Der Verhau von Bullgwai

  • Am Rande der Siedlung, im Übergangsbereich zu den bewaldeten Hügeln von Renascân, steht eine etwas abenteuerliche Konstruktion aus Brettern, Ästen und Lederhäuten. Hier "wohnt" Bullgwai, ein Halbork, der in der Garnison als Söldner dient.

  • :elfhaun


    Ein Fell eines Hirsches hängt als Windschutz vor dem runden Eingang. Die ganze Konstruktion sieht aus wie eine kleine Kugel, in der mitte ca. 3 Schritt hoch. Von einer zur anderen Seite sind es nochmals 6 Schritt. Aus der Öffnung in der Mitte steigt eine weiße Fahne Rauch auf. Bedeckt ist die ganze Hütte mit Fetzen von Fellen, Segelresten und jeder Menge Moos und Blättern. Auf der Rückseite der Hütte, welche zum Wald führt, sind Äste und Pfähle angespitz in den Boden gerammt.
    Wie es im inneren aussieht, weiß nur der, welcher es betreten und wieder lebend verlassen hat.

  • :elfhaun


    Bullgwai erwacht mit einem brummenden Schädel. Um ihn herum liegen etliche zerbrochene Flaschen, die vor kurzem noch mit Met oder Wein gefüllt waren. Sie wurden getrunken, nachdem er aus dem "Zaunkönig" in seine Unterkunft zurückkehrte. Und noch etwas stand inmitten des Lagers... eine Baliste.


    Waz dröhnt mia der Schädel, scheizz Dingz...


    Bullgwai geht nach draußen um sich am nahegelegenen Bach die Rübe abzukühlen. Und um seinen "Brand" zu löschen!!

  • :elfhaun


    Nach einer guten Mahlzeit bringt Bullgwai das Geschoß raus auf die Wiese vor seinem Lager. Er spannt die Balista mit seinen Händen, legt einen Pfeil ein und zielt auf eine Fichte, welche gut 100 Schritt von ihm entfernt steht. Und er drückt ab. Der Pfeil schießt davon und trifft mit einem lauten Schlag eine Buche, welche gut 5 Schritt neben dem angepeilten Ziel steht.


    Muz wohl daz nächzte mal mehr Zielwazzer trinken.


    Nachdem Bullgwai den Baum erreicht hat, versucht er den Pfeil aus dem Stamm zu ziehen. Jedoch ist er zu tief eingedrungen und die einzige möglichkeit, an ihn zu gelangen ist, den Baum zu fällen. Dies ist dann aber auch nach einer halben Stunde erledigt und Bullgwai legt wieder an.


    So geht das den ganzen Tag, bis die Sonne hinterm Horizont versinkt.
    Als Bullgwai abends vor seinem Lagerfeuer sitzt, überlegt er sich, ob er morgen mit dieser mächtigen ( jedoch unhandlichen) Waffe aurf die Jagt gehen sollte.Währed er neue Geschosse aus Holz herstellt und nach ein paar Met ist er immer mehr davon überzeugt, dass dies eine gute Idee wäre.

  • :elfhaun


    Bullgwai steht diesen Morgen früh auf. In einem Köcher verstaut er die 6 Pfeile ( vier alte und zwei selbstgebaute). Er schultert die Balista und macht sich auf den Weg in die Wälder von Renascan. Die vorfreude auf die versuche, welche er sich heute vorgenommen hat, stehen ihm ins Gesicht geschrieben.


    ------ weiter in den Wäldern von Renascan

  • Es wird so langsam wieder Abend, die Sonne macht almählich der kalten Dämmerung Platz, als drei kleine Kinder, keines älter als 10 Jahre, vom Dorfplatz kommend in Richtung des Waldrandes laufen. Keiner scheint ihnen wirklich Beachtung zu schenken, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, denn offensichtlich spielen sie nur.
    Als sie an einer älteren Frau bei den letzten Häusern der Kolonie vorbeilaufen ruft diese ihnen zu:


    Kinder! Was macht ihr hier?! Seht zu dass ihr nach Hause kommt, aber schnell! Eure Eltern werden sich schon Sorgen machen!


    Doch die Kinder,tief in ihrem Spiel versunken, beachten sie nicht weiter. Eines ruft ihr kurz zu:


    Nur noch einen kleinen Moment, Mütterchen. Wir gehen gleich wieder zurück!


    Dann sind sie auch schon aus der Sichtweite der alten Frau.
    Plötzlich bleiben die drei wie angewurzelt stehen! Sie stehen jetzt am Rande der Siedlung, im Übergangsbereich zu den bewaldeten Hügeln von Renascân, und vor ihnen steht eine abenteuerliche Konstruktion aus Brettern, Ästen und Lederhäuten.


    Was ist das?


    hört man eines der Kinder rufen. Sie umkreisen die merkwürdige Behausung, leicht ängstlich, und dann nähern sie sich dem Hirschfell, dass als Windschutz vor dem runden Eingang hängt.


