Beiträge von Xanthia

    Unwillkürlich muß Xanthia auflachen. "Und das, wo ich ja so verwöhnt bin." belüstigt schüttelt sie den Kopf. " Nein Danke Dunja - der Wirt hat bereits sein Kupfer für Obdach von Tier und Mensch. Ein dickes Bündel Stroh und ein warmer Mantel reichen mir völlig." Sie fasste nach ihrem Bündel und verlässt den Schankraum.

    Xanthia bemerkt Richard Gähnen erleichtert; kann sie dies doch zum Anlass nehmen sich zurückzuziehen. Da anscheinend keine nenenswerten Einwände gegen ihre Teilnahme an der Reise vorlagen, würde sie ja ohnehin noch reichlich Zeit haben, die anderen kennenzulernen. Im Moment jedenfalls sehnt sie sich nach Ruhe und einem weichen Strohlager. Langsam steht sie auf und deutet eine Verbeugung gegen die am Tisch sitzenden an:


    "Verzeiht edle Herren und Damen - aber der Tag war lang und anstrengend für mich. Erlaubt mir mich zurückzuziehen. Ich denke es ist besser, wenn ich mich jetzt zur Ruhe begebe, um für die morgige Reise ausgeruhter zu sein."

    Ein bitteres Lächen zeigt sich auf Xanthias Lippen. Sie läßt sich Zeit, ehe sie antwortet und ihre Stimme klingt ein wenig reservierter.


    "Als ich sie verlies, den Umständen entsprechend - wir haben alle tüchtig Federn gelassen, doch zumindest hat Sir Dexter unter seinen Leuten keinen Toten zu beklagen. Aber lassen wir ab von diesem Gespräch - Dunja - das ist kein Gegenstand für solch einen fröhlichen Abend ! Wenn ich eins aus dem Vergangenen Abenteuer gelernt habe, dann ist es dies: Stelle dich niemals zwischen eine Horde Dämonen und ihr erklärtes Ziel - und damit wollen wir es für heute bewenden lassen !"


    Über ihren Becherrand hinweg schaut sie zu Dunja himüber. Ein seltsames Funkeln liegt in ihren Augen. Doch dann nickt sie Dunja herzlich zu.

    Xanthias Finger krallten sich um ihren Becher, so daß sich ihre Knöchel weis abzeichneten und die vielen kleinen Brandnarben ihrer Finger deutlich zu erkennen waren. Dann atmete sie tief ein.


    "Marquard ist beim Pax Drakonis glaube ich in guten Händen. Es ist schließlich nicht das erste mal, daß wir getrennter Wege gehen. Außerdem müssen wir beide über so einiges nachdenken. Und das tun wir besser getrennt." Xanthia nam einen tiefen Schluck Wein und schaute Dunja dann direkt in die Augen. "Die Ruhn ist ruhig. Das Glaube ich schon - nur zog es Marquard und Sir Dexter in ihre Nähe - nach Ochsenfurth, keine fünf Tage von der Ruhn entfernt, wo beide schon einmal einem großen Überl gegenüberstanden. Dunkle Vorahnungen riefen nun Sir Dexters Orden wieder in diese Gegend und sie baten Marquard sie zu begleiten." Und Schulterzuckend fügte sie hinzu: "Und ich dachte es wäre besser dabei zu sein um beide aus Schwierigkeiten heraus zu halten."

    Xanthia rückte ihren Stuhl etwas beisete um, Dunja und Sir William mehr Platz zu machen. Dabei wechselte sie das Bündel, das sie die ganze Zeit in ihrer Nähe gehalten hatte von der einen zur anderen Seite und lehnte es an einen freien Stuhl.


    Danach angelte sich ein Stück Schinken von einer der Platten, schob ihren Becher näher und wandt sich den Anwesenden zu:
    " Erlaubt mir bitte diese Frage, werte Herrschaften... .Wenn man Montralur eine Weile zu bereisen gedenkt, wohin sollte man sich dann als erstes wenden ?"

    Xanthias Augen blitzen kurz auf, als sie Leomyrs Worte hörte. Dar Abend sollte doch recht interessant werden. Und neugierig wandt sie sich Leomyr zu:


    "Ich schließe mich meinen beiden Vorrednerinnen mit Begeisterung an - werter Herr Leomyr. Spannt uns bitte nicht auf die Folter. Es wäre sehr unterhaltsam und sicher auch ausgesprochen kurzweilig einiges aus Eurer Feder zu hören. "


    Dabei nimmt sie mit einem Seitenblick Feenas Prost zur Kenntnis und führt auch ihren Becher an die Lippen.


