Der Tempel der 5 Gottheiten

  • " Der Pius Senus? Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, ich habe schon viel von euch gehört und jetzt darf ich euch persönlich treffen."


    Damord freut sich sichtlich über das treffen und deutet erneut eine Verbeugung an.


    "Nein auf der Durchreise bin ich nicht, ich bin zwar erst vor kurzer Zeit hier angekommen, habe aber vor länger zu bleiben. Mir scheint nämlich das die Leute hier Zusprache und Mut brauchen können."

  • Leise öffnete sie die Tür zum Tempel, nachdem sie ihren Waschbären unter ihren Mantel gestopft hatte, wo er sich sichtlich wohl fühlte, da es dort auch wesentlich wärmer war als draußen. Neugierig betrachtete sie den Raum.


    In den Nischen befanden sich einzelne Schreine, so dass alle Fünfe in ein und demselben Haus verehrt wurden. Das fand sie einigermaßen seltsam, da es auf der Insel nur sehr selten auch nur Doppeltempel gab. Und die Vorstellung, dass die Freundliche ein Heim mit ihrem aufbrausenden Bruder teilen musste, ließ sie lächeln.


    Dann kam ihr der Gedanke, wie denn die einzelnen Aufgaben der Kirchen hier nachgekommen werden konnte. Wahrscheinlich hatte sie einen beträchtlichen Teil der Anlage noch nicht gesehen. Schließlich musste sie ja irgendwo die Kinder unterrichten können. Das ging ja schlecht hier. Ihre Oberin hatte ihr gesagt, dass sie die erste Layapriesterin hier sei und sich vorerst mit den Priestern der anderen Fünfe würde arrangieren müssen. Die Freundliche hatte also noch keinen Einzug hier gehalten.


    Mit einigen bedächtigen Schritten ging sie zum Layaschrein hinüber und nahm die erloschene Kerze, die darauf stand. dann legte sie ihren Reisemantel ab und ihr Bündel samt dem Waschbären und überlegte kurz ob sie sich Feuer holen sollte von Kapal oder Ellyris`Schrein. Leise kichernd entschied sie sich für Kapal. Der Gott des Feuers sollte doch froh darüber sein, etwas neues entflammen zu können. Mit einer ehrerbietigen Verbeugung vor Kapals Schrein entzündete sie die Kerze und stellte sie dann auf Layas Schrein. Sofort schien es wärmer und freundlicher zu werden in dem Tempel.


    Vorsichtig holte sie eine kleine rostrote Figur aus ihrem Bündel: Eine getreue Nachbildung der tanzenden Laya. Die stellte sie auf den einfachen Tisch. Sanft strich sie ihr über den Kopf.


    "Ich bin angekommen, Herrin. Was hältst du für mich bereit?"

  • Die Tür geht auf, Damorg tritt ein und beeilt sich die Tür hinter sich zu schließen.
    Er zieht seine Handschuhe aus und reibt sich die Hände.


    „Kapal zum Gruße! Na, wie geht es euch Pius?“


    Damorg wendete seinen Blick nach oben und schaute durch den Raum.
    Pius war wohl gar nicht da, bestimmt noch unterwegs wie immer.
    Ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
    Sein Blick blieb beim Laya Schrein hängen. Diese Person hatte er hier noch nicht gesehen.


    „Seit mir gegrüßt und herzlich willkommen. Mein Name ist Damorg“

  • Miriel drehte sich um und besah sich den Neuankömmling.


    "Die Fünfe zum Gruße."


    meinte sie und lächelte Damorq freundlich an. Er sieht eine kleine, untersetzte aber dennoch sehr weibliche Frau vor sich. Ihr Haar fällt in honigblonden Wellen über ihren Rücken. Sie steckt in einem senfgelben Kleid mit einfacher Borte. Zu ihren Füßen liegt ein Knäuel, das wohl der rostrote Reisemantel sein mag.


    "Miriel ist mein Name. Ich hätte mich ja angekündigt, aber ich musste rasch aufbrechen, wie das Orakel sagte."


    Dann musterte sie ihn von oben bis unten.


    "Seid Ihr hier der verantwortliche Priester?"

  • Als sie sich umdreht sieht sie einen knapp ein Schritt und vier Span großen Mann vor sich mit kurz geschnittenen brauen Haaren und Dreitagebart. Er trägt ein einfaches weißes Hemd, dazu einen schwarzen Gehrock unter dem braune Lederstiefel hervorschauen. An seinem Gürtel hängen verschiedene Taschen und Beutelchen.


    „Hier kündigt sich nie jemand an.“


    Er musste grinsen.


    „Das Orakel...? Wollt ihr mir vielleicht ein wenig mehr erzählen?“


    Ein fragender Blick folgte Damorgs Worten.


    „Wenn es hier einen verantwortlichen Priester gibt, dann ist das wohl Pius, er war als erstes hier. Aber ich werde euch auch gerne weiterhelfen, wenn ich kann.“

  • "Das Orakel." wiederholte sie noch einmal bestätigend. "Der Mutter Oberin, Ihr wisst schon." meinte sie und zwinkerte ihm zu.


