Beiträge von Xanthia

    Da es nun anscheinend beschlossene Sache war, daß man hier noch eine Weile verbleiben wollte, nimmt Xanthia ihrem Pferd nun auch den Sattel ab.
    Sie legt ihn auf den Boden und macht sich mit dessen Hilfe einen recht bequemen Sitz zurecht.


    Zur Zeit war ihr nicht recht nach Gesellschaft und so war sie froh, daß die anderen sich allem Anschein nach selbst genügten


    Xanthia zieht Pergament und Schreibzeug hervor. Eine Weile liäßt sie noch ihren Blick unbestimmt über das Lager und den Fluß gleiten, dann versenkt sie sich in das Pergament auf ihren Schoß. Die Bilder aus ihrem Kopf wollte sie endlich loswerden.

    Xanthia sah den Soldaten nach und rappelte sich dann auf.
    Sie verlies die Gruppe mit den Worten


    "Entschuldigt mich bitte für eine Weile. "


    und ging hinüber zu ihrem Pferd.
    Dort kramte sie in den Packtaschen. Sie wollte erst ein mal abwarten, ob sie unter den Bedingungen wirklich hier eine längere Rast machten.


    Aber darüber sollten sich kampferfahrenere Leute den Kopf zerbrechen. Sie faßte nach ihrer Ledermappe und suchte noch Tinte und Feder.

    Xanthia schmunzelt leicht in sich hinein, während sie das Gespräch verfolgt. Warum mußten es die hohen Herren nur immer so kompliziert machen. Ehre und Kodex waren schöne Worte, doch verbargen sie oft einfach nur goldene Fesseln und Käfige.



    Noch während Dunja sich um Danara bemühte kam ihr ein kleines Gedicht in den Sinn, daß sie einmal bei einer ähnlichen Begebenheit wie dieser gehört hatte.
    Mehr unbewußt, als gewollt, sprach sie es laut vor sich hin:


    Wie die Liebe anfängt, weiß ich wohl;
    wie sie aufhört, davon weiß ich nichts.
    Ist es so, daß ich erfahren soll,
    wie dem Herzen Liebe widerfährt,
    so bewahre mich vor Trennung, Gott,
    die, wie ich meine, bitter ist
    Diesen Schmerz, den fürchte ich, ganz im Ernst.


    Wo zwei sich von Herzen zugeneigt sind
    und i´hre Liebe zu echter Treue wird,
    da soll sie niemand trennen, meine ich
    solange sie der Tod verschont.
    Ginge es nach mir, dann handelte ich so.
    Verlöre ich meine Geliebte,
    seht, so würde ich nie mehr froh.


    Die, der ich diene und immer dienen will,
    soll meine Worte wohl verstehen.
    Sagte ich mehr, dann wäre es schon zuviel.
    Ich will alles ihrer Freundlichkeit überlassen.
    Sehr wohl bedarf ich ihrer Gnade.
    Und will sie es, so bin ich glücklich,
    und will sie es anders, ist mein Herz voll Leid.


    Dann wurde sie von einer fremden Stimme aus ihren Gedanken gerissen.

    Xanthia schüttelt den Kopf. "


    Nein, die hier anwesenden sind wesentlich geschickter im Umgang mit dem Bogen, als ich es je sein werde.
    Da bin ich nur im Weg.
    Ich biete da auch lieber meine Hilfe bei der späteren Zbereitung an, so wie Du.
    "


    Xanthia setzt sich auf und streckt die Arme.


    " Aber muß man einen Hasen nicht einige Tage lagern, vor dem Verzehr? "


    Sie sieht fragend zu Feena und Leomyr.

    " Ich sehe schon, wenn das so weiter geht, werde ich diese Reise noch bereuen... ." Xanthia klopfte sich grinsend auf den Bauch und lacht dann. " Ich gestehe gerne, daß ich bei einer Reise selten so ausgezeichnet verköstigt wurde, wie hier. Und Hase finde ich eine ausgezeichnete Idee."

    Mit einem - Oh je, man ist aber empfindlich - ging Xanthia kurz auf Feenas Spiel ein und setzte sich dann zu ihr- den Blick zum Rest des Lagers gewandt.


    Sie lehnt sich auf ihre Elbogen zurück und betrachtet das Treiben der anderen. Dabei schaut sie belustigt dem wild im Wasser prustenden Leomyr zu.


    " So, wie es aussieht, haben alle die letzte Nacht gut verdaut. "

    Xanthia zuckt ratlos mit den Schultern.