    "Nein - werte Feena - aus Lethos stamme ich nicht. Ich bereiste dieses Land nur schon des öfteren und habe viele Freunde dort gefunden. " Sie schmunzelt ein wenig. Dann fährt sie fort. "Aber wirklich leben möchte ich dort glaube ich nicht. Mal ganz davon abgesehen, daß ich wohl eher das bin, was andere einen unruhigen Geist nennen würden - mich hält es nicht lange an einem Ort."

    Als ihr Feena wieder ihre Aufmerksamkeit schenkt, kommt Xanthia auf ihre Frage zurück.


    Lethos nun Lethos ist eines der Ländes des Dunklemeer. Falls Euch das etwas sagt. Ein Königreich - soviel ich weiß. Ich für meinen Teil empfinde Lethos als ein Land - wie soll ich sagen - nun im Aufbruch. Allenorts kann man dort eine unruhige Stimmung verspüren, so als wollen alle Bewohner des Landes mit daran teilhaben, daß Lethos ein guter Platz im Verbund der Länder des Dunklemeers wird. Vor kurzem erst haben sich die Herrschaftshäuser des Landes Lethos und Aldeira durch eine Hochzeit verbunden. Und beide Länder erwarten viel von diesem Bündnis." Xanthia nimmt einen Schluck Wein und prostet Feena zu. " In ganz Lethos wurde gefeiert und die Leute da wissen wirklich zu feiern."


    Xanthia nimmt noch einen tiefen Schluck Wein und genießt die Wirkung.
    " Und Ihr - ihr stammt aus Montralur, nehme ich an ?"

    Es dauerte eine Weile bis Xanthia begriff, daß Feena sie angesprochen hatte und so war ihr Sir Leomyr mit seiner Frage nach Kochrezepten zuvorgekommen.


    " Ich hätte da noch ein letorianisches Gericht zu bieten, Sir Leomir - es nennt sich das lustige Sumpfloch. Trotz dieses doch recht ausgefallenen Namens ist es ausgesprochen köstlich. Und zudem nicht sehr kompliziert."


    Sie schließt sich der allgemeinen heiteren Stimmung an und beobacht eine Weile Sir Wiliam und Dunja.


    Dann wendet sie sich wieder dem Tisch zu und wartet geduldig und wesentlich besser gelaunt darauf, daß Feena ihr Gespräch mit Sie Leomyr beendet hat.

    Xanthia war Dunjas Seitenblick nicht entgangen, zog es aber vor nicht weiter darauf einzugehen. Sie ist froh, dem unmittelbaren Interesse ersteinmal entkommen zu sein. Sie fühlt sich nicht so recht wohl in ihrer Haut. Wer konnte auch ahnen, daß ihr ausgerechnet hier jemand über den Weg laufen würde, der sie kannte.


    Sie nimmt sich vor zu späterer Stunde Dunja nocheinmal zur Seite zu nehmen, um einige Dinge zu klären und sich füre ihr kurzes angebunden sein gerade zu entschuldigen. Aber allein Dunjas Erwähnung der Ruhn und die dadurch aufkeimenden wirren Bilder, trugen nicht gerade zu ihrem Wohlbefinden bei.


    Verflucht - wie weit musste mann denn noch reisen, um nicht wieder mit dunklen Bildern der Vergangenheit gequält zu werden ?
    Aber wenigstens erinnerst Du dich jetzt
    - scholt sie sich selbst - zumindest in Teilen.


    Xanthia nimmt den ihr von Sir William dargereichten Becher Wein
    dankbar an und vergräbt sich darin.

    Xanthia sah Dunja an und irgendwie auch nicht. Für wenige Momente schien sie in Gedanken wo anders zu sein und ihr Gesicht umwölkte sich.


    Mit einer unwirschen Handbewegung jedoch fegte sie fast Bildlich die dunklen Gedanken zur Seite.


    " Wir waren in Lethos. In der Nähe der Ruhn !" und als würde das als Antwort reichen wechselte sie das Thema wobei nun ein schelmischer Zug um ihre Augen spielte : " Unnötige Titel, so, so nun - ganz wie DU meinst. Aber mach Dir keine Sorgen - Marquard wird es sicher bald wieder besser gehen und ich habe getan was ich tun mußte !" Kurz wurde Xanthias Blick hart doch dann wandt sie sich wieder freundlich Dunja und Sir William zu.


