Malglins Haus 5

  • Kassandra sucht ein Kästchen für die Perlenkette, die sie gerade in der Hand hält. Als sie danach die jetzt leere Geisterflasche in die Finger bekommt hält sie kurz inne, zuckt dann die Schultern und schaut sich die Flasche genau an.
    Sie nimmt sie in beiden Hände, schließt kurz die Augen um sich zu konzentrieren und beginnt zu singen: "Sage, sing , zeige mir wessen Magie wirkt hier...?" Konzentriert arbeitet sie sich durch alle Strophen und lauscht danach eine Weile.
    "Hm...", macht sie und zuckt wieder die Schultern.
    Als das Schwindelgefühl dann nachgelassen hat steht sie auf und bringt den Korb mit der Wäsche nach unten.

  • * hjaldir tritt vor die haustüre und blickt sich um. nichts scheint sich verändert zu haben. er öffnet die schwere türe und tritt ins haus ein. seine schwere tasche läßt er mit einem knall auf den boden fallen. *


    " hallo ?? jemand zu hause ? "

  • "Natürlich ist jemand zu Hause."
    Kassandra steht in der Küchentür und grinst den Leibwächter an. In der Küche hört man Thyra mit ihrer Mama diskutieren.
    "Schön dich wiederzusehen, Hjaldir. Wie war die Reise?"

  • * hjaldir kann ein lächeln nicht unterdrücken *


    " oh gut, es ist schön wieder an einem ort zusein, den man kennt. wie ist es euch und dem herren ergangen? wie ich sehe hat dieses haus zuwachs bekommen? "

  • "Och, die Kleinen von meiner Cousine kanntest du aber doch schon", meint Kassandra erstaunt. "Ich bin erst im Spätsommer soweit..." Sie legt die Hand an ihren Bauch, der seit Hjaldirs Abreise deutlich an Umfang zugenommen hat.
    "Komm in die Küche, wir haben gerade das Mittagessen fertig." Sie öffnet die Tür ein wenig weiter.
    "Malglin und mir geht es gut. Es war sehr ruhig hier."

  • * hjaldir legt die stirn in falten *


    " ruhig? in anbetracht der wilden kinderhorde dürfte dieser begriff doch etwas unertrieben sein! "


    * hjaldir lacht *


    " aber gut, ich werde kurz meine tasche wegbringen und dann kommen. ich freue mich schon wieder auf heimisches essen. wann kommt der meister? "

  • "Tu das. Das Zimmer hier unten im Erdgeschoß ist immer noch deins. Malglin ist entweder im Ratsgebäude, im Handelshaus oder am Hafen. Er kommt erst heute Abend wieder."

  • * hjaldir schmunzelt *


    " es gibt dinge die sich nicht ändern. der meister arbeitet nach wie vor viel. ich komme gleich zum essen. dann müßt ihr mir alles erzählen was in letzter zeit passiert ist. "

  • "Manche Dinge ändern sich nie", lächelt Kassandra.
    Sie überläßt Hjaldir seinem Gepäck und geht zurück in die Küche. Dort legt sie ein weiteres Gedeck auf und nimmt dann Ellemir einen der Zwillinge ab, um das Baby zu füttern. Mit einem halben Jahr ist selbst Hagen, der kleinere der beiden, deutlich gewachsen. Thyra, mittlerweile etwas über ein Jahr alt, sitzt auf einem hohen Stuhl und löffelt selbständig ihren Brei. Dabei geht noch eine Menge dabeben, aber der Großteil landet doch in ihrem Mund.

