" In erster Linie soll der Pate für den Charakter seines Schützlings zeugen. Das Ganze hat viel mit Aberglauben und alten Geschichten von Glück und Unglück zu tun, Feena."
Xanthia läßt ihren Blick über die Landschaft schweifen und schweigt einige Zeit. Als ihr Schweigen beginnt unhöflich zu werden fährt sie hastig fort:
"Es gilt bei meinem Volk wohl als großes Unglück, wenn ein Mensch keinen Paten hat. Man glaubt, daß die Geister der Unterwelt einen Zeugen wollen der ihnen Kunde über das Wesen eines Menschen gibt, wenn dieser stirbt - so wahrheitsgemäß wie nur möglich. Nur so können die Wächter der Unterwelten entscheiden, welchen Weg der Tote in ihnen nimmt."
Unwillkürlich fassen ihre Finger den Stab fester. "Aber natürlich hat die Patenschaft auch ganz praktische Gründe, zum Beispiel im Falle des Todes der Eltern. So hat der Pate sich um das Kind zu kümmern, sollte es noch nicht alleine zurecht kommen."
Sie schaut Feena an und hebt die Augenbrauen, so als wolle sie Fragen, ob damit alles Beantwortet ist.