Bellarias Haus

  • Ein kleines Häuschen steht unweit des Präfekturgebäudes zu Renascân.



    Betritt man es, so kommt man in einen gemütlich großen Raum, der mit den verschiedensten Musikinstrumenten dekoriert ist. Im Kamin brennt ein flackerndes Feuer, ein Fell liegt auf dem Boden, daneben ist eine Schlafstätte, die mit vielen Fellen und Decken ausgelegt ist, zu sehen. Ein Tisch steht an einer anderen Wand, neben einem Schrank, der mit Töpfen, Tonkrügen und ähnlich nützlichen Dingen gefüllt zu sein scheint und einem weiteren, an dessen Tür ein langes rotes Samtkleid hängt. Kerzenständer und Wandleuchter mit bunten Kerzen zieren den Tisch und die Wände und es duftet angenehm nach Kräutern. Ein langer Kampfstab lehnt an der Wand neben der Tür und einige Schwerter und Dolche hängen an den Wänden.


    Im hinteren Zimmer befindet sich ein Schreibtisch, auf dem Tinte, Feder und Pergament liegen, sowie etliche Regale, die allesamt voll mit Büchern und Schriftrollen sind. Auch hier sind sehr viele Kerzen zu sehen. Der Kräutergeruch in diesem Zimmer ist noch etwas stärker, jedoch angenehm und nicht aufdringlich. In einem weiteren Regal sind beschriftete Tontöpfe und gefüllte Phiolen zu erkennen. Neben der Tür zu dem großen Zimmer hängt ein Schwert an der Wand.

  • Bellaria kam gerade zurück aus der Taverne zum Zaunkönig, wo sie den Abend verbrachte. Sie verschloss die Tür hinter sich und legte Holz auf das Feuer im Kamin und zog danach ihren Umhang aus. Nachdem sie ihre Musikinstrumente aufgeräumt und sich für die Nacht umgezogen hatte, legte sie sich nieder und mummelte sich in ihre Decken ein. Lange lag sie noch wach und dachte über den vergangenen Abend und den morgigen Tag nach, an dem ihre Schülerin bei ihr eintreffen sollte.
    Dann schweiften ihre Gedanken ab in die Wälder Scoriens, in denen sie seit langer Zeit zum ersten Mal wieder die Bäume hatte singen hören...

  • So, hier sind wir, Latoya.



    Die Tür des kleinen Hauses öffnet sich und ein treten zwei in ihre Schnee bedeckten Umhänge gehüllten Gestalten.



    Deinen Umhang kannst du hier hin hängen und deinen Rucksack kannst du erst einmal hier hin stellen. Deine Schlafstätte ist dort. Aber nun zieh dich erst einmal aus und schau dich in Ruhe um. Wenn du fragen hast, Kind, dann frag.
    Hier hast du etwas Kräuterbrühe, die wird dich aufwärmen.
    Wir werden nachher in die Taverne "Zum Zaunkönig" gehen. Dort werden wir etwas warmes zu Essen bekommen. Mir fehlte die Zeit, zu kochen.
    Dort wirst du dann auch einige meiner Freunde kennen lernen. Zum Beispiel Emerald di Lorenzo. Du hast bestimmt schon Vieles über ihn gehört, nicht war?



    Bellaria beantwortet geduldig alle Fragen, die Latoya ihr stellt - "Vermögt Ihr, all diese Instrumente zu spielen?" ... "Habt Ihr all diese Bücher gelesen?".
    Als sie den Eindruck hat, dass Latoya ausgeruht genug ist, reicht sie ihr ihren Mantel und legt sich ihren eigenen um.
    Dann machen sich die beiden Frauen auf den Weg zur Taverne "Zum Zaunkönig".

  • Nach dem Bellaria und Latoya recht früh nach Hause gekommen sind vom Zaunkönig, unterhalten sie sich noch ein bisschen über die Eindrücke des vergangenen Abends. Am folgenden Tag würde Latoyas Ausbildung richtig beginnen...




    Sie begannen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück - "Du brauchst Kraft, mein Kind. Das, was wir vor haben, wird dich sehr erschöpfen." Dann ging es endlich los.



