Er steht über ihr, nackt, schweratmend, blutend, den Dolch noch immer umklammert. "Habe ich nicht gesagt du sollst fliehen? Spreche ich in Zungen?" Dann sinkt er auf die Knie und kippt nach vorne über.
Nach Norden zum Gebirge
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"Du hast nur gesagt: wenn du verlierst!", protestiert sie. Und fängt ihn auf als er umkippt. Naja, sie versucht es, im Endeffekt verlangsamt sie nur seinen Fall.
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Er liegt dort, Gesicht im Gras, er atmet flach.
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"Baul!" In der Stimme ist Angst, jetzt erst.
Sie dreht ihn auf den Rücken, schaut nach den Wunden. -
Er stöhnt auf als sie ihn umdreht. "Vorsichtig" stöhnt er leise, kaum hörbar.
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"Bin ich ja..." Sie küßt sein Gesicht, dann läßt sie ihn sanft zurücksinken. Steht vorsichtig auf und geht langsam zu ihrem Pferd. Sie würde rennen, doch ihr ist immer noch schwindelig von dem Schlag.
Sie nimmt die Bota mit Wasser aus der Satteltasche. Sucht fieberhaft in den Satteltaschen, doch findet nicht, was sie sucht. Also kehrt sie zu ihm zurück, nimmt ihm den Dolch aus der Hand und schneidet ihren Ärmel ab. Aus dem Stoff schneidet sie einen langen Streifen.
Dann beginnt sie seine Wunden vorsichtig zu reinigen und zu verbinden. -
Er liegt da, mit geschlossenen Augen, presst seine Kiefer aufeinander. Gelegentlich zuckt er zusammen. "Ich wußte das ich überleben würde."
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Sie runzelt die Stirn.
"So, wußtest du das?"
Bemüht ihm so wenig Schmerz wie möglich zu bereiten arbeitet sie weiter. Der Schnitt auf der Brust irritiert sie, der sieht nicht aus als sei er von einer Schabenklaue verursacht... -
Er sieht sie an, grinst, "Ja, wußte ich. Ich werde allein sterben. Und da du hier warst..."
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Sie lächelt. "Dann werde ich dich einfach nicht mehr alleine lassen, Wolf", antwortet sie und zieht einen Verband fest. "Dann mußt du zumindest so lange am Leben bleiben wie ich lebe."
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"Ungh. Autsch. Toll, ich freue mich schon darauf mit dir in den Krieg zu ziehen."
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"In den Krieg... In welchen denn?", fragt sie gelassen und zieht den nächsten Verband fest.
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"Es gibt genügend, urgh, überall, du kannst dir einen aussuchen."
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Sie zieht die Augenbrauen hoch.
"Nymbra?", fragt sie und auf einmal wird aus der Flachserei Ernst.
Sie ist fertig damit, seine Wunden zu versorgen und schaut ihn mit ihren dunkeln Augen intensiv an. -
"Wenn Ancalima Recht behält, kann es nicht mehr lange dauern. Hilf mir in meine Hosen bitte."
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Sie geht seine Kleidung holen und hilft ihm, sich anzuziehen. Immer noch bewegt sie sich langsam.
"Meinst du, daß du reiten kannst?", fragt sie ihn schließlich. -
Er zieht sich an. "Wird gehen, und du? Was ist mit dir?"
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"Ich glaub ich hab mir nur ein bißchen den Kopf angeschlagen... wird schon gehen", antwortet sie.
Sie geht die Pferde holen. -
Er rappelt sich auf und geht ihr entgegen. "Wirklich in Ordnung? Soll ich dir aufs Pferd helfen?"
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"Wenn ich da nicht mehr draufkomm kannst du mich mit der Schaufel ins Bett bringen", antwortet sie trocken. Lächelt dann und gibt ihm die Zügel seines Hengstes. "Mir ist nur ein bißchen schwindelig, das wird schon wieder."