Malglins Haus 8

  • * als hjaldir aufwacht hört er stimmen im haus. langsam zieht er seinen sachen an. dann wartet er einen günstigen zeitpunkt ab und verläßt das haus. im galopp verläßt er die stadt richtung norden

  • Kassandra kommt aus der Küche.
    "Oh... du bist wieder aufgewacht?" Dann stellt sie fest, daß er zur Eingangstür hereingekommen ist und sein Pferd draußen dampft.
    "Und wieder zurück...?"

  • * hjaldir klappt die kapuze zurück. sichtlich verlegen. *


    " ja, das bin ich. ich bin gekommen um...um...na ja...das gespräch...ich brauche immer noch hilfe...und ich denke daß ich nicht soweit weglaufen könnte, ich kann nicht vor mir selber fliehen. "

  • "Das ist wohl wahr", nickt Kassandra.
    Sie öffnet die Tür zu seinem alten Zimmer und fordert ihn mit einem Kopfnicken auf einzutreten.
    "Also", sagt sie, als sie sich auf das Bett setzt. "Was ist los?"

  • * hjaldir tritt in seinen alten raum und setzt sich auf das bett. hinter ihnen schließt sich die türe. mit gesenktem blick beginnt er zu sprechen. *


    " nun ja. ich benötige hilfe. und zwar dringend. ich kann nicht mehr klar denken und ich mache sachen, die ich selbst nicht mehr kontrollieren kann. wenn ich die augen schließe, sehe ich sachen die ich nie mehr sehen wollte. und ich komme alleine so nicht mehr weiter. die sache in forlond hat mir den rest gegeben. und alles nur wegen...wegen...ich. "


    * hjaldir stockt und senkt seinen blick.*

  • * hjaldir hält seinen blick gesengt. *


    " ja. wegen.. es ist wegen...ich...na ja...ich fürchte früher oder später kann ich es nicht mehr zurück halten...es ist...es ist ...ai..."

  • "Ai." Kassandra nickt. "Ai bringt dich so durcheinander, daß du Dinge sagst und tust die du nicht willst. Daß du dich an Dinge erinnerst die du vergessen willst? Eine andere Frau? Ein anderes Zuhause?"

  • * hjaldir nickt. *


    " ja. eine andere zeit. ein anderes land. und eine andere frau....und doch. was soll ich tun? ich werde alleine nicht mehr fertig damit. " jedesmal wenn ich in ihrer nähe bin dann.....ich...ich wollte nicht mehr....nie wieder...."

  • Kassandra schüttelt den Kopf. Sie legt ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter.
    "Kann das sein, daß du da nie einen wirklichen Abschluß gefunden hast? Bei dem anderen Land? Dem anderen Leben? Der anderen Frau? Daß du dich nie davon verabschiedet hast? Und jetzt verfolgt es dich?"

  • * hjaldir steht abrupt auf und geht zum fenster. *


    " nein, nie...es hat mich nie losgelassen...nicht in den all den jahren. "


    * vor hjaldirs innerem auge verschimmt die welt. *


    " ich sehe es...sehe es wieder, als wären die tage nie gegangen. ihr name war sygin. du hättest sie sehen sollen in jenen tagen. sie war....sie war wie der nie endende winter. sie hatte eine wundervolle figur. sie war wild...niemand konnte sie zähmen.
    oh...ich vergaß...für dich mag es klingen als wäre sie eine wilde...doch in der sprache der nordmänner klingt ihr name wie musik.
    es war einer jener herbsttage, die eigentlich unbeschwert sein sollten. die luft war schon kalt.
    ich war gerade in den kreis der krieger aufgenommen worden.
    es war mein tag. ich wollte ihr meine liebe gestehen. ich hatte es mir fest vorgenommen. wir rannten durch die wälder nahe unseres dorfes.
    "


    * ein schatten überzieht sein gesicht. *


    " doch dann....der moment der alles veränderte. mein leben. mein handeln. mein sein. sie kamen über den pass. wir hörten die glocken. das signal...als wir ankamen war die schlacht in vollem gange. ohne zu zögern verdrängte ich alle meine ansinnen an sie und griff in den kampf ein. "


    * hjaldir steht am fenster und senkt den kopf. eine träne rinnt über sein gesicht. *