    Zuerst musste Latoya die Zauber wirken, die sie schon konnte. Dann brachte ihr Bellaria zwei weitere relativ leichte Zauber bei, die sie schnell erlernte, die sie jedoch auch noch zu viel Kraft kosteten. Der Tag ging dem Ende zu. Sie gingen zu Bett und begannen den nächsten Tag auf die gleiche Weise wie den vorigen.


    An diesem Tag wiederholten sie die beiden Lehrlingszauber, die Latoya gestern gelernt hatte. Sie musste diese auswendig und ohne Schriftrolle wirken. Am Mittag war Latoya so weit, dass beide Sprüche klappten. Bellaria schlug ihr vor, sich erst einmal auszuruhen und zu meditieren, da sie ihr am Nachmittag einen Zauber beibringen wollte, der viel mehr Kraft von ihr verlangen würde. Latoya folgte den Worten ihrer Meisterin.
    "Ich werde dir nun beibringen, wie du anderer Wesen Wunden heilen kannst." sprach Bellaria und Latoyas Augen blitzten vor Freude auf. Dazu ging Bellaria in den Wald, um ein verletztes Tier zu finden und tatsächlich fand sie ein noch sehr junges Reh, das anscheinend von einem Wolf angegriffen worden war. Dieser Spruch war jedoch nicht so einfach wie die vorigen und Latoya brauchte einige Tage, bis sie ihn richtig wirken konnte. Bellaria konnte das nun gesundete Reh zurück in den Wald bringen. Latoya hatte auch lange nicht die Energiereserven, die Bellaria hatte, und die Ausbildung erschöpfte sie jeden Tag aufs Äußerste. Dennoch war Bellaria zufrieden mit ihr und brachte ihr einen Tag später den nächsten größeren Spruch bei.
    Sie sagte damit, könne Latoya sich die Freundschaft von Humanoiden sichern, sofern sie ein Geschenk von ihr annahmen. Auch das schien Latoya sehr zu freuen. Sie wuchs Bellaria immer mehr ans Herz... "Fast wie eine Tochter" dachte sie...
    Bellaria vermutete, dass dieses Mädchen einen sehr großen Wissensdurst über die Jahre angesammelt hatte, den Bellaria gerade etwas stillte. Dieser Spruch war noch etwas schwieriger als der vorhergehende, aber dennoch lies sich Latoya von den anfänglichen Misserfolgen nicht entmutigen und am Abend vor der Festivität im Zaunkönig war es dann soweit, dass der Spruch klappte und Latoya ihn auswendig wirken konnte.
    Latoya wollte gleich den nächsten Spruch lernen, aber Bellaria hatte Bedenken.


    Du hast in den letzten Wochen sehr, sehr viel gelernt, mein Kind und ich bin sehr zufrieden mit dir und deinen Fortschritten. Aber diese Ausbildung kostet dich sehr viel Kraft. Ruh dich ein paar Tage gründlich aus, dass wir mit neuer Kraft an das nächste Projekt gehen können. Ich werde mir etwas Schönes für dich aussuchen. Wir haben Zeit, mein Kind, wir haben Zeit.


    Auch für die so ehrgeizige Latoya klangen diese Wort logisch. Außerdem wollte sie ihre Meisterin nicht verärgern - schließlich brachte ihr Vater bei, dem Lehrmeister den höchsten Respekt zu zollen - auch wenn sie sich heimlich wünschte, gleich etwas Neues zu lernen. Bellarias Gedanken drehten sich an diesem Abend eher um die Festivität am folgenden Tag. Wer würde alles da sein? Und so schlief jede der beiden Frauen in Gedanken versunken ein.

  • Der Tag der Festivität im Zaunkönig war gekommen. Bellaria erlaubte Latoya, an diesem Tag zu machen, was ihr Herz begehrte. Sie durfte nur nicht alleine in den Wald, da sie sich dort nicht auskannte. Bellaria schlug ihr vor, die Siedlung etwas zu erkunden, aber Latoya wollte nicht alleine unter die vielen fremden Menschen. Somit las sie eines der Bücher, die in Bellarias Regalen standen.


