Beiträge von Xanthia

    " In erster Linie soll der Pate für den Charakter seines Schützlings zeugen. Das Ganze hat viel mit Aberglauben und alten Geschichten von Glück und Unglück zu tun, Feena."


    Xanthia läßt ihren Blick über die Landschaft schweifen und schweigt einige Zeit. Als ihr Schweigen beginnt unhöflich zu werden fährt sie hastig fort:


    "Es gilt bei meinem Volk wohl als großes Unglück, wenn ein Mensch keinen Paten hat. Man glaubt, daß die Geister der Unterwelt einen Zeugen wollen der ihnen Kunde über das Wesen eines Menschen gibt, wenn dieser stirbt - so wahrheitsgemäß wie nur möglich. Nur so können die Wächter der Unterwelten entscheiden, welchen Weg der Tote in ihnen nimmt."


    Unwillkürlich fassen ihre Finger den Stab fester. "Aber natürlich hat die Patenschaft auch ganz praktische Gründe, zum Beispiel im Falle des Todes der Eltern. So hat der Pate sich um das Kind zu kümmern, sollte es noch nicht alleine zurecht kommen."


    Sie schaut Feena an und hebt die Augenbrauen, so als wolle sie Fragen, ob damit alles Beantwortet ist.

    Ungerührt hielt Xanthia dem Blick stand.


    " Nun, ich weiß nicht wie es Bei Elfen ist. Aber in meiner Heimat ist es Brauch, einem Kind zu seiner Geburt ein Geschenk zu machen. Diese Ehre fällt dem Paten zu. Und mein Pate hat einen - sagen wir ausgefallenen Geschmack." Xanthias Finger ruhen auf dem Stab.


    " Und was Deine zweite Frage angeht - so dachte ich einen gewissen Unmut in Deinen Zügen abgelesen zu haben."

    Xanthia sah kurz auf den Stab, dann zu Feena. Sie zuckte die Schultern. " Ein bizarres Geschenk nicht war . Aber Du hast recht, so etwas schleppen normalerweise nur Magier mit sich herum." Sie lächelt gewinnend. " Das ist mitunter sehr praktisch, da einen dann jeder für einen solchen hält. Das erspart manchmal lästiges diskutieren." Ihr Lächeln wird breiter.


    "Aber Magier bin ich ganz sicher nicht! Das hier ist ein guter Kampfstab." Dann folgt sie Feenas Blick :" Laß sie reiten - machen kannst Du da eh nichts - sie werden uns schon wieder finden, wenn es das Schicksal so will.


    Du magst Magie nicht - oder ?"
    "

    Xanthia hatte zu Feena aufgeschlossen und ritt eine Zeit schweigend und in Gedanken versunken neben ihr her. Dann schließlich, als die letzten Häuser der Stadt langsam verschwanden. begann sie ihr Bündel aus zu wickeln. Als sie den Stoff davon entfernte, kam ein etwas über anderthalb meter großer Stab zum Vorschein. Er war aus dunklem Holz geschnitten. An einem Ende ruhte ein metallener Totenschädel auf den Knochen einer menschlichen Hand. Xanthia verstaute die Hülle in einer der Satteltaschen und legt den Stab wieder schräg über ihre Beine an seinen Platz zurück.

    Bei Meister Scrums überraschenden Erscheinen, dreht Xanthia sich um. Ein fulminanter Auftritt. Langweilig würde es in dieser Gesellschaft nicht werden.


    Als Scrum ins Gespräch mit Feena vertieft ist, mustert Xanthia den Mann genau. Zwar fand sie auf anhieb keinen Grund ihn nicht zu mögen, doch andererseits war Scrum offenkundig ein Magier oder zumindest ein Priester, was sicher bald gewisse Probleme aufwerfen würde.


    Sie zieht eine Grimasse und nimmt die Zügel wieder auf. Verflucht, was solls - Kommt Zeit, kommt Rat - was bringt es sich jetzt schon den Kopf über ungelegte Eier zu zerbrechen !


    " Na wenn es recht ist, Feena, bleibe ich Dir noch eine WEile erhalten. "


    Dann bietet sie Scrum einen Gruß: " Gestattet - ihr müßt zweifellos Meister Scrum sein - " sie neigt den Kopf " Mein Name ist Xanthia Tharei. Ich traf Eure Reisegeselschaft in der Taverne zum roten Stier und so erganb sich für mich die Möglichkeit in Begleitung zu Reisen. Ich hoffe es ist Euch ebenfalls recht. "


    Dann trabte sie zu Feena auf.

    Xanthia ließ die Zügel ihres Pferdes auf dessen Hals gleiten, behielt aber die losen Enden in einer Hand. Dann rückte sie sich im Sattel zurecht und betrachtete eine Weile die ein und aus gehenden Leute. Schließlich wandt sie sich an Feena:
    " Sag Feena, wer ist jener Meister Scrum, auf den wir warten ?"

    Schulterzuckend legt Xanthia ihr langes Bündel schräg über ihre Beine und schließt sich Feena an. Allerdings nicht, ohne noch ein mal einen amysierten Blick auf Danara und den Nordmann zu werfen. Sie treibt ihr Pferd an, so daß sie kurz darauf mit Feena auf gleicher Höhe ist und beugt sich leicht zu ihr herüber. Trocken meint sie: " Jetzt bin ich mir sicher. Es muß an der Luft liegen. Der Frühling kommt."

    " Bei dem Stichwort Danara stellt sich mir die Frage, ob es so klug ist, sie alleine in der Taverne unter den Nordmännern zu lassen ? Ihr kennt sie besser als ich." Xanthia fährt ihrem Pferd leicht durch die lange Mähne. Es ist ein kleines, drahtiges Tier, dessen Fell sich nicht entscheiden konnte, ob es nun braun oder grau sein soll. "Sollte einer von uns sie vielleicht holen ?"

