Neue Wege

  • Rouven legt sich in den Bug, hält den Arm über Bord und ist angespannt bereit die Ertrinkende zu retten.
    "Riemen .... HOCH!", passt der Obermaat genau den Zeitpunkt ab, dass das Boot ganz nah an Tara vorbeifährt.
    "Los packen sie die Hand!", ruft er der Frau entgegen.

  • Doch Tara kann nicht mehr zupacken. Ihre Arme schmerzen, die Hände sind vom Seil wundgerieben, sie schafft es lediglich noch den Arm ein Stück weit aus dem Wasser zu halten, dass sie gepackt werden kann, während sie weiter sing.

  • Rouven packt mit festem Griff zu und kann Tara zumindest halten.
    "Arggh, ich schaffs nicht alleine!"
    Das Boot schlägt Tara hart gegen den Hinterkopf.


    "Backbordriemen auf Steuerbord, Hein halt dagegen un dihr zwei unterstützt ihn, schnell!"
    Trotz einiger Hektik welche durch die Befehle entsteht gehen alle Manöver Hand in Hand. Das Boot wird um Tara herum gesteuert, damit ihr Arm nicht zu sehr belastet und ausgekugelt oder Abgerissen wird.
    Hein lehnt sich weit achtern aus dem Boot um ein Gegengewicht zu der dreiköpfigen Bergungscrew zu bilden.

  • Während der eine hai mit dem Kadaver in die Tiefe abtaucht, entdeckt der andere neues Blut im Wasser und hektische Geräusche.


    Er hält genau auf Taras Beine zu und beißt zu.

  • Mit Hilfe der beiden anderen Matrosen gelingt es Tara aus dem Wasser zu ziehen, gerade als das Maul des Hais in die Bordwand schlägt.


    Die drei Mann rollen sich mit Tara ins Boot um dem Angriff zu entgehen, was das Boot so sehr aufschaukelt, dass Hein das Gleichgewicht verliert und über Bord fällt.

  • Der Hai beisst in die Bordwand und kann nur ein kleines Stück Holz herausreißen, was ihm nun längs in der Schnauze steht.


    Unter großen Schmerzen taucht der hai in die Tiefe ab.

  • Kaum im Wasser gelandet fasst ihn schon die kräftige Hand des Obermaat und zieht in geübter Weise unter gegenseitiger Unterstützung aus dem Wasser.


    "Alle Mann an Bord?", der Obermaat verschafft sich einen Überblick.
    "Jau!", erwidert Rouven:"Alle Mann und eine Frau."


    "..und eine Frau... beim Klabautermann! Nun haltet keine Maulaffen feil. Die Flaute ist vorbei, wir wollen an Bord kommen, sonst fahren die uns noch davon. Also legt euch in die Riemen Männer.


    Pullt....Pullt...Pullt..."

  • Ein Krebs krabbelt in gewohnt seitwärtsgehender Manier vorwärts und stubst an Liam ran, den er daraufhin sofort mit einer seiner großen Scheren in die Hand kneift!

  • "AAUUU...", Liam stutzt!
    Er hebt seinen rechten Armhoch, an dessen Hand ein roter Krebs hängt.
    "Was soll das? Ich habe auch Hunger, aber fress ich dich des halb auf?", er setzt die Krabbe vor sich auf den Boden ab.
    "Nun lass los und geh!"
    Nichts passiert...
    "Lass lo...os!"
    nichts...
    "Lass... jetzt ... los!"
    wieder nichts...
    Er hebt den Arm und schüttelt die Hand kurz.
    "Au...verdammt...Lass jetzt looos!"


    Liam zappelt wild mit dem Arm herum. Dann packt er den Krebs mit der Linken und zerrt.
    Plötzlich kann er den Krebs losreissen und setzt ihn unsanft vor sich ab:"Du blödes Vieh!"
    Als er seine Hand reiben will merkt er dass er blutet:"Na ganz toll, vielen Dank!"
    Liam nimmt die rechte Hand zu Mund und lutscht an der Wunde, während er mit der Linken einen Stein sucht und nach dem Krebs schmeisst. Dieser ist aber schon im Wasser verschwunden und entgeht der Attacke.
    "..mmoohh..menno...heute geht ....aber auch...alles schief..."