    " Ich glaube Ich werde jetzt Eurer Einladung folgen- Sir William und dem Mal zusprechen." Xanthia schnappte sich ein Stück Käse begann daran rum zu knabbern. " Außerdem glaube ich, habe ich Euch werter Sir und Dich Dunja unterbrochen..." Ihr schelmisches Grinzen versteckte sie nur wenig uzwischen zwei Kaubewegungen.

    Xanthia neigt den Kopf zu einem fremdartigen Gruß, als Dunja ihr die Anwesenden vorstellt und betrachtet jeden so eingehend, wie es die Höflichkeit erlaubt. Dann nimmt sie in Dunjas Nähe Platz.


    " Die Welten sind wohl doch nicht so groß, wie mann denkt, hohe Dame Dunja - ich freue mich Euch so unerwartet wieder zu treffen. "


    Und an Sir Wiliam gewand:
    " Ich danke werter Sir für die freundlichen Worte und Eure Gastfreundschaft doch gestattet mir bitte zuerst die Fragen der Dame Dunja zu beantworten"


    Und an Dunja gewandt:


    "Ihr fragt nach Marquard - nun - nein er ist nicht mit mir unterwegs - ich habe ihn bei guten Freunden gelassen, damit er völlig genesen kann. Und mich - " Xanthia zuckt lächelnd die Schultern " mich treibt wie stets die Neugierde um - ich habe kein bestimmtes Ziel hier in Montralur - vor zwei Tagen kam ich an Land und nun bin ich hier.


    Und ihr hohe Dame ? Wie gnädig war das Schicksal mit Euch seit unserer letzten Begebnung ?"

    Xanthia hebt verwundert den Kopf, als die Schankmaid sie mit der ihr aufgetragenen Bitte anspricht. Mit einen freundlichen Lächeln dankt sie der Frau und schaut dann stirnrunzelnt zu dem ihr gewiesenen Tisch hinüber. Dunja Fuxfell ?! Sicher sie kannte diese Frau - aber das Wann und Wo ...? Suchend prüfte sie die Gesichter der Menschen am Tisch und versucht verzweifelt die immer noch wild umhertreibenden Fetzen ihrers Gedächtnisses in eine vernünftige Ordnung zu bringen. Endlich endeckt sie ein ihr bekanntes Gesicht. Langsam - eher sehr vorsichtig - steht sie auf und schenkt Dunja Fuxfell ein offenes Lächeln und eine höffliche Verbeugung. Xanthia schiebt ihre restlichen Sachen nah an die Wand, so daß sie niemanden im Weg stehen, erfasst das lange Bündel und folgt Dunjas Einladung - wenn auch offenkundig ein wenig nervös.

    Nach den ersten interessierten Blicken in die Tavernenrunde sah sich die Fremde nach dem Wirt oder einer Schankmaid um. Dann schob sie ihren Stuhl zurück, um zur Theke zu gehen, verzog aber kurz darauf schmerzhaft das Gesicht. Sie setzte sich wieder langsam auf den Stuhl und blieb eine Weile unbewegt, mit dem Arm auf ihre Seite gepresst. Schließlich lehnte sie sich im Stuhl zurück, atmete tief durch und schnitt eine Grimasse. Sie würde es später noch mal versuchen.

    Mit den Barden hatte eine Frau den Schankraum betreten. Noch von der Reise in einen Mantel gehüllt, blieb sie kurz an der Tür stehen, um sich dann den nächstgelegenen freihen Platz an der Wand zu suchen.


    Dort legte sie ihren Mantel und das Reisegepäck ab. Dabei achtete sie sehr darauf, daß ein langes Bündel, in welches ein Stab oder vielleicht auch ein Bogen eingeschlagen war, in direkter Reichweite zu ihr an der Wand stand.


    Die Frau war überwiegend in schwarz gekleidet, was nur hier und da von leuchtendem Blau unterbrochen war und bis auf einen Dolch unbewaffbet. Sie wirkte müde und Kleidung, als auch Schuwerk ließen erkennen, daß sie schon eine Weile unterwegs gewesen sein musste.
    Ihr Alter war schwer zu bestimmen. Ihr Haar war bereits an den Schläfen ergraut und um die Augen hatten sich tiefe Falten gebildet, dennoch wollte der helle, offenen Blick und der Rest des Gesichtes nicht wirklich dazu passen.


    Mit dem Rücken zur Wand schaute sie sich offensichtlich Neugierig um.