    Bellaria selbst übte einige Lieder, die für sie noch recht neu waren. Schließlich wollte sie die Gäste nicht durch einen Fehler ihres Gesanges belasten. Latoya kam nach einiger Zeit in den Wohnraum, wo Bellaria spielte und setzte sich dazu.



    "Solch eine Trommel hatte meine Mutter auch" sagte sie.


    Das ist eine Bodhran, willst du versuchen sie zu spielen? Du kannst nicht viel falsch machen. Sie geht nicht kaputt. Du musst nur den Rhythmus finden. Ich bin mir sicher, dass du das kannst.



    Bellaria spielte weiter die Lieder und wurde von Latoya auf der Bodhran begleitet.


    Ich muss bald zum Zaunkönig. Ich will vor den Gästen dort sein. Wenn du möchtest, können wir jetzt gleich los gehen und ich zeige dir vorher den Rest der Siedlung? Dann kannst du mich zum Zaunkönig begleiten, wenn du möchtest?


    Latoya war einverstanden und so begaben sie sich auf den Weg.




    ---weiter auf dem Dorfplatz---

  • ---weiter vom Zaunkönig---


    Zwar etwas müde, aber glücklich, kamen Bellaria und Latoya nach der Festivität zurück. Die beiden redeten noch etwas über den vergangenen Abend und Latoya hatte noch einige Fragen, was diesen seltsamen Vorfall betraf... Aber auch Bellaria wusste nicht allzu viel darüber. Sie hatte zwar alle Betroffenen untersucht und diese Schwärze in den Gedächtnissen aller gesehen, aber sie wurde daraus nicht schlau. Sie würde jedoch daran arbeiten.
    Latoya war schnell eingeschlafen, der Met tat ihr wohl genauso wenig gut wie Bellaria selbst... Bei diesem Gedanken umspielte ein Lächeln ihre Lippen... Latoya hatte soviel Ähnlichkeit mit der jungen Bellaria...
    Seit diesem Abend war Latoya nicht mehr die einzige Schülerin Bellarias. Eléna würde von ihr lernen. Sie hat einen starken Willen, Ehrgeiz und einen sehr großen Wissensdurst. Das sind die besten Voraussetzungen für die Ausbildung.
    Und dann ist da Inferno... Er will von ihr lernen, da sein Zirkel bestimmte Sprüche als Schwarze Magie abtut... Vor allem die Sprüche, mit denen sich Bellaria am besten auskennt... Beeinflussungszauber... Schwarze Magie... So ein Schwachsin... Schwarze Magie... Naja, Inferno scheint da anderer Meinung zu sein, sonst würde er diese Zauber nicht lernen wollen. Er steht schon kurz vor seiner Meisterprüfung, sodass Bellaria auch sehr viel von ihm lernen kann. Das wird wohl interessant...
    Und dieser Stein, den er ihr gab. Ein Rubin, mit dem sie ihn jederzeit kontaktieren könne, auch wenn sie in Schwierigkeiten stecke. Andersherum würde er sie jederzeit (um Hilfe) rufen können. Aber diese Verbindung konnte nur Vorteile bringen.
    Ihre Gedanken schweiften ab zu diesem Vorfall...
    Schamanistische Magie... Es war kein Schamane anwesend! Im Astralraum war niemand zu sehen... Die Schwärze, die Leere in den Gedächntnissen der Betroffenen. Die Zeichen... Sie wurde daraus nicht schlau. Wieso hatte sie nichts bemerkt?? Hrothgar hatte wieder etwas von Fellwesen gesagt... Bellaria zweifelte jedoch stark an ihrer Existenz. Immer, wenn viele Menschen im Zaunkönig versammelt waren... Das war doch seltsam... Sie würde es herausfinden
    Und die Gedanken schweiften weiter ab und im Einschlafen summte sie eine Melodie, die sie mit Glück erfüllte...

