Das Dorf 2

  • *Vorwärts?* Kryll schaute ihm ungläubig hinterher, blieb dann aber ruhig sitzen. Drei Meter neben ihr raschelte es in einem Stapel Brettern.


    Kryll rappelte sich langsam auf und schlich hinüber.

  • Torben lag und wartete, doch die Echse mit dem Kamm lies sich nicht blicken. Unten ging Andrash gerade in den Nahkampf. Der Alte saß verwirrt uns ängstlich auf der Strasse und versuchte sich mit bloßen Händen gegen einige Monster zu verteidigen, die auf ihn eindrangen. Eines setzte hinter dem Mann zum Sprung an, um ihm auf den Rücken zu springen. Torben schoß dem Monster allerdings vorher einen Bolzen in den Kopf, was es daran hinderte, den Plan in die Tat umzusetzen. Während er nachlud sah er im Haus gegenüber die Echse mit dem Kamm kurz an einem Fenster auftauchen. Sie gab laute, gluckernde Laute von sich, auf die die Echsen reagierten, als würde sie den anderen etwas zurufen. Denn sobald die Laute ertönten setzten alle Echsen haste-was-kannste-was zum Rückzug an.


    Verdammter Bastard! Hast erst gewartet, bis ich nachladen musste bevor du deine verdammte Visage gezeigt hast. Na schön, schlaue Beute ist dem Jäger doch die Liebste, sie macht das Spiel spannend und lang.


    Bis auf die toten Tiere und einige Verletzte war binnen kürzester Zeit nichts mehr auf der Strasse zu sehen, das einer Echse ähnelte. Der Alte saß etwas verwirrt auf der Starsse und saugte an einer Bisswunde, die er in der rechten hand erhalten hatte. Torben stand auf und ging durch das Treppenhaus hinunter in Richtung Strasse.

  • Aber nicht nur die Viecher waren verschwunden, Kryll auch.


    Sie hatte ebenfalls die Echse mit dem Kamm entdeckt und war ihr gefolgt. Das Tier war wieder im Gebäude verschwunden, in dem es Torben zu erst entdeckt hatte.
    Überall waren Spuren im Staub zu erkennen, die zu einer Treppe führte. Diese verlief sich eine Etage tiefer im dunklen.


    Kryll sah sich um, äwhrend sie einem Nachzügler den Kopf abhackte.

  • Torben trat aus dem Haus heraus und ging zu Andrash.


    Wir haben ein Problem. Das Rudel scheint einen neuen Anführer zu haben. Ich hab ihn gesehen, er hat einen ziemlich auffälligen Kamm auf dem Kopf. Ich schätze es ist eines der älteren Jungtiere. Und es ist schon verdammt schlau. Es hat mich abgelenkt und währenddessen ein paar der Viecher in meinen Rücken geschickt. Und dann hats noch unseren Hinterhalt ziemlich vermasselt.


    Der Alter rappelte sich hoch und kam langsam und unsicher zu den beiden gewankt. Torben ging ihm entgegen und stütze ihn bis sie bei Andrash waren, wo sich der Alte wieder setzte.


    Wo hast du denn Kryll gelassen?

  • Torben zuckte nur kurz mit den Schultern.


    Na schön, sie wird schon auf sich aufpassen. Wie sieht dein Plan aus? Der Gegner ist zahlenmäßig überlegen, verdammt gerissen und kennt das Terrain besser als wir.


    Abwartend sah Torben Andrash an.

  • Und er ist feige...


    ergänzte Andrásh.


    Hoffen wir, daß Kryll erfolg hat und vielleicht sogar den Unterschlupf ausfindig machen kann. Ansonsten haben wir schlechte Karten. Bis wir hier alles durchsucht haben sind wir tot, oder die alle Erwachsen geworden.
    Warte wir, ob Kryll etwas entdeckt. Im Zweifelsfall müssen wir hier raus und den Höhleneingan verschließen...

  • In Ordnung, warten wir.


    Torben ging zu dem alten Mann und kramte eines seiner Verbandspäckchen heraus. Es bestand aus einer Mullbinde die er in einen Sud aus Heilkräutern eingelegt und wieder getrocknet hatte. Die Kräuter hemmten Entzündungsreaktionen und linderten den Schmerz etwas. Nach etwas zaghafter gegenwehr ließ der Mann sich verbinden. Als er fertig war und der Mann wieder seelig aß ging Torben zu Andrash zurück.


