Meren sah ihn nachdenklich an.
"Elbenherzen sind kalt wie Wintersterne... Das stammt nicht von Mir." Sie lächelte ein wenig traurig.
"Warum sollte es nie jemanden gegeben haben? Meine Frage zielte lediglich darauf ab, ob es meinem Volk erlaubt ist, Beziehungen zu Menschen zu unterhalten."
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Bruder Bernhardt lächelte sie warm an.
"Liebe kennt keine Grenzen. Warum sollte es als verwehrt sein, sollte jemand dein Herz erwärmen so soll es eben sein. Und vergiss nie das die Hälfte deines Herzens menschlich ist. Ein Menschenherz kann sich schnell entfachen und lichterloh vor Liebe brennen. Also nimm dich in acht wenn deine menschliche Seite dich übermannt."
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Meren blickte nachdenklich in die Reste ihres Weines.
"hm... Glaubst Du, ich lasse meine menschliche Seite allzu leicht die Oberhand gewinnen?"
Sie trank den letzen Schluck.
"Wie hat sie es geschafft, Dir das Herz zu brechen, wenn diese Frage nicht zu ungehörig ist?" -
Bruder Bernhardt blickte sie an.
"Welche Seite wann die Oberhand bei dir gewinnt, weis ich nicht. Ich kann dir nur sagen, das beides du bist. Egal welche Seite dich leitet. Nur gemeinsam bist du wirklich die Frau die vor mit steht. Und was die Geheimnisse der Frauen sind wie sie ein Mannsbild den Kopf verdrehen kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Da musst du auf dein Herz und dein Art hören. Probiere es aus und du wirst schon früh genug wissen wann du einem Recken das Herz entfacht hast."
Bruder Bernhardt musste nun sehr grinsen.
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Meren grinste ihrerseits zurück.
"Ein einfaches: 'Das hat dich nicht zu interessieren!' hätte ausgereicht. Und du machst es schon wieder." -
Bruder Bernhardt schaute sie verwundert an .
"Was mache ich den schon wieder, meine Liebe?"
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"Meine Fragen so auslegen, dass die Antwort mich verlegen machen soll... Du weißt sehr wohl, dass ich das nicht wissen wollte." Sie grinste immernoch.
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Bruder Bernhardt schaute sie weiter an.
"Was soll dich daran den in Verlegenheit bringen? Zu sagen was man emfindet ist eine sehr natürliche Angelegenheit. Mann sollte nie verbergen wie man wirklich ist im Inneren. Daran ist doch nicht verwerfliches. Und selbst wenn du noch nie so emfunden hast, soll es doch nicht bedeuten das es dir nicht wiederfahren kann."
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Meren lächelte immernoch.
"Ich rede nicht von mir. Ich habe Dich gefragt, was diese Frau Dir angetan hat. Und du setzt alles daran, dass diese Frage unbeantwortet bleibt. Sogar es so zu deuten, dass ich wissen wolle, wie man einem Mann den Kopf verdreht. Aber gut, sei es drum." Um den kurzen Moment der Unsicherheit zu überspielen, zog sie den Teller, den sie vor einer Weile weggeschoben hatte zu sich. Nach kurzen Überlegen zog sie ein kleines Messer aus ihrem Beutel und begann damit, genüsslich ein Stück Fleisch zu verzehren. -
Bruder Bernhardt schüttelte leicht den Kopf, nahm eine Keule und blickte gedanken verloren ins Feuer als er begann diese zu verzehren.
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Meren betrachtete ihn nachdenklich.
Nachdem sie ihr Mahl beendet hatte säuberte sie ihr Messer und steckte es zurück in den Beutel.
Sie füllte sich den Becher aus einem Krug Wasser und fuhr fort ihn zu betrachten. Sie kramte in ihrem Beutelchen und legte eine schimmernde Münze auf den Tisch.
"Ein Silber für deine Gedanken!" -
Bernhardt musste schmunzeln.
"Und was kosten mich deine Gedanken ?"
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"Ich bin nicht käuflich." Sie lächelte verschmitzt.
"Was wäre ich für eine Botin, wenn schon Geld genügen würde, dass ich mein Wissen so einfach preis geben würde? Und meine Gedanken... Wenn ich der Ansicht bin, ich müsse jemanden darüber in Kenntnis setzen werde ich das völlig ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten, tun." -
Bruder Bernhardt lehnte sich amüsiert zurück.
"So schnell hast du also von mir gelernt alles zu verdrehen und abzulenken. Naja du meinst aber ein Silber reicht für das was ich bin und in meinen Kopf trage hm? Oder müssen wir sogar noch darum feilschen?"
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Meren grinste wieder.
"Ich höre gern, dass ich eine gute Schülerin bin. Und ich muss zugeben..." Sie ließ das Silber wieder in ihrem Beutelchen verschwinden. "... es war lediglich ein Weg, dich aus deiner Lethargie herauszureißen, und kein echtes Handelsabkommen. Oder bestehst du nun auf das zustandekommen dieser Absprache?" -
Bruder Bernhardt kniff die Augen leicht zusammen und lies die Lippen schmall werden.
"Ein solches Abkommen hat sein Preis und ich weis noch nicht ob du dazu bereit bist."
Kurz blieb er still dan lächelte er wieder.
"Aber ich denke wir werden uns einandermal sicherlich einig werden. Dies Geschäft war nicht das Thema. Du wolltest wissen wohin ich gedenke zu gehen und nun weist du es. Wie sieht es bei dir aus ?"
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"Wie ich bereits sagte... ich begleite Dich gern, wenn dies dein Wunsch ist."
Sie sah ihn immernoch lächelnd an.
"Und ich glaube du mißverstehst mich... Ich sprach lediglich davon, mein Silber zu behalten. Nicht mehr und nicht weniger." -
Bruder Bernhardt lächelte sie an.
"Wie wäre es den wenn wir nun das Mahl geniessen. Den Wein kosten und später ausgiebig auf dem Tisch Schwertübungen machen. Morgen früh aufstehen und entscheiden wohin wir zuerst reisen werden. Was hälst du davon Merenwen?"
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"Mit dem Essen und dem Wein bin ich einverstanden. Für die Schwertübungen auf dem Tisch wirst du dir jemand anderen suchen müssen, fürchte ich. Ich werde mich nach dem Mahl zurückziehen, damit ich möglichst bald abreisefertig bin."
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Bruder Bernhardt rümpfte die Nase.
"Also ich bin mit allen einverstanden. Die Schwertübung können wir morgen ja nachholen. Doch zuerst lass uns das Mahl geniessen."