  • Ein neuer Tag hatte begonnen. Bellaria stand leise auf, um Latoya nicht zu wecken, die noch friedlich schlief.
    Sie zog sich an da sie zum Dorplazu gehen wollte, wo sie noch einige Einkäufe machen musste. Schließlich waren sie nun zu dritt, zumindest beim Essen.
    Gedanken versunken verließ Bellaria das Haus.



    ---weiter auf dem Dorfplatz---

  • ---weiter vom Dorfplatz---


    Leise öffnete Bellaria die Tür und stellte den Rucksack ab. Sie nahm ihren Umhang ab und legte Holz aufs Feuer.
    Sie hielt kurz inne, als sie die schlafende Latoya passierte. Was sollte sie ihr als nächstes beibringen?
    Als nächstes betrat sie das hintere Zimmer. Sie murmelte kurz vor sich hin, worauf eine kleine Flamme aus einem ihrer Finger kam. Damit zündete sie zwei Kerzen am Schreibtisch an. Sie sah die Flamme an und ließ sie in die Mitte ihrer Handfläche wandern. Die Flamme wurde größer und größer, bis Bellarias ganze Hand in Flammen stand. Das Feuer ordnete sich und kurz darauf hielt Bellaria eine brennende Kugel in der Hand... Sie schien, während sie auf die Feuerkugel starrte, kurz etwas zu überlegen. So schnell wie die Flamme gekommen war, so schnell ließ Bellaria sie auch wieder verschwinden. Dann setzte sie sich nieder und begann den Brief an Emerald. Nachdem sie fertig war, las sie ein letztes Mal alles durch und faltete den Brief. Sie nahm eine Kerze zu sich und erhitze damit das Siegelwachs, welches sie langsam auf die Faltstelle des Umschlags tropfen ließ. Als genug Wachs auf dem Umschlag war, stellte sie die Kerze beseite und drückte das Siegel -eine Harfe- in das Wachs.

    Sie löschte die Kerzen und betrat den Hauptraum. Latoya war wohl gerade aufgewacht, denn sie kleidete sich gerade an.


    Guten Morgen, Latoya. Wenn du fertig bist, wirst du einen Brief zu Emerald die Lorenzo ins Präfekturgebäude bringen. Danach wirst du zurückkehren und ich werde dir eine neue Schrift beibringen. Du bist talentiert und es ist ein Jammer, dass man dir keine schönere Schrift beigebracht hat. Nun, dies holen wir nach. Nachdem du schreiben geübt hast, wirst du darüber nachdenken, was ich dir als nächstes beibringen soll. Ich erlaube dir in einem Buch zu blättern, in dem ein paar Dinge beschrieben sind. Ich werde es dir dann herauslegen.
    Ich werde heute nicht allzu viel Zeit für dich haben. Eléna kommt heute und die ersten Tage einer neuen Studie sind die schwersten, aber das hast du auch schon gemerkt, mein Kind, nicht wahr?
    Nun lass uns aber zuerst frühstücken, ich habe eingekauft.


    Die beiden Frauen ließen sich am Tisch nieder und begannen ein gemütliches Frühstück, bei dem sie sich unterhielten. Zusammen wuschen sie ab und räumten auf. Als sie fertig waren, legte Latoya ihren Umhang an und verließ, den Brief fest umklammernd, das Haus. Bellaria setzte sich auf ihre Felle, nahm die Laute zur Hand und spielte ein nachdenkliches Lied, während sie auf Eléna wartete...

  • Bellaria machte einen etwas besorgten Eindruck, auch wenn sich Eléna sicher war, dass dies nichts mit ihrer Person oder den Studien zu tun hatte. Auch war ihre Lehrmeisterin etwas abwesend und mit ihren Gedanken beschäftigt. Eléna traute sich jedoch nicht, Bellarias Gedankengängen zu stören. Sie wusste schließlich nicht, wie wichtig diese waren.


    Verzeih mir. Es gibt momentan zu viele Dinge, über die ich mir Gedanken machen muss und zu viele Dinge, die erledigt werden müssen.


    Bellaria versuchte zu lächeln, obgleich es ihr nicht wirklich gelang.


