Das Präfekturgebäude

  • Moreta schaute ihn forschend an
    ...anscheinend liegt irgendwas in der Luft,was die Kerls zum Kochen bringt....dachte sie
    "also ich verschwinde lieber mal irgendwo in die Sonne.." sagte sie dann,
    drehte sich um und ging nach draußen,wo sie zwar erstmal rumstand und nicht wußte was sie machen sollte....
    aber Hauptsache nicht in irgendwelche Raufereien kommen...dachte sie sich

  • Es dauerte eine Weile, da flog die Tür von Emeralds Schreibstube mit lautem Getöse auf. Heraus stapften mit grimmigem Blick die beiden Procuratoren. Deifontes machte eine abwinkende Handbewegung in Hergers Richtung, bedeutend, dass er jetzt keine Zeit habe. Auch Emerald warf dem Wartenden nur einen kurzen Blick, dann überprüfte er offenbar noch kurz verharrend einige Dokumente, die er in der Hand hielt. Die beiden gingen schnellen Schrittes zum Zimmer des Präfekten Negratin, klopften an und verschwanden dann hinter dessen Tür. Nicht lange danach drangen aus dem Schreibstube des Präfekten ähnliche Laute, wie schon kurz zuvor aus Emeralds Zimmer.

  • Nach einer geraumen Zeit verließen die beiden Procuratoren wieder das Zimmer des Präfekten. Die beiden machten immer noch einen angespannten Eindruck...allerdings schien sich der Disput gelöst zu haben. Vielmehr wirkten die beiden etwas besorgt


    Unerhört, wenn es wirklich so sein sollte, wie es sich darstellt. Das hat ja niemand ahnen können...murmelte Emerald


    In der Tat, wir können nur hoffen, dass die Angelegenheit nicht außer Kontrolle gerät...antwortete Deifontes


    Danach verschwanden die beiden wieder in ihren Schreibstuben, jedoch wurde eine Anzahl von Bediensteten gerufen, die rasch einzeln in die Zimmer eintraten und diese dann wieder hastig verließen. Offenbar arbeiteten die Procuratoren mit Nachdruck daran, Schlimmes zu verhindern

  • Emerald saß in seiner Schreibstube und ließ seinen Kopf etwas verzweifelt in die Hände sinken...und sprach leise mit sich selbst


    Ein Intrigant....ein Saboteur in den Reihen unserer Bediensteten...Unterschriftenfälschung...wo soll das noch hinführen? Um ein Haar wäre Renascân in Flammen aufgegangen...
    Hoffentlich kommen Leandro und Drago bald zur Unterredung...wo soll das enden...

  • Die Tür fliegt auf. Das Klopfen, das voraus geht, ist kaum wahrnehmbar. Drago steht in der Tür.


    Ihr habt nach mir geschickt? Gut! Ich wollte euch nämlich selbst gerade aufsuchen. Wie ihr ja sicher wisst, gibt es Streit wegen meiner Einsetzung als Leutnant hier in Renascan. Aber deswegen wollt ihr mich sicher sprechen....oder?

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  • Emerald winkt ihn herein und weist mit einer Handbewegung, dass Drago sich setzen möge. Fast im selben Zug stellt er zwei Tonbecher auf den Tisch und gießt Wein ein. Er nimmt einen tiefen Schluck und holt Luft


    Richtig, genau aus diesem Grunde habe ich euch herrufen lassen. Streit wegen eurer Einsetzung, das ist untertrieben. Die Präfektur ist in heller Aufregung. Die Vorgänge am Hafen sind mir bekannt. Es fehlte nicht viel, und Gardisten hätten ihre Waffen gegen Gardisten erhoben...


    Er sah eine Weile schweigend aus dem Fenster, dann fuhr er fort


    Ihr wisst, ich bin nicht in Magonien aufgewachsen. Vieles von dem, was die ehemaligen Kriegsgegner immer noch gegeneinandertreibt, kenne ich nur aus Erzählungen. Und Renascân scheint noch nicht das zu sein, was ich mir gewünscht hätte...etwas, das unsere Bürger eint.