    Dann weiter erklärend "Ich bin eine Priesterin der Ewig Lächelnden. Vor wenigen Wochen befragte die Mutter Oberin die Karten. Und so machte ich mich alsbald auf den Weg um dem Orakelspruch zu folgen. Wie es scheint, braucht ihr hier den Beistand der Lächelnden."


    Nach einer kurzen Pause fügte sie mit einem leisen Lachen hinzu


    "Und wenn nicht jetzt bereits, dann doch in naher Zukunft. Die Karten drängten mich schnell zu gehen."

  • „Freut mich euch hier zu haben, an göttlichen Beistand fehlt es uns, drei Priester für die ganze Siedlung ist doch recht wenig, dazu bin ich noch häufig mit der Garde unterwegs. Eure Hilfe ist also gerne wilkommen“


    Damorg lächelte verlegen.


    „Allerdings muss ich ehrlich sagen das mich das Orakel der Laya eher beunruhigt. Doch die Lächelnde wird bestimmt ihre Gründe haben. Sobald wir erkennen warum ihr hier seit, werde ich euch gerne helfen, wenn ich kann.“


    Ein kurzer Seufzer unterbricht die Worte.


    „Habt ihr denn schon eine Unterkunft?“

  • "Was gibt es da beunruhigendes?"


    sagte sie und lachte dabei.


    "Das Orakel gibt uns nur einen Hinweis darauf, was die Götter für uns bereitet haben mögen. So kann man sich zumindest ein wenig darauf vorbereiten. Ihr mögt in den Flammen Kapals Willen lesen, ich tue es in den Karten."


    Ihre Stimme war sanft geworden. Sie ahnte, wieso die Lächelnde sie nach Renascân geschickt hatte. Die Leute hier sollten die Freundliche nicht vergessen. Wie tragisch wäre es, wenn gerade sie dem Vergessen anheim fallen würde?

  • „Nun, wenn Laya euch hier her schickt, werden wir euch sicherlich brauchen und wenn ihr euch beeilen solltet wird es sicherlich etwas dringendes und wichtiges sein! Und ich gehe lieber von etwas Negativen aus und lasse mich überraschen, womit ich keinesfalls euch meine, sondern nur eure Aufgabe die vielleicht noch auf euch zukommen wird.“


    Damorg versuchte seine Unsicherheit zu überspielen, er hat noch nie mit einer Priesterin gesprochen, geschweige denn mit einer der Lächelnden.
    Etwas unbeholfen versucht er den Faden wieder aufzunehmen.


    „Habt ihr denn nun schon eine Unterkunft? Und Hunger müsst ihr sicherlich auch haben, auf den Schiffen gibt’s ja nichts Richtiges.“

  • Grinsend griff sie in ihre Tasche und holte eine Hand voller schrumpliger, brauner Kugel heraus. Sofort wischte etwas kleines, haariges aus dem Mantel und hangelte sich an ihrem Bein herauf. Auf ihrer Schulter sitzend grabschte es dann nach der ausgestreckten Hand der Priesterin.


    "Ach, wir haben es uns schon gut gehen lassen."


    Liebevoll kraulte sie das schwarz-graue Fellknäuel hinter den Ohren und reichte ihm eins der Kugeln.


    "Rosinen. Getrocknete Weintrauben. Sehr lecker und auch nahrhaft." meinte sie und zwinkerte Damorg zu.


    "Und um auf Eure Frage zurückzukommen: Nein, eine Unterkunft habe ich noch nicht. Gibt es hier eine Herberge, wo ich zunächst unterkommen könnte?"

  • „Der Zaunkönig würde sich da anbieten, unsere Taverne hier, dort gibt es auch ein paar Betten, wenn ich mich recht erinnere. Ich könnte euch dort hinbringen, wenn ihr möchtet, oder wollt ihr lieber erst noch ein wenig Zeit hier im Tempel verbringen? Er ist zwar nicht groß wie ihr seht, dafür aber eine Besonderheit, wo sonst hat man die Fünf alle unter einem Dach?“


    Damorg wirft einen interessierten Blick auf das kleine Fellknäuel.


    „Und wer ist das wenn ich fragen darf?“

  • "Das ist in der Tat eine Besonderheit."


    antwortet sie und schaut sich noch einmal um. Dann nimmt sie den Waschbären hoch und nimmt ihn auf den Arm, wo er sich an ihrem Kleid festhält.


    "Und das..." meint sie und krault das kleine Knäuel am Bauch.


    "... das ist Baldur. Mein Haustier. Fürchterlich verfressen und verwöhnt."


    Baldur schaut Damorg derweil aufmerksam mit seinen kleinen, schwarzen Knopfaugen an.

  • "Der ist ja.... putzig."


    Damorg streckte seinen Zeigefinger aus um Baldur vorsichtig zu kraulen.


    "Allerdings wird der Tempel nicht die einzige Besonderheit sein die du, ähm... ihr hier sehen werdet, hioer ist vieles nicht so wie zuahuse auf der Insel."

  • "Das Leben besteht aus Veränderungen." meinte sie und lächelte.