    Wir müssen noch einen Moment auf Latoya warten. Sie erledigt gerade noch etwas für mich. Setz dich doch solange. Du kannst dir von dem Tee nehmen, wenn du möchtest. In der Zwischenzeit werde ich die erklären, wie ich mir die ersten Tage vorgestellt habe. Wenn du irgendwelche Einwände, Kritik oder Verbesserungsvorschläge hast, dann sag es mir und teile mir vor allem mit, wenn du etwas nicht verstehst oder wenn du gar merkst, dass der Spruch doch nichts für dich ist. Vielleicht kann man ihn später zu Ende erlernen.


    Eléna nickte stumm.


    Gut, wir werden heute damit anfangen, dass du versuchst, die Flamme, die du schon erzeugen kannst, größer werden zu lassen. So wie ich es dir vor ein paar Tagen gezeigt habe. Das wird deine Aufgabe der nächsten Tage sein, die Flamme zu vergrßern und sie schließlich zu formen. Wir werden verschiedene Übungen machen. Du wirst nicht nur eine Kugel formen lernen, sondern jede Form, die du formen willst! Sei es eine Kugel, eine Pyramide, ein Schwert oder eine andere Form.
    Wenn du das beherrschst, dann werden wir daran gehen, die Flamme zu bewegen und sie schließlich zu werfen.


    In diesem Moment betrat Latoya das Haus und teilte Bellaria mit, den Brief Emerald di Lorenzo überbracht zu haben. Dann begrüßte sie Eléna.


    Ich werde diesen Brief noch beantworten. Es ist mir sehr wichtig. Ihr beiden könnt euch gerne noch etwas unterhalten, aber ich brauche etwas Ruhe beim Schreiben. Latoya, ich muss dich noch einmal bitten, den neuen Brief dem Procurator zu überbringen. Am besten du wartest diesmal, bis er geantwortet hat. Dann weißt du, was du zu tun hast. Ich lege dir das Buch auf den Tisch im Hauptraum. Auch Feder und Pergament werden dort liegen und Vorlagen für deine Übungen. Wenn du oder jemand anders mich sucht, wirst du uns am Küstenstreifen nördlich der Anlegestelle finden. Doch sei vorsichtig. Wir sind dort, weil wir normalerweise die einzigen Lebwesen dort sein müssten. Das, was wir vorhaben, ist am Anfang sehr schwer und kann mitunter gefährlich sein.


    Latoya nickte und unterhielt sich kurz danach leise mit Eléna, während Bellaria ein Antwortschreiben an Emerald verfasste. Kurze Zeit später kam sie aus dem kleinen Zimmer zurück mit einem Stapel Pergament, Feder und Tinte und einem ledergebunden Buch, welche sie auf den Tisch legte. Den Brief mit dem leuchtend rotem Harfen-Siegel übergab sie Latoya und dankte ihr für ihre Mühen.
    Als Latoya abermals das Haus verließ, legte Bellaria sich ihren Umhang um und nickte Eléna aufmunternd zu. Gemeinsam verließen sie das kleine Haus und liefen in Richtung Anlegestelle.




    ---weiter am Küstenstreifen---

  • Nachdem Latoya dem Procurator den Brief überbracht hatte und mit der Antwort wieder daheim angekommen war, nahm sie Pergament und Tinte und begann mit ihren Übungen. Sie quälte sich eine Weile damit herum und hörte erst auf, als sie einigermaßen mit dem Ergebnis zufrieden war.Danach griff sie zu dem in Leder gebundenen Buch und fing an darin zu lesen

  • Latoya schlägt das Buch auf und fängt an, zu blättern. Sie erkennt schnell, dass in diesem Buch verschiedene Zauber beschrieben sind.
    Beim Überfliegen ergattert sie einige Informationen über die Zauber...




    "...färbt dazu seine Hände mit dem Kohlenstaub, kreuzt diese vor seiner Brust um die magischen Energien durch die Energie der Erde, verstärkt durch den Kohlenstaub, dem Gegner entgegen zu schleudem. Der Druck der Magie ist dadurch so stark, daß der Gegner sich dem Magier maximal bis auf 3 m nähern kann. ..."


