"Was?"
Nach Norden zum Gebirge
-
-
"Daß du diese Dinge studiert hast... Drogurim geworden bist...?"
-
"236 Sommer. Erschreckend nicht wahr." Er dreht sich zu ihr um und sieht ihr ins Gesicht.
-
Sie starrt ihn an. Ihr Gesicht ist ein offenes Buch, was ihre Gefühle angeht. Schreck ist dabei, ja, aber auch Staunen, Ehrfurcht... Mitgefühl?
"Wie einsam das sein muß", sagt sie leise. -
"Oh, es geht. Im Ordensdienst lernt man ständig neue Leute kennen. Ab und zu erreicht einen die Nachricht, daß ein Freund aus der Vergangenheit gefallen ist. Das ist schmerzlich, sicher, aber im Kriegsdienst nichts ungewöhnliches." Sein Gesicht spiegelt beim sprechen übertriebene, vergnügte Kälte wider. Einstudierte Emotionslosigkeit.
-
Die Maske kann sie nicht einordnen, mustert ihn genau. Meint er das wirklich? Sie wendet den Blick ab und starrt auf die Mähne ihres Pferdes.
-
"Was hast du Liebes?"
-
Sie schaut auf. Lächelt ihn dann scheu an.
"Nichts. Das ist alles so fremd. Ich fürchte, ich kann dir da keine gute Gesprächspartnerin sein..." -
"Warum? Deine unvoreingenommene Art ist erfrischend. Sie gibt einem neue Sichtweisen für alte Probleme."
-
"Wahrscheinlich weil ich einfach die alten Probleme nicht verstehe", gibt sie offen zu. "Vielleicht hattest du Recht... und ich bin wirklich zu jung..." Das einzugestehen fällt ihr nicht leicht.
-
"Jetzt ist es zu spät." Er grinst breit. "Jetzt bist du mir versprochen." Er führt sein Pferd näher an sie heran und hebt sie aus dem Sattel und setzt sie vor sich.
-
Leichte Röte überzieht ihr Gesicht doch ihre Augen strahlen ihn an.
"Das bin ich", sagt sie weich. Ein Arm legt sich um seine Schulter und sie schmiegt sich an ihn. -
Er greift nach den Zügeln ihres Pferdes und macht es an seinem Sattel fest. Dann reittet er schweigend mit ihr in seinen Armen weiter.
-
Sie balanciert sich mit der Leichtigkeit der Jugend aus, so daß er sie kaum halten muß.
Eine Weile genießt sie einfach nur seine Nähe, seine Arme um sie, den Geruch seines Körpers. Doch diese Nähe löst noch andere Gefühle aus, ungewohnte Empfindungen, die sie um so mehr durcheinander bringen je länger sie ihm so nah ist, sich mit ihm gemeinsam auf dem Pferd bewegt. -
Er schnüffelt und grinst anzüglich. Seine Hände wandern über ihren Körper. Wie Zufällig streicht er über ihren Bauch.
-
Jala schließt die Augen, ihr Atem geht nur noch flach. Eine Weile duldet sie die Berührungen und die steigende Spannung, dann hält sie seine Hand fest. Schaut zu ihm auf. Verlangen steht in ihren Augen aber auch Unsicherheit.
-
Er bringt das Pferd zum stehen. Schaut sie an, küßt sie leidenschaftlich. Dann löst er sich von ihren gierigen Lippen. "Eine Pause?"
-
Sie nickt, traut ihrer Stimme nicht. Windet sich aus seinen Armen bevor er absteigen kann und läßt sich vom Pferd gleiten. Abstand. Wieder zu Verstand kommen.
Sie nimmt die Zügel ihres Pferdes, geht auf erstaunlich wackligen Beinen ein Stück vom Weg weg ins Gras, setzt sich da und läßt die Zügel lang, so daß das Tier Grasen kann. -
Er steigt ab, und bindet das Tier locker an einem Busch an. Dann gesellt er sich zu ihr. "Geht es dir nicht gut?" Er hat einen leicht amüsierten Unterton in der Stimme. Er rückt nah zu ihr und legt den Arm wieder um sie.
-
"Es ist nichts... Ein bißchen... schwindelig." Sie schaut ihn nicht an. Läßt sich aber in den Arm nehmen und lehnt sich an ihn.