Das Dorf 2

  • Torben ging auf die Straße. Der alte Mann saß mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt und schien bestrebt zu sein, die Wand rückwärts hochzugehen. Er schrie aus vollem Halse, deutete und starrte wie gebannt auf den Boden. Torben folgte seinem Blick. Ein großer Stein auf dem Boden bewegte sich. Jetzt wo er draußen stand verspürte er auch ein leichtes Vibrieren, das langsam stärker wurde.


    Verdammt, was zum Geier.....


    Das Vibriren wurde stärker und es war ein Grollen aus dem Boden zu hören. Staub und Steine fielen wegen der Vibrationen aus den alten Gemäuern und Torben sah zu, dass er auf die Strße aus dem Gefahrenbereich kam. Der alte war offenbar doch nicht so verwirrt, denn als in kopfgroßer Stein vor seinen Füßen aufschlug suchte er von alleine die Mitte der Straße auf, wo er relativ sicher war.


    Kommt da raus, oder wollt ihr verschüttet werden? rief Torben ins Gebäude.

  • Kryll stand auf, packte Andrásh am Arm und zog ihn kurzerhand hinter sich her.


    Draußen angekommen schaute sie sich suchend um.


    *dämliche Gnome*
    dachte sie.

  • Der Krach wurde mittlerweile ohrenbetäubend. In der Mitte der Straße, etwa 5 Meter von Torben und dem Greis entfernt öfnete sich ein Loch, das stetig größer wurde. Nach kurzer Zeit war die Spitze eines Metallbohrkopfes in der Öffnung zu sehen.


    Da wußte auch Torben, was es mit dem Ding auf sich hatte. Langsam kroch das Gnomfahrzeug aus dem Boden und fuhr eiige Meter die Straße entlang, bevor es stehenblieb. Mit lautem Zischen entwich Dampf aus einigen Ventilen. Dann öffnete sich eine Luke an der Vorderseite und ein Gnom schaute hinaus. Er sah sich mehrmal in alle Richtungen um und schien verwirrt. Nach kurzer Zeit verschwand der Kopf wieder in dem Metallfahrzeug und es war lautes streiten von innen zu hören. Der Alte saß auf der Straße und schaute das Fahrzeug verängstigt an.


    Torben sah zu Kryll und Andrash rüber.


    Wollen wir uns das jetzt wirklich antun oder einfach still und leise verschwinden?

  • Alles fing an zu beben und das Haus macht den Eindruck, als wolle es sich für die Ermordung seiner Besitzer rächen. Überall fielen STeine zu Boden.
    Kryll griff Andrásh am Arm und zerrte ihn hoch.
    Draußen angekommen, ließ sich er sich wieder auf sein Knie sinken und schaute erschöpft, unfähig etwas zu sagen, zu wie dieses Metall-Ding aus der Erde kam.


    Verdammt, ich werde alt... dachte er bei sich.
    Er schwitzte, war müde und seine Rüstung lag schwer auf seinen Schultern.
    Aber wenn es sein müßte, dann würde er kämpfen. Wie immer...

  • Torben sicherte seine Armbrust wieder und wartete ab. Aus dem Innern des monstösen Apparates drang immer noch das laute Kreischen der Gnome, gelegentlich unterbrochen von dumpfen Pochen, das auf Kopfnüssen hindeutete, die bei Gnomen offenbar als Argumente zugelassen waren.


    Kryll und Andrash kamen aus dem Haus, kurz bevor es endgültig in sich zusammenfiel. Andrash wirkte etwas abgekämpt, als er sich hinhockte und das Gnomgefährt betrachtete. Torben ging zu ihm rüber.


    Na, alter Mann. Spürst du deine müden Knochen? Also nochmal, wollen wir uns das Geschrei wirklich anhören oder verdrücken wir uns einfach stillschweigend?

  • Kryll schaute zwischen Andrásh und Torben hin und her, dann viel ihr Blick auf den alten Mann, der nun erstarrt auf die Bohrspitze des Gnomenfahrzeuges starrte.
    "Gehen wir besser." meinte sie ruhig.

  • ANdrásh knurrte Torben nur träge an.


    Ich denke auch, daß wir besser gehen sollten.


    Ein Stöhnen war zu hören, als er sich erhob. Er packte seine Ausrüstung die überall rumlag und schaute zu den Anderen.


    Wir sollten den Alten mitnehmen.


    Er sah Torben dabei an. Dann drehte er sich zu Kryll um.


    Wohin ?

  • Das war wieder typisch. Andrash spricht von "wir" und meinte damit mich. Na schön, der Alte sieht nicht schwer aus und notfalls kann man ihn schnell wieder fallen lassen.


    Torben schnappte sich den wimmernden Alten und legte ihn über seine Schultern. Als der Alte eine Position gefunden hatte, die sowohl ihm als auch Torben zusagte hörte er auch auf zu wimmern.


    Wenns nicht zuviel verlangt ist würde ich jetzt gern die STrasse runter und durch den Wald zum Ausgang der Höhle zurück. Ein bisschen Frischluft würde mir zur Abwechslung auch mal wieder gefallen.

  • Da Andrásh bereits wieder stand, sah er Kryll nur an und folgte dann Torben.


    Der Lärm hielt noch eine Weile an. Irgendwann verstummte er jedoch.
    Andrásh fragte sich, wie lange Torben den Alten noch tragen wollt, aber er sagte nur.


