Zimmer von Diandra im Tisch

  • Hm....


    einige Zeit denk sie nach... hatte sie noch nie einen Mann gehabt, mit dem sie mehr teilte als das Bett, auch wenn sie sich oft danach gesehnt hat. Sie wollte sich nie verlieren, aus Angst, dass ein Mann sie entäuschen wird. Sie hatte immer die Führung übernommen und war schnell genug wieder verschwunden, bevor sich ein Gefühl ausbreiten konnte...


    Sie erinnert sich an Rainer.. den hatte sie geliebt.. aber auch deswegen nie an sich heran gelassen... sie hatte ihn immer nur beobachtet und gelitten wenn er sich andere Frauen ins Lager geholt hat.


    Aber das alles war vergangen... und sollte vergangen bleiben... ein neues Leben hatte begonnen und sie fühlte sich verletzlich und hatte Angst. Aber es würde gut werden... es war ihre Chance neu anzufangen... ehrlich zu werden und ein ehrliches Leben zu leben und diese Chance würde sie nutzen...


    Dein Leben wird sich ändern... ich habe das Gegühl, diese Visionen waren eine art Geburt. Alles wird sich zum Guten wenden... ich möchte es so... ich will Optimismus, sonst muss ich vor mir, dir und dem was kommt davon laufen und das will ich nicht.


    Was ist mit der Frau passiert, die du geliebt hast?

  • Ein Stich in Hjaldirs Herz. Sein Körper spannt sich und in der Dunkelheit des Zimmers rinnt eine Träne an seinen Wangen herab. Mit schweren Worten fährt er fort.


    "Sie ist....es ist schwer...immer noch nach all den Jahren...ich...mein Herz ist schwer....und..."


    Ihm versagen die Worte und seine Augen werden feucht. Innerlich hofft er das sie es nicht merkt.

  • Aber weit gefehlt, der Stich der durch sein Herz geht, ist für sie spürbar und auch die Träne bleibt ihr nicht verborgen...
    Sie erhebt sich langsam und nimmt ihn in den Arm, schützend und tröstend...
    Sie wischt seine Tränen hinfort und küsst seine Stirn...


    es ist nicht schlimm zu trauern.. es ist schlimm es nicht zu tun... weine um die, die du verloren hast, es scheint längst überfällig...


    Ohne ein weiteres Wort, wiegt sie ihn und veruscht ihn zu trösten.
    Das Herz ist ihr schwer, bei so viel Schmerz

  • Tränen ersticken seine Stimme.


    "Trauer? Wie kann ich trauern?"


    Die letzten Minuten im Dorf kommen wieder hoch. Jene schicksalhaften Minuten, die sein Leben aus der Bahn warfen und ihn weit weg aus der Heimat brachten.


    "Die Schlacht tobte um mich herum. Ich hatte nur einen Gedanken. Ich mußte sie finden. Meine Suche brachte mich zu ihrer Hütte."


    Tränen rollen nun seine Wangen herab und er beginnt hemmungslos zu weinen.


    "Sie brannte lichterloh. Ich schrie ihren Namen. Wieder und wieder."


    Unruhig bewegt er sich hin und her. Fast so als ob er die Hitze spüren könne.


    "Ich hörte ihre Schreie. Versuchte durch die Flammen zu kommen, doch sie verbrannte meine Haut. Ich spürte ohnmächtigen Zorn und Wut in mir aufkeimen. In diesem einen Augenblick folgte ich den Pfaden in die Dunkelheit. Der Kampf drängte mich weg und hinaus aus dem Dorf. Rasend vor Wut und blind für das Geschehen im Dorf, verlor ich alles Gefühl für mein Umfeld. Erst als mich ein Pfeil rücklings in die Schulter traf. Immer noch rasend drehte ich mich nach dem Schützen um. Doch während ich auf ihn zu rannte traf mich ein weiterer Pfeil in die Brust. Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings in den Schnee. Der Pfeil brach und bohrte sich tiefer in meinen Rücken. Mein Blut versickerte im Schnee.
    Der Schmerz war unerträglich und ich verlor das Bewußtsein. Ich glaube das mich dieser Umstand von den Pfaden der Dunkelheit zurück ins Licht führte. Als ich wieder zu mir kam war der Kampf vorbei. Ich blickte mich um sah die Feinde, wie sie über das Dorf herfielen und nach herzenslust plünderten und marodierten.
    Sie kannten keine Gnade.
    Ich stand auf und schleppte mich Richtung Wald, als sie mich entdeckten.
    Ich rannte und merkte dabei, wie mein Lebensfaden immer dünner wurde. Schließlich holten sie mich ein.
    Einer der Männer versetzte mir einen Stoß mit seinem Schwert.
    Wieder spürte ich einen unsäglichen Schmerz.
    Die ewigen Nebel umfingen mich und ich dachte das mein Leben nun ein Ende gefunden hätte.
    Und ab da wird es für eine lange Zeit dunkel.
    Ich kam später an einem Wegesrand zu mir. Ärmlich bekleidet und schwach, aber am Leben.
    Den Rest hast du ja gesehen."