    Sollen wir mal reinschauen?


    Das einzige Mädchen in der Gruppe scheint am mutigsten zu sein. Sie stellt sich unter dem ängstlichen Blick ihrer Freunde neben den Eingang und ruft leise "Hallo? Ist da jemand?". Im Inneren bleibt es still. Offensichtlich ist es unbewohnt oder der Besitzer nicht daheim.
    Die Kleine fasst ihren ganzen Mut zusammen und sagt:


    Ich gehe da jetzt rein! Haltet ihr beide hier Wache!


    Dann schiebt sie das Fell ein wenig zur Seite und unter den ungläubigen Blicken der beiden Jungs verschwindet sie in dem ungewöhnlichen Bau.

  • :elfhaun



    [I]Bullgwai schmeißt die beiden Tiere vor seiner Hütte ab und schnauft erst einmal tief durch. Seine Kleidung ist von Schweiß und Sabber durchdrängt. Er nimmt einen letzten Schluck aus seinem Trinkbeutel und erstarrt mitten in der Bewegung.


    Jemand ist oder war in seinem Lager. Die Fußabdrücke vor seinem Verhau sind zu verräterisch und eigentlich auch zu auffällig. Er zieht sein Beil und schleicht zum Eingang.


    Mit einem großen Satz und viel Gebrüll stürzt er ins innere...[/I]


    Ahhhrrrg...Ich hack dich in Stückez du Made....


    Er erstarrt mitten in der Bewegung.....

  • Das Mädchen, das sich gerade etwas in der seltsamen Hütte umgesehen hatte, drehte sich um, als es Geräusche hörte und sah plötzlich eine große, brüllende, halb grüne Gestalt mit langen Hauern vor sich. Sie schrie auf und suchte verzweifelt einen Ausweg, um dem "Monster" zu entkommen.


    Die beiden Jungs waren ebenfalls so geschockt, dass sie nicht reagieren konnten, wie angewurzelt hinter Bullgwai standen und voller Angst auf seine Reaktion warteten.

  • :elfhaun



    Bullgwai senkt seine Waffe und steckt sie in der selben Bewegung weg. Er schaut das junge Mädchen prüfend an, stellt sich aber dabei so hin, dass sie nicht aus der Hütte kann.


    Waz machzt du hier, kleinez Ding. Du müzztez doch schon lang zu Hauze sein.


    Er überlegt kurz und fügt hinzu..


    Und waz suchzt du eigentlich in meiner Hütte. Wolltest wohl waz stehlen. Oder izt nur eine Mutprobe.

  • Das Mädchen blickt den Halb-Ork zitternd und mit großen Augen an.


    Ich... wir... ich...


    Dann nimmt sie all ihren Mut zusammen.


    Wir wollten gucken, wer in so einem komischen Haus wohnt und, weil niemand was gesagt hat, als wir gefragt haben, bin ich rein und hab mich hier umgeschaut und die Jungs wollten eigentlich Wache halten...
    Du siehst komisch aus und du bist so grün im Gesicht und du hast so lange Zähne... Was bist du denn? Und hat so jemand wie du auch einen Namen?

  • :elfhaun



    Da Bullgwai ja anfangs unter Menschen, und in einer eigenen Familie, aufgewachsen ist, kniet er sich nieder und deutet dem Mädchen näher zu kommen.


    Du sagzt, du bizt nicht allein!?! Ruf die andern her!


    Er wartet, bis das Mädchen die beiden Jungen gerufen hat und beginnt anschließend zu erzählen.


    Meine Name izt Bullgwai. Und wie ihr vielleicht erkennt, bin ich kein richtiga Mensch. Aber auch kein Ungeheuerz. Ich bin ein Halbork.


    Er betont das letzte Wort mit absicht, um die Kleinen noch etwas zu erschrecken.


    Wizzt ihr, waz Orkz sind? Ihr habtz sicher schon Geschichten über sie erzählt bekommen? Wenn ich ein richter Ork wäre, hätte ich jetzt nicht mehr mit euch erzählt, sondern euch auf der Stelle erschlagen. Dazzelbe hätte ich auch gemacht, wennz ihr keine Kindaz gewesen wärd.


    Er stellt sich wieder hin und wartet ab, was die Kinder als nächtes machen. Der Mut des kleinen Mädchen ist ihm aber dennoch aufgefallen.

  • Die Kinder hören Bullgwai gespannt zu, wobei zwischendurch Zwischenrufe wie "oh" und "ah" und "Orks" kommen.
    Nachdem Bullgwai geendet hat, blickt das Mädchen den Halbork an.


    Aber du hast uns nicht erschlagen. Du bist ein lieber Ork. Du hast bestimmt schon ganz viele Abenteuer erlebt, oder? Magst du uns nicht erzählen, was du so erlebt hast? Oh, bitte, bitte, Bullgwai.


