Er sieht ihn verständnislos an, dann schüttelt er den Kopf leicht. "Ihr wollt das Brautgeld nicht? Nun es ist Sitte in meinem Land, aber wenn ihr es lieber nach Amonlonder Sitte haben wollt. Gut. Ich werde jede Mitgift akzeptieren die ihr anbietet. Es ist mir gleich. Ich will Jala als meine Gefährtin, egal welche Bedingungen ihr stellt. Nur heiraten kann ich nicht. Unter keinen Umständen."
Amonlonder Marktplatz 2
- Kassandra
- Geschlossen
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"Ja, und jetzt wird es schwierig", gibt Ferd zu.
"Denn viel Mitgift kann ich ihr nicht geben. Nicht mal einen anständigen Hausstand..." Die Tatsache scheint zu schmerzen.
"Also sollten wir uns vielleicht darauf einigen, daß Ihr sie glücklich macht und ich ihre Mutter davon abhalte, weiter auf dem Kind zu glucken..." -
Er schüttelt den Kopf und lacht leise. "Ich verstehe euch nicht. Wenn ich Jala richtig verstanden habe ist die Mitgift wichtig für eine gute Heirat. Ich denke aus rein finanzieller Sicht bin ich das wohl. Ihr lehnt das Brautgeld ab, obwohl ihr es brauchen könntet. Zu Stolz? Dann gebt ihr mir das Mädchen faktisch umsonst. Wofür ich sehr dankbar bin. Kann ich euch anders helfen? Was braucht ihr? Ferd ich bin wohlhabend, und will das es meinem Rud.. meiner Familie gut geht."
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Der Holzfäller seufzt.
"Es ist nicht so, daß wir das Geld nicht brauchen könnten", gibt er zu. "Was ich verdiene reicht für uns zum leben -aber nicht zu viel mehr. Nicht ohne Grund haben wir Jala in Dienst gegeben... Trotzdem würde ihre Mutter es so sehen, als verkaufe ich sie. Das würde sie mir nicht verzeihen." -
Er nickt und reibt sich das Kinn. "Mh gut, verstehe ich, wie wäre es mit Arbeit? Ich will eine Manufaktur bauen, ich kann Leute brauchen."
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Ferd schmunzelt. Es ist das erste Mal, daß er überhaupt das Gesicht verzieht.
"Ihr braucht Bauarbeiter? Das läßt sich einrichten", nickt er. -
"Ich muß noch ein paar Dinge abklären, wegen dem Land und der Schürfrechte. Und wenn alles fertig ist gibt es nur noch mehr Arbeit." Er lächelt zufrieden und reicht ihm die Hand.
"Was ist mit deiner Frau? Sie sieht nicht gut aus. Was kann ich für sie noch tun?"
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Ferd schlägt ein.
"Es geht ihr mal besser, mal schlechter", antwortet er dann. Auch er geht nun zum vertrauteren Du über.
"Es gibt wenig, was du für sie tun kannst. Aber ich danke dir für das Angebot." -
"Gut, wie gehen wir weiter vor? Ich denke ich sollte erstmal gehen, oder?"
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"Das ist wohl besser", nickt Ferd. "Und wenn du Jala hier draußen rumstreunen siehst schick sie weder rein. Ich werde mit Gemma reden, sie beruhigen. Das wird schon."
Dann grinst er wieder.
"Zumindest bin ich jetzt die Sorge um die ganzen Halbwüchsigen los, die hinter Jala herlaufen. Die sind jetzt dein Problem." -
Er lächelt gespielt verschlagen. "Ich werde schon damit fertig werden. Wenn ihr Hilfe braucht laßt es mich wissen." Er wendet sich um zum gehen. Er geht langsam, witternd Richtung Garten.
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Jala sitzt, im dunkeln fast nicht zu sehen, mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt. Ohne seinen Geruchssinn hätte er sie nicht gefunden.
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Er geht langsam auf den Baum zu. "Jala, meine Schöne, komm zu mir her Liebes."
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Sie hebt den Kopf. Der erste Impuls ist trotzig davonzulaufen. Doch wie sie ihn dort stehen sieht wird ihr klar, daß es völlig unerheblich ist, wer er mal war. Sie hat ihr Herz an den Mann, der dort auf sie zukommt verloren, und nur das ist ausschlaggebend.
Also steht sie langsam auf und geht auf ihn zu. -
"Was ist mit dir? Muß ich jetzt auch noch bei dir Abbitte leisten? Du, die Einzige die mich kennt?"
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Sie schaut in sein Gesicht. Zaudernd, unsicher. Die Keckheit von vorhin ist verschwunden.
"Ich kenne dich noch viel zu wenig...", antwortet sie leise.
Dann wirft sie sich in seine Arme, liefert sich aus.
"Nein, du mußt keine Abbitte leisten." -
Er nimmt sie in die Arme, hält sie fest. "Du hast recht. Es gibt viele Dinge die du nicht weißt. Es gibt viele Dinge die ich dir niemals erzählen werde. Aber diese Dinge zählen nicht zwischen uns. Ich habe mit deinen Eltern gesprochen. Dein Stiefvater ist einverstanden."
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Sie nimmt die ersten Sätze hin. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Dann seufzt sie. "Ferd ist Gold wert. Aber Mutter hat Angst vor dir..." -
"Ich weiß. Er will sich darum kümmern. Sie braucht Zeit. Du solltest zu ihnen gehen. Sie werden mit dir reden wollen."
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Sie nickt und löst sich von ihm. Zögernd. Eigentlich will sie da gar nicht rein.