Malglins Haus 8

  • Die steht einfach da und rührt sich nicht. Doch die Tränen werden mehr und schließlich wird sie von wilden Schluchzern geschüttelt, sich verzweifelt an Kassi festhaltend.

  • Es dauert lange, bis Ai sich ein wenig beruhigt. Sie nimmt ihre Tasche, sucht darin herum und reicht Kassi dann das kleine Buch, dass die ihr geschenkt hat, eine bestimmte Seite aufgeschlagen.

  • Kassandra nimmt das Buch ohne Ai loszulassen. Sie überfliegt die Seiten. Nickt.
    "Ich hab mich schon gefragt warum das so lange gutgegangen ist... Überrascht es dich, daß er das so sieht?"

  • "Ach Liebes..." Kassandra wischt mitfühlend eine Träne aus Ais Gesicht und hält sie wieder fest.
    "Was erwartest du denn von ihm... Kein Mann findet sich einfach so damit ab, daß die Frau die er liebt von einem anderen schwanger ist. Und das Kind auch noch behalten will... Die Vergewaltigung mal außer acht gelassen..."

  • Kassandra seufzt.
    "Ai, ich wüßte nicht mal was Malglin in so einem Fall täte. Abgesehen davon, den Vater zu töten... Du willst das Kind und das kann ich verstehen. Aber Hjaldir nicht, es läuft gegen alles was er kennt, gegen alles an das er glaubt. Für dich ist das Kind ein Teil von dir. Für ihn ist es das, was euch auseinanderbringt. Der Beweis dafür, daß er dich nicht beschützen kann. Der Beweis dafür, daß du nicht ihm gehörst. Nein, ärger dich jetzt nicht, das ist es worum es letztendlich geht. Für einen Mann ist es irgendwo der absolute Liebesbeweis, wenn eine Frau sein Kind auf die Welt bringt. Und du bringst das Kind eines anderen auf die Welt. So betrachtet ist es nicht schwer zu verstehen, daß er das Kind nicht will. Es ist ihm so betrachtet eigentlich hoch anzurechnen, daß er dich immer noch will..."

  • Kassandra schaut sie an. "Aha... ich auch nicht."
    Sie schiebt Ai auf die Bank und geht Tee holen.
    Setzt sich dann mit der Kanne und zwei Bechern zu ihr.
    "Willst du ihn noch?"

  • Ai trinkt und legt eine Hand auf den mittlerweile doch erkennbaren Bauch.
    Vielleicht - darf ich es ja doch behalten.
    Ein wehmütiges Lächeln, aber ein Lächeln.

  • Ai nickt. Und zuckt dann hilfllos mit den Schultern.
    Vielleicht kommen sie einfach nicht.
    Die Worte kommen sehr zögerlich.
    Ich will mein Wort nicht brechen, aber ich weiß auch nciht, wo ich sie suchen sollte..