Das Flussliederland

  • Das Flusslieder Land wurde hauptsächlich von Fama und Ma`Oru gestaltet der Göttin der Natur und der Erdschätze und dem Gott des Kreislaufes und des Wassers.


    Das Gebiet liegt im westlichen Teil der Insel Montralur und bildet eine Halbinsel deren Anfang und Ende die Wetterbucht ist.
    Das Westkap ist der westlichste Punkt von ganz Montralur.
    Die Gegend ist bis auf einige große Sumpf- und Marschgebiete sehr fruchtbar und wird erfolgreich an einigen Stellen kultiviert. Durch den Fund von Gold und Halbedelsteinen, die die Flüsse in sich tragen ist das Gebiet unter den einheimischen Völker weit bekannt und gut besiedelt. Noch vor der Öffnung der Insel waren diese Vorkommen aber bereits erschöpft.
    Dennoch soll es noch einige kleinere Flüsse geben, die noch ihre kostbare Fracht Famas mit sich führen.


    In den südlichen Bergen des Westkaps ist vor vier Monaten ein gewaltiges Erzvorkommen erschlossen worden. Ein Handelsstützpunkt wurde im Zentrum des Flussliederlandes errichtet, um den Karawanen, die von den Erzstollen Richtung Luskir und Gerund unetrwegs sind einen sicheren Anlaufpunkt zu bieten. Die benötigten Rohstoffe für den Bergbau laufen genauso über diesen Stützpunkt.


    Diese Station wird von einem montralurischem Protektor geleitet, der das gesamte Flussliederland überwacht und beschützt. Eine kleine Garnison aus 100 Soldaten kann er jederzeit aus der Bevölkerung rekrutieren, um auf Sonderfälle reagieren zu können.
    Nach kurzer Zeit bekam diese Station den Namen Erzwasser, denn die Erzlieferungen flossen wie das Wasser der Flüsse in langen Zügen über die Strasse durch die Station.

  • Ein kleiner Soldatentrupp, der einen Ochsenwagen begleitete, zog von Gerund in Richtung Süden. Der Wagen war von stabiler Bauart und zeugte vom technischen Verstand des Erbauers.
    Die Plane, die die Ladefläche überspannte war diagonal farbllich zweigeteilt. Rot und Weiß. Auf der weißen Fläche waren eine mit einem Hammer gekreuzte stilisierte Spitzhacke aufgenäht.
    Es war ein Wagen vom Amt I für Berg- und Abbau von Rohstoffen. Dieser Wagen bedeutete Arbeit und Lohn aber auch Sicherheit, denn das Amt I bekam den größten Etat zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung des Landes.


    Ein Großteil der Elitesoldaten wurden für Bewachungsgeleit von Amt I Transporten und Wagen eingeteilt.
    Dieser Wagen diente dazu den neuen Protektoren nach Erzwasser zu bringen, um dort den Gutshof zu einer Herberge mit angeschlossenem Warenumschlagplatz auszubauen.


    Der Wagen wurde von keinem behelligt und legte behäbig Meile um Meile zurück. Wer sich mit dem Amt I anlegte, legte sich mit dem Rat Montralurs an und so dumm war bis jetzt noch niemand gewesen....

  • Ohne weitere Zwischenfälle erreichte das Geleit den Gutshof "Erzwasser". Die Soldaten begannen damit ein Zeltlager aufzubauen und mit dicken Seilen eine Art Behelfskoppel zu errichten, damit die Pferde, solange kein vernünftiger Stall angebaut worden war, nicht das Weite suchten.


    Der Protektor mit seinem Gefolge von vier Bediensteten ging in den Gutshof und wurde dort von einer netten Dame empfangen.
    Kurz darauf qualmte der Kamin und drei der Bediensteten räumten den Wagen aus. Allerlei Wohninventar und Kisten wurden hinein geschleppt. Unter leisem Fluchen bei besonders schwer aussehenden Dingen verschwand Stück um Stück im Haus.


    Die geschäftige Betriebsamkeit legte sich in der nächsten Stunde und bis auf die eingeteilte Wache hatte sich alles zur Ruhe gelegt. Die Pferde grasten und der Ochse lag wiederkäuend im Gras. Die Sonne stand schon tief am Himmel und es war keine Wolke am Himmel zu sehen.
    Morgen würde ein genauso schöner Tag werden wie heute.

