und so nickt sie nur verstehend und fragt nicht weiter nach. Die Göttin hatte ihr einen unmißverständlichen Rat gegeben und Sarah gedachte sich daran zu halten. Statt dessen reagiert sie auf Hakus Hinweis bezüglich der Pakk und meint erfreut,


    "Dann können wir gemeinsam neue Dinge lernen! Ich gestehe, es macht mir immer wieder Spass Unbekanntes zu entdecken und mit neuen Ideen heimzukehren!"


    Ihr Gesicht strahlt als sie erklärt,


    "Nun, wenn man weiß, wie man reisen muss, ist es nicht so weit!"


    Sie zwinkert Haku zu,


    "Dort ist alles ganz anders... andere Götter, an die die Menschen glauben... andere Rassen... ja selbst das Währungssystem funktioniert dort völlig anders! Anstelle von Metallmünzen benutzt man Edelsteine...!"

    "Verlassen?"


    Nun ist Sarah äußerst verblüfft,


    "Wäre es sehr vermessen zu fragen warum?"


    Ihr Blick wandert zu Turak hinüber und sie erinnert sich an das, was sie >gesehen< hatte. Auf Hakus Fragen antwortet sie bereitwillig,


    "Ja... eigentlich gefällt es mir hier recht gut! Die Pakk, die ich bisher kennenlernte waren alle sehr nett & freundlich und haben meine vielen Fragen stets mit einer guten Portion Geduld & Humor beantwortet!"


    Sie schmunzelt und fügt noch an,


    "Aber ich selber bin nicht von Montralur... ursprünglich komme ich aus Ar´Charad in Adalonde, lebe allerdings schon seit geraumer Zeit in Cornia im Norden Mabeverins... wenn ich nicht gerade auf Reisen bin!"


    Ein fröhliches Lächeln überzieht ihr Gesicht.

    "Oh... danke..."


    Sarah lächelt leicht, dann antwortet sie auf Hakus Frage,


    "Seit einigen Wochen... ich glaube es wird bald ein ganzer Mond sein oder schon etwas länger, ich bin mir nicht sicher... die Zeit vergeht hier so anders..."


    Sie grinst ein wenig verschmitzt, bevor sie vorsichtig fragt,


    "Wart ihr erfolgreich?"

    Sarah schaut etwas verdutzt als Haku & Turak ohne Amadahy aus dem Nebenraum zurückkehren und beide nicht gerade fröhlich wirken. Kurz entschuldigt sie sich bei Zera und geht dann zu Haku hinüber,


    "Haku...? Was ist geschehen?"


    Ihre Stimme klingt besorgt und sachte berührt sie die junge Frau an der Schulter.

    "Gerne!"


    Bereitwillig nimmt Sarah jede Gelegenheit war, um mehr über die Pakk & ihre Gepflogenheiten zu lernen und wenn sie sich dabei noch nützlich machen kann, um so lieber. Sie lächelt Zera zu und fragt dann,


    "Was hast du vor?"

    Sarah schaut erst zu der Tür hinter der Turak mit Amadahy und Haku verschwunden war, dann Richtung Eingangstür. Etwas unschlüssig wendet sie sich schließlich wieder Zera zu,


    "Ich weiß nicht recht...? Was meint Ihr?"


    Abwartend sieht sie die Pakk neben ihr an.

    Sarah schüttelt lächelnd den Kopf und sagt dann bestimmt,


    "Kein Aber! Der Feenstaub ist immer ein Geschenk... wenn er verkauft oder getauscht wird, verliert er seine Wirkung und ist nicht mehr als gewöhnlicher Sand! Die Feen wissen das und daher finde ich hin und wieder ein kleines Beutelchen davon in meiner Tasche, wenn ich zufällig durch ihre Gegend reise!"


    Sie hält Zera erneut das Papiertütchen hin.

    Sarah läßt das Pulver auf Zeras Handfläche rieseln und diese gewinnt den Eindruck als würde sich selbiges irgendwie lebendig anfühlen, fast wie der Hauch eines Schmetterlingsflügels oder das sachte Kitzeln eines Sonnenstrahls oder vielleicht doch mehr wie der winzige Moment, wenn zarte Schneeflocken sich auf der Haut niederlassen, um dort im nächsten Augenblick zu vergehen. Die Heilerin beobachtet lächelnd Zeras Gesicht und bemerkt dann leise,


    "Schön oder?!"