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  • Mit kräftigen Schlägen nähert sich das Boot, dem Schiff.
    An Deck des Schiffes sind alle mann bei der Arbeit um die Takelage in den Wind zu bringen. Nach zwei Tagen an der selben Stelle freut sich die Mannschaft auf Wind und ein Fortkommen!


    Das Boot geht an Steeurbord längsseits und wird an den Tauen festgemacht. Dann entern die Acht Matrosen das Netz auf, während der Obermaat bei Tara bleibt.


    "Zu...gleich! ... Zu...gleich!", ertönt oben das Kommando und mit gleichmäßigem Ziehen hebt sich das Boot aus dem Wasser.


    Als sich das Boot auf Deckhöhe befindet salutiert der Obermaat vor dem Kapitän, einem kleinen Mann mit dunkler Hautfarbe:"Kapitän, wir haben eine Frau aus dem Wasser gefischt. Sie blutet und ist bewusstlos.
    Ich glaube die Haie haben sie nicht erwischt!"


    "Mmmmhh, gut.", der Kapitän nickt ruhig und anerkennend, dann wendet er sich an drei andere Matrosen:"Ihr drei, bringt die Frau runter zum Schiffsarzt. Du besorgst heißes Wasser aus der Kombüse und du schaust mal in den Waren nach, ob du ein paar einfache Kleider findest... nimm die größten, die du finden kannst!"
    Dann dreht er sich zum Obermaat um:"Habt ihr gut gemacht. Heute Abend eine Extraration Rum für euch und Hain soll sich trockene Sachen anziehen."


    Dann dreht er sich wieder um und schaut in die Runde:"Was ist los? Habt ihr noch nie ´ne Frau gesehen? Los in Wanten. Macht euch nützlich!"


    Zwei Matrosen heben Tara aus dem Boot und bringen sie unter Deck.

  • Tara ist nass, aber dennoch scheint sie zu glühen. Ihr Atem geht schwach und rasseld. Sie sieht blass aus.
    Von all dem, was mit ihr geschieht, bekommt sie nichts mit, denn zu groß ist ihre Erschöpfung und zu stark war der Schlag gegen den Kopf.

  • Die Matrosen bringen Tara in das Krankenquartier und legen sie auf den zentralen Tisch.


    Ein anderer Matrose weckt den Schiffsarzt:"Herr von Boyren, eine Frau wurde aus dem Wasser gefischt und befindet sich im Krankenlager!"


    "mmhhh, wie?", der Arzt sucht nach den Augengläsern auf dem Nachttisch:"Eine Frau, aus dem Wasser, ja. Wecken sie Herrn Beuschen, danke.!"
    Der kleine, schmächtige Mann setzt sich auf und streicht sich durch das schüttere Haar. Dann steht er auf und zieht sich seinen Rock an.


    Nebenan hört er, wie sein gehilfe, Julius Beuschen geweckt wurde. Der junge Mann war von seinem Vater zur Kriegsmarine geschickt worden, doch er konnte ihn gewinnen und aufgrund seines wachen Verstandes als Gehilfe anwerben. er lernte schnell.
    In den letzten Tagen allerdings waren nur eine Hitzeerschöpfung und zweimal ein sonnebrand zu behandeln. Eigentlich sehr gut, dass es so ruhig war.
    *Wer mag wohl die Frau sein?*


    Dann ging es aus seinem Raum zum Krankenquartier.


    Kurz nach ihm kam auch Julius Beuschen aus seinem Raum, er war immer sehr dienstbeflissen.


    Er kam nur kurz nach dem Arzt in den Raum. Ihm folgte ein Matrose mit Kleidung auf dem Arm.


    "Ich danke Ihnen meine Herren!", sprach von Boyren zu den Matrosen:"Wenn ich jetzt bitten dürfte, dass sie uns alleine lassen."


    Die Matrosen grüßen und verlassen den Raum.


    "Julius, würden sie der Dame die Kleider öffnen?"