    Ihr kennt bis jetzt nur das, was sich draußen abgespielt hat. Ich werde euch nun berichten, was die Gründe sind. Ich habe eure Ernennung ausgesprochen, ich denke, das ist ein Zeichen, dass ich euch vertraue. Das gleiche werde ich in Kürze Leandro berichten. Und ich verlasse mich darauf, dass ihr – ebenso wie er – darüber Stillschweigen wahrt.


    Die Dokumente, die euren taurischen Rang bestätigen und die euren Eintritt in die Garde vorbereiten sollten, habe ich, es war kurz nach unserem Gespräch damals im Zaunkönig, an Deifontes und Negratin weitergeleitet, um sie abzeichnen zu lassen. Und ich habe sie abgezeichnet zurückerhalten...allein...die Dokumente waren nie bei den beiden. Die Unterschriften wurden gefälscht. Daher traf eure Ernennung die beiden unvorbereitet...und daher vermuteten sie das schlimmste...ebenso Leandro. Irgendjemand versucht willentlich, Keile zwischen die Obrigkeit zu treiben. Und wer kann es ihnen verdenken, dass Deifontes und Leandro in dieser Angelegenheit nun Misstrauen hegen.


    Ihr habt sicherlich den neuen Aushang gesehen. Wir waren gezwungen, das ganze vorerst auf Eis zu legen, wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre. Morgen wird ein Gardist nach Frueven aufbrechen, um sich das Schreiben eures ehemaligen Herrn beglaubigen zu lassen, denn auch dieses steht mittlerweile in Frage. Ich zweifle die Echtheit nicht an, aber wir brauchen Gewissheit.


    Bis wir mehr Klarheit haben, könnt ihr den Posten als Ausbilder nicht antreten, sonst drohen uns neue Unruhen. Gleichwohl will und kann ich auf eure Fähigkeiten nicht verzichten. Ich habe mich mit Deifontes und Negratin daher verständigt, dass ihr ein Kommando über 5 Späher erhaltet, um die Erkundung des Hinterlandes zu organisieren...außerhalb der Garde. Erst, wenn wir weitere Kunde haben...aus Frueven...und darüber, wer für diese Misere verantwortlich ist, können wir einen Ausbilderposten bei der Garde wieder ins Auge fassen. In welcher Form, das wird sich weisen.


    Er sah Drago ernst an


    Ich hoffe, ihr versteht meine Situation. Seid versichert, ich zweifle nicht an euch, aber ihr habt gesehen, viele tun dies, denn sie wissen nicht, was ich weiß...und nun ihr. Indem man euch misstraut, misstraut man auch mir, daher brauchen wir zweifelsfreie Beweise. Unsere Bevölkerung darf von unserer Lage niemals erfahren...wenn herauskommt, dass jemand unsere Arbeit hier sabotiert, kann dies böse Folgen haben, und dann war dies, was sich gerade hier ereignet hat, noch nicht einmal der Vorgeschmack dessen, was uns droht.

  • --> vom Wachhaus kommend


    Leandro betritt die Präfektur.


    Der Gardist am Eingang schaut ihn fragend an:
    Meldet mich doch bitte beim Prokurator di Lorenzo an.

  • Deifontes kommt aus seinem Arbeitszimmer und schließt die Tür ab, offensichtlich will er sich ein wenig die Beine vertreten. Kaum hat er den Schlüssel umgedreht und wendet sich zum Gehen, da erblickt er Leandro im Gang, der offensichtlich auf Emerald di Lorenzo wartet.


