Die Blutige Zeichnung 7

  • Sie sah ihn an wirkte irritiert, normalweise halfen Drohungen dieser Art, das das Gegenüber panischartig das Weite suchte, galt Tear`asel in Augenblicken großer Gefühlschwankungen eher als unberechenbar.


    Talris ausgestreckte und zurückgezogene Hand ließen sie ihre Wut für einen Augenblick vergessen. Sie blickte ihn an.



    *Mein Geist droht zu zerspringen, wie ein Wasserbild in das man einen Stein wirft, Zerrbilder meiner Seele...*


    Ihre Arme umschlangen ihren Oberkörper sie setzte sich seitlich hin, den Kopf geneigt...



    *Sei nur bei mir in diesen Stunden und stell mir keine Fragen über das was war und das was ist, denn ich vermag selbst nicht zu begreifen.*

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  • Sie schwieg eine Zeitlang, verharrte in ihrer Position und ihr Blick war stetig auf den Boden gerichtet, Trauer und Wut wechselten sich ab...


    Plötzlich beginnt sie leise zu singen, fast nicht hörbar, trauriger Gesang von einer zittrigen Elbenstimme...



    ...Eis, das von den Bergen kommt, kann nicht kälter sein...
    ...Echo, das du ungehört verhallst...
    ...in mir toben tausend Stürme...
    ...kraftvoll und zerstörerisch...
    ...Wind lass meine Sinne reisen, Erde gib mir deine Kraft...


    ...Mein Herz, das in mir zerbricht, am Gefüge dieser Welt...
    ...Stimmen, die in die Leere schreien...
    ...in mir toben tausend Stürme...
    ...kraftvoll und zerstörerisch...
    ...Wind lass meine Sinne reisen, Erde gib mir deine Kraft......


    ein leiser Singsang, der ihr Mut spenden soll, keine große Poesie, nur Gesang, in Magier verwoben, bringen der Seelenwanderin Ruhe, dennoch lässt das Zittern nicht nach.

  • *jetzt reichts!* dachte sich Talris. Er schloß die Augen und murmelte einige Sätze vor sich hin, fast unhörbar.
    Dann wirbelte er mit seinen Händen in der Luft umher und schloß sie zum Schluß zusammen.
    "Möge Issars Segen mich beschützen, kein Unheil zu erleiden....." sprach er zum Schluß aus und nahm sie in den Arm. Er versuchte ihr den Schmerz zu nehmen, auch wenn die Wucht der Magie ihn niederstrecken würde, tat er es für sie.
    Er hat die Magie nicht verlernt, er hat sie nur nie einsetzen gelernt. Die Kraft die Magier wie Tearasel als völlig normal verspüren, war für ihn wie die ansammlung von purer Energie, die auf ihn eindringte wie jemand der des schwimmens nicht mächtig ist und ins wasser geworfen wird.

  • Fassungslosigkeit machte sich in ihrem Gesicht breit, als sie das Prickeln auf ihrer Haut verspürte, das sie jedesmal empfand, wenn sie die Energie selbst webte.


    So vergaß sie auch den Blick zwischen den Welten zu aktivieren, um zu sehen wie Talris das wunderbare Geschenk des Lebens für sich nutzte.


    Er war niemals schöner gewesen als in diesem Moment, als das warme weiße Licht der Magie durch ihn floß wie Blut.


    Als er sie festhielt spürte sie die Macht, wilde ungezügelte Magie, die in ihren Grundzügen schon entfesselt Kraft versprühte.


    Sie schloß die Augen und konzentrierte sich auf den Zauber, den er da unter großer Kraftanstengung wob, wohl wissentlich nicht ihre über jahrhunderte erlernte Fertigkeit zu besitzten.
    Als beide Hände sie fest umklammerten, atmete sie tief ein und drang sanft in das magische Geflecht ein, das er um sie webte. Die Bindung war erst wie ein reissender Strom, doch die Meistermagierin besänftigte die hohen Wellen, bis die Magie in beiden wie ein klarer Abendsee niederlag. Beruhigend und sanft.


    Talris konnte es sehen und spüren tief in seinem Innern. Tear`asel beruhigte sich, die Symptome ihres Schmerzes schwanden ein wenig, wenn gleich die Ursache des ganzen blieb. Schweigend genoß sie die magische Berührung zu Talris, etwas derart inniges hatte sie lange nicht mehr getan.