  • * hjaldir öffnet die türe zu seinem zimmer. alles ist noch so, wie er es zurückgelassen hat. nachdenklich verharrt er für einige zeit in der offenen tür. ein unerwarteter schmerz in der magengegend läßt ihn zusammenzucken. nachdenklich krault er seinen bauch. ach ja, hunger und essen. hjaldir grinst obgleich seiner profanen art ans essen zu denken. er wirft sein gepäck auf das bett und begibt sich in die küche. er bleibt kurz im türrahmen stehen und schaut sich das muntere kindertreiben an. schmunzelt denkt er an sich und seine kinderzeit. *


    " ich sehe hier herrscht die muntere kinderschar. seit wann haben wir soviele gäste? "

  • Kassandra sieht ihn erstaunt an. "Ellemir wohnt hier. Und ihre Kinder auch. Hast du das vergessen?"
    Die kleine dunkelhaarige Frau lächelt und gibt Kartoffeln und Braten auf den Teller, der wohl für Hjaldir auf dem Tisch steht.
    "Er ist doch aufgebrochen, kurz nachdem die Zwillinge auf die Welt kamen", erinnert sie Kassandra. "Ich helfe Kassandra den Haushalt zu führen", sagt sie dann freundlich zu Hjaldir. "Dafür wohne ich hier."

  • * hjaldir grübelt angestrengt nach *


    " ich werde alt. mein gedächtnis läßt nach. verzeiht. das essen sieht köstlich aus. ich muss euch allerdings gleich wieder verlassen, wenn auch nur für kurz. ich will sehen was es bei den bütteln neues gibt. "

  • * wenn es ums essen geht, läßt sich hjaldir nichts zweimal sagen. und fängt ordentlich an zu essen. als er gerade zum ersten handfesten rülpser ansetzt hält er kurz inne. wo hab ich bloß meine manieren ?? frauen und kinder am tisch. da habe ich gerade nochmal die kurve bekommen. innerlich zufrieden grinzt hjaldir. *


    * nach dem essen steht hjaldir auf und trägt sein geschirr zur waschstelle. so dann besteigt er sein pferd und begibt sich hauptquartier der büttel *

  • Kassandra sitzt nachdenklich auf dem großen Ehebett in ihrem und Malglins Zimmer und klimpert ein bißchen auf der Laute.
    Das mit der Zauberei war doch mal wieder schwieriger als sie sich das gedacht hat. Sie seufzt.
    Und von Tara hat sie immer noch nichts gehört. Und das Ungeborene scheint langsam zu erwachen und seine abendliche Trainigsstunde zu beginnen.
    Sie legt die Laute zur Seite und läßt sich lang auf Bett sinken.
    "Wenns dir zu eng dadrin wird, wie wärs mit rauskommen?", rät sie ihrem Sohn.

  • Einige Tage später reist Malglin nach Engonien. Kassandra verabschiedet ihn liebevoll und erinnert ihn explizit daran, die Neunheiten auf keinen Fall von ihr zu grüßen. Außer vielleicht Velvet.


    Als er weg ist tiegert Kassandra unruhig durchs Haus. Schließlich setzt sie sich mit den Kindern in den Garten und überläßt Ellemir den Haushalt.


    Hagen legt sie auf eine Decke in den Halbschatten, wo er zufrieden sein neustes Zähnchen an einen Holzlöffel ausprobiert.
    Die mittlerweile deutlich größere Lina fordert mehr Aufmerksamkeit. Sie rollt auf der Decke herum und greift nach allem, was in ihr Gesichtsfeld kommt.
    Thyra läuft auf ihren kurzen dicken Beinchen durch den Garten und erkundet Bäume und Büsche und auch mal Tante Kassandras Kräuterbeet. Daß sie dabei immer wieder das Gleichgewicht verliert und auf ihren dick Windelgepolsterten Po fällt stört sie wenig.

