Malglins Haus 3

  • "Mit Cordo", nickt sie. "Aber ich setz mich gerne noch zu dir. Und geschlafen habe ich gut, danke. Du offensichtlich auch?" Sie betrachtet sein zufriedenes Gesicht.

  • Ja lange und gut. Und nun plagt mich auch schon wieder mein schlechtes Gewissen, das ich nix getan habe."
    Malglin lächelt müde.


    "Irgendwie bin ich faul geworden. Früher hat es mir nix ausgemacht, solange zu arbeiten und dabei zu reisen."

  • "Ich glaube nicht, daß du früher auf deinen Reisen solche Rituale durchgeführt hast", gibt Kassandra gelassen zurück.
    "Und wenn du jetzt versuchst mir ein schlechtes Gewissen zu machen weil ich dich von der Arbeit abgehalten habe, nur um deinen Schlüssel wiederzubekommen, dann... klappt das nicht." Sie schmunzelt und nimmt sich eine Scheibe Brot.

  • "Na gut, wer hat sich um den Papierkram gekümmert, während ich weg war? Ich sehe schon die Stapel von Papier und Anträge, die mein Arbeitzimmer überschwemmen. "


    Malglin schaut die Augen verdrehend zur Zimmerdecke.

  • Kassandra lacht.
    "Das geht gar nicht, dein Arbeitszimmer ist abgeschlossen. Wie soll da Papierkram reinkommen", zieht sie ihn auf.
    Dann gibt sie ihm grinsend einen Kuß.
    "Deine Lehrlinge haben sich um das meiste gekümmert", beruhigt sie ihn.
    "Und den Rest hab ich einfach im Kamin entsorgt. Wenns wichtig war schreiben die nochmal", kann sie sich dann nicht verkneifen.

  • "Vielleicht bin ich einfach an einen Punkt, wo ich mir neue Ziele suchen sollte. Ich bin es leid, mich immer um alles zu kümmern."


    Ich bin halt immer noch der einfache Kaufmann von Nebenan, der sich um seine Geschäfte kümmert und kein verdammter Anführer, Weltenretter und was weiss ich."

  • Kassandra sieht ihn fragend an.
    "Und was für Ziele?" Dann lächelt sie liebevoll. "Und wo willst du die in deinem vollen Terminplan noch unterbringen? Außerdem hast DU gesagt, daß die Welt zu retten dein Hobby ist."

  • "vielleicht möchte ich einfach eine ganz normale Familie mit Kindern und einfach nur in meinen Haus leben, jeden morgen in den Laden gehen und meine Geschäfte dort tätigen."

  • "Dann muß du dir ein Hausmütterchen suchen, daß dich bekocht, mit dem A**** daheim bleibt und ein Kind nach dem anderen zur Welt bringt. Du wanderst dahin aus, wo dich niemand kennt, damit keiner deiner Freunde dich mit schwierigen Problemen belästigen kann. Die Magie und Marso loszuwerden ist glaub ich nicht ganz so einfach." Sie sieht ihn eindringlich an.
    "Bist du sicher daß du das wirklich willst, Malglin?"

  • "Ich weiss nicht mehr genau, was ich will. Ich sehne mich nach Ruhe, die ich zur Zeit nicht finden kann. Ich sehne mich nach Frieden, wo jeder Krieg schreit. Ich möchte eine schöne Zeit mit dir haben, aber dennoch haben wir nur so wenig hier füreinander Zeit.


    Alles liegt mir den Ohren und kann die Dinge nicht vernünftig ordnen."

  • Sie nimmt ihn in den Arm.
    "Wir haben mehr Zeit füreinander als jemals vorher, mein Herz."
    Ihre Hand streicht beruhigend über sein Haar.
    "Sag mir ehrlich, willst du die Verantwortung für Amonlonde wirklich abgeben? Gar nichts mehr mit seinem Schicksal zu tun haben? Das glaube ich nicht. Genausowenig kannst du weghören wenn jemand dich um Hilfe bittet. Das läßt dein Herz einfach nicht zu. Du bist wer du bist, Malglin, und das ist alles andere als normal. Du kannst deswegen jammern und dir leid tun aber ändern kannst du es nicht."

  • Malglin weiss nicht so recht, was er sagen soll.


    "Ich habe vielleicht falsche Wege eingeschlagen, die es mir nicht ermöglichen die letzten Weihen von Marso und seiner Macht zu erhalten. Ich weiss es nicht. Ich bin es leid, einfach als Spielball hin und her geschubst zu werden. Es gibt doch so viele andere Leute.
    Schreie ich danach, das man alles auf mich aufladen kann?"


    Malglins Stimme wird ein wenig quengelig, dann beruhigt sie sich wieder und er spricht im normalen Tonfall weiter:
    "Vielleicht ärgert es mich auch nur, das das Elementritual in Condra so schlecht war. Oder das ich meine Aufgaben nicht ausreichend genug erfüllt habe, um alle Mitreisenden zur Mitarbeit zu bringen."

  • Kassandra lächelt.
    "Was, du willst noch höher steigen als Marsos Avatar zu sein? Wie soll denn das gehen?"
    Sie dreht seinen Kopf so, daß er sie ansehen muß, gibt ihm noch einen Kuß und meint dann ernst: "Daß du dich drüber ärgerst, daß das Ritual nicht so gut war wie du es haben wolltest kann ich verstehen. Daß Leute sich nicht animieren lassen passiert auch schon mal. Aber das ist kein Grund alles hinschmeißen zu wollen. Auch Großmeister haben mal einen schlechten Tag. Und deine Aufgabe ist sicher nicht, die ganze Welt auf einer fröhlichen bunten Wiese zu vereinen, sondern als allererstes heil zu mir zurückzukommen. Und auf deine Freunde aufzupassen. Und das hast du getan."

  • "Grmph."


    Malglin gibt eine undefinierbaren Ton von sich.


    "Gut, gut. Schlechte Tage kann man haben, das gebe ich zu. Aber es frisst dennoch aber an mir und ich fühle mich schlecht deswegen, weil ich unsicher bin, wie das ausgegangen ist.


    Und ich hasse es, das ich die Kontrolle über die Dinge verliere."

  • "Und deswegen willst du die Kontrolle ganz loswerden? Malglin, das erinnert mich an einen kleinen Jungen, der ein Puzzle nicht lösen kann und es deswegen aus dem Fenster wirft. " Sie streicht ihm weiter liebevoll übers Haar.
    "Daß du gerne wissen möchtest wie das ausgegangen ist kann ich verstehen. Vielleicht wirst du's nie erfahren. Es ist auch nicht so wichtig, Condra ist nicht deine Verantwortung. Amonlonde ist es."