Er macht ein verdutztes Gesicht als sie ihm nachkommt. Damit hatte er nicht gerechnet. Dann läuft er los in Richtung der Pferde. Hie und da schaut er sich um, um sie nicht zu verlieren.
Nach Norden zum Gebirge
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Eine Weile versucht sie ihn einzuholen, bis sie erkennt, daß ihr das nicht gelingen wird.
Also verlangsamt sie ihre Schritte und folt ihm gemächlich zu den Pferden.
"Läufst du vor mir davon, alter Wolf?", fragt sie spitzbübisch als sie bei den Pferden angelangt ist und die Zügel ihres Tieres einsammelt. -
Er geht zu ihr, schnappt sie und hebt sie empor. Sie hängt in der Luft an seinen ausgestreckten Armen. "Es ist nur zu deinem Besten.. Wir wollen doch nicht das dir komische Dinge passieren." Er lacht.
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"Noch komischere Dinge?", fragt sie und schaut herunter in sein Gesicht. Daß er ihr mit schöner Regelmäßigkeit den Boden unter den Füßen raubt scheint irgendwie zur Gewohnheit zu werden.
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"Nun ich könnte dich in diese Astgabel dort werfen, und zusehen wie du in deinem Rock herunterkletterst. Ich fände das komisch." Er trägt sie ein Stück auf den Baum zu.
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"So, fändest du? Ich fände das nicht komisch", sagt sie vorwurfsvoll.
"Und ich könnte mich weigern wieder runterzukommen. Dann müßtest du raufklettern und mich holen." -
Er geht an dem Baum vorbei zu den Pferden, senkt sie langsam zu seiner Brust ab und setzt sie nebn ihrem Pferd auf den Boden. "Wir sollten weiter. Genug gespielt." Er lächelt spitzbübisch.
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Sie lacht und stibitzt sich rasch noch einen Kuß.
"Erinner mich dran, daß ich mir genau aussuche, was ich mit dir spiele..."
Dann löst sie sich von ihm und geht zu ihrem Pferd. Kurze Zeit später sitzt sie wieder im Sattel. -
Er steigt auf und reitet vorraus. Nach einiger Zeit lenkt er das Pferd vom Hauptweg ab auf einem Trampelpfad Richtung Norden. Immer weiter läßt er das Tier auf das Gebirge zulaufen, sucht Wege die Jala und ihn vielleicht schneller zum Ziel bringen.
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Hinter einer Biegung des Trampelpfades steigt ihm ein vertraut süßlicher Duft in die Nase. Etwas abseits vom Pfad wächste eine gelbliche Ranke unter einem toten Baum.
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Er hält an, nimmt ein Tuch und tränkt es mit dem Posca. Er bindet es sich vor Mund und Nase. "Gib mir dein Halstuch!"
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Sie gibt ihm ein Tuch, schaut fragend.
"Warum?" -
Er präpariert das Tuch ebenfalls mit dem Posca und gibt es ihr zurück. "Binde es dir auch vor Mund und Nase. Uns erwartet eine besondere Pflanze, ihr Duft hat eine gefährliche Wirkung. Ich weiß das der Essiggeruch nicht angenehm ist, aber glaub mir lieber Gestank als dem Duft der Pflanze verfallen."
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"Sie riecht doch ganz angenehm...", sagt sie zögernd, bindet sich das Tuch aber vors Gesicht.
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"Das ist ihr Trick. Du findest es bald so angenehm, das dir alles andere egal sein wird, sogar dein Leben."
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Sie hebt die Augenbrauen. Mißtrauisch schaut sie zu dem Gewächs.
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Er treibt das Pferd an, um sie möglichst schnell aus dem Gefahrenbereich zu bringen.
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Jala folgt ihm und kurze Zeit später ist die Pflanze nicht mehr in Sichtweite. Sie wartet auf ein Zeichen von ihm bevor sie das Tuch wieder vom Gesicht nimmt.
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Er zieht kurz das Tuch von der Nase und wittert. Als er keine Spur der Pollen mehr wittern kann zieht er das Tuch ganz vom Gesicht und gibt ihr ein Zeichen.
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Sie zieht das Tuch vom Gesicht, froh den Geruch wieder los zu sein.
In der Richtung, der sie folgen, wird der Baumbestand nun dünner bis die ersten Ausläufer der vorgelagerten Hügelketten durch die Bäume zu erkennen sind.