Am Strand zu Montralur

  • Sie blickt hinunter auf ihre Hände und ihr Gesicht verzieht sich leicht.


    "Ich bin für Arbeit mit den Händen nicht mehr geschaffen. Ich kann Lesen und Schreiben und kenne mich mit Schriften aus. Was denkt Ihr, wo ich am besten aufgehoben wäre?"

  • "Gut, dann werde ich das tun. Hierher zurückkommen kann ich ja immer noch!"


    Sie lächelt die Wache an und scheucht ihn dann aus dem Raum, um sich in Ruhe umzuziehen. Ihre nasse Kleidung rollt sie zu einem Bündel zusammen und verlässt dann mit etwas zittrigen Beinen den Raum und die Kaserne.


    Nach einem letzten Dank an die Wache begibt sie sich auf die Strassen der Hafenstadt.

  • Ein schwarzes Pferd mit einer Reiterin nähert sich. Sie trägt einen langen blauen Umhang, der über den hinteren Rücken des Pferdes zu gleichen Teilen fällt. Das Tier tregt weder Sattel, noch eine Trense, ein einfaches Halfter an dem zwei Zügel befestigt sind, das ist alles.


    Es trottet langsam, so scheint es Richtung Tor ins Landesinnere. Die Kapuze leicht ins Gesicht geschlagen offenbahrt im sanften Fackelschein der einbrechenden Nacht, schlanke fast unmenschlich wirkende Züge und langes schwarzes lockiges Haar. Die Augen der Frau wie es scheint, sind auf dennoch abwesend.

  • Maeriel hat sich in den Strassen bis zum Tor ins Landesinnere durchgefragt und für ein Geldstück aus ihrer Corsage eine anständige Tasche und ein paar neue Schuhe erstanden - sie hofft mal, dass die Wache das nicht irgendwann erfährt und sich fragt, warum eine mittellose Frau auf einmal mit Gold bezahlt.


    Darüber hinaus hat sie ihre Dolche im Meer verloren und sich einen neuen gekauft, den sie an der Innenseite ihres Oberschenkels befestigt hat. Ein Stück Brot mit Käse kauend, schlendert sie in Gedanken durch die Gassen und wäre fast gegen ein Pferd gelaufen.


    Sie stoppt abrupt und hebt den Kopf zu der Reiterin.


    "Entschuldigung."

  • ...Was ist nur los mit dir?...


    denkt Tear`asel, als sie fast schon wieder eine Gestalt angerempelt hat. Ihre Augen wandern bis sie das Gesicht der Fremden im Blick hat...


    Für einen Moment verharrt sie in den Augen der Gestalt...


    "Nein ich war unaufmerksam, es ist meine Schuld. Ist Euch etwas passiert?"


    fragt sie von ihrem Pferd hinunter.

  • Maeriel lächelt kurz.


    "Nein, sorgt Euch nicht. Ich war in Gedanken."


    Sie mustert die Reiterin. Dieses Haar, dieses Gesicht...diese Augen... .

  • Sie bemerkt die musternden und nachdenklichen Blicke der Person vor sich....Etwas irrtiert fragt sie schließlich:


    "Sind wir einander bekannt?"

  • "Nicht, dass ich wüßte. Ich bin gerade erst angekommen - an diesem Morgen."


    Sie neigt höflich den Kopf.


    "Ich bin Maeriel und auf der Suche nach der Burg des Fürsten."

  • Als sie ihr eigentliches Begehr auf Montalur vernimmt, geht eine ihrer Augenbrauen leicht nach oben...Sie schließt kurz die Augen, berührt kurz eine entfernte Seele und kehrt zurück.


    "Talris befindet sich zur Zeit auf Gerund, was wünscht ihr von ihm?"


    fragt sie frei heraus, ganz so als kenne sie den Fürsten...sie zügelt ihr Pferd vollends und steigt gewand ab.

  • "Eine Wache in der Hafenstadt gab mir zu verstehen, dass ich ihn aufsuchen solle, falls ich hier auf der Insel in seinem Dienst unterzukommen suche. Obwohl ich glaube, das ein Elbenfürst besseres zu tun hat als sich jedes Wanderers anzunehmen, wollte ich mich auf den Weg in die Burg machen - vielleicht kann ich meine Talente dort nutzbringend einsetzen."

  • Tear`asel mußte lächeln.