    Ohne weitere Zeit zu verlieren, sattelte Xanthia mit geübten Handgriffen ihr Pferd und verstaute alles nötige am Sattel. Dann führte sie ihr Pferd am Zügel aus dem Stall und gesellte sich zu den anderen. Nocheinmal überprüfte sie die Gurte und stieg dann auf.

    Xanthia war ebenfalls gerade im Aufbruch, als der Nordmann sich Danara vorstellte. Mit einem kurzen Blick auf die noch am Tisch verbliebenen Yorks, beschloß sie, daß Danara, sollte sie denn wirklich welche nötig haben, genug Hilfe zu teil werden würde. Sie verliß also ebenso den Schankraum. Den Nordmann und alle restlichen Anwesenden bedachte sie dabei mit einem abschließenden freundlichen Nicken.

    Xanthia hört William und Feena interessiert zu, wobei sie bei Williams Worten zur hohen Gesellschaft und Ehre spötisch die Augenbrauhe hebt. Sie verbirgt nur schlecht, daß sie dazu anderes zu sagen hätte. Feenas Antwort hingegen bringt sie zum Schmunzeln und zusrimmend nickt sie. " Nun, die Freude über das Vertrauen eines Tieres kann ich lebhaft nachvollziehen, Feena. Ebenso wie die Begeisterung für dessen Treue. Ich denke doch, daß auch Sir William mit uns darin übereinstimmt, so stark wie seine Augen leuchten." Und sie hebt ihre Tasse zu einem freundlichen Gruß an die Adresse des Walisers.

    " Ja, früher einmal " beantwortet Xanthia Feenas Frage zwischhen zwei Happen Brot. "Aber das ist schon eine geraume Weile her. Jedoch, muß ich gestehen, verstehe ich die Faszination daran nicht wirklich." Sie sah mit einem schiefen Lächeln zu Feena und fuhr dann im Plauderton fort. "Ich jage lieber selbst, wenn es denn sein muss. Einen anderen meine Arbeit machen zu lassen..." sie zuckt die Schuktern, "- auch wenn ein Falke unbestreitbar ein edles und bewundernswertes Tier ist. Wenn es darum geht seinen Flug zu beobachten, teile ich Eure Begeisterung sicher. In solcherart Betrachtungen kann ich mich stundenlang verlieren. Aber worin liegt der Unterschied zwischen einer einfachen Jagt und der mit dem Falken ?"

    " Nordmänner sind mir ncht fremd. " gibt Xanthia leichthin zurück, wenn auch mit einer gewissen Bitterkeit. " Aber Nordmann ist nicht gleich Nordmann...". Sie wirft William einen kurzen Blick zu, dann fischt sie sich ein Stück Brot. " Aber nun gut, vielleicht sind wir zur Sicherheit beide aufmerksam." Sie zwinkert dem Edelmann zu und beißt ins Brot.

    Xanthia betrachtet die Neuankömmlinge zunächst neugierig. Als sie Williams aufkommende Wachsamkeit bemerkt, ist sie iritiert. Unwillkürlich faßt sie nach ihrem Bündel, daß wie stehts in ihrer Nähe ist. Leise wendet sie sich an den Waliser: " Gibt es Grund zur Sorge ?"

    Amysiert hörte Xanthia Leomyrs Auflistung von Speisen zu, während sie sich rittlings auf einen Stuhl niederließ. Als sie eben von Frühstück gesprochen hatte, hatte sie an eine Schüssel warme Milch und ein wenig frisches Brot gedacht. "Nun, verhungern werden wir jedenfalls nicht." war dann ihr trockener Komentar und um Leomyr nicht etwa zu beleidigen, fügte sie schnell hinzu: " Heißer Tee ist wirklich eine gute Idee."

    Xanthia fasst ihr langes Bündel und schließt sich Feena an. Als ihr an der Stalltür Dunja und William über den Weg laufen, nickt sie freundlich zum Morgengruß. "Wir sehen uns ja später. Wir wollen noch kurz einige Happen zu uns nehmen." Mit einer Geste schließt sie Feena mit ein. "Wenn ihr uns suchen solltet, wir sind in der Taverne." Dann folgt sie Feena.

    Xanthia erwiedert Danaras fröhlichen Gruß und setzt dann hinzu: "In der Tat, das scheint er werden zu wollen". An einen Pfosten gelehnt und mit verschränkten Armen wartet sie dann geduldig, daß die anderen ihre Vorbereitungen abschließen. Sattel und Lederzeug liegen griffbereit in ihrer Nähe. Eine Weile betrachtet sie Danara und läßt sich von ihrer offensichtlich guten Laune nur zu gerne anstecken.

    Xanthia hokt auf dem Boden und sucht ebenfalls ihre Sachen zusammen, als Feena zu ihr her sieht. Freundlich nickt sie der Elfe zu. " Danke der Nachfrage Feena. Und ebenfalls einen guten Morgen. Aber tut mir einen Gefallen und laßt diese förmliche Anrede. Ich bin mir sicher, daß sich Damen in unserer Gesellschaft befinden, denen eine solche Ehre weit besser zu Gesicht steht, als mir !" Mit einem vergnügen Grinsen rollt sie ihre Decke zu einem Packet. " Wann wollen wir aufbrechen, Feena ? Bleibt noch Zeit für ein Früchstück oder brechen wir gleich auf ?" Sie verstaut die Decke in einer Satteltasche und packt noch einige Tigel und Schälchen dazu, ehe sie die Tasche verschließt und aufsteht. "Fertig !"