    Baldur grabschte mit beiden Pfoten nach Damorgs Finger und probierte vorsichtig, ganz vorsichtig, ob man das essen konnte.


    "Wollt Ihr mir nicht den Zaunkönig zeigen? Dann kann ich zumindest schon einmal eine Schlafstatt beziehen. Vermutlich gibt es hier derzeit keine Möglichkeit für mich unterzukommen."


    Sanft zupfte sie den Waschbären am Ohr, der sofort ertappt seine kleinen, spitzen Zähne vom Finger zurück zog und sich die Schnauze leckte.

  • Damorg musste lächeln als Baldur nach seinem Finger grabschte.


    "Nein eine Schlafplatz gibt es hier leider nicht, sonst hätte ich ihn euch gerne angeboten."


    Damorg zeigte in die Richtung der Tür.


    "Dann wollen wir mal, kann ich euch etwas tragen helfen?"

  • Ein schelmisches Grinsen erscheint kurz auf ihrem Gesicht und sie scheint etwas sagen zu wollen, verkneift es sich aber dann doch und greift nach ihrem Bündel.


    "Gerne. Ich habe zwar nicht viel dabei, aber wenn Ihr so charmant fragt." zwinkert sie ihm zu und reicht ihm ihr Bündel, das in der Tat nicht allzu schwer ist.


    Baldur hat es sich inzwischen auf ihrer Schulter bequem gemacht und die Pfoten in die blonden Haare verkrallt, so dass er ja nicht herunter fällt.

  • Damorg schaute Miriel etwas verwundert an.


    Er murmelte etwas vor sich hin char... charmant.., er überlegte kurz, das hatte noch nie jemand zu ihm gesagt und warum hat sie ihn so genannt....


    Er musste sich kurz den Kopf kratzen, nahm dann das Bündel und ging in richtung Tür.

  • Damorg öffnete die Tür zum Tempel und schloss sie so schnell wie möglich wieder hinter sich. Das feucht, kalte Wetter hob seine Stimmung nicht gerade.


    Er ging zur Feuerstelle legte zwei Scheite Holz nach, sah kurz in das Feuer legte dann Mantel,Krücke und Hemd ab. Aus einem kleinen Beutel suchte er ein eckiges Stück Metall heraus und legte es ebenfalls ins Feuer zu den beiden neuen Holzscheiten.


    Erst jetzt setzte er sich selbst nah vor das Feuer. Zuerst erfasste die Hitze Sein Gesicht und dann auch nach und nach seinen ganzen Oberkörper. Sein Blick haftete auf dem Stück Metall.


    „War er hier richtig? Manchmal fühlte er sich fehl am Platz, es gibt hier so viele Menschen die fehlgeleitet sind oder schwer erschüttert in ihrem Glauben dahin leben, andern Orts, zu hause hätte er das nicht so leicht hinnehmen können, aber hier war irgendwie alles anders. Wo war eigentlich zu hause? War das hier, oder auf der Insel? Warum ist eigentlich alles so gekommen wie es gekommen ist in den letzten Wochen und Monden?“


    So wanderten die Gedanken in Damorgs Kopf.


    Als ihn auf einmal Stille umfing und er alles um sich herum vergaß.



    Selbst als ein Bauer kurz den Tempel für sein tägliches Gebet betrat und Damorg dabei neugierig musterte, regte er sich nicht.

  • Ashaba betrat den Tempel und schloß leise die Tür hinter sich. Als sie Damorg beten sah, sah sie davon ab ihn anzusprechen. Mit einer routinierten Bewegung nahm sie das Schwertgehänge ab und legte es neben sich ab. Dann ging sie neben Damorg vor der Feuerstelle auf die Knie und warf eine kleine Hand voll Räucherharz in die Schale, das in einer kleinen Stichflamme verbrannte und sofort einen scharfen, aber für manche Menschen durchaus sehr angenehmen Geruch verströhmte.


    Dann nahm sie das Barett vom Kopf, löste ihren Zopf und stützte ihre Fäuste auf ihre Knie. Mit in die Flammen gerichtetem Blick verharrte sie. Nach einiger Zeit atmete sie konzentriert tief durch und schloß die Augen.


    Es regte sich wieder. Ihre Lippen verkrampften sich, als sie sich auf das Gebet an Kapal zu konzentrieren versuchtee, aber ständig abgelenkt wurde. Obwohl ihre Hände zu Fäusten geformt waren, schien weiches Fell sanft über ihre Fingerkuppen zu streichen. In ihrem Geist formte sich ein Bild. Die Hitze der Feuerschale verwandelte sich zu dem kühlen Nass des Waldes früh am Morgen. Und sie spürte, wie die gelben Augen sie beobachteten.

  • Damorg merkte zwar das sich jemand neben ihn gekniet hatte, als er einen Holzscheit nach legte, realisierte aber nicht das es sich dabei um Ashaba handelte. Dann fixierte er wieder das kleine Stück Metall, welches mittlerweile glühte. Seinen Atme brachte er in Einklang mit dem Rhythmus, dem ihn die Person neben sich vorgab um nicht davon abgelenkt zu werden. Und so ließ er die Hitze des Feuers erneut in seinen Körper eindringen.