    Ich denke, wir hatten genug Anstrengung in letzter Zeit. Vielleicht sollten wir noch einmal eine Rast einlegen, bevor wir die ganze Strecke zurücklegen und uns an den Aufstieg machen. Außerdem hielf das dem Alten vielleicht sich wieder zu berappeln.


    Nach einer Weile fügte er noch hinzu.


    Wieviel Zeit wohl vergangen ist...

  • Gut, gegen eine Rast habe ich eigentlich nichts einzuwenden. Ich würde allerdings vorschlagen, wir lagern ausserhalb der Sichtweite von dem Gnomending. Und ausser Hörweite vor allem.


    Torben sah sich um. Die Häuserruinen machten alles andere als einen gemütlichen EIndruck und ausserdem hatte er keine Lust, dass ihm das Haus über dem Kopf zusammenfiel.


    Was haltet ihr vom Waldrand? Ist zwar genauso trostlos wie der Rest dieser Landschaft, kann uns aber nicht über dem Kopf zusammenbrechen.

  • Ich denke, daß wird die beste Idee sein. Erinnert euch an die Lichtung, wenn man es so nennen kann. Dort waren wir relativ sicher.


    Skeptisch warf er nochmal einen Blick zurück.


    Wenn man überhaupt vor so einem Ding in Sicherheit sein kann...


    Er machte eine schnelle Bewegung mit dem Arm, um anzudeuten, daß sie los sollen und machte sich auf den Weg die Straße runter, aus der Stadt raus.

  • Kryll folgte den drei Männern schweigend.
    Wie lange mochten sie schon hier unten sein? Sie überlegte und stellte fest, dass es doch schon eine ganze Zeit war, so müde, wie sie mit einem Mal wurde. Die Anspannung der letzten Stunden, oder Tage? wich. Mit einem mal merkte sie jeden Knochen, jeden Muskel.
    Sie lief weiter.

  • Sie liefen los. Vorbei an den trostlos wirkenden Häusern, die sie bereits bei ihrer Ankunft passiert hatten. Es schien sich nichts verändert zu haben. Jedoch wirkte dieser Ort friedlicher. Es war nichts greifbares, aber es schien doch allgegenwärtig. Auch die Stille war nicht mehr so drückend wie zuvor. Schweigend gingen sie so eine ganze weile, bover sich die Häuser zurückzogen un der graue Wald wieder die Oberhand übernahm. Dem Weg folgend schienen sie noch eine ewigkeit so vor sich hin zulaufen, bevor sie dann doch ein Pause einlegen mußten.

  • Torben marschierte neben Andrash her, den Alten über der Schulter.SO leicht das Knochengestell auch war, die Kräfte drohten ihm schnell zu schwinden. Die Ereignisse der letzten Zeit waren sehr kräftezehrend gewesen. Kryll lief hinter Andrash und ihm her, schweigen wie meistens.


    Wie lange stecken wir eigenlich schon in diesem Dreckloch? Bestimmt schon mehrere Tage. Verdammter Mist, dass man unter der Erde so schlecht die Zeit einschätzen kann.


    Sie hatten den Rand der Stadt erreicht, als sich hinter ihnen mit lautem Getöse das Gnomgefährt durch ein Wendemanöver, das zwei Häuser zum Einsturz brachte, in Position fuhr, seinen Bohrer anwarf und anschließend wieder in den Boden bohrte.


    Ich hoffe inständig, die verfahren sich nicht nochmal.

  • Kryll schaute sich um. Auch sie bemerkte nun, wie es sich in der Höhle verändert hatte....
    "Solange sie sich genau in die andere Richtung verirren solls mir recht sein." murmelte sie.

  • Andrásh gab kein ANzeichen, daß ihn das überhaupt wirklich interessierte.


    Als sie später im Wald eine Rast einlegte, versuchte er sich möglichst bequem hinzusetzen und fing an seine Wunden / Kratzer zu begutachten.


    Torben, hast du noch etwas Verbandszeug ? Hab kein Lust, daß sich was entzündet oder unnötigerweise Dreck in die Wunden kommt.


    Irgendwas an diesem Ort hinderte seinen Körper daran sich so schnell wieder zu regenerieren, als es sonst der Fall war. Er hätte die Verbände zwar wahrscheinlich nicht nötig, aber wozu unnötige Risiken eingehen.


    Wie geht es euch ? Seid ihr Verletzt ? Was ist mit dem Alten ?

  • Kryll trat an Andrásh heran und kniete sich neben ihn. Aus ihrer Tasche zog sie einige saubere Verbände und legte sie auf ein ledernes Tuch, daneben ihre Feldflasche.


    "Zeig her." meinte sie, während sie den Schleier des Turbans vor dem GEsicht wegzog.

  • Als sie sich vor ihn kniete und die Verbände herausholte, schaute er auf seine WUnden und meinte nur:


    Ach so wild ist das nicht, daß schaff...


    Der Rest des Satzes bleibt unausgesprochen, da er in diesem Moment zu Kryll aufsieht. Etwas erstaund und irritiert schaut er sie an. Er konnte sich nicht daran erinnern Kryll mal ohne ihren Schleier gesehen zu haben.


    Danke.


    Sagte er stattdessen etwas verdutzt.

  • Kryll zog die Handschuhe aus, während sie sich die Wunden ansah. Sie lies etwas Wasser über die HÄnde laufen, dann begann sie mit der Wundreinigung.
    Eins nach dem anderen wurde gesäubert und verbunden.


    "Hm...." meinte sie. "Die müsste ich nähen....."


    Sie sah Andrásh an. Müde und erschöpft wirkte sie.