    "Durch das magische Feuer in seinen Händen kann der Zaubernde wilde Tiere und eventuell auch Monster in die Flucht schlagen. Das magische Feuer ist besonders lichtscheuen Rassen wie Orks und Goblins unangenehm. Obwohl diese Rassen das Licht meiden, ist auch dieser Zauber kein hundertprozentiger Schutz gegen sie, da sie in besonderen Situationen ihre Furcht überwinden können. Besonders wirkungsvoll ist
    der Zauber gegen schwächere Untote, die dieses Licht nicht mögen. ..."


    "Wird ein Wesen direkt von dieser Flammenkugel getroffen und zerplatzt sie an seinem Körper, so erhält erhebliche und schmerzhafte Verbrennungen..."


    "...Wirkungen eines Fluches können..."


    "...Zaubernde die Magie von Gegenständen und Personen aufheben beziehungsweise negieren. ..."


    "...schafft der Magier ein unsichtbares und schwereloses Kraftfeld, welches, gleich einer Rüstung, die den ganzen Tag Schutz bietet. ..."


    "... wird so in tiefen Schlaf versetzt..."


    "...jemanden zwingen, eine gerade stattgefundene Begebenheit zu vergessen..."

  • Nachdem sie das ganze Buch einmal durchgelesen hat und sich über jeden Zauber Gedanken gemacht hat ,blättert sie zurück zur Seite mit dem Fluchzauber


    Mh , ein Beeinflussungszauber...ob ihn mir Meisterin Bellaria wohl beibringen wird ...


    Sie vertieft sich weiter in das Buch

  • Latoya blättert noch einmal zurück zu dem Fluch, den sie überflogen hat. Sie beschließt, sich näher damit zu beschäftigen und fängt an, die ganze Seite durchzulesen.



    "... Der Magier spricht den Fluch über sein Opfer aus, bevor er die magischen Worte DISCRIM KAL NEX MENTEM erklingen lässt. Gleichzeitig träufelt er Essig in ein Feuer.
    [...]
    Durch die Anwendung dieses Spruchs, kann der Magier einem Feind
    schaden, ohne selbst erkannt zu werden, da die verfluchte Person während des Wirkens des Spruches nicht anwesend sein muss.
    [...]
    Die Wirkungen eines Fluches können unterschiedlich sein. Sie dürfen den Betroffenen jedoch auf keinen Fall verletzen oder schaden, sie dürfen ihn nur behindern oder ärgern.
    [...]
    Beispiele sind hierfür, den Fluch auszusprechen, dass der Verfluchte einen ganzen Tag nur in Reimen sprechen kann, dass er als Rechtshänder nur mit der linken Hand agieren kann oder, dass er den Tag über nur Wasser trinken darf. ..."

  • ---weiter aus dem Präfekturgebäude---



    Einige Zeit später - Latoya hat das Buch bei Seite gelegt und arbeitet wieder an der Verbesserung ihrer Handschrift - betritt Bellaria das Haus.
    Sie nickt Latoya kurz freundlich zu, zieht den Umhang ab und setzt sich dann zu Latoya an den Tisch.
    "Wie war es, Meisterin?" fragt Latoya neugierig.


    Wir haben schon gute Fortschritte gemacht. Ich bin zufrieden.


    "Das freut mich zu hören!"
    Bellaria scheint einmal wieder in ihren Gedanken verloren zu sein. Währenddessen arbeitet Latoya weiter.
    Nach einiger Zeit blickt Bellaria zu Latoya.


    Sag mir, wie ist es dir ergangen? Ist es für dich schwierig, diese Schrift zu erlernen?


    Sie schaut sich die Blätter an, die Latoya mit mit dem Alphabet vollgeschrieben hat.


    Ja, es wird immer besser. Nun zählt die Übung. Als Nächstes solltest du einzelne Wörter schreiben. Ich werde dir für morgen ein Übungsblatt aufsetzen.
    Hast du in dem Buch gelesen?


    Latoya nickt stumm und nachdenklich.


    Bist du zu einem Entschluss gekommen?

