Geisterzeit

  • Geisterzeit - Mit Herz und Seele


    15.-17.07.2005 auf Burg Waldmannshausen


    VERANSTALTER: Weltentor http://www.weltentor.info/


    BILDER: http://teleute.discordia.ch/geisterzeit/


    LOCATION: Das Schullandheim Waldmannshausen
    (http://www.waldmannshausen.de/) ist ein spätgotischer ehemaliger
    Lehenhof. Das Haus bietet ein annehmbares Ambiente. Die Santäranlagen
    sind adäquat, auch wenn Gruppenduschen vielleicht nicht jedermanns
    Sache sind. Das Spielgelände war relativ abgegrenzt und Touristenfrei,
    allerdings haben Angehörige der Heimleitung teilweise im Spielgelände
    Kraftfahrzeuge repariert.


    ORGA: Kurzfristig vor dem Con sind zwei von vier Mitgliedern der Orga
    aus persönlichen Gründen ausgefallen. Das hat zwar zu kleineren
    organisatorischen Mängeln geführt aber die Rest-Orga hat recht gut
    Schadensbegrenzung betreiben können. Ich habe durchaus schon Cons mit
    voll funktionsfähiger Orga erlebt, die schlechter organisiert waren.
    Der Check-In verlief zügig und der Spielstart verzögerte sich eher
    durch Staus bei der Spieleranreise. Deutlich spürbar war der
    Orga-Ausfall nur bei der Präsenz der SL im Spiel. Hier waren zwei
    Personen deutlich zu wenig.


    VERPFLEGUNG: Vollverpflegung. Da Waldmannshausen berüchtigt für
    Qualität und Quantität der Verpflegung ist, hat die Orga mit eigener
    Initiative nachgeholfen. Das Ergebnis war annehmbar. Es gab eine gut
    gespielte und gut sortierte Taverne. Lobend zu erwähnen ist die
    Tatsache, daß Wasser gratis war und die Preise für Limonaden am
    Samstag deutlich gesenkt wurden, um die Spieler bei dem heißen Wetter
    zur Flüssigkeitsaufnahme zu motivieren.


    PLOT: Die Spieler reisen zu einer Burg, um nachzuforschen, warum von
    dort seit längerem jede Nachricht ausbleibt. Sie finden einen Magier,
    der irgendein Ritual vergeigt hat und einen schamanistischen Stamm,
    der unter dem stündlich wechselnden Einfluß verschiedener Totemtiere
    recht unterschiedlich auf die Anwesenden reagiert. Mein Ceridischer
    Charakter hält sich aus dem ganzen Magiegedöns fein heraus. Am Ende
    sind aber die sogenannten "guten Magier" (der Oschenheimer Ceride weiß
    natürlich, daß das ein Oxymoron ist) der Meinung, daß Problem durch
    ein Ritual gelöst zu haben.


    KRITIK: Zusätzlich zum Ausfall in der Orga hat über die Hälfte der NSCs
    wegen logistischer Probleme kurzfristig abgesagt. Das verbleibende
    Dutzend NSCs hat erstaunliches geleistet, um die Spieler dennoch
    ausreichend zu beschäftigen.
    Mir persönlich kam streckenweise etwas zu viel beschreibendes Spiel
    vor. Ich kann mich darauf einlassen, daß im Fantasy-Spiel bestimmte
    Dinge nur erzählt werden, aber ab einem bestimmten Maßstab wird es
    schwierig. Und ich finde es nicht leicht, mir z.B. an einem heißen
    Sonnentag vorzustellen, mich würde gerade ein magischer Hagelsturm
    beuteln.
    Auch wenn ich mich wieder mal dem Vorwurf des Gewandungsfaschismus
    aussetze, fand ich das Niveau mancher Kostüme auf diesem Spiel
    bedauerlich niedrig. Bei allem Verständnis für den schmalen Geldbeutel
    müssen schwarze Straßenkleidung unter einem einfachen Wappenrock,
    T-Shirts mit sichtbarem OutTime-Aufdruck und Gewandungen, die von
    moderner Alltagskleidung nicht zu unterscheiden sind, meiner Meinung
    nach einfach nicht sein, zumal wenn es sich um erfahrene Spieler
    handelt.


    FAZIT: Die organisatorischen Probleme wurden einigermaßen gut
    kompensiert und aus Spielersicht ergab sich ein handwerklich sauberes
    Fantasy-Abenteuer.


    © 2005 Ralf Hüls, alias Frieder Wohlgemuth,
    Landsknecht aus Oschenheim.