    "Leandro!" - mit einem Lächeln begrüßt er den Gardisten - "Schön euch hier zu sehen!" - er geht auf Leandro zu, dieser grüßt ihn angemessen. Dann fährt der Procurator fort, mit fester Stimme: "Wie ich gehört habe, wart ihr mutmaßlich an dem Aufstand unten am Hafen beteiligt. Obwohl ich dieses Verhalten in Angesicht der Tatsache, dass es aus eurer Sicht wirklich wie ein Versuch gewirkt haben muss, Tempturien und Taurien die Vorherrschaft zu sichern, nicht wirklich verurteile, sondern..." - er räuspert sich -" in Anbetracht der Möglichkeit, dass dem wirklich so sein hätte können gar als Beweis eures Verständnisses der gesamtmagonischen Sache verstehe, sind wir natürlich gezwungen diese Aufhetzung zu verurteilen, im Sinne der Ordnung." - Er schaut Leandro ernst an. - "Ihr werdet einige Nachtwacheschichten unten an der Hafenanlage machen müssen, den genauen Wortlaut der Verfügung kann euch Emerald sagen, der Beschluss müsste grade bei ihm auf dem Schreibtisch liegen. Er ist allerdings lediglich von mir unterschrieben und vom Präfekten bestätigt - um nicht das Gefühl zu vermitteln, dass ihr nun von Emerald bestraft werdet, für eure Vermutungen. Betrachtet es als symbolisch, Leandro, und ich bin sicher, dass so eine Nachtschicht bestimmt auch ihre Reize hat - sternenklarer Himmel - wenn ihr Glück habt, oder frische Frühlingsnachtluft..." - Er grinst den Gardisten freundlich an. "... und ihr könnt nebenher in Ruhe euren Papierkram erledigen, ohne gestört zu werden. Auch ich habe hier im Präfekturgebäude schon die eine oder andere Nacht verbracht - allerdings auf durch die Dokumentmenge erzwungener, sonst freiwilliger Basis..." - Der Procurator kloppt Leandro aufmunternd auf die Schulter.

  • Drago erhebt sich.


    Wir ihr sicher verstehen könnt, macht mich diese Entscheidung nicht sonderlich glücklich, aber ich akzeptiere sie um der gesamtmagonischen Sache willen. Übrigens wären 10 Späher besser, bei dem, was wir hier noch alles zu erkunden haben. Besprecht das doch diesmal in aller Ruhe mit allen Zuständigen, nicht das es nochmal Ärger gibt.


    Er seufzt.


    Auf Wiedersehn, Prokurator.

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  • Auch ich bin mit dieser Entscheidung alles andere als glücklich, Drago, das könnt ihr mir glauben. Aber momentan sind die Gegebenheiten so, und ich kann nur hoffen, dass sie sich rasch bessern.
    10 Späher wären sicherlich besser, aber das ist ausgeschlossen...ganz abgesehen davon, dass wir nicht über ein derartiges Kontingent verfügen. Ich werde aber dafür Sorge tragen, dass ihr gute Leute erhaltet. Warten wir, was die Zukunft bringt. Ich danke euch für eure Einsicht und Kooperationsbereitschaft, Drago. Passt auf euch auch, so schnell kühlen nicht alle Gemüter hier ab.

  • Emerald verabschiedete Drago, trat an die Tür und bat Leandro herein. Auch ihn wies er einen Platz am Schreibtisch zu und goss ihm Wein ein. Dann blickte er Leandro sehr ernst an und begann.


    Leandro Damar, wie ihr wisst....er erklärte ihm alles, was er auch Drago berichtet hatte und wies darauf hin, absolutes Stillschweigen über die Intrigen zu bewahren.


    Dann ging Emerald zu einem anderen Thema über:


    Und nun zu den Vorgängen unten am Hafen, an denen ihr maßgeblich beteiligt wart...etwas darartiges können wir nicht dulden, so etwas darf einfach nicht passieren, schon gar nicht von einem Mann in eurer Position. Ihr seid Ausbilder, welches Bild sollen eure Rekruten von unserer Auffassung von Disziplin und Gehorsam vermittelt bekommen?
    Gleichwohl sind mir eure Motive bekannt...ihr habt das schlimmste vermutet...eine Verschwörung, einen Umsturz.womöglich. Aber dies war es nicht. Handeln aus gutem Glauben und Gewissen entschuldigt jedoch eine Pflichtverletzung nicht! Im besten Falle....in diesem Falle...mildert sie sie, aber rechtfertigt sie nicht.


    In Übereinkunft mit Deifontes und Negratin wurde daher beschlossen, dass ihr als disziplinarische Maßnahme zwei Wochen Nachtwache im Beobachtungsturm an der Anlegestelle zu verrichten habt. Versteht mich nicht falsch, nicht ich allein habe dies bewirkt, es ist also keine Strafe, die ich alleine ausgesprochen habe...schon gar nicht aus persönlichen Gründen.