  • Er spürte eine seltsame Kraft als er sie berührte. Wie ein unkontrolierter Windstoss umringte es ihn. Plötzlich beruhigte es sich. Er empfand ihre Gefühle und drohte umzukippen, fand jedoch einen geistigen halt und hielt sie weiter fest. Es war schmerzhaft und schön zu gleich, diese Erfahrung.
    Es riss ihn unkontrolliert hin und her in seinem Geiste, ohne das er etwas dagegen machen konnte.
    Dann versuchte er noch mehr Kraft aufzubringen und die Symptome aus ihr heraus zu bannen. Er fühlte wie seine Hände von weissem Nebel umschlossen wurden und dabei die Kraft zu speichern schienen.


    dann nachdem er seine ganze Kraft eingesetzt hatte, ließ er ab von ihr und alles wurde wie vorher für ihn. Die Umgebung formte sich zum alten und das Licht verschwand.


    *Hab ich ihr helfen können?* fragte er sich inne und schaute sie dabei an.

  • *Meine Gefühle sind nicht weniger geworden, aber für den Augenblick scheinen sie bebändigt*


    sie lächelte traurig.


    "Es kommt wie es kommen muß, so wie auf Ebbe Flut folgt, und auf den Sommer die Zeit des weißen Schlafes..."


    sinierte sie mehr zu sich selbst als zu Talris.


    "Mag der Schmerz über einen Verlorenes groß sein und die Trauer einem fast den Verstand nehmen, so wird in der wärmenden Zeit des kommenden Sonnenlaufs, neues Leben entstehen. Altes wird vergeben nicht vergessen sein."


    sie blickte wieder zum Boden.



    "so hoffe ich inständig und bete zur Erde und zum Wind."

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  • Wollte oder konnte er nicht das fragen sein lassen. Sie wand sich aus seiner schützenden Umarmung und blickte ihm tief in die Augen.


    *Zu einer anderen Zeit werde ich dir Antworten geben, auf die Dinge, die mein Herz jetzt schmerzen. Bitte akeptiere meinen Wunsch.*


    Sie senkt ihren Blick, bleibt aber wie eine Entschluldigung ihrer eben härter als gewollt gesprochenen Worte in seiner Nähe.


    "Ich möchte das du mir etwas erzählt, etwas das mein Herz mit ein wenig Freude erfüllt, eine Geschichte oder etwas, von dem was dich glücklich macht..."


    ihre jetzt lautausgesprochenen Worte haben ein Fehlen in ihrem Klang...

  • Missverstanden und das Fragen einstellend sagte er ihr.
    "Gut dann erzähl ich dir etwas das mein Vater mich lehrte....
    Früher zu Zeiten der Wargs, hat unser Volk viel Leid erdulden müssen. Mein Vater wie du weisst, war Heerführer und guter Lehrmeister vieler unserer Rasse.
    Doch mich wollte er nie Lehren mit dem Schwert zu kämpfen, also schaute ich ihm heimlich zu wenn er Schüler trainierte. Mein Vater wusste jedoch das ich ihn beobachtete.
    Eines Tages trainierte ich heimlich und übte einige Kampfbewegungen die er lerhte und mein Vater stand plötzlich hinter mir. Ich schämte mich und wartete darauf das er mich zu recht wies.
    Doch er stand vor mir und lächelte mich an.... ~So sehr möchtest du kämpfen lernen das du mich heimlich beobachtest? Zu welchem zweck willst du es von mir lernen?~ Und als ich ihm sagte ~Um unser Volk zu schützen muss ich vom größten Lehmeister lernen. ~ Sein lächeln hielt an und seit jenem Tag lehrte er mir die Kampfkunst unseres Volkes die nur wenige von uns erlernen. Nur Heerführer und jene die es mal werden wollen vermögen die Gabe es erlenen zu dürfen."

    Er seufzte ..... "Sie werden die traditionen weiterführen. Ich dagegen werde sie niemanden lehren können, da ich selber nicht ausgelernt habe. Es braucht weit aus mehr als 200 Jahre um es zu verstehen und weitere 80 um es zu perfektionieren. Jedoch lehrte mich mein Vater einen Großen Teil. Ich hoffe das Issar gnädig ist und eines Tages, sollte ich mich als fähiger unseres Volkes bewähren, wird sie mich alles lehren was ich noch nicht weiss. Da bin ich mir sicher.


    Man sagt wenn man die fast 300 Jahre vollendet hat und perfektion im Umgang mit dem Schwert erlangt hat, würde sie einem den letzten Schritt zeigen. Nur einem aus unserem Volk wurde dies zuteil...." Er hielt kurz inne und schaute leer in die ferne......