    "Welche Talente meint ihr könnte der Fürst von Montalur gebrauchen, die ihr ihm anzubieten hättet?"


    Ihr Lächeln war jedoch nicht abweisend, die Fremde schien Talris wirklich nicht zu kennen, sonst hätte sie gewußt wie wichtig jedes Lebenwesen für ihren Elbenfürsten war. Sie nahm die Kapuze ab und blickte Maeriel an.

  • Maeriel schrumpft ein wenig in sich zusammen, weiß sie doch, dass sie nichts zu bieten hat außer ihrer reinen Arbeitskraft.


    "Wenig" , sagt sie etwas bedrückt. "Lesen und Schreiben, der Umgang mit Pergamenten."


    Als ihr Gegenüber die Kapuze zurückschlägt, muss sie insgeheim lächeln.


    'Ich wusste es.'


    "Mir reicht ein Dach über dem Kopf - und nicht unbedingt ein Quartier in einer Kaserne."

  • "Ich bin mir fast sicher, das Talris eure Fähigkeiten gut einzusetzen weiß, ihr solltet euer Licht also nicht ausblasen, ehe es nicht dazu benutzt wurde einen Raum zu erleuchten."


    Wieder ein Lachen. Diesmal freundlich und einladend, wenn auch sanft.


    "Wenn ihr wollt könnt ihr mit mir kommen, ich befinde mich auf der Reise nach Gerund, ich könnte euch sofern Talris Zeit hat, ihm vorstellen."


    Dann blickte sie hinter Maeriel.

  • "Agolas wird uns beide nicht tragen, auch wenn ihr nicht über das Gewicht eines Menschen verfügt,"
    meint sie geheimnisvoll lächelnd.


    "Und ich bin mir fast sicher, das ihr mit dem schwarzen Wildfang kaum mithalten werdet, beschleunige ich meine Wanderung Richtung Gerund."


    Sie richtete kurz ihre Kleidung...


    "Ich suchte euer Pferd ...,"


    eine kurze Pause entstand...


    "Wie ist euer Name?"

  • "Mein Pferd... ."


    Maeriel fängt an zu lachen.


    "Als ich vom Schiff fiel, fiel mein Pferd leider nicht hinterher."


    Sie verzichtet darauf zu erwähnen, dass sie nie eins besessen hat. Als sie sich wieder beruhigt hat, fügt sie hinzu:


    "Maeriel aus Pahia. Ein wunderschönes Tier hat Ihr und es wäre wirklich eine Schande, es nicht allein zu reiten. Aber ich habe kein Geld, fürchte ich."


    Jetzt auch noch in der Kaserne ein Pferd zu erstehen - auffälliger ginge es nicht mehr.

  • "Pahia?"


    Die Wiederholung des Landes als Frage formuliert schien, als würde die Elbenfrau dieses Land bereits kennen.

    "Ihr seit weit weg von Zuhause, vielleicht erzählt ihr mir irgendwann einmal was euch von Pahia nach Montralur verschlagen hat."


    Für einen Moment verstummte sie und schien zu überlegen.
    Sie war von einem nicht weniger entfernten Ort hier her zurückgekehrt.


    "Nun ja obgleich ich die Ansicht ein Pferd zu kaufen nicht teile, um es zu reiten, werde ich mich eures Wanderschrittes anpassen, so brauchen wir zwar ein wenig länger nach Gerund aber Eile war noch nie ein bestimmender Faktor meines Volkes."


    Sie schmunzelte, blieb auf dem Boden, nahm Agolas Zügel und schritt neben Maeriel her.

  • "Ja, Pahia. Und ja - es ist weit fort, man könnte sagen, weiter fort als hinter jedem Horizont in diesen Gefilden."


    Sie lächelt wehmütig.


    "Nun, wie ich schon sagte, ich danke für Eure Begleitung. Auch ich habe Zeit - vielleicht weniger als Ihr, aber doch mehr als genug."


    Sie passt sich dem Schrittempo der Elbe an, die ihr Tier am Zügel führt.


    "Und Euer Name ist?"

  • "Tear`asel nuya wyn aus dem Lande Khel`Antharas, euch vielleicht an als das Grenzland zu Daynon bekannt."


    Sie blickte zu Maeriel, während sie sich vorstellte. In einiger Entfernung tauchten schon die Stadttore auf.