    Er reicht die Verfügung an Leandro weiter, der sie kurz überfliegt und dabei murmelt... Deifontes hat mir schon davon berichtet, ja....


    Emerald fuhr fort
    Das zu den unschönen Fakten dienstlicher Natur. Nun möchte ich noch in persönlicher Hinsicht etwas klarstellen.
    Leandro, ich schätze euch als tüchtigen, loyalen Mann. Ihr leistet durch eure Tätigkeit als Ausbilder unschätzbare Dienste für Renascân...Dienste, auf die ich weder verzichten kann noch darauf verzichten will. Und ich war davon ausgegangen, dass ihr mir vertraut, sowohl in meiner Stellung als Vorgesetzter als auch als Mensch.


    Er atmete tief durch


    Man hätte die Dinge doch auch anders regeln können...wenn ihr euch schon nicht, wie es der Dienstweg vorsieht, an einen Sergeanten gewendet habt, bei Teldron, ihr hättet euch auch an mich wenden können, dann wäre es gar nicht so weit gekommen!


    Ihr wisst nun also genau, wie es zu dem gekommen ist, was vorgefallen ist: Und ich gebe euch mein Wort, dass es genau so geschehen ist. Ich verfolge keine dunklen Pläne, und schon gar nicht versuche ich, eine tempturisch-taurische Vorherrschaft in Renascân zu bewirken. Darauf gebe ich euch mein Ehrenwort! Ich hoffe, wir werden den Hund, der dafür verantwortlich ist, ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen können...und genauso hoffe ich, dass ihr vielleicht mehr Vertrauen in mich gewinnen könnt.


    Dann schwieg Emerald eine Weile, stand auf und reichte Leandro die Hand
    Das wäre alles. Tut eure Pflicht, Leandro Damar.

  • wortlos verlässt Leandro das Zimmer


    Er denkt


    Vielleicht sitzen die Drahtzieher gar nicht in Renascan, sondern in Magonien... Man stelle sich nur vor, was in Lorenien los wäre, wenn man dort von der unrechtmäßigen Einsetzung eines taurischen Armeeoffiziers als Kommandeur der Stadtgarde von Renascan erführe..
    oder in Scorien... wahrscheinlich würde Glanis seine Scorischen Drachen direkt nach Renascan schicken... das würde den Claudianern schön in die Hände spielen..


    Oh ich wollte doch bei Diadra vorbeischauen


    --> weiter in Diadras Kunstladen

  • Noch bevor Leandro in Emeralds Zimmer hereingebeten wird und Drago rauskommt verlässt Deifontes das Präfekturgebäude. Er streift ein wenig durch die Gegend und denkt: `Wie gut, dass es derart der Sache loyale Männer gibt wie Leandro. Verdammte Bürokratie, warum werden die bestraft, die nur das beste für Magonien wollen?!` - Er seufzt.


    Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der Kolonie und an der frischen Luft wendet sich der Procurator dann in Richtung Diadras Laden. - `Vielleicht sollte ich mir den Laden auch mal von drinnen anschauen, den ich letztendlich jetzt genehmigt habe`- denkt er sich grinsend.



    ---> Weiter in Diadras Laden

  • Emerald di Lorenzo versuchte, sich einigen Dokumenten zu widmen, aber die Gespräche mit Drago und Leandro hatten ihn zu sehr aufgewühlt, um sich wirklich konzentrieren zu können. Und so schloss er alle wichtigen Unterlagen gut weg, erhob sich und verließ das Gebäude, um etwas frische Luft zu schnappen


    Vielleicht sollte man sich etwas überlegen, um unsere Dokumente noch besser zu sichern...man weiß nie...ich könnte mit Bellaria reden, wenn sie wieder zurück ist...dachte er sich


    --> weiter auf dem Dorfplatz

  • vom Dorfplatz kommend sieht Leandro eine riesige Menschenmenge, die sich vor dem Präfekturgebäude aufgebaut hat.


    Von weitem schon hört er es scallen


    DRAGO, DRAGO