  • Sie blieb still und blickte ihn an. Viele Dinge zeigten sich in seiner Geschichte, die Sehnsucht nach Perfektion war nur eine davon, aber das war nichts Neues. Wer mochte diese Issar sein, von der er immer sprach. Eine dieser sogenannten Götter? Sein Vater... wenig hatte er bisher über jenen gesprochen, der so in der Veehrung seines Herzens stand.


    "Was wünschst du dir?"


    fragte sie nach einiger Zeit des Fragens und Talris konnte sich nicht sicher sein, ob sie es zu seiner Geschichte fragte oder allgemein.

  • Er dachte kurz nach, jedoch mehr ihre Frage deutend als über den Sinn seiner Antwort.
    "So zu sein wie er. Es gibt nichts und niemanden der Gütiger ist als er. Nichts und niemanden der Mutiger ist als er und nichts und niemanden dem die Güte unserer Waldgöttin Issar zu teil gekommen ist.
    Ich sehe die Fragen in deinen Augen.... Wer Issar ist denkst du dir? Gibt es doch keine Götter an die Elben glauben... nicht wahr? Doch SIE ist die vollkommenheit. Wir Elben in Avarion achten sie denn sie hilft uns in der Not und steht uns bei. Viele hat sie schon in ihren Garten aufgenommen. Viele dachten sie sei ein Gerücht das in die Welt gesetzt worden ist. Doch sie hat viele male ihre Hand über uns gehalten und uns schutz gewährt. Und seit dem einer sie gesehen hat und von ihr gelernt hat, Glauben wir erst recht an sie. Wenn wir dahinscheiden, nimmt sie uns in ihrem Garten auf und dort wiederfährt uns für den Rest der Zeit kein unheil mehr."


    Er dachte kurz nach....
    "Ich zeig dir etwas...." er nahm ihre Hände und setzte sie auf seine schläfen. Es dauerte kurz da wieder fuhren Tear einige Bilder... voller wärme und geborgenheit....wie ein vogel flog sie über ein land.
    *Siehst du die weissen strände? Und das saftige Grün der Wiesen? Siehst du die Wälder in den prächtigsten Farben? Selbst die Berge dort wie sie in die höhe wachsen?*


    Er schwieg kurz... Plötzlich flog sie über eine Stadt voller schönheit... ein großer Turm hob sich aus der Mitte und mehrere kleine daneben. Unten Breit und nach oben spitzer werdend wie Speerspitzen sahen sie aus nur viel größer und viel schöner.... Plötzlich überkommt sie ein helles Licht und sie erwacht wieder im Turm in Gerund.

  • Ihre Augen zeigen zweierlei Dinge als sie wieder klaren Blick bekommt. Wie wunderschön doch deine Heimat ist, denkt sie sich und in welch kurzer Zeit du dem Pfad folgst, Bilder, Senden, Magie...Ein zartes Lächeln gleitet über ihr trauriges Gesicht.


    Die weisen Strände, ihr so geliebtes Meer, für sie, die sie ein Kind der Wälder ist fazinierend und erschreckend zu gleich. Sie sieht durch seine Augen sein Land und die Furcht ist dahin und weicht seinen geliebten Heimategefühlen. Ein wenig klingt das Bild seiner Heimat in ihr wieder. Dann aber wird sie nachdenklich.


    "Ich erzählte dir einst, das jeder seines eigenen Schicksals SChmied sein muß. Wenn man sich selbst findet in dieser Welt, dann und nur dann kann man seinen eigenen Weg gehen. Du bist der, der du bist, auch deines Vaters Sohn aber in erster Linie und das ist entscheidend bist du Talris, ein Kind Montralurs und sein Fürst."


    "Noch etwas, wie für dich Issar eine Herrin der Gezeiten ist, so ist es in unseren Landen Tasmia, die Mutter, die Schwester des Lichts und die Erde selbst. Auch sie hat ihre Augen auf unseren Pfade und reicht uns ihre hilfreiche Hand, wann immer sie sie entbehren kann. Sie ist gütig und grausam, sie ist wie sanfter Sommerregen und ein gewaltiger Herbststrom, zart und warm wie die Sonne und dunkel und kalt wie die Nacht. Eine wilde Göttin wenn du so willst, sie ist das Herz, die Essens von allem."