  • In den nächsten Tagen kamen vermehrte Lieferungen mit Baumaterial und Handwerker für die geplanten Erweiterungen des Gutshofes. Die ersten drei Erzwagen rollten auf der provisorisch befestigten Strasse am Gutshof vorbei in Richtung Gerund und Luskir.
    Man sah den Protektor und einen seiner Bediensteten die Wagen zählen und etwas in ein gebundens Buch notieren.
    Jeder Wagen musste kurz anhalten und bekam vom Protektor etwas zu gesteckt. Danach setzten nachdem bei einem Wagen die Ochsen ausgetauscht wurden ihren Weg fort.

  • Das Gut bekam immer mehr die Gestalt einer herrschaftlichen Residenz. Mittlerweile war die Herberge samt Taverne in Betrieb und der Gerstensaft floss wie die Wagen der Erzlieferungen.
    Der Protektor hatte bis auf die gelegentlichen Wagenkontrollen und die Kontrolle der Frachtunterlagen nicht viel zu tun. Das Meiste erledigte der Majordomus.


    Die Bediensteten dagegen hatten alle Hände voll zu tun um das Gut zum erblühen zu bringen. Die Handwerker waren bis auf einige wenige schon wieder zurück in Richtung Gerund und Luskir unterwegs.


    So zogen die Tage und Wochen ins Flussliederland.

  • Das Gut Erzwasser war bevor es das I.Amt erworben hat im Besitz einer resoluten Bauerin gewesen, die nun als Gute Seele des Hauses dem Majordomus in haushaltlichen Abläufen sowie der Gästeverwaltung unter die Arme griff.


    Ein Priester Famas richtete sich im Gut mit einem kleinen Tempel ein und sorgte für das Seelenheil aller Resienden und Angestellten.


    Von den Handwerkern blieb ein Schmied und richtete sich häuslich als weiterer Angestellter des I. Amtes ein. Pferde und Ochsengespannte benötigten
    neue Beschläge und Spangen oder Eisenbänder.


    Es gab keine fest stationierten Soldaten des I.Amtes am Gut Erzwasser sondern nur die Eskorten der Erzlieferungen.


    Die allgemeinen Erträge des Guthöfes nahmen ständig zu und der Erfolg zog Glücksritter und bodenstänige Arbeiter an wie das Licht die Motten.

  • Die Tage verstrichen ins Land und der anfängliche Trubel wich der immer wiederkehrenden Routine. Die Hühner legten fleissig Eier die Kühe gaben Ihre Miloch und die Vorratskammer waren nach einer guten Ernte prall gefüllt, der Winter konnte kommen.
    Die Tage verkürzten sich und die Aufenthalte der Gespanne verlängerte sich...
    Der Majordomus undder Protektor hatten alle Hände voll zu tun.
    Dennoch lag eine unbestimmte Spannung in der Luft, die keiner so richtig zu deuten verstand.


    Durch den verstärkt einsetzenden Regen geschah es das ein kleiner Teil der Strasse Richtung Luskir sich in einen Rad und Stiefel verzehrenden Morast verwandelte.
    Bald wagten sich die Gespanne nur noch tagsüber an dieser Stelle vorbei, da ein Gespann ohne Lenker und Eskrote an der nächsten Etappe erschienen war. Die Ladung war vollständig und der Hunger der Tiere hatte den Wage bis zur nächsten Station gezogen.
    Ein Trupp, der zu Nachforschungen ausgesandt wurde, fand Spuren an dieser Stelle, die darauf hindeuteten, dass die Leute in diesem Morastloch ertrunken sein mussten. Aber ganz sicher schien man sich nicht zu sein.


    Die Stelle wurde verstärkt und ausgebessert, doch die Angst der Lenker blieb. Die Geschichten um "DAS LOCH" wie es bald genannt wurde, wurden immer gruseliger und haarsträubender.


    Doch das I. AMT wollte nichts davon wissen, denn das SOLL muste erfüllt werden. So rollte die Angst mit jedem Wagen...

  • Der einsetzende Frost machte das Loch für eine kurze Zeit weniger gefährlich.


    Das Jahr wechselte sich mit dem Neuen ab und so langsam kam Routine in die ganzen Geschäfts und Transportabläufe.


    Dennoch wurde das Loch nachts weiterhin gemieden und es gab keine weiteren Zwischenfälle. Das Loch wurde zu einer Legende von Menschen und Wagen verschlingender Tiefe.
    Es blieb in den Augen des I. Amtes nur eine Ausrede, um den sich um das Loch ausdehnenden Wald nicht bei Dunkelheit durchqueren zu müssen.


    Das I. Amt unternahm keine weiteren Schritte um der Legende einhalt zu gebieten.


    So vergingen wieder einge Wochen.....Jeder Tag wie der andere. Ohne Unterlass der selbe Trott.