    Sie zwinkert der Pakk zu, nimmt dann ein kleines Blatt Papier aus ihrer Tasche und faltet es geschickt zu einem winzigen Tütchen zusammen, welches sie Zera hinhält.


    "Behaltet es! Wer weiß, wofür Ihr es einmal verwenden könnt!"


    Freundlich bedeutet sie ihr, das Pulver in das kleine Papiertütchen zu schütten.

    Als Zera sie anspricht und nach dem Pulver fragt, hebt Sarah den Kopf und schenkt ihr ein freundliches Lächeln, dann holt sie erneut das Kästchen mit der Phiole hervor und streut etwas von dem Pulver auf ihre Handfläche. Immernoch lächelnd erklärt sie Zera,


    "Das ist cornischer Feenstaub! Er kommt aus einem Land ein gutes Stück weit fort von hier... in richtiger Weise verwendet, öffnet er die Tür zu den Traumlanden und in die Welt hinter dem Vorhang!"


    Sie bedeutet Zera ihre Hand auszustrecken.

    Nach kurzer Zeit verneigt sich Sarah ehrerbietig und murmelt leise,


    "Wenn es DEIN Wunsch ist, so werde ich ihm folgen!"


    Dann öffnet sie leicht erstaunt, aber doch mit einem leichten Lächeln die Augen, verneigt sich erneut und erhebt sich schließlich. Sie schaut Turak an, den sie bis dahin gar nicht wahrgenommen hatte und teilt ihm mit,


    "Alles was mir möglich war zu tun, habe ich getan... alles weitere liegt nicht mehr in meiner Hand!"


    Sie verneigt sich auch vor ihm und kehrt dann an den Tisch zurück, wo sie schweigend Platz nimmt und noch eine Weile über das Erfahrene nachdenkt.

    Als Amadahy immer noch nicht wach wird runzelt Sarah etwas überrascht die Stirn und scheint einen Moment unschlüssig, dann seufzt sie und holt etwas zögerlich ein Kästchen aus ihrer Tasche. Als sie es öffnet, kommt eine kleine Glasphiole zum Vorschein, aus der sie sich eine winzige Menge eines feinen, glitzernden Pulvers auf die linke Handfläche streut.
    Noch einmal scheint sie zu überlegen, dann verteilt sie den schimmernden Staub mit einer raschen, eigentümlichen Handbewegung über Amadahys Kopf, während sie sich zurücksetzt, die Augen schließt und ihr Atem ruhiger und gleichmässiger wird.

    Mit jedem Handgriff werden ihre Bewegungen sicherer und routinierter und nachdem sie die Blutergüsse gesehen hat, macht sie auch vor den bereits versorgten Wunden nicht halt. Zu sehr ist sie über das erschrocken, was sie gefühlt hat und wenn es der Wissenden Wunsch ist, so würde sie ihn eben erfüllen. Rasch löst sie die Verbände, dann nimmt sie die kleine Schale und füllt noch etwas von dem Wasser nach.
    Einen winzigen Moment scheint sie zu zögern, dann beschließt sie auf Nummer sicher zu gehen und holt aus einem kleinen Beutel einen schimmernden blaugrünen, etwa vogeleigroßen Stein hervor, den sie Amadahy auf die Brust legt. Im Anschluß daran murmelt sie einige Worte in jener fremden Sprache über der kleinen Schale, von der erneut ein sanfter blauer Schimmer ausgeht. Letztendlich benetzt sie sowohl die Wunden als auch die Blutergüsse mit der leuchtenden Flüssigkeit und legt dann ihre Hände über den Stein. Langsam und leise spricht sie bittend eine ganze Reihe von Worten, in einer Sprache, die sich weich und fließend anhört und die dem Geräusch von strömendem Wasser immer ähnlicher wird, je länger man ihr lauscht.
    Die Stellen, die Sarah mit dem Wasser benetzt hat, leuchten ebenso wie der Rest der Flüssigkeit, der sich noch in der Schale befindet und den sie Amadahy ganz zum Schluß ihrer >Behandlung< langsam und vorsichtig über die Stirn gießt.
    Dann nimmt sie den Stein wieder an sich, der nun ganz matt und fast schwarz geworden ist, steckt ihn zusammen mit der Schale in einen kleinen Beutel und wieder in ihre Tasche. Als sie damit fertig ist, deckt sie Amadahy mit der Decke zu und setzt sich neben sie, um zu warten, bis sie erwacht.

