Beiträge von Holt Berkenbrecht Arnulfson

    "Vergleichbar? Woher solll ich das wissen... ich weiß nur, dass da irgendetwas ist, irgendjemand und das auch nur, weil ich ein Gespräch mit einerm sehr weisen Goden und Dienern des Grauen führen konnte. Ich weiß eigentlich fast nichts. Aber mit Geistern oder Engeln... nein, das glaube..."
    Plötzlich brach er mitten im Satz ab, seine Augen verengten sich, er zog ein Stück des Schwertes heraus, was sanft rot glühte. Eine Konzentrationsfalte erschien auf seiner Stirn, er sah sich in der Taverne um und sein Blick fiel auf Sonea.
    "Was tut Ihr da?" presste er heraus und schob die Klinge wieder zurück in die Scheide.

    "Das weiß ich nicht genau, Lady Dunja. Erfahren habe ich vor einigen Monaten davon, ich war m Gefecht mit Schergen des Kupfernen Drachens. Es kam plötzlich über mich, und ich erinnerte mich an einige Dinge. Ich glaube, es hat auch mit meinem Schwert zu tun..."
    Und er klopft auf eine wunderschöne Klinge, die still an seiner Seite lehnte.

    "Nun, eine der Rittertugenden, welche mir auch sehr am Herzen liegt. Das schätze ich, Lady Dunja. Wenn Euch etwas auf der Zunge brennt - so nennt dies, ich will schauen, dass ich es Euch beantworten kann."
    Er machte eine kleine Pause.
    "Auch wenn es sicherlich DInge gibt, über die ich nicht gerne rede und dies werde ich Euch auch dann sagen."

    Der Vinländer nickte:
    "Ja, das habe ich in der Tat... Ab sofort bin ich Herr über die Baronie Norgaard in der Markgrafschaft Boraks Höh. Das Lehen ist bei weitem nicht so finster, wie ich mir das vorgestellt hatte, man kann schon etwas daraus machen. Als erstes gilt es, die geschlagenen Wunden zu heilen und den Bewohnern zu zeigen, dass es eine ALternative zu den dunklen Göttern des Feindes gibt. Erstaunlich viele nehmen dies erleichtert an, sie haben die Zeiten der Unterdrückung überlebt und sehnen sich nach einer gerechten Herrschaft, die ich ihnen geben will."

    Berkenbrecht schüttelte den Kopf.
    "Eigentlich nicht, Lady Dunja. Ich bin nachwievor der selbe Mensch, nur, das ein Teil, der mich ausmacht, mir nun stückweise deutlicher wird. Früher war ich dem Silbernen sehr zugetan, bin es noch, und ich wusste nicht, woher. Nun glaube ich, dass jene Alte Seele vielleicht dem Silbernen diente in der alten Drachenwelt. Ich mache auch keine unkontrollierten Dinge, fange nicht an, wild um mich zu schlagen - nein, eine Belastung ist dies sicherlich nicht."

    Der Vinländer sieht sie lange an, er scheint irgendetwas zu bemerken, sagt aber nichts weiter, dann entgegnet er:
    "Ich weiß nicht, ob dies der richtige Rahmen ist, aber warum nicht. Mir ist schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass ich mich an bestimmte Dinge erinnere, die ich so niemals erlebt habe. Im letzten Jahr kam es des öfteren vor, dass ich etwas sagte, was scheinbar keinen Sinn ergab - so berichteten mir Freunde, die dies hörten. Ein Gode aus meiner Heimat meinte dann, dass vielleicht eine alte Seele in meiner Burst wohnen würde, jemand aus der ersten Drachenwelt. Die Legende sagt, dass der Graue Drache Seelen und Gegenstände aus der ersten Drachenwelt nahm und in die Zeit warf, um sie vor dem Untergang zu retten. So eine Seele fand wohl auch den Weg in meinen Körper - sie will mich nicht besitzen oder beherrschen, sie ist ein Teil von mir. Ab und an erinnere ich mich an mir fremde Dinge und es ist wohl so, dass diese alte Seele auch Fähigkeiten hatte, welche die meinen überschreiten... Denn eigentlich bin ich zudem, was da geschah, nicht fähig..."

    Wissens Schleier, unverhüllt,
    Graue Klinge, lichterfüllt.
    Wacher Geist, treues Herz
    weilt nicht mehr hier.
    Trauer mit großem Schmerz.
    Eine des Lichtes Reckin
    nun auf ewig fern.
    Ruhe nun beim Grauen,
    Du Weisheits Stern.


    Eine Dienerin des Kreislaufes ist nun in diesen eingegangen. Wir werden sie nicht vergessen.

    "Nein, ganz bestimmt bestimmt nicht!" meinte Herr Berkenbrecht. "Ganz im Gegenteil, es ist sehr angenehm, der Unterhaltung zu folgen. Ich hoffe, man verzeiht mir, dass ich mich als erstes ein wneig raushalte. Aber ich folge der Diskussion durchaus interessiert und aufmerksam!"
    Und er lächelte Dunja und Ashaba an.

    Der Ritter nickte der Bardin ebenfalls zu, als sie vorbei ging. Dann wandte er sich wieder zu Dunja und Ashaba.
    "Es lag für mich auf dem Weg in mein neues Lehen und da Lady Dunja mich um ein Treffen bat, lag es nahe, hierzu kommen. Abgesehen davon, dass der Zaunkönig ein wirklich gutes Gasthaus ist, wo man gerne hin zurückkehrt!"

    Der Ritter schmunzelte.
    "Ich hatte meine Schwertleite noch nicht lange hinter mir. Und auf der Fahrt hatte ich nur unbeirrbare, unverbesserliche Schlauberger kennen gelernt, die in Zeichen der Not sich auf die Ritterschaft verlassen, ohne aber auch nur ein bißchen auf deren Rat zu hören oder sich an die Ideale zu halten. Es war zum Verzweifeln. Ihr zeigtet mir aber, dass es sich immer lohnt, diese Ideale hochzuhalten, denn es mag immer einen Menschen geben, der einen Rat oder Hilfe braucht und diesen ernsthaft annimmt und sogar vielleicht etwas für sich ändert - dafür lohnt es sich, den alten Codex hochzuhalten!"

    "Na, da gratuliere ich Euch doch, werte Ashaba! Und schön, dass meine bescheidenen Worte Euch ein wenig helfen konnten..." Der Ritter schmunzelte ob der Erinnerung an jenen Abend.
    "Indes waren sie auch wichtig für mich, denn ich habe durch Euch auch etwas gelernt."
    Er nahm einen weiteren Schluck Wasser.

    "Wenigstens eine gute Nachricht, dass Einigkeit unter den Siedlern herrscht, das ist sehr wichtig. Wir können gegen die Gefahren der Mittellande nicht bestehen, wenn wir nicht zusammen stehen, das ist unabdingbar."
    Herr Berkenbrecht schenkte sich einen großen Krug Wasser ein.
    "Und trübe Kunde gehört zu meinem alltäglichen Brot, darum würd eich mich nicht allzu sehr sorgen. Im Gegenteil, ich bin froh, so etwas davon zu hören, denn so kann ich vielleicht Hilfe anieten."
    Er machte eine kurze Pause udn schaute Ashaba genauer an.
    "Aber wie ist es Euch persönlich ergangen die letzten Jahre?"