  • "Du scheinst etwas zu vergessen... Wie du siehst geh ich bereitsmeinen eigenen Weg. Nur die Waldgöttin selber hat mir diese Prüfung auferlegt. Sonst hätte ich unser Land bestimmt nicht verlassen. Nein dieses Land braucht die Hilfe und die Führung. Furchtbar ist nur die Tatsache nie wieder meinen Vater sehen zu können um ihm zu sagen wie sehr ich ihn Liebe....."


    Vieleicht mochte es sich so anhören als mochte Talris nicht in Montralur zu sein, doch das stimmte nicht. Vielmehr die Tatsache vergessen zu haben wo sein Vater lebt. Ein jeder würde Heimweh bekommen, würde er 30 Jahre getrennt von denen die er liebt leben.
    Nein Talris liebte dieses Land und war bereit alles zu tun um ihm den rechten weg zu weisen. Doch einmal würde er zu gern Avarions Küste erblicken.
    Wer weiss was die Zukunft bringen mag.


    "Ich denke eines Tages wird sich alles ändern und ich werde ihm noch einmal in die Augen sehen können und ihm sagen das sein sohn immer an ihn denkt."


    Auch wenn die Worte eher so klangen als würde er sich selber nur HOffnung machen, sprach er sie aus.

  • "Wenn es das Schicksal will, werde ich alles dafür tun, das dein Wunsch in Erfüllung geht."


    Sie nahm seine Hand in die ihre und schwieg mehr konnte sie in diesem Augenblick nicht tun. Ihr eigener Schmerz würde deshalb nicht kleiner werden, das ganz sicher nicht. So blieb sie stumm, während sie über Talris Träume nachdachte und ihr Herz zu schreien nicht aufhören wollte.

  • "Zu schön wäre es. Doch du kannst mir nicht helfen. Wenn ich wüsste wo es wäre, würde ich es suchen doch niemand scheint es zu kennen in den Ländern wo ich bis jetzt war. Aber eines Tages....."


    Dann schwieg er und wartete einige Zeit.


    "Versuche dein Herz zu sänftigen. Kein Hass und kein Schmerz sollten dort sein und nur du kannst entscheiden was du willst. So wie du mich lehrtest oder lehren wolltest bitte ich dich auf mich zu hören."

  • Hass...?


    In ihr war alles aber kein Hass, Schmerz ja...mehr Schmerz als er zu erfassen im Stande war.


    Wie töricht, sie verwarf den Gedanken wieder, er hatte sicher auch schon dunkle Stunden erlebt.


    "Ich werde versuchen mich zu finden aber wie alles auf dieser Welt Zeit braucht, tut dies auch dieser Schmerz."


    Traurig wandte sie ihren Blick ab und stand dann auf. Ihr Auge schweifte über Gerund...


    "so hoffe ich das mein Scheitern, eines Tages vergeben wird..."


    flüsterte sie für sich...

  • Er stand da und konnte nicht begreifen was sie hatte. Sie shcien ihn missverstanden zu haben, doch sagte er nichts.
    Was ist in sie gefahren das sie so einen großen schmerz hegt?
    Nun er müsste warten bis sie von selber mit ihm darüber reden wollte.
    Bis dahin würde er bei ihr sein und sie wo er nur konnte unterstützen sofern sie ihm sagen würde was sie braucht.

  • "Es wird schon werden iama, sorge dein Herz nicht, wir geben diesen Dingen Zeit und werden dann über deren Ausgang nachdenken!"


    sie drehte ihren Kopf und lächelte ihn erneut traurig an.


    "Zeit zum gehen mein Lieber, ein Gewitter zieht auf."


    Sie zeigte nach oben, wo sich mächtige Donnerwolken zusammenbrauten.

  • Zairon spürte das sich ein Gewitter zusammen zog und ging hinaus aus Gerund.
    Er suchte sich eine Lichtung wo er sich hin kniete um sich schaute und witterte ob er allein war.
    Es schien nichts in der Nähe zu sein.


    Er nahm seinen Turban ab und entblößte seinen Oberkörper und sog das elektrisierende knistern das in der Luft lag ein. Er schloß die Augen und spürte den stärker werdenden Wind der das Unwetter ankündigte.

    Er freute sich auf den reinigenden Regen und den befreienden Wind und den Geruch der nassen Erde. So wartete er auf das Unwetter, es schien Ihm nicht alzu stark zu werden, sondern nur ein kurzes schauerartiges Wärmegewitter das sich Luft machen wollte.


    Lange war es her das er ein Gewitter in den Bergen erlebt hatte, und das alle Suvari in einem Kreis, so wie er jetzt alleine, es zusammen gespührt haben, die geballte Kraft von Wind und Wasser.