    Ich stimme dir nur bedingt zu, was die Feigheit der Echsen angeht. Nenn du es feige, ich nenne es klug genug um zu erkennen, dass der andere stärker ist und sich verdrücken. Außerdem kann es gut sein, dass sie gerade irgendeinen Mist aushecken und Kryll in einen Hinterhalt läuft. Wie lange geben wir ihr Zeit? Ich meine, sie war nicht gerade fit als die Sache hier losging. Wir müssen also damit rechnen, dass es sie auch erwischen kann. Was ist eigentlich wenn es aus der Höhle hier mehr als nur einen Ausgang gibt?


    Er dachte kurz darüber nach und sah Andrash an, der offenbar dieselbe Schlussfolgerung gezogen hatte.

    Richtig, dann sind wir und mindestens das kleine Dorf höchstwahrscheinlich richtig angeschissen.

  • "Ich glaube ich weiß, wo sie sind....."
    Kryll tauchte hinter den beiden auf und deutete auf das Haus.
    "Haben wir irgend etwas, womit wir sie ausräuchern können?" fragte sie, nachdem sie von der Vermutung mit dem Keller berichtet hatte.

  • Torben schaute an sich herunter.


    Hm, tut mir leid, aber ich habe leider gerade keine Brandbomben mehr da. Vielleicht sollten wir zu Snuggles gehen und ihn nach etwas brennbaren fragen.

  • Andrásh schaute Kryll an.


    Ausräuchern bringt uns nicht viel. Wir müssen erst herausfinden, wieviele eingänge ihr unterschlupf hat. Anschließemd werden wir alle bis auf einen verbarrikadieren müssen. Haben wir nur noch einen eingang, dann können wir uns überlegen, ob wir jagen gehen und einer den Eingang bewacht, oder ob wir doch noch versuchen sie mit Feuer oder Nahrung aus ihrem Versteck zu locken.


    Aber zeig uns erst mal, wohin sie sich verkrochen haben.


    Er schaute sie erwatungsvoll an.

  • Kryll drehte sich um, nachdem die beiden geklärt hatten, wer nun beim alten Mann bliebe, und ging zurück ins Haus. Sie zeigte auf die Spuren, die überall im Staub zu sehen waren und von der Dunkelheit des Kellerlochs verschluckt wurden.


    "Da wollte ich nicht unbedingt alleine rein..." murmelte sie.

  • Die Diskussion war nur formalität, da Andrásh keine Lust hatte dort zu bleiben er aber nicht auf Torbens Fähigkeiten im spähen verzichten wollte, wurde der Alte einfach mitgeschleppt.


    Mmmmhhh.....


    Es klang mehr gegrummelt alsüberlegend.


    Torben schau mal, ob du erkennen kannst, ob es der einziege Ein- und Ausgang ist. Vielleicht spürst du ja einen Luftzug, anhand dem du vermuten kannst, ob es noch ein zweites Loch gibt oder nicht. Es darf ihnen kein schlupfloch mehr gegeben werden. Es MUß HIER UND JETZT ein Ende haben...!


    Den letzten Satz sprach er mit viel nachdruck.

  • Torben rupfte sich ein Haar aus und hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger vor das Loch. Das Haar bewegte sich nicht.


    Zumindest kein starker Luftzug. Es kann aber gut sein, dass es weitere Ausgänge gibt, die keinen direkten Oberflächenontakt haben. Wenn du dich mal hier umsiehst, hier weht auch nicht grade ein laues Lüftchen. Außerdem halte ich die Viecher für fähig genug, im Laufe der Zeit einen eigenen Ausgang zu graben, wenn wir den ersten verschließen. Ich fürchte, wir müssen rein und nachsehen.

  • Das Problem ist nur, wenn wir reingehen, dann werden si9e vermutlich woanders rausgehen, und es wird endlos dauern...


    Nein, wir müssen ihnen erst allle Fluchtmöglichkeiten nehmen und sie dann in die Enge treiben. Wie bei einer Jagd...

  • Im schlimmsten Fall müssen wir den Bau komplett ausräuschern und sie dann einzeln aufstöbern, wenn sie geflohen sind. Leider ist das der langwierigste und mühevollste Weg. Ein anderer fällt mir gerade auf die Schnelle nicht ein. Wenn ich meine Ausrüstung hätte würde ich sie mit betäubendem Rauch lähmen, bevor wir reingehen, aber leider fehlen mir hier die Kräuter dazu.

  • Ja, deswegen kämpfen sie in der Scheißhöhle unter besseren Bedingungen als wir. Aber was solls.
    Torben verstaute Armbrust und Bolzen und zog dafür Kurzschwert und ein Stilett.

  • Andrásh schüttelte den Kopf. Das hatte doch gar nichts mit der Größe zu tun. Die Höle war ihr zuhause, und wenn sie es nicht wollten, würden sie ewig dort suchen, ohne auch nur ein Junges zu sehen...


    Er folgte den Beiden mit dem Opa im schlepptau.