    " Nein, tut mir leid. Aber auf Magier aufzupassen habe ich schon lange aufgegeben. " Sie grinst. "Entwerder hören sie einem nicht zu oder sie tun eh immer das, was sie für richtig halten...
    Zuletzt sah ich ihn dort drüben in den Büschen verschwinden.
    "


    Sie zeigt auf eine dichte Buschgruppe in der Nähe des Ufers.


    Dann wendet sie sich woeder an Feena
    " Und? Bleiben wir länger oder möchtest Du weiter ?"

    Ruhig auf ihren Stab gestützt, hatte Xanthia den beiden Elfen entgegen gesehen. Jetzt, wo Feena sie vorstellte, neigte sie mit dem ihr eigenen fremdländischen Gruß den Kopf.


    " Mögen Licht und Schatten auf Eurem Wege ausgewogen sein. "


    Sie lächelte leicht, als sie Ancalima in die Augen sah.

    Immer noch an ihren Stein gelehnt betrachtet Xanthia ausgesprochen amysiert, das kleine Geplänkel zwischen Dunja und William.


    Schließlich steht sie auf. Im Vorbeigehen bückt sie sich kurz zu Dunja hinunter und flüstert ihr gutgelaunt ins Ohr:


    " Viel Spaß noch ihr zwei. Ich will mal nicht weiter stören."


    Ohne eine weiter Antwort abzuwarten geht sie in Richtung Feena. Als sie Holt und Danara etwas abseits ebenfalls auf Tuchfühlung sieht, unterdrückt sie ein Lachen. Stattdessen grimelt sie stillvergnügt in sich hinein, während sie auf Feena und die Fremde wartet.

    Xanthia hatte den beiden äußerlich gelassen zugeschaut. Bei Herrn Berkenbrechts plötzlichen Vorstoß und Danaras instinktiven Reaktion, pfiff sie leise durch die Zähne.


    Danara war also doch weit mehr, als es den Anschein hatte.


    Sie setzte sich zurück und lehnte sich wieder an den Felsen. Dabei sah sie zu Dunja hinüber. " Na, was hälst Du von diesen Schwertübungen. ?"

    Xanthia schmunzelt vergnügt und antwortet gelassen, ohne die Augen zu öffnen:
    " Sie ist erwachsen, werter Herr Berkenbrecht und sicher nicht so alt geworden, wie sie ist, wenn sie nicht selbst auf sich achten könnte. "


    Doch sie setzt sich dann dennoch auf und blickt Dunja kurz hinterher. Dann wendet sie sich wieder an den Nordmann:


    " Aber keine Sorge, ich werde zu gegebener Zeit nach ihr sehen. "


    Xanthia zieht die Beine an, schlägt ihre Arme um die Knie und schaut Herrn Berkenbrecht neugierig bei seinen Vorbereitungen zu.

    Xanthia hebt verwundert die Augenbrauen.
    Gerade war der Nordmann an ihr vorbei gegangen und nur wenige Schritte später stehen geblieben.


    " Wir anderen sind ja auch blind." kommentiert sie dann trocken seine Worte und schließt die Augen.


    Wenn Herr Berkenbrecht unbedingt will, denkt sie belustigt - soll er eben alleine wachsam sein.

    Xanthia grinst und schaut den Damen beim schwimmen zu .


    "Nein danke Dunja. Das Wasser gestern hat mir vorerst völlig gereicht."


    Im Stillen zollt sie Dunja und Danara ehrlichen Respekt - das Wasser war wirklich noch sehr kalt.


    " Ich werde mich in Zukunft hüten, Deinen Worten nocheinmal keinen glauben zu schenken, Dunja !"




    Lachend treibt sie ihr Pferd zurück ans Ufer und nimmt ihm den Kopfzaum ab.


    Nachdem sie den Sattelgurt ein wenig gelöst hat, hobbelt sie das Tier erneut und entlässt es zum Grasen.
    Sie selbst sucht sich einen bequemen Stein, an dem sie sich mit den Rücken angelehnt niederläßt.


    Die Fremde am anderen Ufer des Flusse bedenkt sie mit einem aufmerksamen Blick. Doch war sie allein und somit nicht direkt eine Bedrohung.

    Xanthia lenkt ihr Pferd in den Fluß und läßt es trinken.
    Ihre vorherige Frage kann sie sich nun schon selbst beantworten, als sie sich die vielen alten Lagerplätze anschaut.


    Sie beugt sich tief aus dem Sattel, so daß sie ihre Finger ins Waaer tauchen kann und wirft einen herrausfordernend Blick in Richtung Dunja. Sie war dem Gespräch zwischen ihr und Sir William beiläufig gefolgt und nun gespannt, ob das Wasser nicht doch einen Spur zu kalt war für die Dame.