  • Latoya überlegte kurz. "Es gibt Einiges aus diesem Buch, das mich interessieren würde, aber ich schwanke noch."


    Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung und, wenn du weißt, was du wirklich willst, dann komm zu mir und sag mir Bescheid.
    Du hast für heute genug gearbeitet. Du musst nicht weitermachen, außer du willst. Ich werde nun für uns kochen und danach muss ich mich endlich wieder meinen Studien widmen...


    Bellaria stand auf und ging zu einem der Schränke. Sie holte Töpfe heraus und fing an zu kochen. Wenig später aßen die beiden den Eintopf, den Bellaria gekocht hatte.


    Nach dem Abwasch zog sich Bellaria in den hinteren Teil des Hauses an ihren Schreibtisch zurück. Sie holte die Zeichnungen heraus, die Hrothgar bei der Festivität im Zaunkönig gezeichnet hatte. Dabei fiel ihr ein kleiner roter Rubin herunter. Als sie den Stein in ihre Hand nahm und ihn sich noch einmal genau betrachtete, lächelte sie. Dann legte sie ihn zur Seite und wurde wieder ernst.


    Sie betrachtete die Zeichnungen genau und sah in all jenen ihrer Bücher nach, in denen arkane Symbole erklärt sein konnten, aber sie hatte keinen Erfolg.
    Was hatte Inferno noch einmal gesagt? Schmanistische Magie? Druidische? Hmmm... Das hatte alles keinen Sinn... Die Schwärze in den Gedächtnissen der Betroffenen... Die Zeichnungen... Hrothgars Worte... "Fellwesen" hatte er gesagt... Fellwesen... Aber niemand hatte etwas gesehen. Selbst Bellaria hatte nichts gespürt und im Astralraum war auch nichts mehr, als sie dort ankam...
    Ich habe nicht die richtigen Bücher für eine solche Untersuchung. Ich werde die Akademie in Myrrth oder in Amonlonde aufsuchen. Vielleicht kann dort jemand helfen...
    Sie war nicht zufrieden, dass sie dieses Rätsel nicht lösen konnte, es ärgerte sie sogar sehr...


    Sie ging zurück in den großen Wohnraum und fand Latoya in das Buch vertieft vor. Sie nahm ihre Laute und ging zurück in den hinteren Teil des Hauses.


    Sie arbeitete seit einiger Zeit an einem Heilzauber, der nicht auf arkane Magie basierte, sondern auf die der Barden... Sie versuchte, eine Melodie zu finden, in die sie ihre Heilkräfte einfließen lassen konnte, jedoch konnte sie sich an diesem Abend nicht adäquat konzentrieren.


    Als Bellaria viel später aus dem Arbeitsraum zurückkam, lag Latoya bereits im Bett und schlief friedlich. Bellaria stellte die Laute beiseite und sah, welche Seite des Buches Latoya nicht mehr zugeschlagen hatte - es war die mit dem Fluch...
    Nachdenklich legte Bellaria ihr Nachtgewand an und tat es ihrer Schülerin gleich...

  • Am nächsten Morgen erwachte Bellaria schon sehr früh. Sie hatte nicht gut geschlafen.
    Sie setzte sich auf. Es war noch dunkel.
    Sie wusch sich und zog sich leise an. Dann verließ sie ohne Latoya zu wecken, das Haus.
    Sie wollte noch einmal zu Emerald. Das Anliegen war ihr wichtig und sie wusste nicht, wie sie ihre Schülerin ohne es ernsthaft unterrichten sollte... Im Winter den ganzen Tag an der Küste... Das war nicht gut.
    Sie legte ihren Umhang an und verließ das Haus.




    ---weiter im Präfekturgebäude---

  • ---weiter aus dem Präfekturgebäude---



    Bellaria öffnete die Tür und trat herein. Latoya kleidete sich gerade um.


    Guten Morgen.


    "Guten Morgen, Meisterin!" Latoya zog sich fertig an und half Bellaria beim Frühstück. Es gabt Früchtebrot mit Pflaumenmuus.
    Gemütlich frühstückten sie ohne Eile.