    Julius nahm die Schürze ab und schaute dann das zerissene Kleid an.
    "Ähh...Herr von Boyren ... ähh..."
    "Schneiden sie es auf!"
    "Ähh, ja!" Julius Beuschen wurde rot bei dem Gedanken, nahm dann aber eine Schere zur Hand und fing am Saum an, das Kleid zu zerschneiden.
    "Ähh, Herr von Boyren?"
    "Was ist denn Julius?"
    "Hier ist etwas Hartes!"
    "Bitte?"
    Julius war sichtlich unsicher, der Junge Mann war sehr behütet aufgewachsen, fast wie in einem Kloster und der Umgang mit der Weiblichkeit war für ihn befremdlich:"Nun, ... ähem... zwischen den ... zwischen ihren ...."
    Der Schiffsarzt hatte seinen Rock abgelegt, sich eine Schütze angelegt, die Ärmel geschoppt und die Hände gewaschen. Nun ging er zu der Frau.
    "Ein Fässchen ... komisch, aber nicht tödlich. Julius, du musst noch viel lernen!" Jetzt nahm er die Schere und öffnete den Rest des Kleides.
    "Viel interessanter finde ich dies Flecken hier, siehst du? Vielleicht wurde sie aufgrund dieser Flecken von ihren Leuten ausgesetzt, oder sie ist geflohen, wer weiß." Er dreht sich um und schaut ins Regal.
    "Gib mir bitte die Maske und nimm dir auch eine, wer weiß, was das ist. Auf jeden Fall scheint sie keine weiteren Wunden zu haben. Versorge bitte die Platzwunde am Kopf. Ich schaue, ob sie Knochenbrüche hat."

  • Taras Atem geht immer noch rasseld, so als sei die Lunge voller Wasser. Sie rührt sich nicht weiter.


    Nachdem nun ihre Kleidung entfernt worden war kam das Tahnee-Ei, welches um ihren Hals hin, zum Vorschein.

  • "Ja, so ist es richtig, gut gemacht Julius!" Nachdem der Arzt den Verband geprüft hat, lobt er seinen Gehilfen.
    "Was sagt dir dieses Amulett?"


    "Ich weiß nicht.", erwidert Julius:"Was sollte es mir sagen?"
    "Tahnee, sie ist eine Gläubige der Tahnee, vielleicht eine Novizin oder sogar eine Priesterin. Vermutlich komt sie sogar aus Zarorien oder Etraklin. Vielleicht ist sie eine Schiffbrüchige und das Faß sollte ihr als Schwimmhilfe dienen!" Er beugt sich über den Kopf und horcht.
    "Hmm, sie hat offensichtlich Wasser in der Lunge. Das kann gefährlich werden, wir sollten das weiter beobachten."


    "Können wir nichts tun?", Julius war besorgt.


    "Das ist schwierig, ich wüsste nicht was. Manchmal bildet sich Schaum in der Lunge, wenn der Patient Salzwasser geschluckt hat. Ich weiß aber nicht warum, daran kann der Patient dann allerdings ersticken. Ich würde sagen im schlimmsten Fall müssen wir dann den Herrn stören. Ich weiß nur nicht, ob er da helfen kann."


    "Ich verstehe!"


    "Jetzt bringen wir sie ins Bett und legen sie Kopfabwärts, vielleicht fließt das Wasser von selbst heraus."
    Beide nehmen Tara und legen sie in eine Koje, wobei sie den Körper so legen, dass der Kopf an der tiefsten Stelle liegt.


    "So, was machen wir nun?", der Arzt schaut Julius erwartungsvoll an.


    "Wir...wir...wir ziehen sie wieder an?"


    "Hast du bemerkt, dass sie glüht?"


    "Äh, ja.",Julius wird wieder rot.


    "Wir müssen das Fieber senken und was tun wir nun dagegen?"


    "Wadenwickel?"


    "Genau, gib mir bitte die Schale und einige Tücher." Der Arzt beginnt die Waden und die Stirn in feuchte Tücher zu wickeln. Als er fertig ist gibt er seinem Gehilfen letzte Anweisungen und den Auftrag über die Patientin zu wachen. Er selbst macht sich auf zum Kapitän.

  • Nachdem der Schiffsarzt die Kajüte verlassen hatte dauert es nciht lange und Tara beginnt zu würgen.
    Sie übergibt sich und ein Schwall Wasser durchnässt das Bett und fließt dann auf den Boden, wo sich eine kleine schaumige Pfütze bildet.

  • Der Atem geht nicht mehr ganz so rasselnd. Die blasse Hautfarbe ändert sich allerdings zusehens in ein fieberrot.