  • In einer ruhigen Minute ändert sich die Welt um Kassie herum... es scheint, als würde sie das Meer rauschen hören und eine traurige Melodie dringt an ihr Ohr. Die Stimme... diese Stimme..... kam sie ihr nicht bekannt vor? Und das Lied... ja sicher... das war "Freundschaft niemals enden wird"... als Kassie sich umblickt erblickt sie Tara. Leise sing diese das Lied vor sich hin, dann unterbricht sie, schluckt schwer und übergibt sich.... eine rote Flüssigkeit verteilt sich auf dem Boden... ist es Blut? Tara schaut Kassie an, überall ist sie grün, und dort, im Gesicht.... hat sie dort nicht ein Geschwür? Dann würgt die Bardin wieder, während ihr ganzer Leib zittert, doch nun weint ein Kind? Lex??? Nein..... es ist ein Mädchen!
    Als Kassies Blick wieder klar wird sieht sie Thyra auf dem Boden sitzen mit den kleinen Fingerchen im Mund, herzzerreißend weinend. Da hatte ihr der Übeltäter, so eine böse Brennnessel aber ganz schön zugesetzt!

  • Einen Augenblick sitzt Kassandra nur da. Ihr Herz rast und sie zittert am ganze Körper. Langsam versucht sie die irrsinnige Angst um die Freundin niederzukämpfen, den Kopf wieder klar genug zu kriegen um zu wissen was sie jetzt tun soll.
    Das Kind... Sie geht zu Thyra, hebt sie auf und tröstet sie. Sie trägt sie in die Küche, wo Ellemir ihr die Kleine abnimmt und Kassandra seltsam anschaut, während sie die Finger ihrer Taochter in eine Schüssel kaltes Wasser hält.
    "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen..."
    Kassandra schüttelt nur abwesend den Kopf und geht wortlos aus der Küche durch den Flur in Malglins Arbeitszimmer, wo sie sich an seinen Schreibtisch setzt und anfängt zu schreiben.
    Eine halbe Stunde später ruft sie sich einen kleinen Jungen vom Marktplatz herein, der kurz darauf mit mehreren Papieren und stolzem Gesichtsausdruck losrennt.
    Kassandra selber geht ins Obergeschoß und packt die Dinge zusammen, die sie für notwendig erachtet.

  • Am Tag drauf steht ein Wagen vor der Tür, der Kassandra zum Hafen bringt.
    Ellemir versucht die ganze Zeit, ihre Cousine zu überreden die Suche doch Leuten zu überlassen, die nicht hochschwanger sind. Was wird bloß Malglin sagen, wenn er zurückkommt?
    Kassandra schüttelt den Kopf und verfolgt stur ihren Weg.
    Auch ihre Schwester Liri kann sie nicht umstmimen und so kommt sie kurzerhand mit.

  • Kassandra öffnet die Eingangstür weit, damit die beiden Männer das Gepäck ohne Mühe in die Eingangshalle stellen können. Dann bedankt sie sich und gibt den beiden ein paar Münzen.
    Als sie gegangen sind steht sie mit dem schlafenden Ancale im Arm da und wundert sich, daß das Haus so still ist.
    Ihr Blick bleibt an der Tür zu Malglins Arbeitszimmer hängen. Sie seufzt, nimmt dann ihren Mut zusammen, klopft an und tritt ein.
    Das Zimmer ist leer. Ein kurzer Blick auf den Schreibtisch und die Fellecke zeigt ihr, daß es so daliegt, wie sie es vor einer Woche verlassen hat. Sie runzelt die Stirn. Malglin ist noch nicht zurück?
    Mit dem Baby im Arm geht sie zurück in die Halle, schaut da durch die Küchentür. Auch leer. Aber Thyras Spielzeug und die Decken der beiden Kleinen liegen auf der langen Eckbank.
    Als sie die Tür wieder schließt und sich zur Treppe herumdreht steht Ellemir dort.
    "Den Göttern sei Dank, du bist wieder da!" Erleichtert umarmt die kleine Frau ihre hochgewachsene Cousine mitsamt dem Baby.
    Dann schaut sie sei vorwurfsvoll an. "Du hattest noch zwei Wochen bis zur Geburt, ja?!" Sie schlägt das Tuch beiseite um das Gesicht des Kleinen sehen zu können.
    Kassandra bringt es fertig betreten auszusehen, doch Ellemir bemerkt das gar nicht mehr, so sehr ist sie in die Bewunderung des Kleinen versunken.