Vom Hafen zur Stadt- und andersrum

  • Sein Grinsen bekommt einen verschmitzten Zug.
    "Natürlich nehm ich hübsche Mädchen gerne auf meinen Karren mit", antwortet er. Er tut so als ob er die Decke ein bißchen enger um sie zupft und läßt seinen Arm danach einfach um ihre Schultern liegen. "Und wenn jemand so verfroren aussieht wie du hab ich natürlich auch eine warme Decke im Wagen..."

  • "Na, dann habe ich Dich ja wohl verdammt richtig eingeschätzt. Aber nicht schlimm, eine Schulter kann ich gerade ganz gut gebrauchen." Sie blickt ihn fröhlich an, grinst, setzt dann aber ernster hinzu: "Der Rest Deiner wandernden Körperteile bleibt aber bei Dir! Mein Bedarf an Schwerenötern ist so gut wie gedeckt."

  • Er lacht wieder und zieht sie dabei gegen seine Schulter.
    "Armes Mädchen... So schlechte Erfahrungen gemacht?"
    Danach liegt die Hand locker auf ihrer Schulter, wenn sie sich befreien will kann sie das.
    Mit der anderen Hand läßt er die Fahrleinen gegen die Ochsen schwingen. "Kommt, trödelt nicht..."

  • Alanis muss auch lachen, hat aber gleichzeitig das Bedürfnis loszuheulen, mit den Füßen zu strampeln und die Welt zum Teufel zu schicken - oder zu irgendeinem anderen unangenehmen Zeitgenossen. Stattdessen bleibt sie einfach sitzen, genießt das bisschen Mitleid, das sie bekommen kann und fühlt sich einfach gut. Ein 'armes Mädchen' hat sie zuletzt ihre Mutter genannt - vor mehr als 10 Jahren. Manchmal, überlegt sie, brauchen aber auch erwachsene Mädchen, die überdies Priesterinnen sind, ein wenig Seelenstreicheln.


    "Nee, keine schlechten Erfahrungen gemacht", gibt sie zurück und stubst ihren Begleiter sacht mit dem Ellbogen."Aber Ihr Männer seid immer so unglaublich anstrengend, wo das Leben doch zusätzlich schon anstrengend genug ist."

  • "Ähm, also, jetzt ist's aber gut." Ihre Gesichtsfarbe ändert sich in Richtung eines gesunden Tomatenrots. "Sitte und Anstand bitte!" Ihr Tonfall klingt bestimmt, aber nicht unfreundlich. Sie taucht unter seinem Arm weg, greift in die Tasche zwischen ihren Beinen und holt ihren Fächer hervor, um sich energisch Luft zuzuwedeln.

  • Alanis seufzt erleichtert auf. Also doch keine erneute Schlägerei zur Wahrung ihres Anstandes....was für ein Glück. Sie tastet mit den Fingern nach der Narbe an der Schläfe.


    "Danke", sagt sie dann ernst und anerkennend.

  • Er runzelt die Stirn.
    "Du hast wirklich schlechte Erfahrungen gemacht", stellt er mit ernster Stimme fest. "Glaubst du ich nehme mir mit Gewalt was du mir nicht geben willst? Oh, Mädchen..." Er seufzt. Streicht mit einer Hand mitleidig über ihren Rücken und treibt die Ochsen dann voran.

  • Alanis schaut ihn eine Weile nicht an, weil ihre Wangen noch immer brennen. Dann atmet sie tief durch. "Inzwischen bin ich in der Lage, mich gegen so etwas zu wehren, zum Glück." Sie lässt den Fächer wieder in die Tasche gleiten und fühlt sich dennoch sicher dabei, dieses Symbol ihrer Wehrhaftigkeit aus der Hand zu lassen."Ich bin auch hier, weil ich eine dumme Welt, in der man ständig immer nur kämpft und miteinander ringt und versucht, sich gegenseitig zu übervorteilen, ein wenig hinter mir lassen möchte. Aber das ist wohl zu sehr Teil des menschlichen Wesens, als dass es das hier nicht auch gäbe, nicht wahr?"

  • "Naja, dann wird das hier wahrscheinlich eine nette Reiseerinnerung werden und in ein paar Wochen werde ich wieder kribbelig und gehe irgendwo anders hin." Sie grinst schief und macht sich daran, ihren losen Zopf neu zu flechen."Aber möglicherweise habe ich auch einfach mal die Möglichkeit, an einem einigermaßen friedlichen Ort ein wenig Erholung zu finden und mal nicht ständig mich selbst und andere aus der Sch..., entschuldige bitte, aus der Bredouille ziehen zu müssen. Was denkst Du, wie stehen meine Chancen?"

  • "Klingt fast zu gut, um wahr zu sein." Sie streckt sich unter der Decke und lässt die Knochen knacksen. Dann drängt sich hier noch eine Frage auf."Es klingt so, als wäre Amonlonde nicht immer auf diesem Land gewesen. Was war denn vorher hier?"

  • "Ja. Nicht was Du jetzt gesagt hast, aber ich habe schon von einigen anderen gehört, daß dieser Ort gegründet wurde, um den Repressalien einer Ständegesellschaft zu entfliehen. Was ich ja ziemlich gut verstehen kann. In der Heimat meiner Lehrmeister gibt es auch keinen Adel und eine Ratsversammlung, die die Entscheidungen trifft. Und in Dargaras, wo ich herkomme, herrschen die Fahrenden - also auch kein so gewöhnliche Regierungsform. " Sie schaut ein wenig wegmütig drei, dann blitzt Interesse in ihren Augen auf. "Ruinen und Haine. Klingt spannend. Schaue ich mir vielleicht mal an. Meine Meister würden mich schelten, wenn ich mir die Gelegenheit, Wissen zu sammeln, verstreichen lassen würde."

  • "Also doch eine Gefahr in Amonlonde? Gut, ich beherzige den Ratschlag gerne, danke sehr. Ich neige zwar dazu, die Fettnäpfchen der Welt zielsicher zu finden und hineinzutreten, aber wenn da so ein großes ist, verzichte ich dann doch lieber."Sie zieht eine übertrieben bedauernde Miene, kramt dann wieder in ihrem Korb hinter sich und holt ihren Flachmann heraus."Schlückchen?"

  • "Brennen die Dinger? Also, ich meine die Schaben und die Blätterhaufen?" Sie schreibt den Flachmann mit dem Wasser des Lebens auf und reicht ihn ihrem kurzzeitigen Reisegefährten."Dann mache ich mir keine Sorgen. Aber ich war auch schon immer ganz groß darin, Fersengeld zu geben, keine Angst."