    " ich weiß nicht wie, aber ich kämpfte. das erste mal in meinem leben...aber sygin...ich verlor sie aus den augen. im auge der schlacht kam ich kurz zu mir und rief ihren namen. doch....erhielt ich keine antwort.
    ich blutete wie eine abgestochene sau und trotzdem gelang es mir, mich durch die reihen zu kämpfen.
    panik erfaßt mich...und ich suchte sie....während die schlacht einen ungünstigen verlauf für uns nahm.
    so wie sich der schlachtverlauf gegen uns wendete, so schien unser gegner übermächtig zu werden. "


    * hjaldir´s stimme ist zwischen den tränen kaum zu hören. *


    " nebel senkte sich über das schlachtfeld. und dann....ich hörte ihre stimme...ich...ich hörte ihre schreie...diese angst...diese verzweifelung in ihrer stimme.....ich ich.....das nächste woran ich mich errinere ist der schmerz der meinen kopf traf......und ihre schreie...die in meinem kopf schwächer wurden.....sie wurden schwächer......"


    * hjaldir lehnt mit dem kopf auf seinem ellenbogen an der wand. *


    " ich kann es nicht vergessen...diese schreie...dieser schmerz....und ai...sie ist wie sie....vielleicht nicht ganz aber....ich kann nicht mehr klar denken....ich ....ich..."

  • Kassandra hat ruhig zugehört, versucht durch ihre Anwesenheit und ihr Mitgefühl Hjaldir einen Anker im Hier und jetzt zu geben.
    "Und nun ist Sygin tot...Schon seit einiger Zeit. Was erhoffst du dir von Ai, Hjaldir?"

  • * hjaldir erhebt seinen kopf. dann wischt er sich mit seinem ärmel durch das gesicht. *


    " sygin? ich weiß es nicht. ich habe das dorf verlassen. ich habe sie überall gesucht. jedoch nie gefunden. als ich den norden viele jahre später hinter mir gelassen hatte, dacht ich, daß ich damit auch mein altes leben dort gelassen hätte. aber ich lag falsch. ich habe in den letzten monaten erkennen müssen, daß ich mich nicht vor meiner vergangenheit verstecken kann.
    und ai...na ja....sie..ich...ich....wie soll ich es sagen...ich...sie hat gefühle in mir geweckt, die ich gehofft hatte, daß sie nie wieder aufkommen würden. und jetzt fürchte ich, daß ich sie verletzt habe....doch das wollte ich nicht...jedesmal wenn sie in meiner nähe ist, verliere ich die kontrolle über mich.... wahrscheinlich hasst sie mich schon...."


    * hjaldir wechselt den tonfall. er klingt lauter*


    " aber ich will mich nicht nochmal in so eine situation bringen. zu tief sitzt der schmerz....zu tief....."

  • "Hjaldir, wenn du nie wieder verletzt werden willst dann mußt du auf eine einsame Insel fahren und dir da einen Turm bauen. Und du darfst niemanden dort landen lassen."
    Kassandra schüttelt den Kopf.
    "Willst du wirklich nicht, daß Ai dich mag? Ist dir das ernst damit, daß du nie wieder jemanden lieben willst?"

  • * hjaldir dreht sich vom fenster weg in richtung kassandra. *


    " nein, natürlich nicht. ich will wieder lieben. aber ich...ich...ai..sie ist so...ich habe sie verletzt...sie wird mich hassen...sie konnte nichts dafür und jetzt....ich mag sie mehr als sie vielleicht denkt...aber es ihr sagen....ich habe angst davor...noch ein rückschlag wäre mein ende. "

  • "Dann sag ihr doch einfach was los ist", schlägt Kassandra vor.
    "Sag ihr daß du sie magst, erzähl ihr von Sygin und daß es für dich schrecklich war sie in diesem Krieg in Forlond dabeizuhaben. Ai ist zimlich erwachsen geworden im letzten Jahr. Wenn du's ihr erklärst dann wird sie das schon verstehen."
    Sie überlegt kurz.
    "Nur versuch sie nicht hier anzubinden, das könnte sie dir übel nehmen."

  • Kassandra lacht. "Hjaldir, Ai kann keine Gedanken lesen. Solche Dinge muß man Frauen sagen. Also faß dir ein Herz und raus damit. Was ihr Angst macht ist wenn sie Dinge nicht versteht. Sobald du sie ihr erklärst braucht sie sich nicht mehr zu fürchten."