Der Ritter stand eine ganze Zeit unschlüssig am Waffenregal und schaute Rotschimmer an. Schließlich seufzte er und stellte die Waffe an einen freien Platz - Gastrecht war Gastrecht...
Dann begab er sich zu den anderen in die Wohnstube und sah sich interessiert um.
"Schön habt Ihr es hier, Lady Sonea. Und wenn es Euch nichts ausmacht, hätte ich gerne einen Tee oder einen Grog..."
Er betrachtete die Bilder an der Wand, vor allem jene mit den Drachen.
Beiträge von Holt Berkenbrecht Arnulfson
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"Nun, dann gehen wir doch!" meinte der Ritter, stand auf und reichte Sonea seine Hand.
"Darf ich Euch behilflich sein, Mylady?"
Gleichzeitig flitzte Liam los, um die Zeche zu begleichen. -
"Gut, Hrothgar, das freut mich!"
Dann wandte er sich wieder Sonea zu.
"Wie Ihr wünscht, Lady Sonea. Wir können gerne aufbrechen, wann immer Ihr es möchtet." -
"Nicht dass ich wüsste, Lady Sonea. Indes habe ich auch dem ersten Impuls wiederstanden, ihr nachzugehen. Lady Dunja ist sehr selbstständig und weiß, was sie tut. Aber sorgt Euch nicht, ich glaube einfach, dass Ihr es hier nur etwas zuviel Leute geworden sind, was ich durchaus nachvollziehen kann."
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Der Ritter sieht ihr erstaunt nach, er ist zuerst etwas unschlüssig, schaut dann aber kurz zu seinen Knappen. Elric steht ohne Aufforderung auf und folgt Dunja nach draußen.
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"Die Buchführung, das leidige Thema... mit meinem neuen Lehen kommt diese Aufgabe auch auf mich zu. Nunja, Spaß macht es nicht, aber es ist notwenig, sonst gibt es bald Unordnung und ich möchte nicht, dass die Menschen in meinem Lehen mehr Steuern zahlen müssen als unbedingt nötig."
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"Das mit dem Geld ist so eine Sache... aber ohne geht es halt nicht. Und was das Metall angeht..."
Er grinste.
"Im Gefecht kann es durchaus hilfreich sein, viel Metall mit sich rumzuschleppen..." -
Der Ritter seufzte.
"Ohja... vor allem, wenn man nicht so viel hat..." -
Die Augen des Nordmanns glitzerten.
"Und Euch soll keines widerfahren, so lange ich Euer Gast bin!"
Er nickte ihr zu und meinte dann:
"Das ist wirklich erstaunlich..." -
"Nein, natürlich nicht, Mylady. Wenn Ihr uns denn einladet, werde ich zumindest im Namen des Goldenen Drachen diese Einladung sehr gerne annehmen!"
Er lächelte sie an. -
Der Ritter zog eine Augenbraue hoch.
"Quartier in Eurem Haus, Mylady? Ich möchte nicht ungebührlich erscheinen..." -
"Ich werde vielleicht noch den einen oder anderen Tag bleiben, und hatte auch geplant, hier unterzukommen. Hrothgar wird auf dem Schiff schlafen - wie immer..."
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Der Ritter lächelt, als er Sonea mit Nana im Schlepptau sieht.
"Na, da sist aber eine große Tasse Kakao," meinte er schmunzelnd.
Auf er sieht Sonea dankbar an. -
"Ah, Hrothgar, nimm doch Platz! Alles in Ordnung auf dem Schiff?" fragte der Vinländer seinen Bootsmann.
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"Das ist ein Konzept, von dem ich ehrlich zugeben muss, dass ich es nicht verstehe."
Er machte eine Pause.
"Muss ich aber auch nicht. Indes interessiert es mich, mehr darüber zu erfahren, vielleicht verstehe ich ja ein bißchen was... Was meint Ihr mit dagegen ankämpfen?" -
Nun war es an dem Ritter, Sonea interessiert anzusehen.
"Was meint Ihr denn damit? Verhaltet Ihr Euch so, wie man Euch begegnet?" -
"Er beinhaltet die Verhaltensregeln und die Tugenden eines aufrechten Ritters. Zudem gibt er uns Werte mit auf dem Weg, nach denen wir leben und sterben."
Er lächelte.
"Ich kann ihn Euch aber nicht zeigen, er ist nicht niedergeschrieben, noch gibt es eine einheitliche Version davon. Er wird weitergegeben von Ritter zu Knappen durch Vorbild und durch das Wort. Gemein ist aber allen Rittern, die danach leben, dass sie Werte wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit hochhalten. Er gebietet, jenen Schutz zu gewähren, die sich nicht selber schützen können. Und die größte Tugend von allen, so sagt es der Codex, ist die Demut." -
"Ja, der Grat ist schmal und ich bin auch nicht einverstanden mit allem, was manche sogenannten Diener des Lichts treiben. Das ist aber ein sher schwieriges Thema, weil es hier unterschiedliche Ansichten gibt, die sich kaum vereinen lassen. Ich halte mich hier an den alten Codex, der eine gute Anleitung für solche Fälle ist..."
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"Euch sei Eure Position hier belassen, Mylady, doch ich halte sie immer noch für einen Fehler. Aber ich hörte, dass auch Drow im Lager des Grauen Drachen waren, so werde ich bestimmt nicht das Urteil des Grauen anzweifeln. Mir gefällt es nicht und ich habe von Drow bisher nur leid erfahren."
Er seufzte.
"Und diese scheinbare Neutralität gibt es nicht, es kommt der Tag, an den man sich entscheiden muss. Denn die Dunklen trachten nur danach, jene, die neutral sind, auszunutzen für ihre Ziele. Jene aber, die dem Licht dienen, achten Neutrale und ihre Einstellung, denn es ist nicht unser streben, anderen das Leben vorzuschreiben." -
Der Ritter sah sie an und schluckte.
"Nun, das hätte ich nicht gedacht. Und ich denke, dass Ihr da einen Fehler macht. Aber Ihr müsst dazu die Konsequenzen tragen. Auch wenn ich gestehe, dass es mir bitte macht, dies zu hören."
Wieder erwarten blieb der Vinländer aber sitzen und nickte ihr zu.