    Das Mädchen schaut Bullgwai flehend an und auch die Jungs tauen langsam auf und wollen spannende Geschichten hören...

  • :elfhaun



    Da Bullgwai gerade von der Jagd zurück ist, einen leeren Magen hat und schon seit Stunden keinen Alkohol mehr in sich schütten konnte, wird er langsam etwas gereizt.


    Kindaz, ich hab drauzzen zwei tote Tiere von der Jagd liegen, und einz davon will ich noch Mirav bringen. Kommtz doch morgen wieder, nach dem Abendezzen. Und wenn ich noch lebe, dann erzähl ich euch noch waz von meinen Abenteuarz.


    Er geht mit ihnen nach draußen und zeigt auf die toten Tiere.


    Und ezzt immer viel Flaisch, dann werdet ihr auch mal grozz und stark...


    Mit diesen worten schickt er die Kinder davon. Er selbst hängt den Hirsch an einem hölzernen Gestell auf und beginnt sofort, ihn zu häuten. Anschließend entzündet er darunter ein kleines Feuer, welches das Fleisch leicht räuchern soll.


    Wenig später, es ist schon Nacht, schultert er das Reh und macht sich auf den Weg ins Dorf.



    ---------weiter Dorfplatz



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  • Die Kinder waren bei dem Anblick der toten Tiere zwar zuerst etwas geschockt, aber, dass ihnen der große starke Mann morgen von seinen Abenteuern erzählen wollte, machte alles wieder wett und fröhlich rannten sie um die Wette nach Hause.
    Das Mädchen blieb noch einmal kurz stehen und winkte Bullgwai zu, bevor es den Jungs hinterherrannte und diese schnell eingeholt hatte...

  • :elfhaun

    Nachdem Bullgwai erst spät in der Nacht nach Hause kam, kümmerte er sich noch um das Fleisch, welches er zum Räuchern aufgehängt hatte.


    Anschließend legte er sich in seinem Lager nieder, um früh am Morgen wieder in den Wald zu ziehen. Er muß ja noch seine Waffe holen, welche er zurückgelassen hatte.


    Und zudem wollte er bis zum Abend zurücksein, da ja die kleinen Kinder aus dem Dorf noch kommen wollten. Er hofte nur, dass er genügend Gedult für die "Dinger" aufbringen konnte, warum wußte er aber nicht. Wahrscheinlich erinnerte ihn ds kleine Mädchen zu stark an seine eigene Schwester, welche er schon seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen hatte.


    Aber so schnell er diesen Gedanken gefaßt hatte, so schnell war er auch wieder verschwunden. Eine neue Idee für einen Pfeil mit Giftspitze drängte sich in seine Gedanken, und ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Dies hatte natürlich vorrang, komme was wolle.






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  • :elfhaun


    Die letzten Tage über war von Bullgwai nicht viel zu sehen. Man kann nicht einmal sagen, ob er überhaupt noch in seinem Lager wohnt. Denn Rauch ist schon seit längerem nicht mehr aus seinem Verhau aufgestiegen. Jedoch könnten aufmeksame Beobachter im Wald bemerkt haben, dass die Tiere in letzter Zeit in der Nacht sehr unruhig erscheinen. Zudem finden sich überall kleine Erd- und Gesteinshügel in der Nähe von Bullgwais Verhau.

  • :elfhaun


    Es ist jetzt schon mehrere Wochen her, seit Bullgwai gesehen wurde.
    Um sein Lager herum ist das Gras schon in die Höhe gewachsen.


    Doch so wie es scheint, ist dies nun vorbei.


    Mit schnellen Schritten stürmt er aus dem Wald, seine Kleidung strotzt nur so voll Dreck. Er trampelt das Gras vor seiner Hütte nieder und tritt ein. Nach wenigen Minuten kommt er wieder mit etwas frischeren Kleidungsastücken heraus. Er steckt sein Schwert ein und macht sich auf in den Ort.

  • Eine kleine Spinne seilt sich von oberhalb vom Eingang von Bullgwais Verhau herunter. Auf halber Höhe bleibt sie vorsichtig hängen und lugt in das Innere. Der große böse Ork scheint nicht anwesend zu sein.
    Gut. Jetzt schnell. Mit einem eleganten Schwung lässt sie sich nach links schwingen, und macht den Faden dort fest. Dann krabbelt sie wieder ein Stückchen höher, dann wieder auf den Faden, ein Schwenk hier, ein Fädlein dort... und innerhalb rekordverdächtiger Zeit ist das kleine unscheinbare Netz oben in der linken Ecke vom Eingang von Bullgwais Verhau fertig. Zufrieden betrachtet die Spinne ihr Werk:

    "Das gibt ein Festmahl.... bei so viel Viechzeugs wie in diesem stinkenden Dreckloch herumfliegt...!"
    Zack. Kollateralschaden Nr. 1 hat sich im Netz verfangen.
    Ein winziger Tropfen Sabber fällt auf den Boden - und er stammt nicht von Bullgwai...