    Erfreut nähert sich Sarah Amadahy und kniet schließlich neben ihr nieder. Langsam streckt sie ihre Hand aus und streicht dem Hund leicht über den Kopf, dann wittmet sie sich dessen Herrin. Bereits nachdem sie Amadahy kurz betrachtet, beschleicht sie ein seltsames Gefühl, dass sich rasch verdichtet.
    Als sie wieder klar denken kann, holt sie erschrocken Luft und ihre Hand fährt unwillkürlich zu dem kleinen Schlangenanhänger an ihrer Kette.
    Dann wirft sie sämtliche Vorbehalte über Bord, schickt ein kurzes Stossgebet an die Wissende und beginnt Amadahy vorsichtig zu untersuchen.

    Sie läßt sich von Haku aufhelfen und winkt dann ab,


    "Ist schon gut! Es ist ja nichts passiert!"


    Sarah schaut der Pakk nach, die zu Turak hinüber geht und wendet sich dann äußerst nachdenklich Amadahy zu. Sie nimmt ihre Schale vom Tisch und geht vorsichtig zu der Verletzten hinüber. Als sie in Reichweite des Hundes kommt, streckt sie vorsichtig ihre Hand aus, um ihn schnuppern zu lassen.

    Sarah ist so erschrocken über Amayas Ausbruch, dass sie den Halt verliert und zu Boden stürzt. Rasch fängt sie sich und weicht vor der Pakk zurück, während ihr Blick fragend zu Haku fliegt. Die Schale mit dem Wasser ist erstaunlicherweise heil und unversehrt auf dem Tisch gelandet und kein Tropfen ist verschüttet.

    Diesmal reagiert Sarah direkt. Rasch ist sie an Amayas Seite und erneut gießt sie etwas von ihrem Wasser in die kleine Schale, murmelt einige fremdländische Worte darüber, bis ein leichter blauer Schein das Ganze umgibt. Dann wendet sie sich an Amaya,


    "Hier, trinkt das!"


    Sie reicht der Pakk die Schale, dann registriert sie Hakus Reaktion und schaut sie verwundert an.

    "Ja... vielleicht sollte ich das tun!"


    Sarah lächelt ein wenig bedauernd und ihre Worte klingen nicht danach als ob sie sich tatsächlich an Turak wenden würde. Sie nimmt neben Haku Platz und fragt stattdessen,


    "Wenn Ihr möchtet, könnte ich mir Eure Verletzung ansehen...!"

    "Nun... sie haben ihre Wunden ja schon versorgt und sicher werden sie mit der Zeit auch heilen..."


    Als Amaya hinzutritt und Haku begrüßt, bricht Sarah ihre Antwort ab und läßt der Pakk den Vortritt. Immer wieder jedoch huscht ihr Blick zu Amadahy hinunter und ihr ist anzusehen, dass sie tatsächlich gerne helfen würde.

    Sarah blickt ebenfalls zu der am Boden liegenden Gestalt und antwortet Haku dann vorsichtig,


    "Ich könnte ihr wohl helfen... allerdings weiß ich nicht, ob ich damit nicht vielleicht die Pakk hier beleidige..."


    Ihr ist anzumerken, dass sie nicht sicher ist, wie sie sich nun verhalten soll. Auf der einen Seite respektiert sie die Arbeit eines konventionellen Heilers durchaus, andererseits hatte die Göttin ihr die Gaben der Heilkunst nicht umsonst geschenkt. Sie ist mehr als unschlüssig und wendet sich schließlich fragend an Haku,


    "Was meint Ihr?"