    Ein schwaches Schluchzen ist noch zu vernehmen.

  • Sie hält ihn fest... versucht ihm ein Gefühl von Nähe zu vermitteln... fühlt mit ihm seinen Schmerz... und hört ihm wortlos zu....
    Immerwieder sieht sie Bilder aus der Vision und aus ihrer Vergangenheit...
    Warum mussten so viele Menschen brennen...?


    sie spricht leise und nicht drängend...


    Ich bin froh das du lebst... und es hat seinen Sinn das du lebst... Aber du musst aus der Vergangenheit heraus ins Jetzt kommen und dafür musst du trauern... damit du die Vergangenheit abschließen kannst...


    Ich helfe dir so gut ich kann, wenn du es willst

  • Hjaldirs Brust bebte als er tief einatmet.


    "Es fällt mir immer noch schwer das alles zu glauben. Jahrelang lebte ich unter vielen Freunden und war dennoch immer einsam. Ich habe das nie bemerkt und es ist mir nie so tief ins Bewußtsein gelangt.
    Und was uns beide angeht, ich nehme deine Hilfe gerne an. Was immer uns beiden noch bevorsteht, es ist besser wenn wir es zu zweit meistern können. In den Nordlanden sind Seelen etwas besonderes. Sie zu teilen ist etwas Besonderes was nur wenige Leuten zu Teil wird. Nach dem Tod, so sagt man, wandern die Seelen in die Hallen der Götter oder führen ihren Besitzer in die weiten Ebenen. Wo sie fortan ein Leben nach dem Tode führen.
    Du siehst, was auch immer uns bevorsteht, wir werden es teilen."

  • Eine unbestimmte Angst keimt in ihr auf... war sie nun gefesselt an diesen Mann? nein, schnell verdrängte sie den Gedanken an fesseln und dinge die gegen Ihren Willen geschehen würden...
    Sie wusste, dass man nichts gegen die Wege des Schicksals tun konnte, es würde einen einholen und mit voller Wucht treffen...
    Es war auch falsch, jetzt darauf zu drängen bereits den Grund und die Intension des Schicksals zu verstehen... wenn die Zeit reif dafür wäre würden sie verstehen...
    Die Angst ließ sich verdrängen und sie konnte sich wieder auf Hjaldir konzentrieren...


    Sie streichelt seinen Rücken und schmiegt sich an ihn...


    Sag, was fühlst du bei dem Gedanken daran, dass unser beider Schicksal nun miteinander verknüpft ist?


    Sie wollte wissen, ob sie alleine mit der Ungewissheit zu kämpfen hatte...?
    Auf einer Weise fühlte sie sich besser als je zuvor und die andere Seite hielt Angst bereit...

  • Hjaldirs Gedanken wirbeln umher.


    "Was ich fühle? Ich weiß es nicht. Es fällt mir schwer klare Gedanken zu fassen. Einerseits liege ich hier mit einer jungen und schönen Frau, eng aneinder geschmiegt, im Bett, was mich körperlich nicht kalt läßt. Und anderer Seits geniesse ich deine Gegenwart, fühle ich mich gut so wie es ist. Heute morgen warst du noch eine Fremde und nun eine Vertraute. Ich schwebe in mitten eines Lebens was ich nicht kannte mit Dingen die ich nicht verstehe. Aber bis jetzt hatte die Verbindung zwischen uns, keine schweren Folgen und dafür bin ich dankbar.
    Für alles andere müssen wir wohl weiter abwarten. Ich kann nicht sagen was morgen wird und wie es mit uns weitergeht.
    Fühlst du dich wohl?"

  • Hjaldir drückt sie wieder fester an sich.


    "Lass nicht zu das die Angst deine Seele berührt und beeinflußt. Das führt manchmal zu einem schlimmen Ende.
    Ich werde dir helfen und dir beistehen. Versuche nicht an morgen zu denken, sondern bleib im Hier und Jetzt. Wovor hast du genau Angst?"

  • Vor dem was ich empfinden könnte... du bist an meine Seele gestoßen... und diese dachte ich sicher in meinen Tiefen versteckt und nicht antastbar... Aber du hast recht... ich sollte mich nicht von schlechten Gefühlen leiten lassen und das Hier und Jetzt genießen... Wer weiß was uns noch bevorsteht... Ich bin aus Arakur geflohen, weil dort neue Herrscher das Land übernommen haben... ich denke es wird einen Krieg geben... Ich wollte eigentlich irgendwo hin, wo ich einem solchen entkommen kann...


    Ein komisches Gefühl breitet sich in ihrer Magengegend aus...


    Ist es hier sicher, oder droht hier auch ein Krieg?

  • Abgelenkt von seinen Gedanken muss Hjaldir unwillkürlich kurz Auflachen bei der Frage.


    "Verzeih mein Lachen. Aber es ist schon ein seltsames Ding mit den Amonlondern. An und Für sich ist es in Amonlonde friedlich. Doch zuweilen haben Amonlonder ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Bis auf das Debakel in Forlond haben wir allerdings alles heil überstanden. Amonlonde ist eine eher friedliche Region und Zwischenfälle sind eher selten. Ach ja und feiern können wir auch.
    Aber im Ernst, du bist hier sicher. Diese Angst kann ich dir nehmen."

  • etwas entspannter sinkt sie tiefer in seine Arme...


    Wenn du mir das so sagst, dann glaube ich dir, auch wenn ich Männer eigentlich von vorneherein keinen Glauben schenke...


    sie lacht leise...


    sie wird sich bewusst, dass sie schon eine ganze Zeitlang, nackt, neben einem nackten Mann in ihrem Bett liegt und ein grinsen huscht über ihre Züge... spielerisch und nicht schmerzhaft, kratzt sie zart mit ihren langen Fingernägeln ein Tic-Tac-Toe-Feld auf seinen Brustkorb...


    Magst spielen?


    kratzt einen Kreis in die Mitte des Spielfeldes, und grinst ihn schelmisch an

  • Hjaldir grinst schief. Nun, nachdem seinen Gedanken sich lösen, wird er sich der Konturen von Diandras Körper bewußt, welche sich gerade an ihn schmiegen. Sanfte Erregung wallt auf und er lächelt.


    "So. Spielen willst du. Na dann lass sehen."


    Er greift ihre Hand und setzt zu einem Kreis an. Dann hält er inne.


    "Ein Spiel. Fast hätte ich es vergessen. Ich spiele gerne und du anscheinend auch. Was bekommt der Gewinner?"

  • Hm, lass überlegen, wenn ich gewinne möchte ich einen Wunsch erfüllt bekommen... und was möchtest du, solltest du gewinnen? Was natürlich nicht geschehen wird...


    sie grinst böse...


    denn ich gewinne immer


    sie lacht

  • Hjaldir verzieht sein Gesicht. Einen Wunsch. Er schüttelt sich kurz und wendet sich wieder Diandra zu. Langsam führt er ihre Hand in die rechte Mitte und zeichnet einen Kreis.


    "Na gut. Beginnen wir."

  • so gehts nicht junger Mann, du mogelst ja schon von anfang an... oder wenn du die Kreise möchtest, müssen wir ein neues Spielfeld kratzen... ich hatte doch bereits den Kreis in die Mitte gemalt...


    Herausfordernd schaut sie ihm in die Augen...


    entscheide dich, ob du mit Kreuz oder Kreis verlieren möchtest

  • Hjaldir blickt etwas irritiert drein.


    "Hmm...Ich bin immer noch nicht ganz bei der Sache."


    Dann nimmt er ihren Finger und malt ein Kreuz über den Kreis.


    "Na wenn das Kreuz mal kein böses Zeichen für mich ist."

  • ok... gut angefangen...


    sie überlegt kurz und setzt ihren Kreis unterhalb seines Kreuzes, also unten rechts.


    Aber du hast noch nicht gesagt was du gewinnen willst...